Doping im deutschen Fußball? Wenig überraschend!

Die Online-Ausgabe der FAZ zitiert den ewigen Peter Neururer heute in einem eher unauffällig daherkommenden Artikel mit den Worten „Es ist mir bekannt, dass früher Captagon genommen worden ist. Viele Spieler waren verrückt danach“.

Auch Jens Lehmann berichtet in diesem Artikel davon, er hätte dies mitbekommen.

Bei Captagon handelt es sich um eine Droge aus dem Bereich der sogenannten „Upper“ auf Amphetamin-Basis.Zwar ist Captagon ursprünglich ein legales, wenn auch verschreibungspflichtiges Medikament, doch dessen Einnahme dürfte keineswegs jemals irgendwelchen Dopingvorschriften standgehalten haben. In der Regel wird das Medikament bei Erwachsenen und Jugendlichen mit ADS angewendet.

Ich sehe jetzt schon wieder die große Bestürzung vor mir, die diese Äußerung nach sich ziehen wird. Selbst wenn jeder merkt, dass sie primär nur den Effekt hat, Peter Neururer mal wieder ins Gespräch zu bringen. Schließlich konnte man bisher immer schön mit dem Finger auf Länder wie Italien zeigen, in denen Doping im Fußball schon nachgewiesen wurde.

Aber überrascht das denn wirklich? Wie naiv muss man sein, um zu glauben, dass ausgerechnet in dem Sport, der weltweit so viel Geld bewegt wie kaum ein anderer alles sauber vor sich geht? Ich bin mal gespannt, ob das jetzt tränenrührige Beichten wie im Radsport nach sich zieht.

Über den Autor: Goldschuhe aus

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.

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12 comments
  1. Toni Schuhmacher wurde damals für seine Dopingvorwürfe suspendiert, nur ein kleiner Hinweis auf die seltsame Moral, die in der Bundesliga herrscht. Zum Artikel speziiel fällt mir nur ein Klassiker des schlechten Witzes ein:

    „Lieber Ephedrin als Effe drin“. Vielleicht ist da ja doch mehr dran als es zunächst scheint …

  2. Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass Doping beim Fussi weniger sinnvoll ist, als beim Radsport oder bei der Leichtathletik. Zum Glück ist Fußball nicht stupides Nach vorne rennen (fahren), so schnell wie möglich.

  3. Sicher ist es nicht so effizient wie beim Radsport. Nur wenn ich weniger Konditionseinheiten brauche, weil ich mir die Kraft woanders herhole, kann ich mehr Trainingszeit in das Fußballerische stecken.

  4. Tja, der Neuhurer war mal wieder zu lange aus dr Presse raus, da muss man sich mal wieder ins Gespräch bringen.

    Und da kommt das Doping-Thema einem ja gerade recht.

    Dann auch noch schön verjährt und keine Namen nennen.

    Ich schäme mich dafür, dass so etwas ernsthaft in diesem Blog diskutiert wird.

  5. Ja, manchmal sind wir eben von einer entwaffnenden Naivität. Aber wenn du öfter vorbei- und nach dem Rechten schauen würdest, würde so etws vielleicht nicht mehr vorkommen …

  6. Wie sagte der Pierre gestern so schön zu mir, nachdem er hier mal reingeschaut hatte: „Es ist unglaublich, wie viel freie Zeit manche Menschen haben.“

    Ich persönlich bin froh, wenn ich einigermaßen alles mitbekomme, was hier passiert. Da kann ich nicht auch noch überall posten…;-)

  7. Dieses Rumgejammere über „keine-Zeit-haben“ ist ein widerlicher Effekt unserer Gesellschaft. Schlimm, wenn selbst die Hippies sich davon anstecken lassen. Ich habe vermutlich nicht weniger zu tun, heule aber nicht rum, und kann meinen Arbeitstag strukturieren. Nur weil alle meinen, es klänge geil, dauernd beschäftigt zu wirken, muss ich das noch lange nicht tun. Heult nicht so rum.

  8. http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,488820,00.html
    Was für eine Posse! Da meldet sich ja das Who-Is-Who der arbeitslosen Trainer zu Wort.

  9. Vor allem, dass der Peter Angst kriegt und sofort erstmal wieder ein Stück zurückrudert, so dass er bloß keine Namen nennen muss. Dieser Affe.

  10. @7: Welch wahre Worte…

  11. Ich heul euch gleich mal einen vor, aber mit der Faust.

  12. ;-) Der Don wie er leibt und lebt.

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