Der erfolglose Michael

Michael Oenning hat zwei Probleme: Seine Frisur und seine beinahe unfassbare Erfolglosigkeit als Bundesligatrainer. Der passionierte Klavierspieler ist nach nur zwei Trainerstationen so etwas wie das Tasmania Berlin unter den Trainern, wie ein Blick auf die nackten Zahlen beweisen kann.

Der traurige Michael Oenning darf zukünftig nicht mehr in Hamburg so traurig aus der Wäsche schauen, dass ihn Thomas Schaaf väterlich in den Arm nehmen muss. Trotz anderweitiger Beteuerungen trennte sich die Vereinsführung von Sympath Oenning. Argumente, die für seine Weiterbeschäftigung sprechen würden, konnte er einfach nicht liefern. Konnte er übrigens noch nie, wenn man sich die Mühe macht und Oennings Punkteausbeute in der Bundesliga mal „Paroli laufen lässt“, wie ein großer HSV-Spieler zu sagen pflegt.

Nach dem erfolgreichen Bundesligaaufstieg mit dem Club saß Oenning 17 Spiele lang auf der Trainerbank des 1. FCN. Zwölf Punkte und drei Siege sprangen in dieser Zeit heraus, zu wenig, um Oenning länger als Trainer in der „Noris“ (G.Koch) halten zu können. Nächste Chance Hamburg. Am 14.03 übernahm Oenning dort vom amtsmüden Armin Veh, der sich mittlerweile in Frankfurt als „Mehr Verstärkungen“-Veh einen Namen gemacht hat. Acht Spiele, acht Punkte lautete seine Bilanz bis zur Sommerpause, seitdem ist ein einziger Punkt dazu gekommen. Insgesamt gelang dem HSV unter Oenning ein einziger Sieg. Ein Sieg in saisonübergreifend 14 Spielen. Kein Wunder, dass Oenning ständig aus traurigen Augen in die Welt blickt!

Vielleicht sollte sich Oenning in Zukunft doch mehr auf seine Karriere im Fernsehen konzentrieren, Marcel Reif könnte mal wieder kompetente Unterstützung gebrauchen. Schade nur, dass Herzblatt nicht mehr läuft…

Bild: Franconia/wikipedia.org

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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3 comments
  1. Das mit Oenning ist irgendwie tragisch. Ich denke, dass er prinzipiell schon einen Plan von Fußball hat und ein heute so wichtiges „Konzept“ besitzt. Der HSV war aber – vor allem in der derzeitigen Situation, in der die Mannschaft nur aus Graupen besteht – eine Nummer zu groß. In der Bundesliga bekommt er auf jeden Fall so schnell keinen Job mehr. Wahrscheinlich muss er sich wieder hart über die dritte Liga den etablierten Vereinen anbieten – irgendwie eine trostlose Vorstellung.

    Aber der HSV hat wie gesagt auch echt ne Dreckstruppe, Oenning ist deshalb auch Opfer. Wie hat der Franz gesagt, und der hat ja auch bekanntlich immer recht (selbst, wenn er unrecht hat): „Ich kenne keinen Trainer auf der Welt, der dem HSV helfen könnte.“

  2. Irgendwie das Thomas Broich-Syndrom, an dem der Oenning leidet. Offensichtlich zu schlau und kultiviert, um egomanische Fußballprofis auf Erfolg zu trimmen. Vielleicht gibt es ja irgendwo im Sportfernsehen eine Revolution und man leistet sich einen Experten, der auch über das Wissen eines Experten verfügt und selbiges fehlerfrei ausdrücken kann. Oenning wäre der Mann. Stattdessen Effenberg, Kahn und Co.

  3. Zum Oenning fällt mir echt nicht viele ein.

    Ein weißes Blatt Papier ist spannender als seine Außendarstellung.

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