Jogi Löw scheint klare Vorstellungen davon zu haben, wie sich ein Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft zu benehmen hat. Zuletzt hat er diese Vorstellungen im „Fall Großkreutz“ deutlich geäußert:
Nationalspieler sind in ganz besonderem Maße Vorbilder, auch neben dem Platz. Daran haben wir ihn erinnert und ihm klargemacht, dass so etwas nicht wieder vorkommen darf.
Nur, wie ernst nimmt Jogi Löw diese Vorbildfunktion in Bezug auf seine eigene Person? Eine Frage, die durch einen schweren Autounfall im aktuellen DFB-Trainingslager in Südtirol nicht weniger relevant wird. Mit 18 Punkten in Flensburg gehört Löw mit seinem „rasanten Fahrstil“ jedenfalls zu den Leuten, die im Straßenverkehr keine allzu große Rücksicht nehmen.
Wohl dem, der sich angesichts dieser Ereignisse seinen Humor bewahrt. Das letzte Wort gehört Oliver Bierhoff:
Das ist nichts Besonderes, so etwas passiert. Wir werden mit unserem Generalsponsor Mercedes-Benz sprechen, dass man Jogi nur noch Autos gibt, die tempolimitiert sind.
Bild: m.joedicke
Über den Autor: schneider3
Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.
Ganz ehrlich: Boah, Jogi muss den Lappen abgeben. Wie wahrscheinlich jeder dritte Deutsche irgendwann mal. So what. Ich wünschte nur, ansonsten hätte er auch ein Fünkchen Rock ’n‘ Roll im Leib.
Ja, so what, könnte man sagen, wenn Jogi sich nicht zwei Tage vorher dermaßen aus dem Fenster gehängt und Kruse angeblich wegen unerlaubten Damenbesuchs komplett zu Hause gelassen hätte. Vorbildfunktion? Da lach ich mir doch den Arsch ab! Für mich hat das Trainingslager da ja eher den Charakter einer Klassenfahrt, mit Jogi als leicht verpeiltem Lehrer, über den alle lachen.
Bei Kruse ist es ja nur albern. Endlich mal einer, der wenigstens eine Lady statt Nutellabrot aufs Zimmer kriegt. Dem hätte ich auf die Schulter geklopft. Dem Kevin ja auch.
Mir ging es ja nicht darum, die Fahrweise vom Bundesjogi zu bewerten. Allerdings misst er schon deutlich mit zweierlei Maß. Und Bierhoff ist ja wohl eh desolat.
Vor allem ist er Wiederholungstäter: 2006 war der Lappen schon mal weg. Und wir reden ja nicht von einem Kavaliersdelikt sondern von Verkehrsgefährdung. Dagegen ist der Hotel-Regen vom Kevin eine Vorbild-Bagatelle.
Wenig hasse ich mehr, als Wasser zu predigen und Wein zu saufen.
Ich finde diese komplette Vorbilddiskussion schon immer fürn Arsch. Das sind Fußballer und keine Diplomaten. Also drauf gekackt: Auf Ladies, Lappen und Lobbies.
Nur: Die Vorbild-Laberei kommt nicht zuletzt vom Löw. Also muss er sich auch daran messen lassen. Alles andere ist Pharisäertum.
Es ist doch wie immer in diesem (Medien-)Spiel: nach außen hin müssen solche Sachen gesagt und richtiggestellt werden (sonst regen sich die Medien doch auch wieder auf. Und wer weiß, was die noch für Druckmittel für eine „gute Story“ in der Hinterhand haben, die Seiten müssen schließlich gefüllt werden). Ich bin mir sicher, dass das Ganze nach innen ganz anders funktioniert und alle – auch der Trainer – mehr Fußballprollo sind als wir uns vorstellen können.
Das sollte unser Capitano dem Löw mal ins Gesicht sagen:
http://www.dvr.de/bilder/groesse2g.jpg
Das ist doch nicht der Capitano, das ist das Kapitänchen.
Dennoch sollte er sich nen Kasten nehmen und es Auge in Auge anbringen.