Otto, der geilste!

Otto Rehhagel, Erfinder des Fußballs und der Ottokratie, Retter, Genie und Bayreuth-Connaisseur, Bundespräsidentenmacher und einziger Vertreter der Moderne war in der vergangenen Woche gleich zweimal Gegenstand einer Dokumentation im dritten Fernsehen. Jedoch nicht, wie man vermuten sollte im RRB, dem Haussender seines aktuellen Arbeitgebers Hertha BSC, sondern im NDR und im SWR, einmal mit dem Fokus auf seine Jahre in Bremen, einmal seine Jahre im Pfälzer Wald.

Leider sind die Bilder aus der sehenswerten Doku des NDR von gestern abend nicht online zu sehen, dafür kann man sich aber den Beitrag des SWR in Gänze zu Gemüte führen. Und dabei zum Beispiel lernen, dass Rolf Töpperwien nach dem Ende seiner Fernsehkarriere inzwischen eine Festanstellung als Otto Rehhagel-Experte und -Intimus beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen eingeschlagen hat. Hier wie dort wird von Otto Rehhagel jedenfalls das Bild eines autoritären, selbstherrlichen und arroganten Trainers gezeichnet, der sich trotz aller Verdienste für größer alles alle anderen hält. Kaum vorstellbar, dass ihm auch nur einer der Spieler seines aktuellen Vereins Hertha BSC auch nur länger als eine Sekunde zuhören kann. Genial war Preetz Idee, Otto Rehhagel nach Berlin zu holen jedenfalls nicht. Hoffentlich ist die Ära Rehhagel nach dem 5.Mai zu Ende, man möchte es Berlin wünschen.

SWR: „König Otto – Die Pfälzer Jahre“

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Bild: Beek100/wikipedia.org

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Nachbarschaftsduelle

Englische Woche in der Liga, englische Woche für den Blogger. Atemlos müssen hier die Texte raus gehauen werden, deshalb ballt es sich derzeit in Sachen Derby mächtig auf der Startseite. Aber bald ist die Saison vorbei, und die Derby-Vorschau geht in die wohlverdiente Sommerpause. Unser fünfjähriges Jubiläum muss schließlich vorbereitet werden und EM ist ja auch noch. Herrgott, macht dieser Fußball denn nie Pause?

Sa, 13:00 Uhr

Eintracht Frankfurt – Erzgebirge Aue: Das Taunus-Erzgebirge-Derby 4:0

WismutErzgebirge Aue, das Schalke des Ostens, zu Gast bei der launischen Diva. Zuletzt brillierten Hoffer und Co. beim 1:1 gegen Ingolstadt, und zeigten sich wie ein würdiger Aufsteiger. Vielleicht gelingt es ihnen ja mit einer „Goodwill“-Aktion gegen Aue den Aufstiegskampf noch ein bisschen spannender zu gestalten.

Sa, 15:30 Uhr

SSV Reutlingen – FC Nöttingen: Das Panorama-Derby: 4:0

Das Stadion in Remchingen-Nöttingen heißt tatsächlich „Panoramastadion“. Wahrscheinlich, weil man von hier aus einen wunderbaren Blick auf den Nordschwarzwald hat. Für Fans des SSV führt der Weg nach Nöttingen immer über Pforzheim, Stichwort „Goldschmuggler“. Früher einmal einer der wichtigsten Konkurrenten des SSV, heute leider insolvent. Inzwischen firmiert der Club, der 2001 an der TSG Hoffenheim beim Versuch in die Regionalliga aufzusteigen gescheitert war, unter dem Namen 1. CFR Pforzheim.

UPDATE: Niemals auf den Kicker verlassen, Anstoss zur Partie gegen Nöttingen war bereits am Freitag um 19:30 Uhr.

FC Schalke 04 – Borussia Dortmund: Das Derby-Derby 1:2

Für Außenstehende mag das Revierderby vor allem eins sein: Ruhrgebiets-Folklore. Die Beteiligten tun lieber so, als würde mit diesem Spiel Wohl und Wehe der Saison entschieden. Dabei wäre für beide Teams die berühmte Punkteteilung das beste. Dortmunds Meisterschaftsambitionen kämen dadurch nicht ernsthaft in Gefahr, und Schalke könnte Senor Raul nochmal eine Million aus der Champions League in Aussicht stellen, oder wahlweise Hack für lau auf Lebenszeit.

1.FC Kaiserslautern – 1.FC Nürnberg: Das Fritz-Walter-Max-Morlock-Derby 0:2

Was in Kaiserslautern (noch) Realität ist, danach strebt man in Nürnberg. Max Morlock statt Easy Credit, ein Vermächtnis des lieben Michael Adolf Roth, soll dort am Stadion stehen, analog zum Pfälzer Modell mit Fritz Walter, die entsprechende Initiative gibt sich kämpferisch. Fraglich allerdings wie lange die Pfälzer sich diesen wirtschaftlichen Anachronismus angesichts der Tabellensituation noch leisten können.

So, 13:30 Uhr

VfL Bochum – 1860 München: Das Derby in blau-weiß 2:2

Der VfL aus Bochum pflegt ja eine Fanfreundschaft mit dem ewigen Erzrivalen der Löwen, von einem Hochrisikospiel dürfte trotzdem keine Rede sein. Dem VfL wird inzwischen nur noch mit Resignation begegnet, die einzig und allein „aufgrund der Tatsache“ (P.Neururer), dass immer noch fünf Punkte Vorsprung zu den Abstiegsplätzen übrig sind, nicht in blankes Entsetzen umschlägt. Spielt der VfL aber so weiter wie in den letzten acht Spielen, sind auch die schnell verdaddelt. Wie gut, dass 1860 derzeit nicht in Form ist… *hüstel*

So, 17:30 Uhr

SC Freiburg – 1899 Hoffenheim: Das Baden-Derby 0:0

193 Kilometer trennen die Stadien der beiden Kontrahenten um den inoffiziellen Titel des „Badischen Meister“. Nah genug also, um ein Derby zu konstruieren, wo es keines gibt. Belege? Aber gerne doch. Unter der Woche vermeldete der SC, dass Hoffenheim ganze 250 Tickets für den Gästeblock in Freiburg verkauft hat, und deshalb den Freiburgern knapp 1000 Tickets mehr zur Verfügung stehen. Wohl gemerkt, die Fahrt mit dem Auto dauert knapp zwei Stunden vom Stadion in Sinsheim bis vor die Südtribüne an der Schwarzwaldstraße. Zu lang für den Samstagmittag?

Foto: Lulu Hoeller/flickr.com

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Eier-Derby

Wenn Freitag auf einen Donnerstag fällt, kann man durcheinander kommen. Zumal die ungnädige DFL auch an Feiertagen wie Ostern kein Einsehen hat, was die Familien feindlichen Anstoßzeiten in der zweiten Liga angeht. Deshalb Supermarkt statt Schauinsland(-Arena), Spielplatz statt Stehplatz, einen Korb für den Don statt Gebinde in der Köpi-Lounge, Eiersuche statt Erlebnisorientierung (Stichwort: Kärchern).

Do, 19:30 Uhr

SSV Reutlingen – VfL Kirchheim/Teck: Das Geister-Derby – annulliert – 

Ein Spiel, das niemals stattgefunden hat, denn selbst in der Oberliga kann nicht jeder Club die finanziellen Mittel aufbringen, um am Spielbetrieb teilzunehmen. Deshalb hat Kirchheim „nur echt mit dem Zusatz ‚Teck’“ aus wirtschaftlichen Gründen sein Team abgemeldet. Alle Spiele werden annulliert und der SSV kann bereits am Montag sein Nachholspiel gegen Bonlanden bestreiten (siehe unten).

Sa, 13:00 Uhr

MSV Duisburg – Eintracht Frankfurt: Das Traditions-Derby 2:0

Zwei ehemalige Bundesligisten, deren Entwicklung derzeit diametral verläuft. Während Frankfurt sich inzwischen dem Schaulaufen Richtung erste Liga widmen und wohl den direkten Wiederaufstieg feiern kann, bleibt dem Standort Duisburg nichts außer seine Tradition. Das Säckel der Stadt ist leer, das Stadion an einen Reiseveranstalter verhökert und auf der Bank sitzt ein Ex-Schalker. Könnte es schlimmer kommen? Durchaus, wenn der Verein absteigt und damit auch sportlich die wirtschaftliche Talfahrt der Region nachvollzieht.

Sa, 15:30 Uhr

VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund: Das Meister-Derby 1:3

Kaum zu glauben, dass Wolfsburg tatsächlich einen Meistertitel auf dem Briefkopf stehen hat. Noch unglaublicher, dass sich das Team von Saddam Magath unter Umständen noch für die Europa-Liga qualifiziert, und sich Magath für seine fragwürdigen Methoden feiern lassen darf. Deshalb wäre uns ein schnödes 0:1 allemal lieber als ein spektakuläres 4:4. Denn Bayern als Meister will nun wirklich kein Mensch.

SC Freiburg – 1.FC Nürnberg: Das Baden-Franken-Derby 2:2

Hamburg, Lautern, Leverkusen – das alles ist nichts wert, wenn heute nicht der „nächste Badenstreich“ gegen Nürnberg folgt. Das Team von „Crazy“ Streich kann zwar im direkten Trainingsanzugsvergleich gegen „das Team aus der Noris“ (kicker) nicht mithalten, fußballerisch müsste man das Team allerdings in seine Schranken verweisen können. Extralob gibt es für den ersten der Pinola den Ball durch die Beine spielt und dabei den Namen seines Frisörs verrät.

1.FC Kaiserslautern – 1899 Hoffenheim: Das (Kur-)Pfalz-Derby 1:2

Schneider3 beantwortet derzeit keine Fragen zum Verein seiner Herzen, wer möchte es ihm verdenken. Dieses Beispiel sollte Schule machen, wir folgen ihm als erste.

So, 13:30 Uhr

VfL Bochum – Karlsruher SC: Das Noch-Mehr-Ex-Bundesligisten-Derby 0:0

Zwei ehemalige Bundesligaclubs, zwei Vereine, die UEFA Cup-Geschichte geschrieben haben und jetzt vor dem Abgrund stehen. Bochum rettet derzeit noch die Tatsache, dass die Hälfte der zweiten Liga noch desolater kickt als das Team von Andreas Bergmann. Karlsruhe steht mehr unter Druck und greift in seiner Verzweiflung auf Spieler wie Delron Buckley zurück, dessen große Bochumer Zeit auch schon ein gefühltes Jahrzehnt zurückliegt.

So, 15:30 Uhr

FC Schalke 04 – Hannover 96: Das Ausgeschiedene-Derby 3:0

International vorerst gescheitert, national so gut dabei, dass es nächste Saison international weitergehen könnte – alles deutet auf ein torloses Unentschieden zwischen müden Schalkern und noch müderen Hannoveranern hin.

Mo, 15:00 Uhr

SV Bonlanden – SSV Reutlingen: Das Nachholspiel-Derby 1:2

Kurze Anreise für den SSV und seine Fans: Erst auf die B 464, dann auf die B27/312 bis zur Abfahrt „Filderstadt-Bonlanden“. An der Kreuzung rechts, unter der B27/312 durch auf die Bonländer Hauptstraße. Der bis zur Buchhandlung Oesterlin in der Ortsmitte folgen, dort wieder rechts auf die K 1224 und an der nächsten Kreuzung links in die Humboldtstraße, zwei Weizen in der Sportgaststätte Bonlanden und schon kann’s losgehen. Mehr Service geht nicht, oder?

Foto: KOMUnews/flickr.com

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Das Derby der 3-Jährigen

Nur noch knapp 14 Tage, dann geht es endlich wieder los! Auf dem Programm am 15.4. steht der Preis der 3-Jährigen auf der wunderschönen Galopprennbahn zu Düsseldorf. Bier und Wurst sind vom Feinsten, und die Gattin darf sich auch mal wieder hübsch machen. Wer was auf sich hält geht natürlich mit Hund oder Hut und sehr viel Geld in den Taschen. Aber bis es soweit ist, müssen wir halt weiter Fußball glotzen, da gibt’s ja auch noch ein paar Derbys.

Freitag

18:00 Uhr: Eintracht Frankfurt – VfL Bochum. Das Fünf-Liter-Faß-Derby 3:0

Während Papa La Papp mal wieder ein gemütliches Wochenende mit den Schwiegereltern verbringt, und Goldschuhe aus allein in seiner kleinen Welt vor dem Fernseher sitzt, bricht der Don zum großen Abenteuer „Waldstadion“ auf. Früher wurde die Anreise im Regionalexpress bewerkstelligt, mit einem Fünf-Liter-Faß pro Nase als treuem Begleiter. Heute reist der feine Herr Hausbesitzer etwas bequemer, aber nicht weniger laut – also für alle im gleichen Waggon. SMS-Dauerfeuer vorprogrammiert: „Chicks unlimited! Go! Go!“

20:30 Uhr: Borussia Dortmund – VfB Stuttgart. Das schwarz-gelbe Derby 4:4

Mats Hummels ist ein großer Sympath und guter Innenverteidiger. Der Versuch auf seiner Website, dem VfB Stuttgart schwarz-gelbe Wurzeln nachzuweisen, ist zwar etwas unbeholfen, aber „vom Ding her“ (J. Palminger) natürlich eine gute Idee. Für die Bedienung seiner Website braucht man zwar mindestens einen Hochschulabschluss, der Artikel ist trotzdem lesenswert (Und für Schwaben natürlich ein ganz alter Hut!).

Samstag

15:00 Uhr: Kehler FV – SSV Reutlingen. Das Sebastian-Kehl-Derby 3:1

Kehl heißen nicht nur VerräterFußballprofis, in Baden gibt es sogar eine Stadt, die so heißt. Bevor hier Verwirrung aufkommt, die Stadt war vor dem ehemaligen Nationalspieler da, auch wenn der den schönen zweiten Vornamen Walter trägt. In Kehl trafen sich übrigens mal die europäischen Regierungschefs und warteten Ewigkeiten auf den Präsidenten des AC Mailand, weil der am Telefon hing. Mehr muss man über diese Stadt und den Gegner der 05er nicht wissen.

15:30 Uhr: 1.FC Kaiserslautern – Hamburger SV. Das „Früher war alles besser“ Derby 0:1

Abstiegsendspiel, die 1000. Während Kaiserslautern halbwegs erprobt im „Mit dem Rücken an der Wand“-stehen ist, sucht man in Hamburg noch nach Identifikationsfiguren wie „Uns Uwe“. Lautern dürfte dagegen auf „Dem Fritz sei Wetter“ und wir auf ein schmutziges 0:0 hoffen.

Bayer Leverkusen – SC Freiburg. Das Robin Dutt-Derby 0:2

Laut dem seriösen Nachrichtenmagazin Express lautet die Devise für Robin Dutt heute „Siegen oder fliegen“. Nur blöd, dass auf seinem Platz in Freiburg inzwischen einer sitzt, der ebenso sympathisch wie verschroben-verrückt ist, und Freiburg das zurückgebracht hat, was unter Dutt und Sorg verloren wurde: irgendwie anders als der Rest zu sein. Auf den Markenkern konzentriert könnte man sagen, wüsste man nicht, dass kurzzeitig Namen wie Falko Götz in der Winterpause im Raum standen und Streich den Job um ein Haar nicht angetreten hätte. „Solche Geschichten schreibt eben nur der Fußball“ (Alle TV-Kommentatoren)

Sonntag

17:30 Uhr 1899 Hoffenheim – FC Schalke 04. Das Tönnies-Hopp-Derby 1:1

Clemens Tönnies und Dietmar Hopp, wer solche Präsidenten – oder wie auch immer sich die Funktion der beiden nennt – hat, braucht keine Feinde mehr. Zum Glück schafft sich Hoffenheim mit Hilfe des Neu-Manager Markus Babbel langsam selbst ab, während Schalke unter Huub Stevens droht, tatsächlich mal wieder einen Titel zu gewinnen. Spätestens dann errichtet die „blau-weiße Volksseele“ (Dahlmann) dem „Knurrer von Kerkrade“ (ebd.) ein Denkmal vor der Arena. Ohnehin der einzig vorzeigbare Platz der „Stadt“ Gelsenkirchen. Außer dem Fliegenpils in Buer natürlich…

Foto: barockschloss/flickr.com

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Gottes Werk und Gekas Beitrag

Theofanis Gekas, der ewige Streitfall. Ein Stürmer, der Fanlager entzweit und „erwachsene Männer“ (F. Zilles) dazu bringt sich gegenseitig Prügel vor der Toilette anzudrohen. Es wird Zeit einmal die Faktenlage zu checken. Hier also zwei, drei Dinge, die die Statistik über Theofanis Gekas zu sagen hat, um dessen Frisur, die er sich weltweit nur mit Javier Pinola (Ein weiterer Sympathikus in Stutzen) teilt, man sich in einer gesonderten Abhandlung kümmern müsste.

Im Geiste der Aufklärung sind wir als alte Alexander Kluge-Anhänger erzogen worden, im Geiste der Aufklärung werden wir uns kümmern um Theofanis Gekas, 32 Jahre alt, aus dem thessalischen Larisa stammend, in der Türkei bei Samsunspor spielend. Leider muss unsere kleine Abhandlung ohne exakte Angabe zur Laufleistung von Gekas in seinen 133 Bundesliga- und 14 Zweitligaspielen auskommen. Eines manifestiert sich in den Zahlen allerdings: Ein uneigennütziger Vorlagengeber war und ist Gekas nie gewesen. Auf zehn Vorlagen hat es der „griechische Auswahlspieler“ (kicker) gebracht, also exakt gerechnet alle 13,3 Spiele seinen Mitspielern „einen“ aufgelegt.

Tore, Tore, Tore

Die Binsenweisheit besagt, ein Stürmer sei an seinen Toren zu messen! Da hat es Fanis, wie ihn vielleicht seine Mutter ruft, auf 55 Stück in der ersten und sieben in der zweiten Liga gebracht. Sieben Tore in 14 Spielen im „Fußballunterhaus“ (kicker) bzw. „in der kultigsten zweiten Liga der Welt“ (Sport1DSF) sind natürlich ein außerordentlicher Wert, allerdings weist Frankfurt mit 65 Toren auch den besten Sturm der zweiten Liga aus. 55 Tore in 133 Bundesligaspielen sind zudem eine ordentliche „Hüttenquote“ (Don), Gekas hat demnach in deutlich weniger als jedem dritten Spiel getroffen. Exakt in jedem 2,4Periode18tem Spiel.

Mangelndes Engagement

Vielleicht bringt eine andere Zahl etwas Licht in die Frage nach dem „mangelnden“ (Goldschuhe aus) bzw. gar keinem, weil „scheißegalen“ Engagement des Erscheinen Gottes. Ganze fünf gelbe Karten hat Gekas in seiner Karriere bekommen, keinen Platzverweis kassiert. Ein Beleg dafür, dass sich Gekas aufs Toreschießen beschränkt und sonst nicht am Spiel teilnimmt? Oder Indiz genug, dass sich Gekas „wichtige Körner“ aufspart und eben nur das macht, wofür er bezahlt wird: Tore schießen? Seine brutalste Saison war die Abstiegssaison mit Frankfurt, ganze zweimal sah er im Verlaufe der Saison den „gelben Karton“ (kicker). War da Frust im Spiel? Zumindest für die Partie gegen Kaiserslautern kann das eigentlich nicht gelten, Gekas war für die ersten zwei der drei Frankfurter Tore beim ungefährdeten 3:0 Sieg verantwortlich.

Verbrannte Erde

Ein Blick auf die Mannschaftsleistungen ohne und mit Muffkopf und Quertreiber Gekas: 2006/2007 kam der VfL Bochum mit dem Torschützenkönig Gekas (Ja, der war tatsächlich Torschützenkönig, und das beim VfL!) auf Platz acht, ein Jahr später mit dem Gekas-Ersatz Sestak auf Platz 11. Hier ging der Erfolg also mit seinem Verkauf. Leverkusen: In der ersten Saison mit Gekas kam die „Werkself“ (Eigenaussage) auf Platz sieben, ein Jahr später mit dem in der Winterpause verliehenen (und leider wieder bekommenen) Stürmer auf Platz 9. Also auch hier eine Verschlechterung. Beim erneuten halbjährigen Engagement in Leverkusen kam das Team ohne ein einziges Gekas-Tor am Ende der Saison 2009/2010 auf den vierten Platz, im folgenden Jahr ganz ohne den “Stinkstiefel“ (Goldschuhe aus) im Team auf Platz zwei. Nächste Station Berlin: Platz 18 trotz oder wegen sechs Toren des Erscheinen Gottes. Im Jahr danach feierte Berlin ohne den „Griechenbomber“ (Bild) den Wiederaufstieg und Platz eins in der zweiten Liga. In Frankfurt ein ähnliches Bild. Mit Gekas stieg man ab, Platz 17 in der letzten Saison, ohne ihn steht man souverän auf Platz zwei der zweiten Liga, mit besten Chancen auf den Aufstieg. Seit dem Abgang Gekas zur Winterpause hat Frankfurt sogar nur einmal verloren und einmal unentschieden gespielt, alle anderen Spiele wurden gewonnenen.

Postscriptum

Mit seinem neuen Verein Samsunspor scheint Gekas übrigens ein weiteres Mal abzusteigen, derzeit ist der Verein drittletzter in der Süperleague. Mal sehen wer sich danach den Streitfall angelt, und jetzt boxt euch!

Die nackten Zahlen

  • VfL Bochum: 32 Spiele 20 Tore, 3 Vorlagen
  • Bayer Leverkusen: 50 Spiele, 13 Tore, 1 Vorlage
  • Hertha BSC: 17 Spiele, 6 Tore, 1 Vorlage
  • Eintracht Frankfurt: 48 Spiele, 23 Tore, 3 Vorlagen

Disclaimer: Dieser Artikel wird nicht durch ein schwedisches Kaufhaus unterstützt, wer aber mehr zu Gekas.se wissen und dem harten Leben Schweden affiner Hausfrauen will, dem sei das wunderbare swedenfans-schwedenforum.de empfohlen.

Foto: Hakan Dahlström/flickr.com

Alle Daten von fußballdaten.de

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Old Firm – das einzig wahre Derby

Sonntag, 14 Uhr, wird im Ibrox Park in Glasgow das wohl berühmteste Fußballderby der Welt angepfiffen: Rangers gegen Celtic, Protestanten gegen Katholiken, Schotten gegen Iren. Sportlich spannend dürfte es nicht werden, Celtic führt derzeit mit 21 Punkten Vorsprung vor den Rangers die Tabelle an. Außerdem droht dem verhassten Konkurrenten die Insolvenz und damit das Ende eines der prestigeträchtigsten und traditionsreichsten Derbys des Weltfußballs.

Old Firm

Das Vice-Magazin hat für einen 50-minütigen Film über „Old Firm“ einen Reporter nach Schottland geschickt, um das Derby für die Nachwelt festzuhalten, sollte es wirklich zum „worst case“ in Sachen Glasgow Rangers kommen. Kev Kharas trifft in seinem Film Fans beider Seiten, versucht die politischen Untertöne des Matches zu rekonstruieren, und kümmert sich um die dunklen Stunde der langlebigen „Old Firm“-Geschichte. Leider ist mein Schottisch miserabel, trotzdem kommt eine Menge Atmosphäre und von den Problemen rund um „Old Firm“ rüber, die dazu führten, dass die britische Regierung „The Offensive Behaviour at Football and Threatening Communications Act“ einführte. Und Dietmar Hopps Traum wahr werden ließ: Das Singen von Schmähgesängen wird seitdem nämlich mit Stadionverboten und Gefängnis sanktioniert.

Teil 2 bis 5 auf vice.com (via whoateallthepies.tv)

Junges Derby

Fr, 18:00 Uhr: VfL Bochum – FC Ingolstadt 04 (Das Opel-Audi-Derby) 0:1

Fatalismus gibt rund ums Ruhrstadion derzeit den Ton an. Also noch stärker als hier eh schon üblich, aber wer will das den notorisch missmutigen und mißerfolgsverwöhnten Bochumern verleiden. Höchste Zeit, dass die Saison ohne Schrecken zu Ende geht, und man sehen kann, wozu dieses Team in der Lage ist, wenn von Beginn der Saison an nicht alles schief läuft. Dabei bitte auch mal darüber nachdenken, ob Marcel Maltritz eigentlich noch ein weiteres Jahr den VfL Richtung dritte Liga kicken darf.

Sa, 15:00 Uhr: SSV Reutlingen – Stuttgarter Kickers II (Das kleine Derby) 4:2

Die Regionalpresse schreibt vom „kleinen Derby“ gegen die Zweivertretung der Stuttgarter Kickers. Die durften immerhin mal in der ersten Liga kicken und spielen in einem Stadion, dessen Name viele Kommentatoren zu fatalen Fehleinschätzungen verleitet. Das Stadion heißt Waldau-Stadion und liegt im Stuttgarter Stadtteil Degerloch. Hier kickt also keiner in der Waldau, noch im Degerloch. Bitte merken, danke!

Sa, 15:30 Uhr: SC Freiburg – 1.FC Kaiserslautern (Das Abstiegs-Derby) 2:0

Kaiserslautern hat unter der Woche sämtliche Register gezogen, um in diesem Spiel wenigstens ein bisschen was zu reißen. Sogar den Trainer gefeuert und durch Krassimir Balakov ersetzt. Wieso Kuntz der Meinung ist, ausgerechnet ein Fußball-Schöngeist wie Balakov könnte den Pfälzern im „Abstiegskampf“ helfen, kann wohl nur nachvollziehen, wer mit den Pfälzern hält. Aber in der Not zieht der Teufel jeden Strohhalm…

Sa, 18:30 Uhr: FC Schalke 04 – Bayer Leverkusen (Das Düsseldorf-Derby) 2:0

Was hat Düsseldorf mit diesem Spiel zu tun? Gegenfrage: Wer wohnt freiwillig in Gelsenkirchen oder Leverkusen? Eben, und deshalb trifft man Spieler und Funktionäre beider Mannschaften häufiger im hippenstinkendreichen Oberkassel oder beim Einrichter eures Vertrauens. Deshalb halten sich in der Düsseldorfer Presse auch seit Monaten hartnäckige Gerüchte, Raul könnte zur Fortuna wechseln. Wenn Rudi Völler so etwas hört, lässt er sich von Guiseppe Saitta lieber noch einen Weißwein servieren…

So, 17:30 Uhr: 1.FC Köln – Borussia Dortmund (Das Problemfan-Derby) 1:6

Die Fans beider Vereine sind in letzter Zeit verhaltensauffällig gewesen, sportlich könnte es nicht unterschiedlicher laufen. Dort die Dortmunder, die inzwischen auch auf Bayern-Dusel zählen können, dort der führungslose FC Podolski, dessen Zukunft selbst bei einem Klassenerhalt düsterst aussieht. Kaum denkbar, dass Dortmund ausgerechnet hier an der Titelverteidigung scheitern könnte.

Mo, 20:15 Uhr: 1.FC Union Berlin – Eintracht Frankfurt (Das Don-Goldschuhe-aus-Derby) 0:4

So oft kommt es nicht vor, dass große Teile der 5 Freunde-Belegschaft sich gemeinsam ums Lagerfeuer der Moderne versammeln und mit fachmännischen Blick Don dabei zu sehen, wie er 90 Minuten lang im Wohnzimmer steht, sich brüllend über die Eintracht aufregt und zugleich seine Liebe zu Ally MacBeal artikuliert, während Misanthrop Goldschuhe aus nur nach Möglichkeiten sucht, allen die Causa „Gekas“ aufs Brötchen zu schmieren. Buxe liegt derweil im Sofaeck und wacht nur zum Abpfiff kurz auf, während die Düsseldorfer Fraktion ihre Ruhrgebiets-Depression mit „Pilsetten und Wurstspritzen“ heilt.

Foto: Chris Phan/flickr.com

 

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Derby der Heinis und Pappnasen

Pyro als Metapher für Gewalt zwischen Fußball-Fans, ein polizeiliches Verbot, das dem FC St.Pauli untersagt Auswärtstickets an Hansa Rostock zu verkaufen – was ist derzeit eigentlich los rund um die deutschen Fußballstadien? Trotz der Versuche durch Polizei und Medien, Angst zu schüren, dürften die Stadien am Wochenende wieder voll werden. Uns wundert das keinesfalls, stehen doch einige wunderbare Nachbarschaftsduelle an, Reporterdeutsch „Derby“ genannt, egal ob zwei oder zweitausend Kilometer zwischen den beteiligten Städten liegen.

Fr, 18:00 Uhr

SC Paderborn – VfL Bochum (Das (Ost)-Westfalen-Derby)

Okay, Bochum plant schon für die nächste Saison in der zweiten Liga. Sollte gegen Paderborn nicht mal wieder etwas Zählbares gelingen, dürfte die Planung so langsam wieder ins Wanken geraten. Also ab nach Paderborn, mit dem Selbstbewusstsein der einst Unabsteigbaren diesen Provinzbauern zeigen, wie man im Ruhrgebiet Fußball malocht. Ohne Pathos wäre man wohl schon mit einer knappen Niederlage zufrieden…

Fr, 20:30 Uhr

VfB Stuttgart – 1.FC Kaiserslautern (Das Südwest-Derby)

Was eint Stuttgart und Kaiserslautern? Das gleiche beschissene Radioprogramm des SWR. Sonst liegen Welten zwischen der Landeshauptstadt Baden-Württembergs und der Stadt Fritz Walters. Hier der schöne Bruno, dort der spröde Marco, hier der Arbeitgeberchef, dort Stefan Kuntz, hier Puff-Sippel, dort Sven Ulreich. Hier eine weitere Niederlage, mit der man Richtung zweite Liga taumelt, dort weiter erratisches Gekicke im Niemandsland der Tabelle.

Sa, 15:00 Uhr

SSV Reutlingen – FC Astoria Walldorf (Das Fünf-Sterne-Derby)

Endlich tritt der glorreiche SSV wieder an. Beim Namen des heutigen Gegners kommen sofort Hoffnungen auf, Astoria Walldorf würden es ihren Gegnern mindestens so bequem wie die (fast) gleichnamigen Hotels machen. Egal, der „EssEss“ braucht drei Punkte!.

Sa, 15:30 Uhr

Borussia Mönchengladbach – SC Freiburg (Das Oberrhein-Niederrhein-Derby)

Obwohl Mönchengladbach keine 30 Minuten von Düsseldorf entfernt liegt, werden mich auch an diesem Samstag keine zehn Pferde in ein namenloses Stadion namens „Borussiapark“ bringen, das nicht ansatzweise über den Charme des Bökelbergs verfügt. Dann lieber Zuhause vor dem Radio, während ich mir vorstellen, wie ich auf den extrem steilen Stufen des Gästebereichs bei minus zehn Grad auf dem Bökelberg Richtung Spielfeldrand purzelte…

Sa, 18:30 Uhr

FC Augsburg – Borussia Dortmund (Das Schnauz-Unrasiert-Derby)

Dortmund kann sich inzwischen nur noch selbst auf dem Weg zur Titelverteidigung stoppen. In keinem Fall jedenfalls das Team von „Schnauz“ Luhukay, dem in keinster Weise erstligareifen Trainer der „Fuggerstädter“. Eher stolpert „Kloppo“ Klopp über sein überbordendes Selbstvertrauen oder Kevin Großkreutz über sein Michael Schumacher Gedächtniskinn.

So, 13:30 Uhr

Hansa Rostock – Eintracht Frankfurt (Das Ex-Bundesligisten-Derby)

Noch nie war der Ostfußball soweit von der Bundesliga entfernt wie derzeit. Und dann kommt auch noch die omnipotente Eintracht, die zum Aufstieg verdammt ist, an der Ostsee dabei. Beim Kicker und anderswo werden schon mal die Ordner mit Schifffahrts-Metaphern aus dem Schrank geholt, um die neuerliche Niederlage der Hansa möglichst sinnfrei zu kommentieren, statt sich um strukturelle Probleme Gedanken zu machen. „Fußball ist eben Ergebnissport“.

So, 17:30 Uhr 

FC Schalke 04 – HSV (Das Blau-weiß-rot-Derby)

Wer ist eigentlich dieser HSV? Und wann bekommt Horst Heldt seine eigene Fernsehsendung. „Rauchen und Schimpfen mit Horst“? Traumhaft jedenfalls sein Auftritt nach der Niederlage gegen Enschede, mit denen der FC Schalke 04 ja auch eine Fanfreundschaft unterhält. Merken die „Knappen“ eigentlich nicht, dass sich so etwas nur Teams leisten, die sonst nie am Erfolg schnuppern würden, Beispiel: Nürnberg, Beispiel: Bochum. Wobei, wann hat Schalke den letzten Erfolg gefeiert? Waren die überhaupt schon mal Meister?

Foto: Jason Dean/flickr.com

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Derby – Mehr als Pferdefutter

Was ist das schlimmste, was einem Mann passieren kann? „Richtig“ (M. Barth), gemeinsam mit dem Weibe ein schwedisches Möbelhaus besuchen zu müssen. Da hilft auch kein „Köttbullar-All-you-can-eat“, schlechte Laune ist vorprogrammiert. Mir steht dieses „harte Programm“ am morgigen Tage „ins Gesicht“, wie Horst Hrubesch Andy Brehme sagen würde, weshalb es die Derby-Vorschau schon am heutigen Donnerstag gibt. Endlich sind wieder alle Teams an Bord, in der Oberliga Baden-Württemberg soll am Wochenende wieder die Kugel rollen und die „längste Winterpause der Welt“ (Guru) beendet sein.

Fr, 20:30 Uhr

VfL Bochum – Dynamo Dresden (Das Topspiel-Derby) 0:2

Das „Topspiel“ am Freitagabend, bei dem man vor lauter Elend auf und abseits des Rasens am liebsten gar nicht hinschauen möchte. Einzige Hoffnung derzeit für alle Bochumer: Stefan Kuntz könnte demnächst auf dem Arbeitsmarkt auftauchen, wenn seine Lauterer weiter so schwächeln. Auch schwierig abzuschätzen, ob Dynamo Fans mitbringen darf oder nicht, die Urteile des DFB ändern sich derzeit ja schneller als andere Vereine den Trainer wechseln.

Sa, 15 Uhr

SV Bonlanden – SSV Reutlingen (Das Miese-Platzverhältnisse-Derby) ausgefallen

Auch wenn man es sich im Rheinland oder im Ruhrgebiet niemand vorstellen kann, aber in Süddeutschland gab es dieses Jahr Schnee. So viel davon, dass das Auftaktspiel des SSV Reutlingen in Bonlanden abgesagt werden musste. Jetzt müssen sich die 05er noch eine Woche länger gedulden und gegen Kracherteams wie Of(t)erdingen und Willmandingen antreten, um sich für die Liga fit zu halten, in der ebenso viele Mannschaften aufsteigen, wie absteigen. Nämlich genau eine, nachdem sich Kirchheim bereits vom Spielbetrieb verabschiedet hat.

Sa, 15:30 Uhr

SC Freiburg – FC Schalke 04 (Das Letzte-Chance-Derby) 2:1

Man hätte es auch das „Hätte, Wäre, Könnte“-Derby nennen können. Wenn Freiburg die Klasse halten will und nicht nur im Schönreden indiskutabler Ergebnisse glänzen möchte, sollte man gegen Schalke punkten. Wenn Schalke noch in diesem Jahr Meister werden möchten, sollten die „Knappen“ (Kicker) dringend punkten, am besten mit einem „Dreier“ (Kicker). Doch der Konjunktiv macht alles zunichte und wir können uns auf ein sauberes, uninspiriertes, teilweise pomadig geführtes 0:0 freuen, an dessen Ende der neue „Badenstreich“ (Brüller!) wieder zu einer ultimativen Lobhudelei auf seine Jungs ansetzen wird. (Kleine Anekdote am Rande: Wer wissen will, wie Goldschuhe aus aussieht, der sollte sich mal Horst Heldt genauer ansehen. In Sachen Rauchleistung dürften die beiden zweieiige Zwillinge sein…)

1.FC Kaiserslautern – VfL Wolfsburg (Das Hopp- oder Top-Derby) 0:0

„Fakt ist“ (Goldschuhe aus), dass hier zwei der desaströsesten Teams der Liga aufeinander treffen. Während aber Magath auf der einen Seite sich nur selbst entlassen kann, möchte Kuntz auf der anderen Seite am liebsten gar niemand entlassen. Wird er aber wohl bald müssen, denn „so sind nun mal die Gesetzmäßigkeiten des Geschäfts“. Den Rest besorgen dann die sympathischen „Fans“ der Lauterer, die unter der Woche durch antisemitischen Vollquatsch auffällig wurden und Kurz und Kuntz so vielleicht die Entscheidung abnehmen, wie lange die beiden noch dem weltweit einzigen „für die ganze Region wichtigen“ (K. Beck) Verein vorstehen möchten.

Sa, 18:30 Uhr

Borussia Dortmund – 1. FSV Mainz (Das Klopp-Tuchel-Derby) 2:1

„Sympath-Mann“ (Ailton) gegen den Unsympathen der Liga, mit dem hoffentlich besseren Ende für Dortmund. Denn schlimmer als Tuchels Geturne an der Seitenlinie sind nur noch Tore durch Zidan, der schon mal 8000 Euro zur Seite legen sollte für seine „Schmähgesänge“ (Kicker) nach dem Derby gegen Kaiserslautern. Menschen, die auch nur ein kleines bisschen Niveau und Stil haben, hätten gewusst, dass es nach diesem Spiel keinerlei Schmähungen der Lauterer bedurft hätte.

So, 13:30 Uhr

Eintracht Frankfurt – Energie Cottbus (Das Rudi-Bommer-Derby) 1:0

Während „Weltstar“ Pele Wollitz lieber wieder in Osnabrück „auf der Kommandobrücke“ steht, darf jetzt Rudi Bommer den Übungsleiter in Cottbus geben. Was zur Folge hat, dass Cottbus inzwischen jeder Unterhaltungswert abhanden gekommen ist. Denn darüber verfügt Pele „Ich weiß was sich gehört“ Wollitz in jedem Fall. Lockerer Sieg für Vehs Schülerelf.

Foto: Alberto Varela/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Germany’s Next Top-Derby

Ein Fußballwochenende der Superlative steht an, Derbys noch und nöcher, dazu ein „Supersonntag“ (Sport 1) mit dem Hit Schwarz-Weiß Essen gegen die Sportfreunde aus Verlieren Siegen. Dazu muss Turu Düsseldorf bei Hamborn 07 ran, bevor am Montag Guru von der Kreuzeiche und Esleben mal wieder bei Fortuna nach dem Rechten schauen, denn auch im schrecklichsten Stadion der Welt in der Esprit-Arena ist Derbyzeit, Fortuna trifft auf Alemannia aus Aachen mit Friedhelm „Jeck“ Funkel.

Sa, 13 Uhr

SpVgg Greuther Fürth – VfL Bochum (Das Minuskel-Derby) 6:2

Bevor diese Partie überhaupt angepfiffen wird, steht es schon 3:1 für Fürth. Drei Kleinbuchstaben – Minuskeln wie der Kenner sagt – im Vereinsnamen gegen einen. Nicht mal in dieser Rubrik kann der VfL aus Bochum mit einem der heißesten Aufstiegskandidaten mithalten. Es ist ein Jammer, hoffentlich wird nächstes Jahr alles besser, diese Saison sollte man rund um die Castroper Straße einfach mal abhaken.

Sa, 15:30 Uhr

VfB Stuttgart – SC Freiburg (Das Baden-Württemberg-Derby) 4:1

Alleine für Fredi Bobics dämliche und ehrverletzende Aussage, dass es „den Freiburgern“ egal ist, ob sie in der ersten oder zweiten Liga spielen, sollte man die Landeshauptstädter in ihre Einzelteile zerlegen. Mein Tipp: Bis dahin nochmal Standards üben, damit kommt die Truppe des schönen Bruno nicht so klar, da kann im Tor ruhig einer der „Top-3-Torhüter Deutschlands“ (Schneider 3) stehen. Denn eins steht fest: Stuttgart dürfte es nicht egal sein, ob sie in der ersten oder zweiten Liga spielen…

FSV Mainz – 1.FC Kaiserslautern (Das Pfalz-Derby) 4:0

Was sollte man zu diesem Spiel noch sagen, was der „Präsi“, „legendärer Pfalzpunker“ und Sänger der Präsidenten, nicht schon gesagt hätte. Also ganz im Sinne von „Bilder sagen mehr als Worte“ nochmal zur Verdeutlichung:

So, 13:30 Uhr

SC Paderborn 07 – Eintracht Frankfurt (Das Spitzenspiel-Derby) 4:2

Eigentlich gilt eine Reise nach Paderborn als eine der Höchststrafen im deutschen Fußball (gleich nach Auswärtsfahrten ins inexistente Bielefeld), und dann auch noch das: Der SC stellt nicht nur den erfolgreichsten Torschützen der zweiten Liga, sondern macht „den Etablierten“ (kicker) wie Frankfurt auch noch das Leben in Sachen Aufstieg schwer. Zudem verfolgt der Don lieber das Projekt „VIP-Bereich leer trinken“ bei Schwarz-Weiß Essen als seine Adler in Paderborn zu unterstützen. Misanthrop Goldschuhe aus verlässt das Haus ja sowieso nur zum Bier holen…

So, 15:30 Uhr

Bayern München – FC Schalke 04 (Das „Wir schwächeln“-Derby) 2:0

„Ja gut, sicherlich“ (Rudi Völler), Bayern München steckt in der Krise, aber wer kümmert sich eigentlich um die derzeit desolaten Schalker, die gestern im UEFA Cup wirkten als würden sie nicht gegen zuletzt neun Pilsener, sondern mit neun Pils spielen. Verletzt sich jetzt noch Huntelaar, dürfte Schalke in der derzeitigen Verfassung noch um den Klassenerhalt zittern müssen…

17:30 Uhr

Borussia Dortmund – Hannover 96 (Das „Wir sind in Form“-Derby) 3:1

Borussia Dortmund gegen Hannover 96, vor fünf Jahren wäre dieses Spiel noch ein niveauarmes Gekicke zweier Abstiegskandidaten gewesen, heute treten zwei Teams gegeneinander an, die „mit Plan“ kicken und derzeit gut in Form sind. Gute Voraussetzungen also für ein spektakuläres 5:5.

Foto: Ian Muttoo/flickr.com

Über den Autor: esleben

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Derby da bin ich dabei, dat is prima…

So langsam ist der Blutdruck nach dem packenden Montagsspiel wieder auf Normalmaß. Die Hälfte der 5 Freunde-Belegschaft feiert den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff (Wen wir als Nachfolger fordern, dürfte klar sein) inzwischen im rheinischen Karneval, der Rest läuft sich warm für die Derbys des Wochenendes, das jedem Sportjournalisten Anschauungsmaterial dafür liefert, was ein Derby wirklich ist. Und wir meinen damit ausdrücklich nicht, das Treffen zwischen Werder Bremen und dem HSV.

Sa, 13 Uhr

VfL Bochum – Union Berlin (Das „Städte mit B“-Derby)

Wir mussten uns letzte Woche darüber aufklären lassen, dass in „Deutschlands schönstem Stadion“ nicht die Grantler, sondern die Experten recht behalten hätten, was die Situation des VfL Bochum angeht. Aber kein Wunder, dass der Verein nicht auf die Beine kommt, ist der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende doch derzeit mit der Promotion eines neuen Buches beschäftigt. Andererseits muss man natürlich froh sein, dass der DFB ein derart mittelprächtiges Duell zwischen Not und Elend auf die familienunfreundlichste Zeit am Wochenende terminiert hat. So kommt niemand in die Versuchung sich dieses 0:0 anzusehen…

Eintracht Frankfurt – FSV Frankfurt (Das Derby-Derby)

Selbst auf Wikipedia wird der umgangssprachliche Gebrauch des Wortes „Derby“ gepredigt, dabei ist und bleibt ein Derby das Duell zweier Mannschaften aus einer Stadt, exemplarisch vorgeführt am Beispiel der Frankfurter Eintracht und dem FSV Frankfurt. Armin Veh hat vorsichtshalber schon mal eine Pressekonferenz für Sonntag anberaumt, falls er nach dem „Derby-Derby“ erneut sprachlos sein sollte und mit einer Nacht Distanz „Rotzlöffel“ der Schauspielkunst geißeln muss. Wobei er in der „Causa Rösler“ natürlich vollkommen recht hat, was aber aus Sicht einiger 5 Freunde in der Natur der Sache liegt, schließlich begann dessen Karriere in Ulm

Sa, 15:30 Uhr

Hertha BSC – Borussia Dortmund (Das Skibbe-Derby)

Wer war eigentlich der Typ, der fünf Wochen lang Hertha BSC so herrlich erfolglos trainiert hat? Dass zwischendurch tatsächlich Namen wie Balakov oder Thomas Doll als Nachfolger gehandelt wurden, sorgt bei uns eher dafür, dass wir uns „den Arsch ablachen“! Im Spiel gegen Dortmund dürfte es für die „alte Dame“ um Schadensbegrenzung gehen und am Ende der Saison nur noch darum, wer Berlin in die zweite Liga begleitet. Vielleicht ein ähnlich unnötiger Abstieg, wie der von Frankfurt im letzten Jahr. Wer saß bei denen noch gleich auf der Bank? Und wo begann dessen Karriere?

1.FC Kaiserslautern – M’Gladbach (Das „Rheinland gegen Pfalz“-Derby)

Man muss Schlimmes befürchten für die „Roten Teufel“, die derzeit mindestens so heftig absteigen wollen wie Hertha BSC. Vorne keine Tore, hinten kein Gerry Ehrmann, dazwischen Christian Tiffert. Noch Fragen?

Sa, 18:30 Uhr

SC Freiburg – Bayern München (Das Pokalklatschen-Derby)

Schlimme Erinnerungen werden wach, an ein Pokalspiel zwischen beiden Mannschaften. Die 5 Freunde waren vollzählig zum gemeinschaftlichen Rudelkucken im Esleben’schen Palast angetreten und wurden Zeugen einer der höchsten Niederlagen ever der Breisgauchos. Seither gilt ein striktes Einzelguck-Gebot. Mal schauen in welcher Düsseldorfer Kneipe der Karneval wenigstens 90 Minuten pausiert.

So, 15:30 Uhr

FC Schalke 04 – VfL Wolfsburg (Das Felix Magath-Derby)

Ein Spiel, das jetzt schon einen Gewinner kennt: Felix Magath. Egal, wie es ausgeht, der „Erster alles“ des VfL Wolfsburg und ehemalige „Erster alles“ des FC Schalke wird sich anschließend auf die Schulter klopfen und Buddha gleich im Tee rühren, bis der Boden aus der Tasse fällt. Insofern müsste dieses Derby richtiger „Erster alles“-Derby heißen, oder vielleicht doch besser „Gazprom-VW-Derby“, denn beide Clubs hängen finanziell doch ganz schön am Tropf…

Foto: Metro Centric/flickr.com

Über den Autor: esleben

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