Der Fußball und seine Fans I


In den letzten Tagen bin ich über zwei Artikel gestoßen, die mein Interesse geweckt haben. Einmal sehr positiv, einmal das Gegenteil. Im ersten Artikel geht es um Sturm Graz (wo ja vielleicht „unser“ neuer Trainer herkommen wird), im zweiten (wen wundert’s?) um die DFL.

Der SK Sturm Graz hat wie so mancher Verein schwere Zeiten hinter sich. Allein anhand der Kapitelüberschrift „Sportliche Talfahrt, Konkurs und Zwangsausgleich“ bei wikipedia kann man erahnen, was da los war. Inzwischen hat der Verein allerdings ein neues Präsidium; sportlich (aktuell Platz 3 in der Liga) wie auch finanziell geht es aufwärts.
Eine eher ungewöhnliche Maßnahme des neue Präsidiums war es dabei, Fanvertreter mit in den Vorstand aufzunehmen. Und zwar keine willfährigen Erfüllungsgehilfen, sondern Vertreter der „Kurve“, die auch noch was zu sagen hatten. Gibt es in Deutschland teilweise ähnliche Beispiele (Aufsichtsratsvertreter aus den Fankurven beim HSV und beim FCK), geht meines Wissens kein Verein soweit wie Graz. Ich halte das ganze für äußerst lobenswert, zeigt es doch, dass in den Kurven nicht nur Vermummte 15-jährige und andere „sogenannte Fußballfans“ (alle Reporter, alle Journalisten) sitzen. Den ganzen Artikel gibt es hier: Null Acht.

Die DFL hat sich auch was Neues ausgedacht. Allerdings hat das in diesem Fall weniger mit Fankultur, als mit bloßem Kommerz zu tun. Cottbus und Nürnberg müssen ihre Stadien für die beiden Relegationsspiele „werbefrei“ gestalten, will die DFL diese Spiele doch exklusiv vermarkten. Für die Vereine bleiben nur die Zuschauereinnahmen und natürlich die Kosten für diese Umgestaltung. Im Falle von Nürnberg immerhin 50.000 €. Gestern beim Spiel Paderborn gegen Osnabrück waren die Werbebanden im Paderborner Stadion ebenfalls verhüllt. Richtig ekelhaft wird die Geschichte dann, wenn sich tagesschau.de an den „ursprünglichen Fußball längst vergangener Tage“ erinnert fühlt…

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.
1 comment
  1. Zum HSV: hier hat die Fanvertreterschaft aber auch sehr viel Unruhe in den Verein hineingebracht. Grundsätzlich ist es ja löblich, dem Mob ein Mitspracherecht zu geben, allerdings darf dieses IMHO nicht zu weit gehen, denn letztendlich glaube ich in diesem Fall nicht an die kollektive Intelligenz.

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