Sven Voss – Kein Portrait

Seit einiger Zeit gehört Sven Voss zum Triumvirat des Grauens der guten Unterhaltung im ZDF Sportstudio. Sven Who? Wer sich bis jetzt noch nicht an den alerten Beau im Sportstudio gewöhnt hat oder, wie ich, nicht recht glauben mag, dass das Herz dieses Mannes für den Sport schlägt, dem können wir Nachhilfestellung geben. Kein Portrait.

Erst logo, dann ZDF Sport

„Erst logo, dann ZDF Sport.“ Sven Voss ist ein softer Kumpeltyp, die Vita auf seiner Homepage ist betont locker und wirkt deshalb unendlich verkrampft. Ganz so, wie Voss auch mit den Karten in der Hand im Sportstudio. Sein Werdegang: (Fernseh-)Sportfan von Kindesbeinen an, seit elf Jahren beim ZDF als Autor tätig, „rasender Reporter“ bei den ZDF Kindernachrichten logo, seit Turin 2006 „das neue Gesicht an der Bob- und Rodelbahn“ – eine Selbsteinschätzung, die seiner Qualifikation vielleicht am nächsten kommt, oder um Jörg Dahlmann zu paraphrasieren: „Ganz schön schlank, der Voss!“. Seitdem geht’s steil bergauf für Voss, im Winter an die Skisprungschanzen, im Sommer zu den Spielen der Deutschen Frauennationalmannschaft. An drei Olympischen Spielen hat Sven Voss als Moderator bisher teilgenommen, ohne dass er mir aufgefallen wäre – positiv wie negativ.

Kosmonautentraining im MDR

Nebenher arbeitet Sven Voss alle zwei Wochen für die MDR-Sendung „Echt“ und besucht „schon mal das Kosmonauten-Trainingszentrum in Moskau oder fahre mit einem U-Boot mit“. Hört sich alles nach Mit-großen-Augen-staunen-Journalismus an, nach Unterhalter, „Entertainer“ (Sean Paul) und somit absolut passend zur Ausrichtung des Sportstudios, das spätestens seit dem Tod von Michael Palme seinen Anspruch begraben hat.

Für die Website von „Echt“ hat Sven Voss ebenfalls ein lockeres Portrait seiner selbst verfasst, das noch ein wenig tiefer in die Seele des Sportstudio-Beaus blickt. „Wenn ich selber meine Stärken beschreiben soll, fehlen mir schon mal die Worte“, schreibt da der gewiefte Fernseh- und Radiomann, der seit seinem 22. Lebensjahr journalistisch tätig ist. Kann seine (einzige?) Stärke, aber dann doch „punktgenau“ (Jacques Palminger) benennen: „Eine Stärke ist vielleicht meine gute Laune, die ich immer vor mir her trage.“ Seine Karriere empfindet Voss als großes Glück, ungeplant natürlich, dem Glückskind in den Schoß gefallen und deshalb auch so toll: „Dass ich mal als Moderator beim Fernsehen landen würde, hatte ich so nicht geplant! Aber ich bin froh, dass es so gekommen ist“.

Sport und Wissen

ZDF Sportstudio und „Echt“ im MDR, „Sport und Wissen, das passt gut zusammen, wie ich finde. Für beides muss ich mich nicht verstellen. Und in beiden Bereichen komme ich immer wieder zu dem Punkt, wo ich sage: „Das ist aber interessant. Wieder was gelernt, und der Zuschauer gleich mit!“ Wie sich Voss auf solche Drehs vorbereitet, verrät er dem ZDF in einem ebenfalls ganz kumpeligen Interview: „Also, als ich zum Skispringen kam, wusste ich von dieser Sportart weniger als meine Tochter. Und die ist Drei! Mal im Ernst, ich musste erstmal Namen und Fakten pauken, bevor mir Jens Weissflog dann erklärt hat, worauf es dabei wirklich ankommt. Aber das ist das Tolle an diesem Job: man muss nicht von vornherein mehr wissen als der Sportler selber. Lieber mal doof nachgefragt, als gar nicht.“ Dem wäre nicht viel hinzu zu fügen als die Forderung nach einer baldigen Talkshow für diesen „Sympath-Mann“ (Ailton), da kann er dann ohne Ende „doof nachfragen“.

Zitate aus:

Bild: youtube.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Bow down to the fucking Deathhammer!

Ihr verschenkt Euren besten Top-Torjäger in der Winterpause völlig ohne Not ins Ausland? Ihr kennt auch noch Leute, die das total geil finden? Ihr müsst stattdessen auf einen österreichischen Gnom bauen, bei dem einzig und allein der Name nach Hoffnung klingt? Ihr habt als „Abwehrchef“ (Armin „Rotzlöffel“ Veh) eine kroatische Schildkröte, die sogar ein Laufduell gegen Karel „Die Radarfalle“ Rada verlieren würde? Euer Team wurde in Paderborn sang und klanglos von einer Horde dahergelaufener Ossi-Westfalen vorgeführt? Kurz gesagt: Das Leben schlägt Euch mal wieder so richtig in die Fresse?

Na dann schlagt einfach mal zurück! Und genau zu diesem Zweck gibt es seit letzten Freitag eine neue, ultimative Waffe der absoluten Zerstörung: Asphyx, die holländischen Kult-Doom-Deather haben ein neues Vollmantelgeschoss zurechtgetrümmert, das nur eines kann: Vernichten! Entweder schnell und deathig oder langsam und doomig. Aber langsam ist besser. Viel besser.

Stellt Euch vor, Ihr würdet diejenigen, die den Verkauf des Top-Torjägers bejubelt haben, vor dem Klo Eurer Lieblingskneipe mit dem Deathhammer links und rechts die Visage verschönern! Stellt Euch vor, Ihr gebt dem hoffnungslosen Stürmerimitat nach jeder vergebenen Großchance diesen feinen Prügel zu schmecken! Stellt Euch vor, wie schnell die Schildkröte plötzlich wäre, wenn Ihr ihr mit der mächtigsten aller stumpfen Hiebwaffen (DSA-Jünger anwesend?) Beine macht! Wie wäre die Welt dann? Sie wäre besser, das ist Fakt.

Ich kann Euch sagen: Es ist ein herrliches Gefühl! Ohne Deathhammer keine Randalemeisterschaft. So einfach kann das Leben sein. Und damit Ihr wisst, wovon ich die ganze Zeit rede und träume, eat this and obey:

Einmal langsam:

Einmal schneller:

Und hier einmal der Weg zum kompletten Albumstream: decibelmagazine.com

Album des Jahres. Mindestens.

Über den Autor: Don

Mag Bier und Heavy Metal genau so gerne wie Eintracht Frankfurt. Bis 5 Uhr in der Bochumer Pinte anzutreffen. Spinnt.

Jetzt neu: Der Derby-Indikator

Aufmerksame Leser werden es bemerkt haben, es gibt eine kleine Neuerung auf 5 Freunde im Abseits, deren Einführung diese Woche besonders schmerzhaft ist: Der Derby-Indikator. 5 Freunde gegen den Rest der Welt lautet jedes Wochenende die Devise, Montagfrüh wird dann abgerechnet – mit klarer Kante ein harter Schnitt gemacht bis der Rubikon der Erfolgslosigkeit endgültig überschritten ist. Weit davon entfernt können wir nicht mehr sein angesichts der desaströsen Bilanz von 8:21 Toren und drei mickrigen Punkten, für die ausgerechnet Vollspans Meister-Dortmunder sorgen mussten. Sonst auf der ganzen Linie kollektives Versagen und schmerzhafte Niederlagen.

Foto: koocbor/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Germany’s Next Top-Derby

Ein Fußballwochenende der Superlative steht an, Derbys noch und nöcher, dazu ein „Supersonntag“ (Sport 1) mit dem Hit Schwarz-Weiß Essen gegen die Sportfreunde aus Verlieren Siegen. Dazu muss Turu Düsseldorf bei Hamborn 07 ran, bevor am Montag Guru von der Kreuzeiche und Esleben mal wieder bei Fortuna nach dem Rechten schauen, denn auch im schrecklichsten Stadion der Welt in der Esprit-Arena ist Derbyzeit, Fortuna trifft auf Alemannia aus Aachen mit Friedhelm „Jeck“ Funkel.

Sa, 13 Uhr

SpVgg Greuther Fürth – VfL Bochum (Das Minuskel-Derby) 6:2

Bevor diese Partie überhaupt angepfiffen wird, steht es schon 3:1 für Fürth. Drei Kleinbuchstaben – Minuskeln wie der Kenner sagt – im Vereinsnamen gegen einen. Nicht mal in dieser Rubrik kann der VfL aus Bochum mit einem der heißesten Aufstiegskandidaten mithalten. Es ist ein Jammer, hoffentlich wird nächstes Jahr alles besser, diese Saison sollte man rund um die Castroper Straße einfach mal abhaken.

Sa, 15:30 Uhr

VfB Stuttgart – SC Freiburg (Das Baden-Württemberg-Derby) 4:1

Alleine für Fredi Bobics dämliche und ehrverletzende Aussage, dass es „den Freiburgern“ egal ist, ob sie in der ersten oder zweiten Liga spielen, sollte man die Landeshauptstädter in ihre Einzelteile zerlegen. Mein Tipp: Bis dahin nochmal Standards üben, damit kommt die Truppe des schönen Bruno nicht so klar, da kann im Tor ruhig einer der „Top-3-Torhüter Deutschlands“ (Schneider 3) stehen. Denn eins steht fest: Stuttgart dürfte es nicht egal sein, ob sie in der ersten oder zweiten Liga spielen…

FSV Mainz – 1.FC Kaiserslautern (Das Pfalz-Derby) 4:0

Was sollte man zu diesem Spiel noch sagen, was der „Präsi“, „legendärer Pfalzpunker“ und Sänger der Präsidenten, nicht schon gesagt hätte. Also ganz im Sinne von „Bilder sagen mehr als Worte“ nochmal zur Verdeutlichung:

So, 13:30 Uhr

SC Paderborn 07 – Eintracht Frankfurt (Das Spitzenspiel-Derby) 4:2

Eigentlich gilt eine Reise nach Paderborn als eine der Höchststrafen im deutschen Fußball (gleich nach Auswärtsfahrten ins inexistente Bielefeld), und dann auch noch das: Der SC stellt nicht nur den erfolgreichsten Torschützen der zweiten Liga, sondern macht „den Etablierten“ (kicker) wie Frankfurt auch noch das Leben in Sachen Aufstieg schwer. Zudem verfolgt der Don lieber das Projekt „VIP-Bereich leer trinken“ bei Schwarz-Weiß Essen als seine Adler in Paderborn zu unterstützen. Misanthrop Goldschuhe aus verlässt das Haus ja sowieso nur zum Bier holen…

So, 15:30 Uhr

Bayern München – FC Schalke 04 (Das „Wir schwächeln“-Derby) 2:0

„Ja gut, sicherlich“ (Rudi Völler), Bayern München steckt in der Krise, aber wer kümmert sich eigentlich um die derzeit desolaten Schalker, die gestern im UEFA Cup wirkten als würden sie nicht gegen zuletzt neun Pilsener, sondern mit neun Pils spielen. Verletzt sich jetzt noch Huntelaar, dürfte Schalke in der derzeitigen Verfassung noch um den Klassenerhalt zittern müssen…

17:30 Uhr

Borussia Dortmund – Hannover 96 (Das „Wir sind in Form“-Derby) 3:1

Borussia Dortmund gegen Hannover 96, vor fünf Jahren wäre dieses Spiel noch ein niveauarmes Gekicke zweier Abstiegskandidaten gewesen, heute treten zwei Teams gegeneinander an, die „mit Plan“ kicken und derzeit gut in Form sind. Gute Voraussetzungen also für ein spektakuläres 5:5.

Foto: Ian Muttoo/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Hertha BSE

Eigentlich sollte dies ein Bericht über den tiefen Fall der „alten Dame“ Hertha BSC Berlin werden. Über Fehlentscheidungen und Richtungslosigkeit; über den Magier Lucien Favre, Horny-Mike Fehlerflüsterer Skibby-Skibbe und König Otto I;

Über den Autor: Buxe

Macht in Unterhosen und Lotto. Kunstverständiger Lebemann, der seinem Verein Schalke 04 in unerschütterlicher Hassliebe verbunden ist. Wurstvegetarier und Minigolfgott in Personalunion.

Warum nicht Ulli Potofski?

Während ganz Deutschland noch immer verzweifelt auf der Suche nach einem adäquaten Nachfolger für Thomas „Thommy“ Gottschalk ist, steht die Entscheidung für Goldschuhe aus & Buxe bereits fest: Ulli Potofski muss es machen! Der Fast-Grimme-Preisträger & Galoppsportfreund

Über den Autor: Buxe

Macht in Unterhosen und Lotto. Kunstverständiger Lebemann, der seinem Verein Schalke 04 in unerschütterlicher Hassliebe verbunden ist. Wurstvegetarier und Minigolfgott in Personalunion.

Derby da bin ich dabei, dat is prima…

So langsam ist der Blutdruck nach dem packenden Montagsspiel wieder auf Normalmaß. Die Hälfte der 5 Freunde-Belegschaft feiert den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff (Wen wir als Nachfolger fordern, dürfte klar sein) inzwischen im rheinischen Karneval, der Rest läuft sich warm für die Derbys des Wochenendes, das jedem Sportjournalisten Anschauungsmaterial dafür liefert, was ein Derby wirklich ist. Und wir meinen damit ausdrücklich nicht, das Treffen zwischen Werder Bremen und dem HSV.

Sa, 13 Uhr

VfL Bochum – Union Berlin (Das „Städte mit B“-Derby)

Wir mussten uns letzte Woche darüber aufklären lassen, dass in „Deutschlands schönstem Stadion“ nicht die Grantler, sondern die Experten recht behalten hätten, was die Situation des VfL Bochum angeht. Aber kein Wunder, dass der Verein nicht auf die Beine kommt, ist der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende doch derzeit mit der Promotion eines neuen Buches beschäftigt. Andererseits muss man natürlich froh sein, dass der DFB ein derart mittelprächtiges Duell zwischen Not und Elend auf die familienunfreundlichste Zeit am Wochenende terminiert hat. So kommt niemand in die Versuchung sich dieses 0:0 anzusehen…

Eintracht Frankfurt – FSV Frankfurt (Das Derby-Derby)

Selbst auf Wikipedia wird der umgangssprachliche Gebrauch des Wortes „Derby“ gepredigt, dabei ist und bleibt ein Derby das Duell zweier Mannschaften aus einer Stadt, exemplarisch vorgeführt am Beispiel der Frankfurter Eintracht und dem FSV Frankfurt. Armin Veh hat vorsichtshalber schon mal eine Pressekonferenz für Sonntag anberaumt, falls er nach dem „Derby-Derby“ erneut sprachlos sein sollte und mit einer Nacht Distanz „Rotzlöffel“ der Schauspielkunst geißeln muss. Wobei er in der „Causa Rösler“ natürlich vollkommen recht hat, was aber aus Sicht einiger 5 Freunde in der Natur der Sache liegt, schließlich begann dessen Karriere in Ulm

Sa, 15:30 Uhr

Hertha BSC – Borussia Dortmund (Das Skibbe-Derby)

Wer war eigentlich der Typ, der fünf Wochen lang Hertha BSC so herrlich erfolglos trainiert hat? Dass zwischendurch tatsächlich Namen wie Balakov oder Thomas Doll als Nachfolger gehandelt wurden, sorgt bei uns eher dafür, dass wir uns „den Arsch ablachen“! Im Spiel gegen Dortmund dürfte es für die „alte Dame“ um Schadensbegrenzung gehen und am Ende der Saison nur noch darum, wer Berlin in die zweite Liga begleitet. Vielleicht ein ähnlich unnötiger Abstieg, wie der von Frankfurt im letzten Jahr. Wer saß bei denen noch gleich auf der Bank? Und wo begann dessen Karriere?

1.FC Kaiserslautern – M’Gladbach (Das „Rheinland gegen Pfalz“-Derby)

Man muss Schlimmes befürchten für die „Roten Teufel“, die derzeit mindestens so heftig absteigen wollen wie Hertha BSC. Vorne keine Tore, hinten kein Gerry Ehrmann, dazwischen Christian Tiffert. Noch Fragen?

Sa, 18:30 Uhr

SC Freiburg – Bayern München (Das Pokalklatschen-Derby)

Schlimme Erinnerungen werden wach, an ein Pokalspiel zwischen beiden Mannschaften. Die 5 Freunde waren vollzählig zum gemeinschaftlichen Rudelkucken im Esleben’schen Palast angetreten und wurden Zeugen einer der höchsten Niederlagen ever der Breisgauchos. Seither gilt ein striktes Einzelguck-Gebot. Mal schauen in welcher Düsseldorfer Kneipe der Karneval wenigstens 90 Minuten pausiert.

So, 15:30 Uhr

FC Schalke 04 – VfL Wolfsburg (Das Felix Magath-Derby)

Ein Spiel, das jetzt schon einen Gewinner kennt: Felix Magath. Egal, wie es ausgeht, der „Erster alles“ des VfL Wolfsburg und ehemalige „Erster alles“ des FC Schalke wird sich anschließend auf die Schulter klopfen und Buddha gleich im Tee rühren, bis der Boden aus der Tasse fällt. Insofern müsste dieses Derby richtiger „Erster alles“-Derby heißen, oder vielleicht doch besser „Gazprom-VW-Derby“, denn beide Clubs hängen finanziell doch ganz schön am Tropf…

Foto: Metro Centric/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Ewald Lienen: Zettel-Ewald is back!

Ewald Lienen, legendäres Foulopfer und Trainernomade ist in seiner Karriere schon viel rumgekommen. Leider ist er seit dem, von vornherein hoffnungslosen, Unterfangen, Arminia Bielefeld vor dem Abstieg zu bewahren, vereinslos, weswegen er sich derzeit als Experte für LIGA total! verdingen muss.

Ein wenig kauzig kommt er ja schon daher, die Brille am Band ganz vorne auf die Nase gesetzt. Und dennoch schlug Zettel-Ewald gestern in der Halbzeitpause des Spieles Gladbach gegen Schalke die gesamte Sympathie entgegen, die unsere Expertenrunde am Fernsehgerät zu Hause aufbringen konnte. Mit der Begeisterung eines kleinen Kindes wollte sich Lienen das 2:0 durch den Rasenallergiker Hanke immer und immer wieder anschauen. Beinahe extatisch dozierte er über Doppelpässe und das „dumme“ Abwehrverhalten der „Knappen“.

Endgültig überzeugt war ich jedoch schließlich als er dem Bundesligaspieler an sich eine kleine Lektion in Ehrlichkeit erteilte. Folgender Dialog entspann sich zwischen ihm und Moderatorin Valeska Homburg zum Thema „Groschen“ Roman Neustädter:

Homburg: „Bietet sich Neustädter in Schalke wirklich die bessere sportliche Perspektive?“

Lienen: „Ach bitte, ich kenne keine Spieler, der wegen der ’sportlichen Perspektive‘ den Verein gewechselt hat. Spieler gehen zu einem anderen Verein, weil sie dort mehr Geld verdienen.“

Homburg: „Was ja ein legitimer Grund ist.“

Lienen: „Natürlich ist das ein legitimer Grund, aber dann sollen die Spieler nicht jedesmal so einen Quatsch erzählen, sondern einfach ehrlich sein.“

Bildquelle: flickr/Stormcloud1001

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Hoffenheim: Wenn aus Hass Mitleid wird

Hoffenheim, schon wieder Hoffenheim? Warum nur lässt man immer wieder zu, dass die eigenen Gedanken um diesen Kretin von einem Fußballverein kreisen? Wo es doch an anderer Stelle viel Bedeutenderes zu bedenken und feiern gibt. Dennoch, es passiert derzeit einfach zuviel Falsches, Ungerechtes, Absurdes und Dämliches in Hoffenheim, als dass man das Kaff im Kraichgau ignorieren könnte.

Im April letzten Jahres wurde Holger Stanislawski als neuer Trainer der TSG Hoffenheim vorgestellt. Nur kurze Zeit vorher hatte sich dieser unter Tränen von seinem langjährigen Arbeitgeber St. Pauli verabschiedet und angekündigt, dass er nach vielen anstrengenden Jahren für den Verein erstmal eine Pause und Erholung bräuchte.

Aber Hoffenheim brauchte ein menschliches Antlitz und ein wenig „Kult“ obendrein sollte auch nicht schaden. Und wer sollte dafür geeigneter sein als der kultige Trainer vom kultigen „Kiezklub“? Sein Vorgänger Ralf Rangnick war zudem durch Aufmucken aufgefallen, ein Verhalten, dass Über-Mäzen, Gutmensch und Sohn einer herzensguten Frau Dietmar Hopp natürlich nicht dulden konnte.

Stanislawski sollte also der Trainer für das „neue“ Hoffenheim sein. Hopp musste bemerken, dass die mit Millionenbeträgen in die erste Liga gekaufte TSG tatsächlich defizitär wirtschaftete und dass die künftigen Regeln des Financial Fair Play auch ihn betreffen würden. Die TSG musste kürzer treten und noch mehr auf junge Spieler setzen als „ohnehin schon“.

Leider konnte die sportliche Bilanz von Stanislawski mittelfristig nicht überzeugen. Immer öfter schaltete sich Hopp mit mehr oder minder qualifizierten Kommentaren ein und gerierte sich nicht zum ersten Mal als einer, der immer das letzte Wort haben muss. Dass dabei zwangsläufig die Autorität von Manager Tanner und Trainer Stanislawski untergraben wurde nahm Hopp wenigstens billigend in Kauf.

Das Stanislawski schließlich entlassen wurde und der lächerliche Markus Babbel stantepede als Nachfolger präsentiert wurde ist zwar lachhaft aber nicht weiter schlimm. Peinlich genug sind der Verein und seine Fans und „Ultras“ ohnehin schon.

Was mich hingegen wirklich immer wieder aufregt ist, mit welcher Nonchalance sich Dietmar Hopp in das Tagesgeschäft „seines“ Vereins einmischt und dabei ununterbrochen gegen die 50+1-Regel verstößt. Zuletzt hatte er beim Lakic-Transfer seine Finger im Spiel und er wird sich diese Form der Einflussnahme auch in Zukunft kaum nehmen lassen. Nichtmal heimlich, still und leise hat sich damit neben Wolfsburg und Leverkusen ein weiteres Geschwür ein weiterer Verein in der Bundesliga eingenistet, der diese Regel schlicht missachtet. Und während im Fall von Leverkusen und Wolfsburg noch die lachhafte Ausnahmeregel aufgrund des langjährigen Engagements der Unternehmen Bayer und VW greift, wird bei Hopp geflissentlich darüber hinweg gesehen.

1860 München musste (berechtigterweise) jedes Vertragsdetail mit seinem neuen Sponsor immer und immer wieder überprüfen lassen. Hopp hingegen wird noch eine Plattform geboten sich als Gutmensch aufzuführen und die hohen Herren von DFL und DFB lassen ihn gewähren.

Bildquelle: flickr/leralle

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Derby or not to be

Freitagnachmittag, es geht hart auf Feierabend zu. Was mussten wir bis hierhin nicht alles ertragen: Die Auflösung einer unserer absoluten Lieblingsbands, ein lächerliches Urteil des DFB, Arbeit, Poparbeit. Aber jetzt ist das Feld bestellt für ein Fußballwochenende, wie gemalt. Derby-mäßig geht jedenfalls mal wieder einiges und wer uns treffen will, wir sind am Montag drei Mann hoch in der Esprit Arena. Sag schon, Don, wo kann man uns treffen? „Vor dem Stadion!“.

Fr, 20:30 Uhr

VfL Wolfsburg – SC Freiburg (Das Abstiegsderby)

Zwei Abstiegskandidaten unter sich. Während die Wolfsburger Spieler aber immer noch damit beschäftigt sind, sich gegenseitig kennen zu lernen, ist Freiburg vergleichsweise akzeptabel aus der Winterpause gekommen. Nur zwei Pizarro-Tore am letzten Spieltag und ein Punkt gegen Bremen sind dabei höher anzusehen als der letzte Aufstieg. Doch im Chancen auslassen ist der SC nach wie vor Chef. Dürfte also mit Glück wieder ein Unentschieden geben. Ansonsten: file under „ewiger Aufbaugegner“…

Sa, 15:30 Uhr

Borussia Dortmund – Bayer Leverkusen (Das vermeintliche Spitzenspiel-Derby)

Dortmund gegen Leverkusen – das liest sich auf dem Papier wie ein Spitzenspiel, wäre die Leverkusener Truppe nicht immer dann auf Tauchstation, wenn es darauf ankommt. Ausreden gibt es ja genug: Ballack, Robin „Ich habe Fußball erfunden“ Dutt, Rudi „Scheißdreck“ Völler, Wolfgang „Spatenkinn“ Holzhäuser, …

Bayern München – 1.FC Kaiserslautern (Das Südwest-Derby)

Was sagte ich letzte Woche über den FCK? Die Favoritenrolle scheint den Bauern nicht zu liegen, gegen Bayern hat man die definitiv nicht inne. Ob es was bringt? Wohl kaum, seit letztem Wochenende jedenfalls heißester Abstiegskandidat neben der Null-Punkte-Hertha unter „Acht-Punkte“-Mike.

Sa, 18:30 Uhr

Borussia M’Gladbach – FC Schalke 04 (Das eigentliche Spitzenspiel-Derby)

Wer hätte gedacht, dass hier zwei potentielle Meisterschaftskandidaten gegeneinander antreten? Ob das nun unbedingt als Beweis für die Qualität der Bundesliga gelten muss, sei dahin gestellt. Die Schale wird aber keines der beiden Teams in den nächsten Jahren in den Himmel recken, eher steigt eins der beiden Teams ab. Ja, das ist eine Wette, wer schlägt ein?

So, 13:30 Uhr

FC St. Pauli – VfL Bochum (Das „Eigentlich müssten wir aufsteigen“-Derby)

Die Diskrepanz zwischen Anspruch und trauriger Realität ist dieses Jahr wohl kaum größer als in Bochum. Eine Schande, dass im schönsten deutschen Stadion die Grantler der letzten Jahre Recht bekommen haben. Unser Beileid an Kollege Papa-la-papp und den geschätzten Ben „Scudetto“ Redelings.

Mo, 20:15 Uhr

Fortuna Düsseldorf – Eintracht Frankfurt (Das Randale-Derby)

Action am Montagabend, wo gibt’s das schon, wenn nicht bei den Auftritten der Frankfurter Eintracht. Chef-Psychologe Armin Veh hat in jedem Fall dafür gesorgt, dass sich beide Teams einen unerbittlichen Kampf liefern werden. Also: 60 Minuten lang planloses Gerenne bei höchstem Tempo, die letzten 30 Minuten ausgepumpt auf den „lucky punch“ warten. Wenigstens winkt anschließend die längste Theke der Welt und besseres Bier als in der „Esprit Arena“. Hach, Fußball, ist schon geil…

Foto: KOMUnews/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+