Amateure mit Haltung und Stil

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen - Alle Ampeln auf Gelb

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, Schöpfer des Fußball-Songs 2012 (laut Fussball-kultur.org), legen nach. „Alle Ampeln auf Geld“ ist der Titel, ich dürfte es für einen meiner Arbeitgeber tonspion.de hören und besprechen. Mein Fazit: „Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen (sind) mit „Alle Ampeln auf Gelb“ endgültig die Meister der Herzen, die Hamburger Schule des Northern Soul, ein Dino mit Haltung und Stil!“

Die komplette Besprechung ihres absolut empfehlenswerten Albums inklusive des Free-Download des Top-Hits „Rock-Pop National“ findet man auf Tonspion.de. Weitere Musik-Reviews von mir gibt es dort (beinahe) täglich. Den Song „Rock-Pop National“ im Stream sowie das Video zu „Das Unglück bin ich“ gibt es dagegen nach dem Klick. Kaufbefehl!

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen

Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere – die Durchhalteparole aller Gescheiterten, manchmal gilt sie eben doch. Haben wir nicht vor kurzem wortreich und mit viel Einsatz die beste deutschsprachige Band der Welt in den Ruhestand verabschiedet, taucht mit Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen schon die neue Band von Superpunk-Sänger Carsten Friedrich auf . „Die Gentlemen Spieler“ heißt die erste Single, die auch auf der Flipside mit „Nimm mich mit zum Spiel“ amtlichen Fußballcontent bietet.

„Die Gentlemen Spieler“ ist nicht weit vom Schrammelsound Superpunks entfernt, und daraus, dass sein Herz nach wie vor für den HSV schlägt, macht der „der baumlange Komponist“ (Presseinfo) in „Die Gentlemen-Spieler“ keinen Hehl. Wer sich nach Roger Cicero, Oceana und all den anderen Knallchargen, die derzeit mehr oder weniger offizielle EM-Songs trällern, mal nach etwas guter Musik mit wirklichem echtem Fußballbezug sehnt: der greift zur Liga der gewöhnlichen Gentlemen. Ein Album der Truppe, die neben HSV-Fan Friedrich auch noch einen FC Bayern und – gähn – einen FC St. Pauli-Fan vorzuweisen hat, ist in Arbeit. Die Single erscheint am 8. Juni bei Tapete Records, stilecht auf Vinyl. Zu Kaufen hier: shop.tapeterecords.com

Demnächst dann wieder mehr Fußballcontent, versprochen…

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Derby der Heinis und Pappnasen

Pyro als Metapher für Gewalt zwischen Fußball-Fans, ein polizeiliches Verbot, das dem FC St.Pauli untersagt Auswärtstickets an Hansa Rostock zu verkaufen – was ist derzeit eigentlich los rund um die deutschen Fußballstadien? Trotz der Versuche durch Polizei und Medien, Angst zu schüren, dürften die Stadien am Wochenende wieder voll werden. Uns wundert das keinesfalls, stehen doch einige wunderbare Nachbarschaftsduelle an, Reporterdeutsch „Derby“ genannt, egal ob zwei oder zweitausend Kilometer zwischen den beteiligten Städten liegen.

Fr, 18:00 Uhr

SC Paderborn – VfL Bochum (Das (Ost)-Westfalen-Derby)

Okay, Bochum plant schon für die nächste Saison in der zweiten Liga. Sollte gegen Paderborn nicht mal wieder etwas Zählbares gelingen, dürfte die Planung so langsam wieder ins Wanken geraten. Also ab nach Paderborn, mit dem Selbstbewusstsein der einst Unabsteigbaren diesen Provinzbauern zeigen, wie man im Ruhrgebiet Fußball malocht. Ohne Pathos wäre man wohl schon mit einer knappen Niederlage zufrieden…

Fr, 20:30 Uhr

VfB Stuttgart – 1.FC Kaiserslautern (Das Südwest-Derby)

Was eint Stuttgart und Kaiserslautern? Das gleiche beschissene Radioprogramm des SWR. Sonst liegen Welten zwischen der Landeshauptstadt Baden-Württembergs und der Stadt Fritz Walters. Hier der schöne Bruno, dort der spröde Marco, hier der Arbeitgeberchef, dort Stefan Kuntz, hier Puff-Sippel, dort Sven Ulreich. Hier eine weitere Niederlage, mit der man Richtung zweite Liga taumelt, dort weiter erratisches Gekicke im Niemandsland der Tabelle.

Sa, 15:00 Uhr

SSV Reutlingen – FC Astoria Walldorf (Das Fünf-Sterne-Derby)

Endlich tritt der glorreiche SSV wieder an. Beim Namen des heutigen Gegners kommen sofort Hoffnungen auf, Astoria Walldorf würden es ihren Gegnern mindestens so bequem wie die (fast) gleichnamigen Hotels machen. Egal, der „EssEss“ braucht drei Punkte!.

Sa, 15:30 Uhr

Borussia Mönchengladbach – SC Freiburg (Das Oberrhein-Niederrhein-Derby)

Obwohl Mönchengladbach keine 30 Minuten von Düsseldorf entfernt liegt, werden mich auch an diesem Samstag keine zehn Pferde in ein namenloses Stadion namens „Borussiapark“ bringen, das nicht ansatzweise über den Charme des Bökelbergs verfügt. Dann lieber Zuhause vor dem Radio, während ich mir vorstellen, wie ich auf den extrem steilen Stufen des Gästebereichs bei minus zehn Grad auf dem Bökelberg Richtung Spielfeldrand purzelte…

Sa, 18:30 Uhr

FC Augsburg – Borussia Dortmund (Das Schnauz-Unrasiert-Derby)

Dortmund kann sich inzwischen nur noch selbst auf dem Weg zur Titelverteidigung stoppen. In keinem Fall jedenfalls das Team von „Schnauz“ Luhukay, dem in keinster Weise erstligareifen Trainer der „Fuggerstädter“. Eher stolpert „Kloppo“ Klopp über sein überbordendes Selbstvertrauen oder Kevin Großkreutz über sein Michael Schumacher Gedächtniskinn.

So, 13:30 Uhr

Hansa Rostock – Eintracht Frankfurt (Das Ex-Bundesligisten-Derby)

Noch nie war der Ostfußball soweit von der Bundesliga entfernt wie derzeit. Und dann kommt auch noch die omnipotente Eintracht, die zum Aufstieg verdammt ist, an der Ostsee dabei. Beim Kicker und anderswo werden schon mal die Ordner mit Schifffahrts-Metaphern aus dem Schrank geholt, um die neuerliche Niederlage der Hansa möglichst sinnfrei zu kommentieren, statt sich um strukturelle Probleme Gedanken zu machen. „Fußball ist eben Ergebnissport“.

So, 17:30 Uhr 

FC Schalke 04 – HSV (Das Blau-weiß-rot-Derby)

Wer ist eigentlich dieser HSV? Und wann bekommt Horst Heldt seine eigene Fernsehsendung. „Rauchen und Schimpfen mit Horst“? Traumhaft jedenfalls sein Auftritt nach der Niederlage gegen Enschede, mit denen der FC Schalke 04 ja auch eine Fanfreundschaft unterhält. Merken die „Knappen“ eigentlich nicht, dass sich so etwas nur Teams leisten, die sonst nie am Erfolg schnuppern würden, Beispiel: Nürnberg, Beispiel: Bochum. Wobei, wann hat Schalke den letzten Erfolg gefeiert? Waren die überhaupt schon mal Meister?

Foto: Jason Dean/flickr.com

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Weidenfeller weint

Der arme Roman Weidenfeller! Er musste am Sonntag von der Tribüne aus zusehen, wie sein BVB den HSV mit 5:1 abfertigte. Ob er deswegen so schlechte Laune hatte, dass er am gleichen Tag in der FASZ mal wieder die alte Platte „Beim DFB hat mir nie einer eine Chance gegeben“ auflegte? Nur weil er nicht einsehen möchte, dass die Nationalmannschaft mit Tim „Spiegel“ Wiese schon über einen Anachronismus aus der Abteilung „Gerry Ehrmann Torwartschule“ verfügt? Wieso in aller Welt, sollte sich Jogi Löw zwei Torhüter halten, die man bei flüchtigem Ansehen auch für Zwillinge halten könnte, die den Triathlon „Sonnenbank, Hantelbank, Friseursalon“ seit Jahren dominieren?

Aber lassen wir den armen, unverstandenen Roman W. aus D. lieber selbst zu Wort kommen. Auf die Frage, ob er sich ungerecht behandelt fühle, fällt Weidenfeller im Gespräch mit Richard Leipold in larmoyantes Gegreine:

„Man kann sich schon wundern, wenn man jahrelang bei einem großen Club wie Borussia Dortmund eine gute Rolle spielt und dennoch nie berufen wird. Doch hat mich dies nie aus dem Tritt gebracht. Ich habe beim DFB nie eine sportliche Chance erhalten, das muss ich so hinnehmen.“

Und schaltet im folgenden in den Gang „Verschwörungstheorien“, den ja auch schon Michael Ballacks Berater Michael Becker mit seinem Ausdruck von der „Schwulen-Combo in der Nationalelf“ bedient hat:

„Irgendwann habe ich aufgehört, mich zu fragen, was der Grund dafür sein könnte. Es wurde mir bis heute nie der wahre Grund mitgeteilt.“

Wie all den anderen Bundesligaspielern mit deutscher Staatsangehörigkeit, die nie ins Aufgebot des DFB berufen wurden? Der designierte DFB-Präsident Niersbach und sein Herausforderer Rüttenauer sollten sich schnellstens dafür einsetzen, dass ein formloses Schreiben aufgesetzt wird, in dem allen Nie-Berufenen der wahre Grund ihrer Nichtberücksichtigung mitgeteilt wird. Aber Weidenfeller ist noch nicht fertig mit der Geißelung der Waschlappen namens Nationalelf. Auf die Frage, ob man als weicherer Typ bessere Chance beim Bundestrainer hätte, antwortet Weidenfeller:

„Ich möchte jetzt keine Lawine lostreten, dennoch glaube ich, dass dies zutreffend ist. Man hat es zuletzt bei Michael Ballack gesehen. Es gibt eben Charaktere, die nicht alles hinnehmen, und es gibt solche, die wenig hinterfragen.“

Völlig klar, welche Spieler das Zeug zum Leader haben:

„Für einen Trainer ist es schwieriger, mit Spielern zu arbeiten, die einen eigenen Kopf haben. Jedoch sind genau solche Spieler in der Lage, ein Spiel zu drehen, wenn es darauf ankommt.“

Um letztendlich mit einem Bonmot zu schließen, das beinahe so philosophisch ist, wie Otto Rehhagels Satz „Modern spielt, wer gewinnt“:

„Was ist modern? Das Wichtigste ist, dass der Torwart den entscheidenden Ball hält!“

Süffisant an Weidenfellers Verschwörungstheorie ist dabei, dass er lange Zeit – nämlich bis November 2010 – ebenfalls von Michael Becker, dem Ballack-Berater vertreten wurde, ehe man sich im Streit entzweite und um knapp 700.000 Euro stritt.

P.S. Der größte Lacher des Interviews ist jedoch Weidenfellers Aussage zu seinem Vorgänger im Tor der Borussia, Jens Lehmann:

„Ich durfte viel von ihm lernen, und es würde mich extrem reizen, so lange spielen zu können.“

Foto: Pro2/wikipedia.org

Alle Zitate aus der FASZ vom 22.01.2012

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Was kostet ein Tor?

Schießt Geld am Ende doch Tore? Wenn ja, was kostet ein Tor, was ein Sieg und was ein Punkt? Ja, was kostet eigentlich ein einzelner, erfolgreich gespielter Pass? Der Bundesliga-Effizienzrechner liefert für die Hinrunde der Saison 2011/2012 die passenden Antworten auf diese drängenden Fragen.

1.162.791 Euro, so viel kostet den FC Bayern ein Tor seiner Truppe, wenn man die Personalkosten im Verhältnis zu den geschossenen Toren setzt. In Freiburg nimmt man nur 321.429 Euro „in die Hand“, um ein Tor zu erzielen. Die größte investierte Summe bringt in diesem Fall den höchsten Ertrag, Bayern grüßt von Platz eins, während der SC Freiburg dem Abstieg entgegen taumelt und auf Platz 18 „überwintern“ musste. Wesentlich schlechter wird das Geld allerdings in Stuttgart und – Überraschung – Wolfsburg investiert. Ein Tor kostet diese Clubs mehr als 1 Million Euro, unterm Strich stehen aber Platz acht bzw. zwölf in der Tabelle.

Wenig überraschend hingegen die Tatsache, dass Mönchengladbach in der Hinrunde am wenigsten Geld pro Punkt investieren musste, 416.667 Euro um genau zu sein. Die Gladbacher kostete auch ein Sieg am wenigsten. Knapp 1,3 Millionen Euro wurden für die „Fohlen“ pro Sieg fällig, der HSV musste dafür schon 4,375 Millionen zahlen.

Die Kosten pro erfolgreichem Pass zeigen mir wiederum, dass ich bei den meisten Vereinen nach genau einem angekommenen Pass meine Arbeit für den laufenden Monat einstellen würde. Bei Schalke oder Wolfsburg werden demnach mehr als 6.000 Euro pro Pass fällig. Pässe vom Wühltisch werden in Freiburg gespielt, da kostet der angekommene Pass 1.318 Euro.

Interessant auch die Betrachtung der Gesamtetats, die ebenfalls nahelegen, dass Geld Tore schießt. In der oberen Tabellenhälfte tummeln sich mit Gladbach und Hannover lediglich zwei Vereine mit einem Personaletat unter 30 Millionen, in der unteren Hälfte verhält es sich genau umgekehrt. Die letzten vier Plätze der Tabelle machen die Mannschaften unter sich aus, die den geringsten Etat haben, während in Stuttgart und Wolfsburg dringend mal die Wirtschaftsprüfer anrücken müssten. Beide stecken 50 Millionen an Personalkosten in ihre Kader und liegen damit gemeinsam auf Platz drei beim Etat, in der Tabelle sind sie jedoch weit davon entfernt. Wer mit den Zahlen weiterspielen will, bitte hier entlang, die Kollegen von der Zeit stellen alle Daten ihres „Bundesliga-Effizienzrechners“ auch als Google-Docs zur Verfügung.

Bild: images_of_money/flickr.com – taxbrackets.org

Alle Zahlen aus „Das teure Geschäft der 1.Fußball-Bundesliga

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Hoffenheim? Kein Kommentar!

Angeblich war es der große Skandal der im August noch jungen Saison. Bei vier Heimspielen der TSG Hoffenheim beschallten ein Stadion-Hausmeister und sein Komplize den Fanblock der Gästefans mit einer Schallkanone. Seitdem ermittelt der DFB und die Staatsanwaltschaft.

Während die Mühlen der Justiz bekanntlich langsam mahlen, ist man beim DFB normalerweise schnell bei der Hand mit einer Bestrafung. Kleines Beispiel gefällig? Dynamo Dresden spielte am 25.10. im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund, die harte Strafe folgte vier Wochen später: Ausschluss aus dem DFB-Pokal in der nächsten Saison. Fans des HSV brannten im September beim Auswärtsspiel in Bremen Bengalos ab, und benahmen sich Ende Oktober beim Pokal-Spiel gegen Eintracht Trier „daneben“, gestern wurde der Verein zu einer 7000 Euro hohen Geldstrafe verurteilt, wegen „fortgesetzten unsportlichen Verhaltens“. Das Thema Hoffenheim wird dagegen weiterhin beim DFB verhandelt, die Presse hat das Interesse an dem Fall längst verloren.

Man muss sich bei Google schon auf die vierte Seite der News klicken, um einen Artikel zu finden, der die berechtigte Frage stellt, wann der DFB in der „Causa Hoffenheim“ denn ein Urteil zu sprechen gedenke. Der kurze Artikel (Danke an Trainer Baade für den Hinweis) stammt vom 19. November und ist im Tagesspiegel erschienen. Autor Benjamin Apitius ruft darin noch einmal das Motiv für den Einsatz der Schallkanone ins Gedächtnis: Rache. Rache wird im StGB als niederer Beweggrund angesehen: „Wer einen Menschen aus niedrigen Beweggründen heraus tötet, ist als Mörder – und nicht nur als Totschläger – zu bestrafen.“ (Wikipedia). Aus Rache wurde also die mögliche Verletzung von Auswärtsfans in gleich vier Begegnungen in Kauf genommen, man könnte also sowohl von einem geplanten Vorgehenm wie von einem Widerholungstäter sprechen, der seine Taten mit einer hohen kriminellen Energie ausführte und zumindest über Mittelsmänner in höheren Spähren des Vereins verfügen musste, denn zu übersehen war die Kanone nicht:

„(…) bei einer Größe von 1,30 Meter, auf einen rollbaren Untersatz geschraubt und mit 60 Kabeln an das Stromnetz des Stadions angeschlossen.“ (Hervorhebung von mir)

In meiner Rechtsauffassung sind dies alles Gründe, bei denen die Öffentlichkeit ein berechtigtes Interesse daran hat, dass zügig ein Urteil gefällt wird und eine angemessen hohe Strafe gegen Hoffenheim ausgesprochen wird. Doch was passiert beim DFB:

„Aus der DFB-Zentrale werden Telefonanrufe zu diesem Thema freundlich abgewehrt, bitte schreiben Sie doch eine E-Mail, heißt es von dort. Und auf eine E-Mail hin erhält man die Antwort: Kein Kommentar während eines laufenden Verfahrens! Aber was hat die TSG als Strafe zu erwarten? – Kein Kommentar!“

Und weiter:

„Zumindest scheint das Verhältnis zwischen Verband und Verein von den laufenden Untersuchungen nicht belastet zu sein. Denn erst vor ein paar Wochen wurde bekannt gegeben, dass die deutsche Nationalmannschaft ihre EM-Vorbereitung in einem südfranzösischen Hotel absolvieren wird, das Dietmar Hopp gehört. Hätte man nicht erst zu einem Urteil kommen sollen, bevor man wieder gemeinsam Geschäfte macht? – Kein Kommentar!“

Gleiches Recht für alle gilt offenbar nicht, wenn es um die Gerichtsbarkeit des DFB geht. Weder was die Verfahrensdauer angeht, noch das Strafmaß. Es scheint dem DFB noch nicht einmal merkwürdig vorzukommen, mit dem Repräsentanten eines Vereins Geschäfte zu machen, gegen den noch ein laufendes Verfahren anhängig ist. Man stelle sich nur einmal vor, ein Staatsanwalt würde ähnlich verfahren, seine Karriere wäre am Ende. Das letzte bisschen Glaubwürdigkeit hat sich der DFB spätestens mit dieser Posse verspielt, wer mehr über die Verstrickungen von DFB und Hoffenheim erfahren möchte, dem sei press-schlag.de empfohlen.

Zitate aus „Lange nichts gehört„, erschienen am 19.11. im Tagesspiegel

Foto: cosmonautirussi/flickr.com (CC BY-SA 2.0)

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Der erfolglose Michael

Michael Oenning hat zwei Probleme: Seine Frisur und seine beinahe unfassbare Erfolglosigkeit als Bundesligatrainer. Der passionierte Klavierspieler ist nach nur zwei Trainerstationen so etwas wie das Tasmania Berlin unter den Trainern, wie ein Blick auf die nackten Zahlen beweisen kann.

Der traurige Michael Oenning darf zukünftig nicht mehr in Hamburg so traurig aus der Wäsche schauen, dass ihn Thomas Schaaf väterlich in den Arm nehmen muss. Trotz anderweitiger Beteuerungen trennte sich die Vereinsführung von Sympath Oenning. Argumente, die für seine Weiterbeschäftigung sprechen würden, konnte er einfach nicht liefern. Konnte er übrigens noch nie, wenn man sich die Mühe macht und Oennings Punkteausbeute in der Bundesliga mal „Paroli laufen lässt“, wie ein großer HSV-Spieler zu sagen pflegt.

Nach dem erfolgreichen Bundesligaaufstieg mit dem Club saß Oenning 17 Spiele lang auf der Trainerbank des 1. FCN. Zwölf Punkte und drei Siege sprangen in dieser Zeit heraus, zu wenig, um Oenning länger als Trainer in der „Noris“ (G.Koch) halten zu können. Nächste Chance Hamburg. Am 14.03 übernahm Oenning dort vom amtsmüden Armin Veh, der sich mittlerweile in Frankfurt als „Mehr Verstärkungen“-Veh einen Namen gemacht hat. Acht Spiele, acht Punkte lautete seine Bilanz bis zur Sommerpause, seitdem ist ein einziger Punkt dazu gekommen. Insgesamt gelang dem HSV unter Oenning ein einziger Sieg. Ein Sieg in saisonübergreifend 14 Spielen. Kein Wunder, dass Oenning ständig aus traurigen Augen in die Welt blickt!

Vielleicht sollte sich Oenning in Zukunft doch mehr auf seine Karriere im Fernsehen konzentrieren, Marcel Reif könnte mal wieder kompetente Unterstützung gebrauchen. Schade nur, dass Herzblatt nicht mehr läuft…

Bild: Franconia/wikipedia.org

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Zitat des Tages: Marcell Jansen (XXVII)

Marcell Jansen war mir bisher immer ziemlich egal und ist mir persönlich nie besonders aufgefallen, weder positiv noch negativ. Problematisch war „unser“ Verhältnis höchstens in der Zeit, als er bei den Bayern gespielt hat. Ich hätte jedoch nie gedacht, in diesem Spieler einen Verbündeten im Kampf gegen die Inkompetenz der deutschen Fußballkommentatoren zu finden.

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Halbzeitmeister HSV

Was ist los in Nürnberg? Hat man nach der geglückten Relegation des FCN in den Redaktionsräumen des altehrwürdigen Kicker zu lange gefeiert? Wissen die Experten dort nicht, dass eine WM ansteht, dazu ohne „unseren Capitano“? Doch was machen die Statistikexperten des Kicker: Sie veröffentlichen in bester Ran-Datenbank-Manier eine Tabelle der ersten Halbzeit.

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Linksammlung 25.Spieltag

Eine Heimat, für die ich mich schäme...Wenn im TV nur „Illusion“ Bielefeld gegen den KSC „angeboten“ (T. Schaaf) wird, kann man sich getrost mal ein Stündchen der Lektüre widmen. Diesesmal erklärt Andi „Natürlich mit rechts“ Brehme, wieso Deutschland 1990 auch ohne Bodo Illgner Weltmeister geworden wäre, die HSV-Supporters diskutieren, ob Ultras die besseren Fans sind, während sich das Wirtschaftsmagazin „Brand Eins“ mit der Fifa und ihrer Top-Marke auseinander setzt. Ums Finanzielle geht es auch in den Überlegungen der Sportschau bezüglich der umstrittenen „50+1-Regel“.

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