Letzte Woche stand dem VfL Bochum noch das Wasser bis zum Hals. Nach dem Sieg in Aalen scheint zumindest der in sportlicher Sicht erste Mann im Staate Bochum die Situation nicht mehr ganz so verbissen zu sehen. Dass der nächste Gegner Sandhausen heißt, ist ihm deshalb nur einmal während der offiziellen Pressekonferenz entfallen. Andererseits offenbart die vorgestrige PK, dass sich Peter Neururer mit dem kommenden Gegner nicht ganz so eingehend beschäftigt hat. Kein gutes Zeichen für den ersten Heimsieg nach gefühlten Ewigkeiten.
7.500 Zuschauer haben sich bereits im Vorverkauf eine Karte für das Spiel „anne Castroper“ gekauft, 80 Stück gingen nach Sandhausen. Das sind die Rahmenbedingungen, mit denen der VfL Bochum und sein Trainer derzeit klar kommen müssen. Dass Neururer deshalb keinen besonders enthusiastischen Eindruck macht, schieben wir auf die lästige Pflicht, der Presse Rede und Antwort stehen zu müssen. Die stellt in Bochum gerne mal Fragen, wenn die Antwort darauf gerade gegeben wurde.
Trotzdem sollte man vom Trainer verlangen können, dass er sich mit dem Gegner intensiv beschäftigt, auch wenn noch zwei Tage bis Anpfiff Zeit sind. Stattdessen verrennt sich Neururer auf die Frage hin, was Sandhausen – letztes Jahr nur mit Glück in der Liga geblieben, dieses Jahr vor dem VfL Bochum in der Tabelle platziert – besser als der VfL macht, in ein Argument, das keines ist.
In einem langen Monolog (im Video unten ab 09:27) rekurriert er auf die große Fluktuation im Bochumer Kader, während in Sandhausen die meisten Spieler gehalten worden wären. Nur, das ist schlicht falsch, wie ein Blick in die Statistiken von Transfermarkt.de offenbart. Richtig ist natürlich, dass Bochum 18 Neuzugänge und bis dato 20 Abgänge zu verkraften hatte. Nur, in Sandhausen sieht die Situation genauso aus: 21 Abgänge, 20 Zugänge.
Und sowas passiert einem Fachmann, der sich selbst gerne rühmt, schon vor 30 Jahren detaillierte Datenbanken angelegt zu haben:
Die Datenbank habe ich schon seit 30 Jahren und klar werden da mal Spieler gelöscht. Lothar Matthäus zum Beispiel. (…) Ich erfasse alle Daten, die es gibt. Es geht um Spieler, die mir, beziehungsweise meinem Verein, weiterhelfen können. Es arbeiten weltweit mittlerweile 20 Leute für mich, die Informationen liefern. Ein Spieler X wird demnach beurteilt nach Schnelligkeit, Position, Fuß links, rechts, Profi, Amateur, Halbprofi, taktisches Verhalten, defensives Verhalten, offensives Verhalten… Es gibt zigtausende Parameter, die mir dann die Möglichkeit geben, den Spieler richtig zu beurteilen. (spox)
Seine Hybris, wir sagen es ja schon länger, steht Peter, dem Großen immer häufiger im Weg. Die Hoffnung auf einen Sieg gegen Sandhausen bleibt trotzdem bestehen.
Vielen Dank an Papa La Papp, der zu den treuen Zusehern der offiziellen PKs des VfL Bochum gehört und sich heute hoffentlich richtig entscheidet: Gegen „Hanni und Nanni“ mit der Familie und für den VfL. Glück auf!
Die PK in voller Länge:
Werde mir den Gourmet-Happen heute abend auch bei einer ordentlichen Fiege-Flatrate reinziehen. Erwarte ein 0:0 der schlimmsten Sorte. Danach dann Schocken in der Postkutsche! Man sieht sich!
Anders kann man das ja auch nicht aushalten…
Du kannst dem Pedda Deine Meinung in Kürze auch höchst selbst sagen:
http://www.reviersport.de/266346—fanabend-neururer-liest-kramt-anekdoten-hervor.html#stp2
Schon im Kalender eingetragen.
aus dem Reviersport-Artikel:
„Beim nächsten Fanabend wird Nochums Cheftrainer“
Ist das ne Zusammenführung aus „noch Bochums Cheftrainer“?
Hab mich übrigens gegen Beides entschieden, sondern für ein gemütliches Fiege vor dem Fernseher, um das 0:0 gebührend zu feiern.
Vernünftig! Sehr vernünftig.
Kleine Korrektur des Artikels: Es ist nicht „Hanni und Nanni“, sondern „Bibi und Tina“. Würde ich trotzdem gerade lieber sehen…
NEURURER RAUS!
Hat ja super geklappt. Nächste Chance, Aue.
Sagt mal, hat er sich vor der PK mit Detlef Kleinert „getroffen“?
Angesichts der Leistung der Mannschaft gegen Sandhausen denke ich eher: Nicht nur er!