Rangnick, Klopp und der SSV 05

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Der Saisonrückblick von Guru von der Kreuzeiche

Spiel des Jahres

Die Saison 2013/2014 war für mich unglaublich reich an Höhepunkten. Nicht. Das mag auch daran liegen, dass ich nicht mal ein einziges Spiel meines Vereins SSV Reutlingen sehen konnte. Eine ganz miese Bilanz, auf die ich sicher nicht stolz bin, aber den fehlenden Enthusiasmus bei der Auswahl eines „Spiel des Jahres“ erklären soll. Die Spiele, die ich besucht habe, waren eher trostloser Natur und verdienen nur eine kurze Erwähnung: Ob der Saisonstart der Fortuna gegen Cottbus, bei dem Kollege Esleben und ich schon alle Probleme, die dann noch kommen sollten, vorhergesagt hatten. Oder die beiden unfassbar schlechten „Rhein-Ruhr-Derbys“ zwischen dem VfL Bochum und besagter Fortuna, die unsere kleine Gruppe auf der Tribüne nur noch sprachlos zurückließen.

Spielerische Lichtblicke waren für mich allerdings das 7:0 von Turu Düsseldorf gegen Speldorf, als auch das Saisonfinale der Bundesliga zwischen Hannover und Freiburg. Ach ja: Ein Spiel war aufgrund des „Gesamtpakets“ mit eigener Presskonferenz und Platzbegehung auch noch super: Das Derby im Niederrheinpokal zwischen Schwarz-Weiß und Rot-Weiss Essen.

Was ist also mein Spiel des Jahres? Auch auf die Gefahr hin, von meinen geachteten verachteten Blog-Kollegen als mieser Populist hingestellt zu werden: Ja, es war ehrlich das Spiel FC Bayern München gegen Real Madrid, auch wenn ich die ganze Pracht nur am TV-Schirm betrachten konnte. Ich habe kein einziges Mal in dieser Saison so eine warme und wohlige Genugtuung verspürt wie bei dieser Begegnung. Die Super-Super-Super-Super-Bayern samt Überlebens-Sammer, Knast-Hoeneß und Rolex-Rummenigge einfach mal mies weggehauen. Mit ein paar Backpfeifen. Klack klack. Ja, das war einfach zu schön.

Sympath des Jahres

Ganz schwere Kategorie für mich, da ich prinzipiell keinen sympathisch finde. Und leider hat mir Goldschuhe aus mit Verbeek einen der wenigen weggeschnappt, der für mich in dieser Saison herausgestochen ist, da positiv bekloppt. Apropos positiv bekloppt: Ok, ich nehme Jürgen Klopp. Für mich immer noch ein Super-Typ, der wahnsinnig unterhaltsam ist und dem man im Interview gerne zuhört. Und das Sammer-Bashing war einfach mal Welt. Punkt.

Unsympath des Jahres

Ich entscheide mich für Ralf Rangnick. Dieser Kerl hat den Titel schon lange ganz dringend verdient. Warum? 1. Ulmer Spatz Spast, 2. SAP-Büttel, 3. Red-Bull-Vormann. Es ist einfach unfassbar, mit welchem Selbstbewusstsein Rangnick dieses Brausen-Projekt in den Himmel lobt und dabei Tatsachen verdreht und gewachsene Vereinstraditionen missachtet. Seine komplette moralische Verdorbenheit Flexibilität, die sich schon bei seinen früheren Engagements langsam, aber sicher herauskristallisierte, hat in diesem Jahr auf jeden Fall den Höhepunkt erreicht. Und wie sagte Ralle in der Pyrodebatte vor ein paar Jahren so schön: „Es muss Stadionverbote geben, notfalls zu tausenden, notfalls lebenslänglich.“ Ja, hoffentlich gibt es die für dich und deine komplette RB-Bande.

Über den Autor: Guru von der Kreuzeiche

Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.

Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.
9 comments
  1. […] Zum Saisonrückblick von Guru von der Kreuzeiche […]

  2. Oh ja, Rangnick ist wirklich eine Top-Besetzung. Der guckt bei den PKs immer so, als ob er unschuldig wäre und er die Welt nicht mehr verstünde. In einer gerechten Welt würde man die Tür zu machen, das Licht ausschalten und dann Tacheles reden. In der echten Welt jubelt Leipzig seinem Plastikprodukt zu. Auch 25 Jahre nach der Wende haben die nicht verstanden, wie Kapitalismus funktioniert.

  3. RB würde überall bejubelt werden, wo vorher Fußballdiaspora war, das hat nichts mit Leipzig zu tun. Dort waren halt einfach die Rahmenbedingungen für so „ein Projekt“ am besten. Wo steht denn sonst so ein riesen Stadion ungenutzt rum?

  4. Alle Essener, die ich kenne – und Essen zählt hoffentlich auch zur Fußball-Diaspora – würden einen ganz großen Haufen auf ein mögliches Red Bull Essen machen. Garantiert. V.a. die RWEler, auch die ETBler und die Krayer würden es danach noch anzünden.

    Ich sehe da Null Zwangsläufigkeit.

  5. Disapora auch im Sinne „keine gewachsenen Fanstrukturen“, die gibt es doch in Essen mit RWE definitiv.

    Außerdem gibt es rund um Essen ja auch ohne RWE hochklassigen Fußball zu sehen. Von Leipzig aus musste man die letzten Jahre nach Cottbus, Dresden oder Berlin fahren, um hochklassigen Fußball zu sehen. Sprich: RB hat sich schon ganz genau angeschaut, wo sie da ihre Zelte aufschlagen.

  6. Apropos Uhlenkrug: Donnerstag, 22.5., 19h: ETB gegen 1.FC Köln! Da wird wieder ordentlich zugeschlagen. Und ein Kollege, dem ich das Performance-Bild vom Guru und mir zugeschickt hatte, meinte: Das schlagen wir locker. Schade, dass Donnerstag ist!

    Ihr seid natürlich auch alle gerne dort gesehen!

  7. Zu RWE gegen Siegen muss ja auch noch in Assindia eingeritten werden… Mal schauen, dass ich mit schneider3 im Gepäck rübermache.

  8. Sauber! Wir sind auf jeden Fall mit mindestens 3 Mann im Block! Abends ist dann noch das CL-Finale. Das könnte man dann in der 11Freunde-Bar schauen. Ein mal auf dem Barhocker vom Pedda sitzen!

    Müssen wir nur gucken, ob die die restlichen 6Freunde irgendwie vor Ort akquirieren können.

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