Never Mind The Winterpause

NeuschneeJa, ich weiß! Am Wochenende hatte Manfred „Manni“ Breuckmann seinen letzten Arbeitstag beimWDR. Und ja, es hat schon im Vorfeld die ersten Stimmen gegeben, die damit den endgültigen Niedergang des Mediums Radio verbinden. Wie vorhersehbar! Genauso vorhersehbar wie die Rückrunde der Bundesliga. Wer also wissen will wer Deutscher Meister wird, was SAP und Franck Ribery miteinander zu tun haben und wieso Rob Friend die „Lovers Lane“ übernimmt, sollte weiterlesen. Alle anderen können weiter der „Stimme des Westens“ hinterher trauern (Btw: Wer rettet uns eigentlich endlich vor der „Sirene des Westens„?)!

Die Rückrunde, wie sie sein wird (in tabellarischer Reihenfolge)

1. Hoffenheim: Didi Hopp und Ralle Rangnick setzen in der Winterpause auf die Bayerntaktik und investieren mehrere 100 Millionen in neue Spieler. Lapidarer Kommentar Hopps: „Ein Nummernkonto weniger“. Lapidarer Kommentar Rangnicks: „Besser die Spieler sitzen bei uns auf der Tribüne und üben die ballorietierte Gegnerdeckung.“ Lapidares Endergebnis: Hoffenheim gewinnt in der Rückrunde alle Spiele, Ibisevic wird mit sechzig Toren Torschützenkönig und von Gerd Müller („Das ich so etwas noch erleben darf!“) vom Fleck weg adoptiert.

2. Bayern München: Nach dem Abgang von Frank Ribery zu Hoffenheim (U. Hoeneß: „Der Hopp hat uns angedroht, den Support für SAP-Software zu stoppen“) spielen die Bayern unterirdischen Fußball und landen folgerichtig auf einem enttäuschenden zweiten Platz. Jürgen Klinsmann: „Mir ist klar, dass der Vorstand jetzt reagieren muss.“ Franz Beckenbauer als Verein reagiert und überträgt Klinsmann bis auf weiteres den Fanartikelverkauf. Gerd Müller ist außer sich, lässt aber verlauten, dass ihn über seinen Adoptivsohn Ibisevic ein traumhaftes Jobangebot in Hoffenheim erwarten würde.

3. Hertha BSC: Nach dem Transfer von Pantelic nach Hoffenheim, wo der Serbe seitdem seine Zeit auf der Tribüne verbringt und zufriedener wirkt als er es in Berlin je war, trifft die „alte Dame“ (unter Garantie Steffen Simon) das Tor nicht mehr. Dank der Weltklasseabwehr um Simunic und Friedrich schafft es die Hertha aber alle 17 Rückrundenspiele mit 0:0 zu beenden. Die Boulevardpresse frohlockt, Favre wird zum Remiskönig der Hauptstadt gekrönt und die Statisktiker des DSF rechnen schon einmal hoch, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass dieS ein Rekord für die Ewigkeit bleibt.

4. HSV: Dietmar Beiersdorfer freut sich, dank der großzügigen Überweisung für Olic aus Hoffenheim (Stichwort: Tribüne) kann van der Vaart zurück an „die Elbe gelotst“ (alle Sportreporter) werden und dem ansonsten behäbigen Spiel des HSV wieder Glanz verleihen. Nur Trochowski scheint mit der Entwicklung unzufrieden und schießt fortan wieder mehrere Meter neben das Tor. Und nicht nur knapp.

5. Leverkusen: Der Abgang von Helmes auf die Tribüne in Sinsheim wiegt schwer, doch Labbadia wechselt sich in der Rückrunde einfach selbst ein, sorgt für die Eingemeindung von Leverkusen in Düsseldorf und die reibungslose Umfirmierung in Fortuna Düsseldorf. Die Landeshauptstadt frohlockt, Campino bricht sich vor lauter Freude beide Beine, nur Headbutt Meier schaut etwas bedröppelt aus der Wäsche. Ist er doch jetzt auf einmal das, was er schon immer war: der Trainer eines Drittligisten.

6. BVB: So langsam fangen die Spieler an zu murren, dass Kloppo immer in so einem feschen Japaner zum Training kommt und verweigern ihm zusehends die Gefolgschaft. Zudem ziehen es Frei und Hajnal vor im Millionenblock im Sinsheimer Stadion der TSG Hoffenheim Platz zu nehmen. So muss Zidane permanent spielen und freistehend „tausendprozentige Chancen“ (Irgendsoein DSF-Affe) vergeben. Das bringt ihm mehr als nur einmal Ärger mit „Rambo“ Weidenfeller ein, der seinen Platz aber an den reaktivierten Klos verliert. Daraufhin will irgendjemand Feiersinger am Trainingsgelände gesichtet haben.

7. Schalke: Fred Rutten entlässt nacheinander Vorstand, Aufsichtsrat, Manager und Hauptsponsor, verkauft das komplette defensive Mittelfeld und spielt nur noch mit Abwehrspielern und Stürmern. Marcelo Bordon verlässt den Verein, um sich in den USA als Hulk Hogan-Double durchzuschlagen, Rafinha geht als Pinocchio nach Hollywood und Gerald Asamoah zählt weiterhin die Grashalme in der Arena „Auf Schalke“. Trotzdem: das große Pfeifkonzert der Schlake-Fans bleibt am Ende der Saison aus, dafür spendiert Ex-Vorstand Toennies einen Konvoi voll Hack.

8. Werder: Da hilft alles anbieten nicht, was Werder anbietet reicht vorne und hinten nicht. Auch nicht, wenns mal mehr ist. Diego verlässt sowieso den Verein und stürmt fortan die Charts. Gemeinsam mit Sarah Connor werden sie zu Albano und Romina Power für die Nuller-Jahre und holen endlich den Grand-Prix d´Eurovision nach Deutschland. Nicole weint hemmungslos, und Tim Wiese findet ein neues Glück als Nacktmodell für Playgirl. Für ihn kehrt Pascal Borel zurück ins Gehäuse und macht aus der drittschlechtesten Abwehr der Liga die allerschlechteste.

9. Wolfsburg: „Erster alles“ Magath holt 60 neue Spieler in der Winterpause und lässt nur noch zehn gegen zehn üben. Sonst bleibt alles wie immer in Wolfsburg: Das Stadion halbleer, die Erwartungen groß, das Ergebnis medioker. Einziger Lichtblick: Der VFL Wolfsburg kauft VW auf und zeigt sich als großzügiger Hauptsponsor des maroden Autokonzerns und liderlichen Betriebsportvereins, der um seine Existenz kämpfen muss.

10. Stuttgart: Mit dem Wechsel von Jens Lehmann nach Hoffenheim beschließt Babbel! Babbel! Babbel! ohne Torwart zu spielen. Dafür wird Horst Heldt reaktiviert, der im Mittelfeld „Regie führt“, „die Fäden zieht“ und „den Rhythmus bestimmt“. Trotz 20 Hütten von Mario Gomez, der vergeblich auf ein Angebot aus Hoffenheim wartet, steht am Ende Platz zehn.

11. Köln: Daum wird zum Schutzheiligen der Stadt ernannt und kann seinen Job auf der Trainerbank nicht mehr länger wahrnehmen. Novakovic geht nach Hoffenheim und setzt sich bereitwillig auf die Tribüne. Das Rhein-Energie-Stadion wird in Schäng-Löring-Kampfbahn umbenannt und Stefan Engels sowie Paul Steiner gehen als Waldorf und Stadler der Trainerzunft in die Geschichte ein.

12. Eintracht: Funkel läuft zu großer Form auf und bezeichnet sein Team nach acht Auswärtniederlagen in Folge mit einem Torverhältnis von 0:111 als stärkstes Team der Welt, das auswärst unschlagbar sei. Bekommt daraufhin Claus-Theo Gärtners Job beim „Fall für Zwei“ angeboten und gewinnt völlig verdient den Grimmepreis.

13. Hannover: Auf Hecking folgt Schatzschneider, der sogar „Acker“ für das Team gewinnen kann, der mit Hanke gemeinsam das langsamste Sturmduo der Welt bildet. Deshalb setzt sich Martin Kind erfolgreich für die Abschaffung der Abseitsregel für die „Roten“ ein. Es läuft besser für das Team um Chefmotivator Hanno Balitsch, der zugleich auch Kapitän der deutschen Nationalmannschaft wird und Jogi Löw mit den Worten „Du Wichser, hast hier nichts mehr zu suchen!“ entlässt.

14. Bielefeld: Bielefeld gelingt beinahe der Beweis der eigenen Existenz, doch dann wechselt Wichniarek auf die Tribüne nach Hoffenheim und die ganzen Bemühungen sind vergebens.

15. Karlsruhe: Ede Becker wird zum Panzerknacker ehrenhalber ernannt und schlägt eine Karriere als Safeknacker ein. Winnie Schäfer führt das um zehn Kameruner, darunter Rigobert Song, verstärkte Team zurück auf Platz 15 der Tabelle. Die ganze Region ist happy, zumal man als einziges Team keinen Spieler an Hoffenheim abgeben musste.

16. Cottbus: Aufopferungsvoll kämpfen die Cottbuser bis zuletzt und erreichen verdientermaßen die Relegation. Dort müssen sie allerdings gegen das Hoffenheimer Farmteam 1.FC Kaiserslautern antreten, bei denen inzwischen die halbe spanische Liga kickt. Nach zwei desaströsen 10:0 Niederlagen tritt Cottbus den harten Weg in die Zweitklassigkeit an und die Bundesliga ist endlich Ostlos. Leider muss sie dafür mit dem Makel leben, dass Lautern und damit „die ganze Region“ zurück in Liga eins ist. Erleichterung macht sich breit als Rangnick erklärt, alle Spieler des 1.FCK wieder nach Hause zu schicken.

17. Bochum: Jämmerlich und ohne Gegenwehr steigt Bochum ab. Wird zur Strafe vom DFB mit einem Zweitligaverbleib von sechs Jahren belegt. Fusioniert mit der SG Wattenscheid und spielt in der Oberliga weiter.

18. Gladbach: Hans Meyer bekommt ein Denkmal  als schlechtester Borussia-Trainer aller Zeiten und zudem die „Medaille wider dem tierischen Ernst“ verliehen. Verschluckt sich darufhin an seinem eigenen Zynismus und verstummt. Widmet sich in Herford der Rosenzucht. Borussia Gladbach löst sich spontan auf, Rob Friend übernimmt die Leitung der Discothek „Lovers Lane“. Erste Amtshandlung: Hausverbot für Delle und Netzer.

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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43 comments
  1. @1: Mir schwang da einfach zuviel „Früher war alles besser“ mit, zumal das Niveau im Radio auch ohne Manni Breuckmann deutlich über dem der deutschen Fernsehsender liegt. Da macht auch das Bezahlfernsehen keine Ausnahme…

  2. Vorhersehbar wird „der Untergang des Radios“ anhand meines Blogeintrags nur wenn man pauschalisiert und mich nicht kennt.

    Es ist nur eine Unzufriedenheit mit den Sportreportern des ARD-Rundfunks. Nicht mehr oder weniger.

    Sport im Radio ist im Prinzip eine großartige Sache, wenn sie richtig gemacht wird. Ich verweise auf die Rundfunkübertragungen der diversen BBC-Sender oder die Tour-Übertragungen in den französischen Sendern (einst France Inter, jetzt RMC). Den Ryder Cup habe ich fast ausschließlich am Radio verfolgt.

  3. Ich würde nicht sagen das früher ALLES besser war, aber für die Bundesliga-Konferenz und die Kommentatoren würde ich das unterstreichen wollen, wenn ich das was ich in den 80er Jahren gehört habe, gegen das halte, was ich bis Ende der 90er Jahre gehört habe.

    Ein Punkt den ich konkret angesprochen habe, war der Fall des NDRs, wo die Sendung sich so anfühlte, als sei sie der Sportredaktion weggenommen und in die Unterhaltungsredaktion eingegliedert worden. Der NDR ist beispielsweise zugunsten von Musik(!) 5 bis 10 Minuten später in die Schlußkonferenz eingestiegen als Radio Bremen. Abgesehen von der Schlußkonferenz, gab es in den 90ern keine Einblendungen länger als 90 Sekunden.

    *Dieser* Wahn den Leuten keine längeren Wortbeiträge zuzumuten, ist erst mit der Durchformatierung der Sender in den 90ern aufgekommen.

    Auch wenn es inzwischen besser geworden ist, war es in den 90er Jahren völlig unüblich Sondersendungen für Fußballübertragungen zu machen, während in den 70er und 80er Jahren WDR, BR und NDR für Europapokalspiele ihre Mittelwellen freiräumten. Der NDR machte nichts mehr, der WDR manchmal noch etwas. Es gab im Radio spezielle Sonderwellen für Olympia und Weltmeisterschaften. In den 90er Jahren? Fehlanzeige. Die Olympia-Sonderwelle ist inzwischen per Stream wieder zum Leben erweckt worden.

    Die Scheu im Sport den Zuschauern längere Wortbeiträge zuzumuten, ist derzeit definitiv größer als vor zwanzig Jahren. Deutschland hat sich damit komplett von der Entwicklung in Frankreich oder Großbritannien abgekoppelt, wo es Radiosender mit populären Stoffen und langen Wortbeiträgen gibt (nein, damit meine ich weder Info-Sender noch DLF/DLR) … die dann auch keine Scheu haben stundenlang Sport zu übertragen.

    Ich behaupte auch das ich im TV (inkl. Pay-TV) schneller fünf gute Kommentatoren finde als im Radio.

  4. Find ich ganz hervorragend, den Ausblick. Esleben will es wissen!

  5. @Dogfood: Die fünf guten Kommentatoren möchte ich gerne sehen!

  6. @6: Ich schaffe es einfach nicht den Namen dieses „Exzentrikers“ richtig zu schreiben. Das will mein Körper einfach nicht.

    @3: Im WDR finde ich das Angebot bis dato eigentlich ganz okay, und daran wird sich auch ohne Breuckmann nichts ändern.

    Und die Durchformatierung der Sender ist ja im Bereich Sportberichterstattung noch einigermaßen behutsam, wenn man sich ansieht was für Spaßsender in öffentlich-rechtlicher Hand (Ja, dich mein ich 1Live) betrieben werden, in denen es einfach gar keine Beiträge mehr gibt, dafür jede Menge Möglichkeiten zum Call-In.

    Die Situation in anderen Ländern kann ich nicht beurteilen, aber ich finde auf Anhieb bestimmt fünf TV-Kommentatoren, die unerträglich sind. Auch ohne „Bäh“ (Dogfood), das ich mangels Premiere jetzt übrigens einschalten muss.

  7. 1. Zidan ist nicht gleich Zidane. In jeder Hinsicht.

    2. Ich möchte eine Lanze für Premiere brechen. ich finde die dortige Berichterstattung insgesamt hervorragend, wenngleich es natürlich auch unrühmliche Ausnahmen gibt.

    Beispiel? Beispiel! Das sagte der Reporter doch ob der (völlig unbegründeten) Schirischelte von Asamoah wörtlich zu ihm: „Da möchte ich Ihnen widersprechen“.
    Super.

  8. @6: Die Berichterstattung auf Premiere ist hervorragend? Meinst du jetzt die reine Spielübertragung oder eventuell auch die Moderationen, die SPielzusammenfassungen etc.? Während die Spielübertragungen meiner Meinung nach noch schlecht sind, finde ich für den Rest nur ein Wort: Erbärmlich.

  9. Das mag ja sein, Max, dass Du das findest. Ich finde hingegen sowohl die Kommentatoren wie auch die Reporter in der Mehrheit gut. Mal vom Studio-Quatsch mit dem Tiger abgesehen. Das ist auf jeden Fall deutlich weniger propaganda als in der öffentlich-rechtlichen Fußballberichterstattung. Da wird nichts beschönigt. Auch wenn premiere eigentlich noch mehr Grund dazu hätte, als alle anderen Sender.

  10. Ich denke, dass Premiere wirklich eine gute Bundesligaberichterstattung macht. Da laufen viele Kommentatoren rum, bei denen man mal gerne zuhört und die fernab von dem Bartels/Bergener Einerlei kommentieren. Etwas unangenehm war in der Hinrunde lediglich das Interview von Ecki Heuser mit Obasi, Ba und Ibisevic. Das war das unterwürfigste, was ich je von einem Reporter gesehen habe. Direkt danach das Interview von Sebastian Hellmann (Can you? Fifa 09) mit Didi Hopp. Es fehlte nur noch ein Lob für Hopps schicke Frisur. Aber daran werden wir uns gewöhnen müssen. Langfristig wird Hoffenheim wohl der Branchenprimus werden und die Fernsehanstalten werden sie hofieren, wie sie das auch mit dem FC Bayern getan haben. Ausnahmen werden auch hier die Regel bestätigen.

  11. Ich schau ja nicht so oft Premiere, aber den Hellmann find ich ja ganz ok. Zu den Kommentatoren kann ich nicht so viel sagen, außer dass von Thurn und Taxis ein Vollidiot ist und ich Marcel Reiff mittlerweile auch nicht mehr gut ertragen kann.

  12. @12: Der Kaiser darf alles! Auch Kafeeklatsch.

    Außerdem tust du in deiner Argumentation so, als müsste man sich die Vorberichte auf Premiere ansehen. Dabei weiß man doch, wann´s losgeht.

  13. Hellmann ist insofern okay, als das er nicht ganz so dämlich wie die anderen ist. Ansonsten unterscheidet er sich nicht wirklich. Flach, flacher, Premiere. Man muss sich doch nur die halbe Stunde vor der Samstagskonferenz anschauen. Von 30 Minuten geht es in 25 darum, wer beim FC Bayern um wieviel Uhr mit wem ins Bett gegangen ist. Und zwar egal, ob Bayern auch am Samstag spielt oder nicht.

    Mit Fußballberichterstattung hat das nichts zu tun, eher so eine Art Kaffeklatsch mit dem Kaiser.

    Man kann über Netzer/Delling und ihre etwas hausbackene Art sagen, was man will, aber bei denen gehts wenigstens noch um den Fußball an sich, da wird auch mal über Taktik und Spielzüge diskutiert. Bei Premiere ist das schon lange verloren gegangen, wenn es das denn mal gab…

  14. @14: Nein, aber ich traue dir einfach soviel Medienkompetenz zu, dass du weißt wo der TV an- und wieder ausgeht.

    Wobei ich auch nicht sicher weiß, wo die Stringenz ist, wenn man schreibt: Premiere ist flach.

    Und ausgerechnet Deller und Netzing anzuführen halte ich für geradezu grotesk. was die beiden aufführen ist Theater und inzwischen kann ich jeden Satz von Netzer schon sagen, bevor er den Mund auf macht. Deshalb bleiben bei mir die Vorberichte aus (Es sei denn Dahlmann steht in seiner Karstadtjacke am Spielfeldrand, aber das ist eine andere Geschichte…).

  15. @13: Achso ja klar, das ist natürlich absolut stringent. So nach dem Motto: Vor dem Spiel dürfen wir ruhig Scheiße senden, jeder weiß ja wann es losgeht. Spitze, du hast mich echt überzeugt…

  16. Hm, zu Premiere kann ich irgendwie nicht so viel sagen. Den Sender gucke ich meistens in der Kneipe und bei ein paar Pilsetten ist mir der Rest eigentlich ziemlich egal. DSF geht nunmal gar nicht, Sportschau gucke ich meistens stumm mit ner CD im Schacht und internationaler Fußball interessiert mich seit geraumer Zeit exakt null. An einen guten Berichterstatter kann ich mich aber kaum erinnern. Manni fand ich aber auch knorke.

    Nur ein kurzer Einwurf offtopic: Sensationelles Interview mit Charly Dörfel: http://11freunde.de/bundesligen/116593?page=1

  17. Gerade bei Delling und Netzer geht es doch nie um Spielzüge und Taktik sondern nur um fußballerische Allgemeinplätze. Bei der Analyse von Klopp ging es um Spielzüge und Taktik.

  18. @16: Danke, mit dieser Einschätzung liegst du richtig. Aber was bringt das? Darf ich deshalb Premiere nicht kritisieren? Klar kann ich die Kiste auch ausmachen aber ich darf es doch deshalb trotzdem kritisieren. Mit dem Argument kannste jede Diskussion totschlagen, führt zu nix.
    Ja Premiere ist meiner Meinung nach flach. Und nichts anderes. oberflächlich und flach.

  19. @14: Was Du für ein Problem hast, weiß ich nicht und ist mir ehrlich gesagt auch vollkommen egal. Was ich sagen wollte: Die Vor- und Nachberichte zu einem Spiel interessieren mich nicht. Mich interessiert der Kommentar während des Spiels. Und den bekommt man in Deutschland nirgends besser als bei Premiere mit Ausnahme von wenigen Vögeln, die sich auch da rumtreiben. Flach ist dieser Teil der Berichterstattung sicherlich nicht.

  20. Meiner Meinung nach gehört zur Fußballberichterstattung eben auch, was vor und nach dem Spiel gesendet wird, vor allem wenn man dafür 20 Euro (oder wieviel sinds genau?) im Monat zahlen soll.

    Ich find aber auch die Berichterstattung während des Spiels nicht besonders gut. Mag sein, dass es woanders genauso oder noch schlechter ist. Mich regt vor allem immer wieder die Kameraregie auf, die gerne ewig lange Bildausschnitte der Trainer zeigen, während das Spiel schon lange weiter geht. Zugegeben, das war bei der EM beispielsweise bei ARD/ZDF genauso schlecht.
    Das machts aber trotzdem bei Premiere nicht besser.

  21. Zu Hellmann: Ich find den eigentlich auch ok, deswegen war ich auch etwas entsetzt. Aber egal, ich dreh ihm da keinen Strick draus.
    Zum Thema Vorberichterstattung: Da ist man entweder im Stadion oder die Glotze ist halt aus. Ab 15.30 Uhr ist wichtig, dafür bezahlt jeder Abonnent. Der Rest ist nur für irgendwelche Möchtegernfans, die meinen, beim Fußball muss der Rahmen glänzen und das Gelaber drum herum wäre wichtig.

  22. @22: Nun, Premiere ist ein Bezahlsender, der ständig im Dilemma zwischen kritischer Berichterstattung und dem Verkauf seiner Ware, ergo die Bundesliga, steckt.

    Premiere legt sehr viel Geld für die Übertragung der Bundesliga hin, da wäre es kaufmännisch geradezu fahrlässig, wenn man jeden Samstag verkünden würde: „Heute erwarten sie wieder fünf todlangweilige Spiele, besser sie schalten ab“.

    Zweitens berichten inzwischen soviele Medien über Fußball, das kaum noch Neues bleibt, außer wer bei Bayern mit wem im Bett liegt.

    Die Kosten für die Vor- und Nachberichterstattung ist sicher einer der Punkte, an dem Premiere versucht zu sparen. Ich habe keinen Vergleich zum Etat der Sportschau, denke aber, dass Premiere da weit günstiger produzieren muss, um am Ende des Monats ein Plus stehen zu haben. Dass Kostendruck auf Kosten der Qualität geht, kann man überall im Mediensektor beobachten. Und ein kleines Boulevardstück, in dem man noch drei Mutmaßungen trifft, ist eben wesentlich weniger aufwändig als ein sorgsam vorbereitetes Gespräch mit einem Experten.

    Experten: ein schönes Thema nur will mir partout keiner einfallen, der eine vernünftige Diskussion führen könnte und zur gleichen Zeit nicht auf der Trainerbank eines Bundesligisten sitzt.

    Ohne dass ich jetzt Premiere in Schutz nehmen will, aber irgendwann will der Murdoch sein Geld zurück haben. Am besten mit einer satten Rendite oben drauf. Selbst in der ARD findet ja kritische Berichterstattung unter dem Druck der Quote de facto nicht mehr statt. Obwohl man es sich hier leisten können müsste, qua öffentlich-rechtlichem Auftrag.

  23. Das seh ich ganz einfach anders. Klar, so wie es im Moment bei Premiere aussieht, ist das echt nur was für Möchtegernfans, aber man könnte das ganze doch so viel besser aufziehen.
    Man könnte sich einen richtigen Experten ins Studio holen, der auch eine Meinung hat und nicht nur blöd rumlabert und dann ein vernünftiges Gespräch aufziehen.
    Sicher ist das Spiel wichtiger und die Vorberichte eher Nebensache, aber gerade, wenn ich (was ich nicht tue) 20 Euro dafür zahle, kann ich doch wohl erwarten, dass ich nicht nur 90 (oder 270 Minuten mit Freitag und Sonntag) vernünftige Sendezeit pro Woche bekomme.
    Gleiches gilt für die Nachberichte sprich die Sendung „Alle Spiele, alle Tore“. Oft genug guckt man eben keine Konferenz sondern nur ein Spiel und dann interessiere zumindest ich mich aber auch noch für die anderen Spiele. Nun ist mir schon sau oft aufgefallen, dass die Zusammenfassungen bei Premiere einfach völlig unzureichend sind. Okay, die Jungs haben nicht viel Zeit für die Erstellung der Berichte, aber oft genug fehlen einfach 2, 3 wichtige Szenen bei den Zusammenfassungen, die beispielsweise bei der Sportschau gezeigt werden. (Ja ich weiß, die Sportschau ist auch nicht das wahre)

    Aber vielleicht ist „Alle Spiele, alle Tore“ ja auch nur was für „Möchtegernfans, die meinen, beim Fußball muss der Rahmen glänzen“ und der wahre Fan guckt sich einfach alle 9 Spiele in voller Länge nacheinander an, um ja nichts zu verpassen…

  24. @23: Unterschreib! Genauso ist es.

  25. @22: Du hast mich falsch verstanden. Ich habe gesagt, dass das Gelaber drum herum völlig egal ist. Egal, auf welchem Niveau. Ich bezahle das Geld für Live-Fußball, nicht für das Gerede um Fußball. Das gibt es auf allen anderen Sendern auch. Live-Bundesliga gibt es erst seit Premiere. Und das gab es noch nie für lau im TV. Eine Tatsache, die Kritiker gerne verschweigen.
    Und „Alle Spiele, alle Tore“ ist die interessante Zusammenfassung eines Spieltages überhaupt. Wenn ich so einen Quatsch von „2,3 wichtige Szenen, die fehlen“ schon höre. Bei Premiere werden nur wichtige Szenen gezeigt. Im Gegensatz zu der von Dir favorisierten Sporschau, die 2,3 völlig unwichtige Szenen und zehnmal den Promi auf der Tribüne zeigen, damit der Beitrag die 10 Minuten-Grenze überschreitet. Dabei weiß man bei der ARD oft schon nach 30 Sekunden, wie das Spiel ausgeht.
    Und dieses ironische Gerede vom „wahren Fan“ übergehe ich jetzt einfach mal. Die Diskussion gab es hier schon mal und das wird auch durch Wiederholung weder lustiger noch richtiger.

  26. Jupp das hatten wir schon öfter und mir fällt nur auf, dass das jedes Mal von dir kommt, wenn jemand deine Position nicht teilt.
    Ich finde, man könnte sehr viel mehr aus den Vor- und Nachberichten machen und zwar fachlich gesehen. Mehr Fachanalyse und weniger Gelaber.

    Und es ging mir nicht darum, zu erfahren, mit welcher Boris Becker auf der Tribüne saß, sondern um wichtige Spielszenen, das heißt, Torchancen, für den Spielverlauf wichtige Fouls, Fehlentscheidungen etc. und wie gesagt, mit ist es schon öfter aufgefallen, dass die bei Alle Spiele, Alle Tore gerne unter den Tische fallen.

  27. @26: Aber für das Produkt, das Premiere hauptsächlich verkauft, nämlich Fußball live, stehen die Vor- und Nachberichte nicht im Fokus. Luft nach oben ist da sicher, aber das Interesse von Premiere das zu ändern gering, weil zu kostenintensiv.

    Zu den Spielszenen: Was wirklich wichtig ist, hängt doch stark vom Betrachter ab. Hat man ein Spiel live gesehen, fehlen einem selbst in der langen Zusammenfassung der ARD oft „entscheidende“ Szenen, während bei einem Spiel Bielefeld gegen Cottbus jede Szene zu viel ist und von daher nicht entscheidend sein kann. Der Königsweg wäre alle Spiele in voller Länge zu wiederholen, dann fehlt garantiert keine entscheidende Szene.

    Und an dieser „ich bin ein wahrer Fan und du nicht“-Diskussion beteilige ich mich nicht. Was soll das überhaupt sein?

  28. Keine Ahnung, aber Vollspann! hat ja sicher eine genaue Vorstellung.

  29. Nein, ich hab das so verstanden, dass er meinte: Wem der Rahmen so wichtig ist wie das Spiel selbst, der ist ein Möchtegernfan.
    Ich persönlich gucken eigentlich ganz gern Vor- und Nachberichte um mich vom Feeling her in Stimmung zu bringen. ;-)

    Trotzdem bin ich großer Fußball-Fan und natürlich der größte Experte wo gibt. ;-)

  30. Für den Spielverlauf wichtige Fouls. Aha. Aber ist ja auch egal. Ich frag mich nur, wie jemand, der kein Premiere-Abo hat, so genau die Programmstruktur analysieren konnte.

  31. Meine Eltern haben Premiere, da hab ichs mir lang genug antun dürfen. Außerdem verbringe ich meinen Samstagnachmittag in der Kneipe.

    Für den Spielverlauf wichtige Fouls, ja. Ich geb zu, das klingt jetzt etwas seltsam. Aber wenn Jermaine Jones in der 1. Minute den Gegner umholzt, das Spiel dadurch in eine wüste Treterei ausartet, er Gelb bekommt und dadurch später Gelb-Rot sieht, dann finde ich das durchaus nicht unerheblich für die Beurteilung eines Spiel und seines Verlaufs.

  32. Und Du glaubst tatsächlich, Premiere verschweigt gelb-rote Karten oder Fouls, die dazu führen?
    Es gibt außerdem keinen Indikator, was nun eine spielentscheidene Szene war oder nicht. Ich glaube nicht, dass Jermaine Jones wegen eines Tackles in der 1. Minute schuld ist, wenn sich die Schalker kurz vor Schluss die Hütten fangen. Wer sich allerdings auf die Spielzusammenfassungen der Sportschau verlässt, der ist sowieso geliefert. Die liefern ein Zerrbild eines Spiels ab. Da ist mir das ehrliche „Alle Spiele, alle Tore“ lieber, das sich, wie der Titel schon sagt, auf die wirklich spielentscheidenen Szenen beschränkt: Die Tore. Und wenn da keine fallen, dann ist die Zusammenfassung eben nach 2 Minuten zu Ende und sie dehnen es nicht unnötig aus. Und nennen die Qualität des Spiels beim Namen.

  33. Hab ich gesagt, dass er dann Schuld ist? Dreh mir nicht das Wort im Mund rum.

    Und ich glaube das nicht, mir ist das schon aufgefallen. Genauso wie schon oft Torchancen nicht gezeigt wurden.
    Und ich bin der Meinung, dass nicht nur Tore „wirklich spielentscheidende Szenen“ sind.
    Und auch in der Sportschau wird desöfteren gesagt, wenn das Spiel grottig war.
    Wie gesagt, ich bin kein Sportschau-Fan, im Endeffekt finde ich beide Sendungen nicht besonders gut, aber „Alle Spiele, alle Tore“ ist einfach nicht gut. Das einzige, was man den Machern zugute halten kann, ist die kurze Zeit, die ihnen zur Anfertigung der Spielberichte bleibt.

  34. Moment mal. Wie der Name schon sagt, soll „Alle Spiele, alle Tore“ ja überhaupt keine Spielzusammenfassung sein. Dieser Anspruch wird ja gar nicht erhoben. Es werden kompakt alle Tore des Spieltages gezeigt, nicht mehr, nicht weniger. Wieso sollte Premiere sich auch für eine Spieltagszusammenfassung interessieren? Die Aufgabe ist die LIve-Übertragung.

  35. Woher hast du das? Aus dem Leitlinienpapier von Premiere? Ich zitiere mal die Homepage von Premiere:
    „Die Premiere Fußball Bundesliga
    Alle Spiele der Bundesliga und 2. Fußballbundesliga live, einzeln und in der Konferenzschaltung, auf bis zu 11 parallelen Kanälen inklusive extra Datenkanal. Dazu ein exklusives Rahmenprogramm mit den Highlights in der Zusammenfassung,“

    Quelle: http://info.premiere.de/inhalt/de/programm_info_sportarten_fussball.jsp

    Klingt für mich nach Spielzusammenfassung.

  36. Jetzt willst Du es Dir aber auf Teufel komm raus hinbiegen, ne? Was ist denn die Definition von „Highlights“? In einer Sendung mit dem Titel „Alle Spiele, alle Tore“ würde ich spontan auf „Tore“ tippen. Aber ich nehme an, auch das weißt Du sicherlich besser.

  37. Naja wenn du schon mit der Zielsetzung der Sendung kommst, dann muss man doch die Sendungsmacher zu Wort kommen lassen ;-)

  38. Das hätte aber nur Sinn gehabt, wenn man daraus irgendetwas ableiten könnte.

  39. Ich finde den Ton hier etwas rau, soweit seit ihr doch am End auch gar nicht auseinander.
    Premiere kann ich nicht beurteilen, dafür seh ich es zu wenig. Letztlich sollte da die Liveübertragung die beste im Fernsehen sein, immerhin abonniert man es dafür und zahlt entsprechend. Als „Premium“anbieter könnte man da die Latte auch etwas höher hängen, als bei den Zweitverwertern und -verwurstern.
    Die Bundesliga in der ARD ist OK, die macht „alle Spiele, alle Tore“ und ist in der Abwägung Aufwändigkeit der Produktion, Spielberichtsqualität, Aktualität, Werbebohei und Promieinblendung für den Sendeplatz und gemessen an ihrem Anspruch ausgewogen. Dem Allegemeinplatz „Grundversorgung“ wird sie gerecht. Lieber eine Sportschau wie sie jetzt ist als Fußball bei DSF und ran in Sat.1. Zum Glück ist DSF bald raus bei den Sonntagsspielen.
    Leider ist jedoch nicht so wie in vielen anderen Ländern, dass das vergleichbare Sportangebot im Pay-TV in puncto Aufwand, Recherche, Budget, journalistischer Qualität den Öffis grundsätzlich überlegen wäre. Bei premiere, einem wirtschaftlich prekären Sender, geht das ganze Geld für die Bundesliga vor allem in die Lizenzgebühren, und für die Berichterstattung bleibt dann irgendwie auch nur sowas, was wie Grundversorgung aussieht (die Spielzusammenfassung etwa). Das ist schade.
    Anscheinend haben sie die besseren Kommentatoren. OK, aber eine volle Fußballberichterstattung macht das ja noch nicht, dafür gehörte dann wohl noch ein bißchen mehr Redaktion und sowas dazu. premiere ist ja leider nur aktuell, und das geht mit fundiert halt schlecht zusammen. Und über genug standing verfügt premiere dann doch nicht, als das sie sich ein toll gemachtes Fuballmagazin am Sonntagabend leisten könnten. Aber sowas bräuchten sie, wenn sie nicht bloß die schnellsten, sondern auch die besten und eine voll anerkannte Kapazität für Fußball sein wollten. Auf gesunden Pay-TV-Märkten klappt das, aber das bekommen die seit 1991 in Deutschland einfach nicht hin.

  40. Dem kann ich im Wesentlichen zustimmen.

  41. Wie weit der Sport, bzw. der Fußball bei der ARD im Vordergrund steht, sieht man ja aktuell daran, welche „kompetenten“ Moderatoren sie mit viel Geld an sich binden.

  42. Ich bin auch fast umgefallen, als ich das mit Moni „Pole Position“ gelesen habe…

  43. Wenn ich da an Patrick Wasserziehr und Konsorten denke…
    Aber das ist natürlich schon ne Stange Geld und die Lierhaus ist echt ne Zumutung, da muss ich Vollspann! (ausnahmsweise :-) ) mal Recht geben.

    In diesem Sinne wünsche ich allein ein frohes Fest!! :-)

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