Jogi Löw: Fremd- und Selbstwahrnehmung

Führerschein

Jogi Löw scheint klare Vorstellungen davon zu haben, wie sich ein Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft zu benehmen hat. Zuletzt hat er diese Vorstellungen im „Fall Großkreutz“ deutlich geäußert:

Nationalspieler sind in ganz besonderem Maße Vorbilder, auch neben dem Platz. Daran haben wir ihn erinnert und ihm klargemacht, dass so etwas nicht wieder vorkommen darf.

Nur, wie ernst nimmt Jogi Löw diese Vorbildfunktion in Bezug auf seine eigene Person?

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Blanker Hass: Die DFL contra Red Bull

Bulle

Viel wurde, auch hier, geschrieben und diskutiert über RB Leipzig und seinen Geldgeber den Brausehersteller Red Bull. Zuletzt kam es beim Gastspiel der „Bullen“ in Rostock zu Ausschreitungen gegenüber den „Fans“ des Emporkömmlings. Es scheint also nicht übertrieben zu konstatieren, dass es Leute gibt, welche RB Leipzig Hass entgegen bringen.

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Freilos für die oberen Neun?

DFB-Pokal künfitg ohne Zwerge

Reformen, Reformen! Die DFL will die Auslandsvermarktung ihres Spitzenprodukts ankurbeln und denkt dabei an unpopuläre Maßnahmen, die den Amateurfußball weiter ins Abseits drängen dürften. Konkret geht es um die Reform der ersten Runde des DFB-Pokals, in der die ersten Neun der vergangenen Bundesligasaison künftig ein Freilos haben könnten. Was das heißt? Nie mehr Vestenbergsgreuth, noch mehr Bundesligisten in Viertel- und Halbfinale, noch mehr Doubles, Triples und Quadruples.

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Wenn nicht nur Roger Cicero scheitert…

Autsch! Als mich die Nachricht erreichte, dass 2012 Roger Cicero den „Xaver“ Naidoo für das DFB-Team macht, schrillten schon alle Alarmglocken in meinem musikalisch etwas sensibler eingestellten Hirn. Der Schmalspur-Swinger, der Big Band-Herzensbrecher aller Sekretärinnen und Fußball – wie soll das zusammen passen? Ganz abgesehen von der Frage, ob Cicero überhaupt eine Verbindung zum Fußball hat (nicht dass es mich interessieren würde), krankt sein Song in fast allen Momenten und versucht sich mit Taschenspielertricks ins Ziel zu retten. Doch der Reihe nach:

„Für nichts auf dieser Welt“ ist noch keine zwei Minuten Sekunden alt und schon ist die Stimmung am Boden. „Sie reden vom Scheitern“ ist die erste Zeile eines Songs, der das DFB-Team bis ins Finale nach Kiew tragen soll. Vergiss es! Da kann Oliver „Dressman“ Bierhoff noch so lange dem Sinatra-Imitanten Honig ums Maul schmieren:

„Der Text des Songs ist wie geschaffen für den Anlass. Die Musik hat einiges mit der Spielweise unserer Mannschaft gemein: Kreativität, Spielfreude und unbändige Energie – das sind Eigenschaften, die das Team auf den Platz bringt, und genau die gleichen bringt Roger Cicero mit seiner Band auf die Bühne.“

Ganz ehrlich: Wenn Löws Truppe so spielt, wie Cicero singt und „swingt“, dann ist das Team mit dem frühzeitigen Vorrundenaus noch gut bedient. Denn: Cicero traut seinem Song selbst nicht über den Weg. Und setzt stattdessen auf den ältesten Trick, mit dem man selbst in der wenig zimperlichen Bild-Redaktion nur in Ausnahmefällen ankommen darf: Kinder. Im konkreten Fall ein Kinderchor, der Cicero im „Refräng“ (Goldschuhe aus) unterstützt. So weit, so peinlich, hört der „Refräng“ (ebd.) zudem auf die Worte: „Für nichts auf der Welt, geb ich uns verloren, an Tagen wie diesen werden Sterne geboren!“

Hört sich irgendwie verdächtig nach dem Song an, den Die Toten Hosen um den berufsjugendlichen Sänger, der inzwischen eigentlich Paradiesfrüchte heißen müsste, für den Aufstieg ihres Leib- und Magenvereins geschrieben haben. Und der bei allen Ressentiments, die ich gegen diese Band hege, auch ohne offizielle DFB-Anerkennung das Rennen in Sachen „EM-Song der Herzen“ für sich entscheiden wird. Immer noch besser als Oliver Pocher, der an seinen WM-Song nahtlos eine Karriere als Fußballexperte im TV angeschlossen hat. Dass der DFB um Oliver Bierhoff, dem ich bei dieser Wahl die Prokura in die Schuhe schieben möchte, damit nicht weniger desolaten Musikgeschmack beweist wie ZDF oder die UEFA, hilft auch nicht wirklich weiter. Wo ist eigentlich DJ Asamoah, wenn man ihn braucht?

Über den Autor: esleben

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Baby, ich bin zu alt!

Woran merkt man, dass man alt wird? Richtig, die Fußballprofis im selben Alter gelten nicht mehr als Talente, sondern beenden einer nach dem anderen langsam ihre Karrieren. Und woran merkt man es noch? Ja, auch die musikalischen Begleiter langer Lebenswege hören irgendwann auf, so es sich nicht um lächerliche Berufsjugendliche handelt.

Über den Autor: Goldschuhe aus

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.

Quelle: Wikipedia

Depp des Tages: Ulrich Exner von der Welt

„Chaos“, „Skandal“, „Todesangst“, „Blutbad“, „Schande“. Nein, die hysterischen geschätzten Kollegen aus der deutschen Presselandschaft haben mit diesen Worten nicht die Zustände in Syrien oder die Konflikte in Ägypten beschrieben. Es geht  tatsächlich und allen Ernstes um ein Fußball-Spiel, bei dem feiernde Fans eine Minute zu früh auf den Rasen gestürmt sind, um den Aufstieg ihrer Mannschaft zu feiern. Unbestritten eine dämliche Aktion, aber hier kam kein gewaltbereiter Lynchmob aufs Spielfeld, sondern normale Anhänger und sogar Familien. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man so drastische Worte in den Mund nimmt. Und eine weitere Anmerkung sei hier erlaubt: Im Stadion wurde auf der Anzeigentafel keine Nachspielzeit angezeigt und man kennt ja Dynamiken von emotionalisierten Menschenmassen zur Genüge.

Man könnte wirklich meinen, es hätte Tote und Verletzte gegeben, liest man sich die Berichterstattung durch, die ihren unrühmlichen Anfange mit dem völlig frei drehenden Tom Bartels nahm. Zur Rolle der Presse empfehle ich übrigens diesen großartigen Artikel von publikative.org, der alles wunderschön auf den Punkt bringt.

Den bisherigen Vogel abgeschossen, hat aber ein gewisser Herr Ulrich Exner von der Welt, der dieses Spiel als gelernter und radikaler Springer-Scharfmacher zum Anlass nimmt, drakonische Strafen vom DFB für die beiden Vereine zu fordern:

„Man kann jetzt lange darüber streiten, welches Strafmaß das Richtige ist – Wiederholungsspiel unter Ausschluss der Fans, Ausschluss beider Vereine aus der Bundesliga für das kommende Spieljahr oder ein Jahr Stadionsperre für Fortuna Düsseldorf – aber wenn der DFB erneut irgendeine Alibi-Entscheidung Marke Geldstrafe trifft, hat er seine moralische Reputation auf Jahre verspielt.“

Man möchte sich gar nicht vorstellen, was von diesem Herrn gefordert wird, sollte wirklich einmal etwas passieren. Komplettes Fußball-Verbot? Auflösung von Vereinen? Beseitigung des Rechtsstaats und alle Fußball-Fans in den Knast?

Und verstanden hat er sowieso nichts und wirft wild Bengalos, Randale und feiernde Fans durcheinander:

„Man kann Spiele abbrechen, schon wenn das erste Bengalo brennt. Das werden zwei, drei harte Entscheidungen – aber danach ist mit großer Sicherheit Schluss mit lustig bei den so genannten Ultras, die immer nur eine verschwindende Minderheit im Stadion sind.“

Alles an diesem Artikel ist so unsäglich dumm und falsch, widerlich und ekelhaft, dass ich mich gar nicht weiter damit beschäftigen möchte. Oder um Exners schicke Artikeleinleitung zu zitieren: „So nicht!“

Bitte lest selbst und beschert dem Online-Auftritt der seriösen Zeitung „Die Welt“ – der dieses Zeugnis der Peinlichkeit und Falschheit sogar auf Platz 1 der Startseite gehievt hat –  ein paar Klicks.

 

Über den Autor: Guru von der Kreuzeiche

Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.

Reaktionäre Dialektik

Das Investigativblatt Kicker setzt einen neuen Themenschwerpunkt. „Fan-Problematik“ (siehe Bild) macht, wie es sich derzeit für Artikel dieser Art gehört, mit einem stimmungsvollen Bild des Lauterer Fanblocks in Stuttgart unter Pyrobeleuchtung auf. Eyecatcher für einen Artikel über die gestern ausgesprochene Geldstrafe gegen Kaiserslautern in Höhe von 12.000 Euro, der mit einem echten Kicker in der Headline aufwarten kann: „Feuer-Teufel: DFB bestraft auch den FCK“.

Darunter findet man einige weitere Artikel aus den letzten Tagen, in denen sich der Kicker den Urteilen des DFB widmet. Die nach Meinung des Kickers nicht nur jedes einen eigenen Artikel, sondern einen Themenschwerpunkt verdient haben. Dass darin munter heimtückische Angriffe wie der von Hooligans auf den Leverkusener Spieler Kadlec, die Frankfurter Aufstiegsfeierlichkeiten, die in einer Teilrenovierung des Aachener Tivoli endeten, und den Urteilen wegen des Einsatzes von Pyrotechnik durcheinander geworfen werden, muss man derzeit wohl als Kollateralschaden hinnehmen.

Doch das Highlight der neu geschaffenen Rubrik verbirgt sich hinter der harmlosen Überschrift „Kommentar: Das doppelte Zeichen der St.Pauli-Ultras“. Wer dahinter allerdings einen elaborierten Beitrag zu den Ereignissen rund um das Spiel am vergangenen Wochenende zwischen St. Pauli und Hansa Rostock erwartet hätte, wird enttäuscht. Kommentator Sebastian Wolff, der auf dem neben seinem Beitrag abgebildeten Foto wirkt, als würde ihm seine Arbeit richtig Spaß machen, hat sich mit viel Wohlwollen ganze sieben Sätze dazu abgerungen. Sieben Sätze, in denen er offenbart, dass er leider gar nicht verstanden hat, worum es den Ultras mit ihrem Protest ging. Sieben Sätze, die wir uns erlauben in voller Länge zu zitieren.

„Tausend St. Pauli-Ultras wollten ein Zeichen setzen mit ihrem Fernbleiben vom Spiel gegen Hansa Rostock (3:0). Das ist ihnen gleich in doppelter Hinsicht gelungen.

Dass der gemeinsame Protest ausgerechnet der rivalisierenden Fangruppen von St. Pauli und Hansa gegen den Ausschluss von Rostocker Anhängern zunächst friedlich verlief, ist bemerkenswert. Einerseits.

Andererseits dokumentierten die St. Pauli-Ultras mit ihrem Fernbleiben im Aufstiegsrennen auch, was für sie im Vordergrund steht: an erster Stelle die eigene Darstellung und nicht der Sport und die Liebe zum Verein. Vermisst wurden sie nicht.

Im Gegenteil: Das demonstrative Lob von Sportchef Schulte, dass diesmal spielbezogene Unterstützung geherrscht habe, ist ein deutliches Statement.“
(aus „Das doppelte Zeichen der St.Pauli-Ultras„)

Möglich, dass sich Sebastian Wolff Hoffnungen macht, beim Kicker der Franz-Josef Wagner des Sports zu werden, doch dazu braucht es schon ein wenig mehr sprachliches Feingefühl und – wenn einem schon die Expertise fehlt – wenigstens ein bisschen mehr Empathie und Emotionen. So bleibt ein hochnotpeinlicher Beitrag, der hinter seiner geheuchelten Dialektik nichts als reaktionäre Gedanken verbirgt.

Foto: Arran Edmonstone/flickr.com

Über den Autor: esleben

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DON (de) Lillo

Ich weiß, ich nerve. Meine Begeisterung für das Spiel des FC Barcelona ist grenzenlos. Ich kann mich daran nicht sattsehen. Ich gebe mich dem Zauber hin, genießend, frage mich in wachen Momenten dennoch manchmal, was genau das Spiel ausmacht, wie es funktioniert, was der innerste Kern ist, was es von dem Spiel anderer Mannschaften unterscheidet, es einmalig macht.

Über den Autor: Buxe

Macht in Unterhosen und Lotto. Kunstverständiger Lebemann, der seinem Verein Schalke 04 in unerschütterlicher Hassliebe verbunden ist. Wurstvegetarier und Minigolfgott in Personalunion.

Derby? Leider geil!

Und heute schön vor der Champions League und Europa League-Auslosung abgehangen? Aber mal ehrlich, wen interessieren Spiele zwischen dem AC Milan (Berlusconi) und Barcelona, zwischen Alkmaar und Valencia, wenn man jede Woche ein Top-Angebot an rasigen Derbys vorgesetzt bekommt? Echte Leckerbissen winken an einem Wochenende, an dem die Sonne so schön scheint, dass man eigentlich nichts besseres tun kann, als zu grillen und WDR2 zu hören. Außer ins Stadion gehen.

Fr, 18:00 Uhr

Eintracht Frankfurt – Dynamo Dresden (Das Bestrafte-Derby) 3:0

Dynamo Dresden verkauft für das Geisterspiel gegen Ingolstadt mehr Tickets als das „Glücksgas“ (Hallo, geht’s noch?)-Stadion Plätze fasst, Frankfurt bekommt zeitgleich mal wieder eine Strafe aufgebrummt und dann ist da ja noch die „Bomben auf Dresden“-Geschichte aus dem Hinspiel. Sportlich dürfte sich Frankfurt jedenfalls keine Blöße geben, auch wenn der Deathhammer diese Woche wohl Zuhause bleiben muss.

Sa, 15:00 Uhr

FV Illertissen – SSV Reutlingen (Das Württemberg-Derby) 4:0

Überragender Rückrundenstart für den SSV Reutlingen: Erstes Spiel ausgefallen, zweites Spiel Zuhause verloren, jetzt nach Illertissen. Dort hat man durchaus noch „Tuchfühlung“ zu den Aufstiegsplätzen, der im Falle des vom DFB so überragend organisierten Amateurfußballs nur ein Aufstiegsplatz ist. Nur gut, dass Reutlingen damit nichts mehr zu tun hat.

Sa, 15:30 Uhr

BVB – Werder Bremen (Das Trainingsanzugträger-Derby) 1:0

Warum sind Jürgen Klopp und Thomas Schaaf sympathischer als z.B. Fink und Labbadia zusammen? Nein, nicht das fehlenden „Bayern-Gen“! Weil sie, wie es sich für einen „Übungsleiter“ gehört, im Trainingsanzug am Spielfeld stehen. Was Kloppo seine „Pöhler“-Mütze, ist Schaaf sein ewiger Werder-Kapuzenpulli in den Modefarben Kackbraun oder Fitnessstudio-Grau. Wie wichtig derartiges Auftreten ist, haben bei der Europa League-Auslosung übrigens die Vertreter von Kharkiv bewiesen.

HSV – SC Freiburg (Das Nord-Süd-Derby) 1:3

Das traditionsreiche Nord-Süd-Derby zwischen Hamburg, dem „taumelnden Bundesliga-Dino“, und Freiburg geht in eine neue Runde. Streich wird wie immer die Brutalität der Bundesliga beklagen, egal ob drei Punkte geholt werden oder mal wieder ein schönes 0:0 abgeklemmt wird. Eine Niederlage in Hamburg sollte derzeit allerdings die sofortige Demission aller Verantwortlichen bei Freiburg nach sich ziehen, oder SchlimmeresBrutaleres…

So, 13:30 Uhr

MSV Duisburg – VfL Bochum (Das Enttäuschende Ex-Erstligisten-Derby) 2:1

Duisburg gegen Bochum, eine Party, die zumindest echten Lokalkolorit versprüht. Ein schönes Stadion mit leider beknacktem Namen, wahrscheinlich gutes Wetter und trotzdem dürften etliche Plätze frei bleiben. Zu enttäuschend ist das, was beide Mannschaften diese Saison „anbieten“ (T. Schaaf). Der Verlierer darf sich wenigstens die Bezeichnung „Grauste aller Mäuse“ ans Revers heften.

So, 15:30 Uhr

FCK – S04 (Das Marco Kurz-Derby) 1:4

Drei Jahre lang hat der gebürtige Schwabe Marco Kurz für Schalke gekickt, und in dieser Zeit tatsächlich den UEFA-Cup gewonnen. Wenigstens kann sein Team heute kostenlosen Anschauungsunterricht im Toreschießen nehmen, Huntelaar hat in dieser Saison in der Bundesliga mehr Hütten gemacht als alle Kaiserslauterer zusammen. ALLE. ZUSAMMEN!

Foto: Thomas Fisher Rare Book Library/flickr.com

Über den Autor: esleben

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Derby – Mehr als Pferdefutter

Was ist das schlimmste, was einem Mann passieren kann? „Richtig“ (M. Barth), gemeinsam mit dem Weibe ein schwedisches Möbelhaus besuchen zu müssen. Da hilft auch kein „Köttbullar-All-you-can-eat“, schlechte Laune ist vorprogrammiert. Mir steht dieses „harte Programm“ am morgigen Tage „ins Gesicht“, wie Horst Hrubesch Andy Brehme sagen würde, weshalb es die Derby-Vorschau schon am heutigen Donnerstag gibt. Endlich sind wieder alle Teams an Bord, in der Oberliga Baden-Württemberg soll am Wochenende wieder die Kugel rollen und die „längste Winterpause der Welt“ (Guru) beendet sein.

Fr, 20:30 Uhr

VfL Bochum – Dynamo Dresden (Das Topspiel-Derby) 0:2

Das „Topspiel“ am Freitagabend, bei dem man vor lauter Elend auf und abseits des Rasens am liebsten gar nicht hinschauen möchte. Einzige Hoffnung derzeit für alle Bochumer: Stefan Kuntz könnte demnächst auf dem Arbeitsmarkt auftauchen, wenn seine Lauterer weiter so schwächeln. Auch schwierig abzuschätzen, ob Dynamo Fans mitbringen darf oder nicht, die Urteile des DFB ändern sich derzeit ja schneller als andere Vereine den Trainer wechseln.

Sa, 15 Uhr

SV Bonlanden – SSV Reutlingen (Das Miese-Platzverhältnisse-Derby) ausgefallen

Auch wenn man es sich im Rheinland oder im Ruhrgebiet niemand vorstellen kann, aber in Süddeutschland gab es dieses Jahr Schnee. So viel davon, dass das Auftaktspiel des SSV Reutlingen in Bonlanden abgesagt werden musste. Jetzt müssen sich die 05er noch eine Woche länger gedulden und gegen Kracherteams wie Of(t)erdingen und Willmandingen antreten, um sich für die Liga fit zu halten, in der ebenso viele Mannschaften aufsteigen, wie absteigen. Nämlich genau eine, nachdem sich Kirchheim bereits vom Spielbetrieb verabschiedet hat.

Sa, 15:30 Uhr

SC Freiburg – FC Schalke 04 (Das Letzte-Chance-Derby) 2:1

Man hätte es auch das „Hätte, Wäre, Könnte“-Derby nennen können. Wenn Freiburg die Klasse halten will und nicht nur im Schönreden indiskutabler Ergebnisse glänzen möchte, sollte man gegen Schalke punkten. Wenn Schalke noch in diesem Jahr Meister werden möchten, sollten die „Knappen“ (Kicker) dringend punkten, am besten mit einem „Dreier“ (Kicker). Doch der Konjunktiv macht alles zunichte und wir können uns auf ein sauberes, uninspiriertes, teilweise pomadig geführtes 0:0 freuen, an dessen Ende der neue „Badenstreich“ (Brüller!) wieder zu einer ultimativen Lobhudelei auf seine Jungs ansetzen wird. (Kleine Anekdote am Rande: Wer wissen will, wie Goldschuhe aus aussieht, der sollte sich mal Horst Heldt genauer ansehen. In Sachen Rauchleistung dürften die beiden zweieiige Zwillinge sein…)

1.FC Kaiserslautern – VfL Wolfsburg (Das Hopp- oder Top-Derby) 0:0

„Fakt ist“ (Goldschuhe aus), dass hier zwei der desaströsesten Teams der Liga aufeinander treffen. Während aber Magath auf der einen Seite sich nur selbst entlassen kann, möchte Kuntz auf der anderen Seite am liebsten gar niemand entlassen. Wird er aber wohl bald müssen, denn „so sind nun mal die Gesetzmäßigkeiten des Geschäfts“. Den Rest besorgen dann die sympathischen „Fans“ der Lauterer, die unter der Woche durch antisemitischen Vollquatsch auffällig wurden und Kurz und Kuntz so vielleicht die Entscheidung abnehmen, wie lange die beiden noch dem weltweit einzigen „für die ganze Region wichtigen“ (K. Beck) Verein vorstehen möchten.

Sa, 18:30 Uhr

Borussia Dortmund – 1. FSV Mainz (Das Klopp-Tuchel-Derby) 2:1

„Sympath-Mann“ (Ailton) gegen den Unsympathen der Liga, mit dem hoffentlich besseren Ende für Dortmund. Denn schlimmer als Tuchels Geturne an der Seitenlinie sind nur noch Tore durch Zidan, der schon mal 8000 Euro zur Seite legen sollte für seine „Schmähgesänge“ (Kicker) nach dem Derby gegen Kaiserslautern. Menschen, die auch nur ein kleines bisschen Niveau und Stil haben, hätten gewusst, dass es nach diesem Spiel keinerlei Schmähungen der Lauterer bedurft hätte.

So, 13:30 Uhr

Eintracht Frankfurt – Energie Cottbus (Das Rudi-Bommer-Derby) 1:0

Während „Weltstar“ Pele Wollitz lieber wieder in Osnabrück „auf der Kommandobrücke“ steht, darf jetzt Rudi Bommer den Übungsleiter in Cottbus geben. Was zur Folge hat, dass Cottbus inzwischen jeder Unterhaltungswert abhanden gekommen ist. Denn darüber verfügt Pele „Ich weiß was sich gehört“ Wollitz in jedem Fall. Lockerer Sieg für Vehs Schülerelf.

Foto: Alberto Varela/flickr.com

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