Das öffentlich-rechtliche Grauen

Wenigstens für eine Institution steht es fest: Der Rundfunk ist essentiell für die öffentliche Meinungsbildung und Voraussetzung für die Beteiligung an demokratischen Prozessen und Wahlen. Weil die Privatsender hier nicht ausreichend pluralistisch „aufgestellt“ sind (Manager, Trainer, Politiker…), braucht es einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der den Bürger in mündigem Zustand hält. So jedenfalls sieht es das Bundesverfassungsgericht, hat es diese Sichtweise doch in seinem letzten Urteil erst wieder bestätigt und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mehr oder weniger einen Freibrief bei der Festsetzung der Rundfunkgebühren ausgestellt.

So weit so gut. In der Theorie macht das alles sicherlich Sinn, betrachtet man jedoch die Praxis, überkommt einen das kalte Grauen. Das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender, allen voran ARD und ZDF ist nur noch als unterirdisch, grottenschlecht oder auch beschämend zu bezeichnen.

Wer sich die Mühe macht anzuschauen, was innerhalb von zwei Wochen auf ARD und ZDF läuft, kommt zu folgendem Ergebnis: Die Primetime (also 20.15 Uhr) ist auf diesen Sendern praktisch nicht zu ertragen. Innerhalb von zwei Wochen werden elf Krimis versendet, egal ob als Serie oder in Spielfilmlänge, wer Kriminalbeamten, Anwälten oder dicken C&A-Models beim Ermitteln zuschaut, ist auf dem besten Wege, ein „lupenreiner Demokrat zu werden“. Wem das nicht reicht, der hat in diesem Zeitraum immerhin noch sechs Mal die Gelegenheit „die Herzen schlagen“ zu hören, am besten dort, wo „die Pferde von Katarinenberg“ über irgendwelche Schloßgüter beliebigen Landadels springen. Der zweite Schwerpunkt, den die „Meinungsbildner“ setzen ist nämlich das, was der Volksmund gerne als „Schnulzen“ bezeichnet, nur um sich abends dann doch hinzusetzen, um am warmen Feuer der Realitätsflucht langsam und selig einzudösen. Zwischendrin zeigt das ZDF dann noch kurz ein Sportereignis, wie so häufig mit großem Erfolg kaputt kommentiert von Leuten, die ihren Beruf verfehlt haben. Wem das nicht reicht, dem werden Eigenproduktionen vor den Latz geknallt, die entweder halbwegs was taugen (in denen aber Veronica Ferres die Hauptrolle spielt) oder die gar nichts taugen. Das intellektuell etwas anspruchsvollere Publikum wird mit zwei Dokus versorgt: Beide zu brisanten Themen, einmal heißt dieses Weltuntergang, das andere Mal darf Gero von Böhm tatsächlich seinen vor Verständnis für alles und jeden beinahe platzenden Körper durch die Paläste des Sultans von Brunei schieben. Wer nicht weiß, wie es anderswo auf der Welt aussieht, kann die Situation zu Hause wohl nicht richtig beurteilen oder so ähnlich. Am Rest der Abende wird dem bräsigen Rentnertum dann die Einladung zum Hirnabstellen hingehalten, die diese Abend für Abend gerne ergreifen: Dann nämlich ist es endlich so weit: Marianne und Michael bestellen Liebesgrüße und „Maxi Arland“ steuert den „MusikantenDampfer“ über die braune Scholle.

Die Frage, die sich einem hier aufdrängt ist, was das alles noch mit einem Bildungs- oder sonstigen Auftrag zu tun hat. In meinen Augen senden ARD und ZDF nur Möglichkeiten zur Realitätsflucht. Wer über dem Landadel dabei zuschaut, wie er über südenglische Wiesen reitet und Marianne und Michael zuhört, wie sich diese anschmachten, obwohl sie (oder weil, „nicht wahr meine liebe Marianne“) seit 2000 Jahren verheiratet sind und zwei gute deutsche Söhne haben, dem ist, für ein Weilchen zumindest, die böse Welt da draußen erstmal egal. Krieg, Hartz IV, Kriminalität, all das gibt es nicht im Idiotenland von ARD und ZDF.

All das wäre ja noch beinahe zu ertragen, würden dafür nicht Jahr für Jahr 7.000.000.000 € drauf gehen, die die Stasi mit GEZ-Methoden, ähm, die GEZ mit Stasi-Methoden von beinahe jedem Bundesbürger einzieht. Wofür dieses Geld gebraucht wird ist dem geneigten Beobachter unklar. Man fragt sich, wie es 3sat und arte schaffen, mit einem Bruchteil dieses Geldes ein derartig höherwertiges Programm auf die Beine zu stellen. Das einzige, was die beiden Hauptsender leisten, ist es, Sport zu zeigen, Sendeformate der Privaten zu kopieren und den Rest des Programmes mit Schrott vollzumüllen, der eigentlich niemanden interessieren sollte. Die regionalen Rundfunkanstalten ergänzen das ganze dann noch mit meist unerträglichem Lokalkolorit.

„Warum?“ fragt man sich, sind arte und 3sat die beiden letzten Sender, bei denen man das Gefühl hat, dass sie ihrem Auftrag gerecht werden? Warum orientieren sich die öffentlich-rechtlichen Sender an Werbeeinnahmen und Einschaltquoten und haben scheinbar nur noch zum Ziel, den Altersdurchschnitt ihres Publikums in die Höhe schnellen zu lassen? Warum gibt es, abgesehen hin und wieder von „Tracks“, keine gute Musiksendung im deutschen Fernsehen? Warum werden Top-Filme wie „Lost in Translation“ (eines von ca. 5000 Beispielen pro Woche) gegen 23.00 Uhr versendet? Warum werden politische Magazine verkürzt? Ein Blick in das Fernsehprogramm lässt einen zu zahlreichen weiteren Fragen kommen. Alle haben dabei eines zum Inhalt: Unverständnis über die beinahe skandalöse bis unverschämte Programmgestaltung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender.

Dem halbwegs vernunftbegabten Fernsehkonsumenten bleibt wohl nur noch eines übrig: Die Programmbelegung des eigenen Fernsehsenders aufzuräumen, zur Gewissheit kommen, dass die Intellektualität in diesem Land offensichtlich dem Untergang geweiht ist und noch ein paar letzte schöne Stunden auf arte und 3sat zu verbringen.

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.
30 comments
  1. Ich stimme insgesamt zu, aber habe gegen Realitätsflucht nicht einzuwenden. Sie muss nur gut gemacht sein.

    Neulich kam übrigens eine sehr interessante brisante Dokumentation über die Verwicklungen der Familie Quandt im 2. Weltkrieg. Wurde leider erst ( wie so oft bei Qualitätsware) um 23:30 oder so gesendet.

    Immerhin wird in Zukunft Frank Plasberg die ARD in ihrem politischen Profil wieder ein wenig aufpolieren. Was Frank Plasberg aufgebaut hat, wird aber dafür Oliver „Vollidiot“ Pocher mit dem Arsch wieder einreißen.

  2. „Warum?“ fragt man sich, sind arte und 3sat die beiden letzten Sender, bei denen man das Gefühl hat, dass sie ihrem Auftrag gerecht werden?

    Und warum werden diese beiden Sender dann bloß nicht angesehen? Diese permanente Forderung nach ach so qualitativ gutem Fernsehen ist eine Phantomdebatte, denn auf diesen beiden Sendern, sowie auf weiteren Angeboten der öffentlich-rechtlichen gibt es das ja längst. Insofern greift der Vorwurf ja zu kurz.

    Die Fragen müsste eher lauten: Warum schauen die Leute diese Sender denn nicht? Bei Arte liegts an der Abgehobenheit, okay, aber 3Sat ist ein absoluter Granatensender, aber niemand will ihn sehen. Was hilft es also, auch ARD und ZDF mit intellektuellem Zeug vollzustopfen, wenn dann alle zu RTL überwandern? Dann wenigstens ein Sender mit ein paar Plasbergs als nur noch Geistes-Porno bei den Privaten.

    Abgesehen davon ist Eskapismus der wirklich einzige Grund, weswegen ich den Fernseher überhaupt anschalte. Die Welt nervt mich schon im Alltag, das will ich mir im Fernsehen nicht auch noch ansehen.

  3. Ja, aber es muss nun wirklich nicht nur intellektuelles Zeug sein. Ich finde es vielmehr beunruhigend, dass innovative Dinge wie z. B. gute Serien (C.S.I, Dr. House, Scrubs usw.) immer nur bei den privaten laufen.

    Die privaten haben heute Mut zum Risiko. ARD und ZDF wirken wie ein bräsiger Opa im Schaukelstuhl, der selbstgerecht vor sich hinbrummelt, dass doch alles ganz wunderbar wäre.

  4. @3: Genau das meine ich. Natürlich muss es sich nicht immer auf hächstem Niveau abspielen, aber was ARD und ZDF da veranstalten finde ich einfach unglaublich. DIese ganze Rosamunde-Pilcher-Kacke. Wer braucht das denn? Und v.a. wer braucht das 3mal in der Woche? Mut zum Risiko heißt bei der ARD, dass Frank Elstner wieder „Verstehen sie Spaß?“ moderiert. Der bräsige Opa im Schaukelstuhl dräng sich da ja auf als Vergleich.

  5. @3: Damit erklärt Ihr Euch aber zur wichtigen Zielgruppe für die ARD. Seid Ihr aber nicht. ARD und ZDF sind die einzigen Sender, die in Deutschland ältere Menschen ansprechen. Wenn Ihr es mal aus der Perspektive seht, ist das bis auf die Schunkelsendungen gar nicht so katatstrophal. Irgendwo will ich ja mit 60 auch noch fernsehen, wenn auf Pro7 die neue Sitcom mit Sido läuft.

  6. Es gibt noch Raum zwischen Schunkelsendungen und Sido. Man muss es nur wollen.

  7. Ich habe doch gar nicht Schunkelsendungen und Sido verglichen. Schunkelsendungen sind die Ausnahme bei den öffentlich-rechtlichen. Der hauptsächliche Rest ist Unterhaltungsfernsehen für ältere Menschen. Und was uns Alias und CSI ist, ist eben der 70-jährigen Frau Rosamunde Pilcher. Ich finde es recht arrogant, das so abzuqualifizieren. Ich sehe da keinen qualitativen Unterschied, sondern nur einen in der Darstellungsform.

  8. Langsam versteh ich dein Kontra nicht mehr. Was ist arrogant daran, wenn ich gerne für meine Gebühren (denn ich zahle Gebühren) weder Sido noch Schunkelsendungen sehen möchte, sondern ein ausgewogenes Programm, manchmal mit Mut zum Experiment und Mut zur Qualität. Wenn das erfüllt ist, darf auch gerne mal Rosamunde Pilcher und Musikantenstadl kommen.
    Das sehe ich aber gerade überhaupt nicht.

  9. Jetzt vergiss doch mal den Sido, das hatte doch gar nichts mit dem Thema zu tun. Ich will nur sagen, dass die Mehrheit der Gebührenzahler halt deutlich älter ist als Du. Und was für die „gute Unterhaltung“ ist, ist nicht das gleiche, was für Dich „gute Unterhaltung“ ist. Es geht halt nicht darum, was Du möchtest, sondern der durchschnittliche Zuschauer. Wir sind da bei anderen Sendern „verwöhnt“, weil da die „alte“ Zielgruppe halt schlichtweg ignoriert wird. Und wie gesagt, der Unterschied zwischen Rosamunde Pilcher und CSI liegt einfach nur in der zielgruppenspezifischen Herangehensweise und nicht in der Qualität. Beides dient einfach nur der Unterhaltung.

  10. Mir geht es überhaupt nicht um Sido. Das war gar nicht mein Problem. Ich bin lediglich für Ausgewogenheit, denn nicht nur die Leute über 50 zahlen Gebühren.
    Man kann entweder Durchschnitt hinbekommen, indem man nur durchschnittliche Scheiße bringt.
    Man kann aber auch Durchschnitt hinbekommen, in dem man mit Extremen auf beiden Seiten schön durchmischt. Und für mich ist Ausgeglichenheit nicht immer derselbe Schrott.
    Denn gerade, wenn man nicth auf Quoten und Werbung angewiesen ist – was ja übrigens auch der Sinn der Sache ist – darf man auch gerne mal etwas wagen.
    Aber nein, stattdessen werden wie Sebe geschrieben hat, gute Filme und Dokus wenn überhaupt in den späten Abend verschoben, produziert die verfickte DeGeTo immer wieder die gleiche Weichspülkacke und ein Pocher verdient sich eine goldene Nase. Ich könnte kotzen.
    Ich bin Sebe sehr dankbar für den Artikel, denn endlich wird das hier mal thematisiert.

  11. Aber wie hast Du einen Anspruch darauf, dass die für Dich guten Sendungen um 20.15 Uhr laufen, wenn Du die Minderheit der Zielgruppen bist?

    Anstatt froh zu sein, dass die öffentlich-rechtlichen für Dich gute Sachen bringen, beschwert man sich darüber, dass sie nicht alle zur Prime-Time laufen.

    Abgesehen davon, dass das öffentlich-rechtliche Programm alles in allem sehr viel besser ist als Ihr es hier darstellt. Wie viel Anteil am Programm haben denn die Schunkelsendungen?

    Ich finde diese Dauerkritik an den öffentlich-rechtlichen halt vollkommen überzogen.
    Es gibt ganze Sender, die höchst anspruchsvolle Dinge senden, wenn die dann keiner schaut, kann man doch nicht danach rufen, sie um 20.15 Uhr in der Ard statt auf 3Sat laufen zu lassen. Das ist doch kontraproduktiv und bringt auch nicht mehr Leute dazu, es sich anzusehen.

  12. Ich fordere ja nicht, dass ausschließich Arthaus um 20.15 auf allen öffentlichen Sendern kommt. Ich bin nur der Meinung, dass diese Konzentration von (mehr oder weniger) objektivem Vollmist nicht nötig ist. Wozu müssen in 14 Tagen 6 „Schnulzen“ gesendet werden. Soviel kann sich doch nichtmal die älteste Oma anschauen? Warum gibt es keine Themenabende, dass man z.B. sagt, auf ARD ist Montags Filmetag, Freitags kommen Krimis, Samstag gibt es Unterhaltung für die Familie (da ist das einzige was zieht, aber auch Wetten dass..?, wo ich mich seit Jahren frage, wer sich das noch anschaut), dazwischen ist ein Tag, an dem Politiksendungen kommen. D.h. man hat Sendern, die tatsächlich ein plurales Programm haben, so dass für JEDEN etwas dabei ist und die Vorgaben des BVerfGE auch noch eingehalten werden. Ich persönlich sehe diese nämlich einfach nicht erfüllt. Außerdem gibt es doch (zunehmend) auch alte Leute, die mal einen guten Flim sehen wollen oder politisch informiert sind. Die sind doch nicht alle dement und wollen, dass Florian Silbereisen ihnen was vom Pferd erzählt.

  13. auf ARD ist Montags Filmetag, Freitags kommen Krimis, Samstag gibt es Unterhaltung für die Familie (da ist das einzige was zieht, aber auch Wetten dass..?, wo ich mich seit Jahren frage, wer sich das noch anschaut), dazwischen ist ein Tag, an dem Politiksendungen kommen.

    Ist das denn nicht so?

    Ich bin nur der Meinung, dass diese Konzentration von (mehr oder weniger) objektivem Vollmist nicht nötig ist.

    Das ist nicht objektiv, weil es Deine Sicht der Dinge ist. Ich bleibe dabei: Objektiv ist CSI nicht „besser“ als Rosamunde Pilcher.

    Die sind doch nicht alle dement und wollen, dass Florian Silbereisen ihnen was vom Pferd erzählt.

    Ich frage nochmal: Wie hoch ist der Anteil der Volksmusiksendungen am Gesamtprogramm?

  14. Also das ist das letzte was ich zu dieser Diskussion hier sage. Nach dem Kommentar klinke ich mich aus:
    Aber das kannst du wohl hoffentlich nicht ernstmeinen, dass innovative Serien wie CSI, die ein Genre wirklich weiterbringen objektiv nicht besser sind als Rosamunde Pilcher; Filme, die einfallslos nach Schema F verfahren und keinerlei Fortentwicklung des Mediums bedeuten.

    Es ist vielmehr genau umgekehrt: Subjektiv ist CSI nicht besser als RP, weil es auf den persönlichen Geschmack ankommt und auf das, was man sehen will.

    Objektiv ist CSI (und ich nehme CSI als Bsp. für alle innovativen Dinge) natürlich besser.

  15. Was ist denn an CSI besser? Es ist hochwertig produziert, das sind die Rosamunde Pilcher-Filme für eine andere Zielgruppe genauso. Tiefe, anspruchsvollere Botschaften gibt es bei CSI nicht. Es ist beides simpel gestrickte Unterhaltung. Im einen Fall auf eine junge Zielgruppe gemünzt, im anderen Fall auf eine alte Zielgruppe.
    Bei der Beurteilung, was gut ist und was nicht, legst Du nur Deine persönlichen Maßstäbe an.

    Die inhaltliche Qualität einer Sendung hat nichts mit ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Mediums zu tun. Das ist eine rein wissenschaftliche Meta-Diskussion, die mit der Wirkung auf den Zuschauer nicht im Zusammenhang steht, zumal CSI keine inhaltliche Fortentwicklung bedeutet sondern ausschließlich technisch und was den Look betrifft. CSI ist keine Innovation des genres, sondern eine handwerklich gut gemachte Adaption. Aber alles Aspekte, die nur die jungen Zuschauer ansprechen sollen. Schließlich hat Schneider3 selbst ehemals für die Fortentwicklung des Mediums genauso viel oder wenig bedeutende Filme als „Schinken“ bezeichnet.

    Und ist CSI inhaltlich nicht Schema F? Das ist auf den Inhalt bezogen die allerkonservativste Krimi-Struktur, die man sich denken kann. Gleiches gilt für die anderen „guten“ Serien.

    Objektiv ist CSI somit „natürlich“ (Dein neues Lieblingswort?) nicht besser.

  16. Genau. In der ganzen Diskussion einmal „natürlich“ verwendet und dafür werd ich gedisst.
    Also wenn wir auf diesen Niveau diskutieren, dann können wir gleich aufhören.
    Aber jetzt bin ich wirklich raus

  17. Genau, anstatt sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen lieber wegen einer kleinen Nickligkeit rumflennen. Das hat Niveau.

  18. @15: Welche Filme habe ich denn als „Schinken“ bezeichnet?

    Und ich bin, ähnlich wie Guru, der Meinung, dass man teilweise gewissen Qualitäten schon recht objektiv feststellen kann. Unabhängig davon, für welche Zielgruppe der Film / die Serie ist.

    Vielleicht eignet sich ein Vergleich eher zwischen „Lost in Translation“ und „Rosamunde Pilcher“. „Lost in Translation“ ist technisch und formal den zweiteren Film deutlich überlegen, hat eine intelligente Botschaft und eine besondere Inszenierung. Trotzdem wird Pilcher um 20.15 gezeigt und „Lost in Translation“, der im Kino in Deutschland sehr viele Zuschauer hatte, erst um 23.40 Uhr.

    Ähnliches gilt für den Film „Wut“. Ein sehr gut gemachter Film, der einige unangenehme Aussagen tätigte, nicht perfekt war, aber dennoch zum Nachdenken anregte. Der wird dann aus Gründen des „Jugendschutzes“ auf die 22 Uhr Schiene verschoben, obwohl er für 20.15 Uhr vorgesehen war. Das sind die Dinge, die ich anprangere und die ich nicht verstehe.

  19. Okay, entschuldige, es waren „Schnulzen“… ;-)

    Ich sage ja auch nicht, dass die öffentlich-rechtlichen alles richtig machen. Den „Lost in translation“-Vergleich teile ich absolut. Es wäre schön, wenn ein solcher Fim tatsächlich mal um 20.15 Uhr laufen würde. Aber immerhin lief er.

    Bei „Wut“ ist das etwas anders. Der wurde ja nicht uneingeschränkt für gut befunden, sondern durchaus auch für populitischen Quatsch. Aber prinzipiell ist es ja richtig, dass etwas mehr Mut schön wäre. Ich wehre mich nur gegen diese totale verbale Abschlachtung von ARD und ZDF, weil sie so schlimm nun auch wieder nicht sind.

  20. Ich habe es hier zwar schon mal gesagt und mir Watschen abgeholt. Aber ich sage es noch mal: Ich hätte gut und gerne auf Lost in Translation verzichten können. Hab mir nun den Nachfolger von Regie-„Wunder“ Sophia Coppola angeschaut (Marie Antoinette). Meiner Meinung nach ein komplettes Desaster, der Streifen.

    Zur Ehrenrettung von ARD und ZDF möchte ich noch sagen, dass ich den beiden Sendern sehr dankbar dafür bin, dass man im Winter das Wochenende fast ununterbrochen vor der Glotze mit Sportkonsum verbringen kann. Und da fängt dann die weibliche Generation 50+ an zu meckern. Recht machen kann man es halt niemanden.

  21. Ich habe es hier zwar schon mal gesagt und mir Watschen abgeholt. Aber ich sage es noch mal: Ich hätte gut und gerne auf Lost in Translation verzichten können. Hab mir nun den Nachfolger von Regie-„Wunder“ Sophia Coppola angeschaut (Marie Antoinette). Meiner Meinung nach ein komplettes Desaster, der Streifen.

    So einen desolaten Quatsch kann man nur reden, wenn man entweder ein ganz, ganz dummer Mensch ist oder euphorisch in Anbetracht eines Krüppel-Sieges. ALso der Teil, der sich auf Lost in Translation bezieht. Den anderen kenne ich nicht. Historien-Filme haben mich noch nie gereizt.

  22. Dann bin ich wohl ein dummer Mensch. ;-) Die Siegeseuphorie war nicht so sehr da gestern. Ich fand Lost in Translation total langweilig. Und ich weigere mich, ihn nur deshalb gut zu finden, um einen Intellektuellenstatus zu erhalten. ;-)

  23. Die Diskussion hatten wir ja schon: Es ist einfach ein unfassbar guter Film, Du Igorant… Und nicht nur, weil ich Bill Murray schon seit Ghostbusters super finde… ;-)

  24. Bill Murray ist viel besser in den wirklich guten Filmen von Wes Anderson (Tenenbaums und Tiefseetaucher).

  25. The Royal Tenenbaums ist natürlich sensationell. Die Tiefseetaucher fand ich total schlecht. Hat mir gar nichts gegeben der Film.

  26. Ich fand die Tiefseetaucher sogar besser.

    Hat mir gar nichts gegeben der Film.

    So ging es mir mit Lost in Translation.

  27. Schade um die schöne Diskussion.

    Ein paar Anmerkungen habe ich aber: Zunächst: zahlt ihr Gebühren? Ich nicht.

    Danach: ARD und ZDF senden 24h am Tag und ich möchte behaupten, dass sie jeden verdammten Tag in diesen 24 Stunden ihren Auftrag erfüllen. Für jeden. Die Frage ist vielmehr, wann ich den Fernseher einschalte und die Mär, dass um 20:15 die wirklich guten Sachen kommen stimmt schon lange nicht mehr. Was hier in der Diskussion als gut befunden wurde, läuft eben zu anderen Zeiten und fordert einen selbst eben dazu auf, genau zu selektieren. Als erfahrener TV-Konsument weiß man einfach, dass montags eben Schrotttag im ZDF ist und man höchstens mit ein bisschen Glück nach 22 Uhr einen guten Film sehen kann und das geht völlig in Ordnung, dann ist die Oma nämlich im Bett.

  28. @27: Unterschreibe ich komplett! Und das kommt selten genug vor… ;-)

  29. Natürlich kommen um 20.15 Uhr längst nicht mehr die richtig guten (Außer verstümmelte Free-TV-Premieren von Filmen, die eine FSK-16 bekommen haben…). Aber die Programmgestaltung zur Prime-Time ist trotzdem immer noch ein Indikator dafür, welche Grundausrichtung ein Fernsehsender hat.

    Ich halte es auch nicht für problematisch, dass es Programm für Omas gibt. Ganz im Gegenteil. Was ich nicht nachvollziehen kann, sind jedoch diese Doppelungen. Nachmittags kann man sich ja gar nicht entscheiden, welche belanglose Kaffee-Kranz man sich anschauen soll. Die auf ARD, die auf SW oder gar die auf dem MDR? Ich verstehe nicht, warum diese Sender dermaßen viel Schrott versenden und besonders, warum sie dafür 7 Mrd. € brauchen. Ein Rosamunde-Pilcher-Film kostet schätzungsweise 18 €…

  30. Wie hier schon häufig erwähnt, zahlen ja alle Gebühren. Und wenn Du Dir die Alterspyramide und den demographischen Wandel anschaust, dann wirst Du sehen, dass die Kaffee-Kranz-Fraktion deutlich in der Überzahl ist. Der Generation Ü50 wird halt mehr Sendeplatz eingeräumt, als der „werberelevanten Gruppe“. Halte ich für legitim.

    P.S.: Hat Rosamunde Pilcher Dich mal beim Online-Skat vernichtend geschlagen oder was hast Du gegen die gut Frau? ;-)
    Außerdem hat schon der aktuelle James Bond in einem Pilcher-Film mitgwirkt. Ob der mit einem Bruchteil der 18 Euro zufrieden war? ;-)

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