Mutwillige Karrierezerstörung

Die Anzeichen verdichten sich: Lukas Podolski wird voraussichtlich zu seinem Leib-und-Magen-Club FC Köln zurückkehren. Vordergründig ist das richtig toll, zumindest behaupten das alle Beteiligten: Die Bayern sind ihren Ehren-Bankdrücker endlich los, der FC Köln erhält seinen verlorenen Sohn zurück und Podolski darf wieder für seinen Stammverein hütten. Doch was soll dieser Wechsel eigentlich nun wirklich bringen?

Für den FC Bayern ist das Geschäft ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite werden sie einen Spieler los, der mit München nie richtig warm geworden ist, und der – permanent unzufrieden mit seiner Rolle – seinem Frust auch oft medial Luft machte. Aber an Toni und Klose kam Podolski zu Recht nicht vorbei. Auch der Wille, sich richtig „durchzubeißen“ (jeder Sportjournalist) fehlte ihm. Das Ende der Zusammenarbeit erscheint daher folgerichtig. Doch auf der anderen Seite lässt sich nicht verhehlen, dass die Bayern große Hoffnungen in Podolski gesetzt hatten, als sie ihn damals aus Köln für 10 Millionen Euro kauften. Ein eigentlich sinnvolles Geschäft, galt doch Podolski vor ein paar Jahren als größtes Talent des deutschen Fußballs. Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, hätte Bayern ihn nach drei Jahren für 15 bis 20 Millionen an einen europäischen Topclub verkaufen können. Dagegen erscheinen die 10 Millionen, für die Podolski nun wieder nach Köln zurückkehrt, eher mager. Schadensbegrenzung eben, bevor der Junge noch mehr an Wert verliert, doch trotzdem ein Nullsummenspiel. Insgesamt müssen die Bayern das Thema Podolski als großen Flop verbuchen: Ein sportlicher und finanzieller Gewinn sprang nicht heraus. Die ständigen Querelen gab’s gratis dazu.

Geht der Transfer für die Bayern noch als Schadensbegrenzung durch, muss man sich dagegen um die geistige Frische der Kölner einige Sorgen machen. Denn das muss man sich einmal vorstellen: Da investiert ein Club, der gerade erst aufgestiegen ist, mal eben 10 Millionen in einen einzigen Spieler. Warum? Da kann „Prinz Poldi“ (Kölner Express) in Köln noch so oft als Symbolfigur gelten. Zum Vergleich: Werder Bremens teuerster Transfer der Vereinsgeschichte belief sich auf 8,5 Millionen. Und das nach mehreren Jahren Champions League. Irgendwas kann doch in Köln nicht stimmen. Wie auch, wenn Michael „Wie ruiniere ich einen Verein“ Meier am Ruder sitzt. Dass in den nächsten Jahren nicht genug Geld für sinnvolle Verstärkungen da sein wird, lässt sich an einer Hand abzählen. Für mich ist Köln im nächsten Jahr darum Abstiegskandidat Nummer eins. Ein Spieler allein kann es einfach nicht reißen, da bräuchten die Kölner nur ein paar Kilometer weiter nach Gladbach zu schauen, wo die Borussia auch trotz eines brillanten Marin desolate Ergebnisse einfährt. Warum also diese irrsinnige Investition in Podolski? Oder reagiert man im Verein etwa auf Zuruf des Kölner Express’?

Die Krone der Einfalt hat bei der ganzen Sache jedoch auf jeden Fall der „Prinz“ auf. Wie kann man seine Karriere schon in jungen Jahren nur so wegschmeißen? Wem schon der Wille fehlt, sich beim FC Bayern München durchzusetzen, der sollte doch wenigstens so klug sein und bei einem anderen großen deutschen Club anheuern. So hätte er weiter international spielen können und dabei seine Chancen auf einen Stammplatz in der Nationalmannschaft gewahrt. Der Wechsel ins Mittelmaß sieht eher nach mutwilliger Karrierezerstörung aus – eigentlich ein Schlag ins Gesicht eines jeden mittelmäßigen Spielers, der gerne mit dem Talent Podolskis gesegnet wäre. Besser als jetzt wird Podolski nicht mehr werden, denn oft wird vergessen, dass neben natürlich dringend notwendiger Spielpraxis auch das Training entscheidend ist: Ein Spieler der täglich mit Ribéry, Zé Roberto, Toni und Co. trainiert wird automatisch schon einmal viel mehr lernen als beim Training mit McKenna oder gar dem grässlichen Fußballer Matthias Scherz.
Es scheint, als hätte Lukas Podolski einfach kein Interesse an einer großen Karriere als Fußballer. Klar: Man kann den Wechsel auch als Triumph der Loyalität und als den Sieg der Emotionen über die monetären Verlockungen feiern. Und man kann auch die enge familiäre Bindung Podolskis rührend finden. Doch denkt man einfach mal ein Stück weiter, wird ersichtlich, dass der Transfer himmelschreiender Unsinn ist und nur die Folge aus einem kruden Gemisch von Heimweh, verletztem Stolz, simplen Gehirnstrukturen und schlechten Beratungsleistungen sein kann. Die großen Ambitionen in der Nationalelf kann Podolski damit wahrscheinlich auch begraben. Denn das höhnische Lachen von Jogi Löw möchte ich hören, wenn Poldi Ansprüche gegenüber den wahrscheinlich in Zukunft regelmäßig international spielenden Gomez und Helmes geltend macht.

Insgesamt ist der gesamte Transfer für alle Beteiligten ziemlich sinnlos. Allein die Bayern haben noch das Beste aus ihrer jetzigen Situation gemacht und können Podolski mit einigermaßen erhobenem Haupt ziehen lassen. Die Rechnung für diesen Quatsch werden dagegen die Kölner und nicht zuletzt Lukas Podolski bald präsentiert bekommen.

Über den Autor: Guru von der Kreuzeiche

Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.

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65 comments
  1. Ich find es super, dass Podolski lieber in Köln spielt, als in München auf der Bank zu sitzen. Endlich mal ein Spieler, der seinen Lieblingsverein hat und auch dann zurückkehrt, wenn der Club eher gegen Abstieg als um CL-Plätze spielt. Der Transfer ist absolut sinnvoll. Für alle. Köln hat auch schon ohne Podolski gute Spiele abgeliefert. Das kann mit ihm nur besser werden. Einerseits Söldnertum verurteilen und das Gegenteil davon aber auch tadeln, kann es ja nicht sein.
    Und die Passage mit Löw kann ich nun absolut nicht nachvollziehen: Der Bundestrainer soll es also lieber sehen, wenn seine Spieler bei CL-Spielen auf der Bank sitzen, als gegen Cottbus und Karlsruhe von Anfang zu spielen? Wenn es um Nationalmannschaftsleistungen geht, da hat Poldi den angesprochenen Gomez und Helmes aber noch einiges voraus. Die beiden agieren im Nationaldress ja, vorsichtig ausgedrückt, suboptimal. Das weiß auch Jogi Löw. Und wird den Poldi-Transfer als absolut begrüßenswert empfinden.

  2. Ich sehe das ganze eher zwiespältig. Einerseits hat Vollspann schon Recht, dass nicht auf der einen Seite Söldnertum und eiskalte Karriereplanung kritisieren und auf der anderen Seite jetzt Poldis Schritt zurück zu den Wurzeln verteufeln kann.

    Auf der anderen Seite wäre es sicher vernünftiger gewesen, zu einem Verein wie Werder, Hamburg o.ä. zu gehen.

    Was man bei der ganzen Sache aber nicht vergessen darf: Die Rolle von Bayern München. Ich kann mir gut vorstellen, dass die gesagt haben: Entweder zu einem Verein, der uns egal ist oder du bleibst hier. Zu einem Konkurrenten haben die Bayern noch nie einen Spieler, von dem sie noch etwas gehalten haben, gehen lassen. Und so wird es auch diesmal gewesen sein.

    Zur Nationalmannschaft: Weder Helmes noch Gomez sitzen ja nun bei ihren Vereinen auf der Bank sondern sind im Gegenteil die absoluten Sturmführer. (Wobei Gomez ja dann wohl nach der Saison Poldi nacheifern und zu den Bauern gehen wird. Der Idiot.)
    Nichtsdestotrotz können sie im Vergleich der Leistungen im Nationaltrikot gegen Poldi mal locker einpacken.

  3. Das mit Poldi ist vor allem für das bisherige Stammpersonal des EffZäh nicht unbedingt ein Vertrauensbeweis. Allen voran Herr Novakovic wird sich so seine Gedanken machen und einem Wechsel nicht so abgeneigt sein. Außerdem wird Podolski seinen Status als absoluter Star versuchen zu behaupten und das könnte auch Stress mit anderen Institutionen im Verein geben (Daum, Overath?).

    Wenn´s klappt – alles super.
    Wehe nur wenn nicht, dann haben die Kölner einen Scherbenhaufen der höher ist als das Hochwasser was auf den Schnee folgen wird – und da werden kein Meier und Daum und schon gar kein „Poldiiiiiiiiiiiiiiiii“ mehr da sein.

  4. Also, wenn Podolski ein nicht ist, dann ein eitler Pfau, der als absoluter Superstar betrachtet und hofiert werden möchte. Und wenn Transfers partout ein Nichtvertrauensbeweis für die anderen Spieler sind, dann dürften etwa 90 % der Bundesligaspieler aktuell ziemlich schlechte Laune haben.

  5. @1: Ich habe nichts gegen Vereinstreue. Finde ich eigentlich super. Aber für den deutschen Fußball wäre es besser (auch für die Nationalmannschaft) wenn er woanderes hin gewechselt wäre. Seine Karriere hätte er immer noch in Köln ausklingen lassen können.

    Und zu Löw: Ich habe ja nicht gesagt, dass er bei CL-Teilnehmern auf der Bank sitzen soll. Er soll halt Eier zeigen und sich da durchbeißen. Dann wäre er gesetzt. Und Gomez und Helmes haben noch nichts gezeigt in der Nationalelf, das stimmt. Aber die beiden sind echte Top-Spieler. Das ist nur eine Frage der Zeit.
    Übrigens meine ich mich zu erinnern, dass Löw Poldi indirekt davon abgeraten hat, wieder zu Köln zurückzugehen. Er sagte nämlich, Podolski solle zu einem ambitionierten Club wechseln.

  6. Ich teile die Meinung des Artikels absolut. Das ist sowas wie ein peinlicher Rückzug ins Schneckenhaus, weil man es in der großen weiten Welt nicht geschafft hat. Und das mit 23(?). Erstmal halte ich das Argumente mit der ach so tollen Vereinstreue für albern. Schließlich ist Poldi ja nicht wegen der großen Vereinstreue von Köln nach München gewechselt, oder?
    Und selbst wenn es so wäre: Vereinstreue können sich Kicker wie Zico Bindewald oder Bernd Hollerbach leisten. Ein Spieler mit einem solchen Talent wie Podolski ist lächerlich, wenn er bei der ersten Karriereherausforderung, bei der ihm nicht alles in den Schoß fällt, sofort aufgibt.

  7. Die Albernheit des Argumentes der Vereinstreue mit dem Wechsel nach München zu entkräften, ist aber jetzt auch etwas albern. Ich finde es nach wie vor ok und sogar gut. Besser fände ich es, wenn er nach Dortmund gewechselt wäre. Aber wir haben ja jetzt den anderen Prinzen.

  8. Ich finde, mit diesem harschen Urteil wird man ihm nicht gerecht. Er hat oft genug auch nicht so schlecht gespielt, aber nie die Rückendeckung erhalten, die ein Klose auch nach 5 Grottenspielen nacheinander bekam. Außerdem hat er es doch immerhin zwei Jahre ausgehalten. Wenn man ehrlich ist, wird er beim FC Bayern keine Chance mehr haben. Klose und Toni sind eh gesetzt und nach der Saison wird auch Gomez noch dem Lockruf der „Perspektive“ erliegen. Da ist es nur realistisch und vernünftig, den Verein zu wechseln anstatt sich noch ein Jahr auf die Bank zu setzen.
    Ob der FC Köln da der richtige Verein ist, ist eine andere Frage und ich bezweifel das auch wie oben schon geschrieben.

  9. In Bayern hat er doch fast nie gut gespielt. In der Nationalmannschaft hat er dagegen meistens gut gespielt. Der kann schon, wenn er will. Aber anscheinend kann er nur, wenn er als Stammspieler gesetzt ist.

  10. Nein. Er kann nur, wenn er spielen darf.

  11. Spielen durfte er oft. Aber als Einwechselspieler hat er bei Bayern fast nie gute Leistungen gezeigt.

  12. Ich finde es gar nicht schlimm, wenn man als Spieler gerne Rückendeckung vom Trainer hat. Die Thomas Doll-Variante „Ey, heute spielst Du und wenn Du Scheiße spielst, sitzt Du wieder auf der Bank“ hat den BVB fast den Abstieg gekostet.

  13. Ich versteh es ja, dass man sich ärgert, wenn man selten von Anfang an spielt. Aber man kann doch nicht im Alter von 21 Jahren zu den Bayern wechseln und denken, man hätte eine Stammplatzgarantie. Dann hätte er woanders hinmüssen. Aber nein, Herr Podolski wollte damals unbedingt zu den Bayern.

  14. Ich kann jeden verstehen, der ein Angebot von Bayern München annimmt.

  15. Genau! Und sich dann fast die ganze Zeit beschweren! Das kann ich nicht verstehen. Wer Bayern will, kriegt Bayern. Und zwar mit allen positiven und negativen Begleiterscheinungen.

  16. Ich versteh das Problem nicht. Man kann kritisieren, dass er nach Köln wechselt. Man kann aber nicht kritisieren, dass er unzufrieden in München war. Zumal wir nicht wissen, ob er gut oder schlecht trainiert hat.

  17. Ich kritisiere, dass er keinen Biss hat.

  18. Hat Albert Streit also mehr Biss, weil er sagt, dass er sich auch gerne bis zum Vertragsende in Gelsenkirchen bleibt?

  19. Von Albert Streit war nie die Rede. Wie kommst du denn jetzt auf den? Der Fall ist doch da auch ganz anders.
    Aber um auf deine Frage zu antworten: Nein, natürlich nicht. Seinen Vertrag auf der Tribüne abzusitzen und zu sagen, das sei der beste Vertrag seines Lebens, ist logischerweise das Gegenteil von Biss.

  20. @18: Vertrag absitzen? Gibt´s da nicht auch beim BVB einen, der mal als große Integrationsfigur gehandelt wurde?

    Das eigentlich Schlimme an diesem Transfer ist, dass sich der „Eff-Zee“, Poldi und Köln ihre Nostalgie und ihre grässliche Sentimentalität soviel Geld kosten lassen, dass der Verein im schlechtesten Fall bald ganz schön blamiert und ruiniert dastehen könnte.

    Novakovic wir sich über Poldi eher freuen, gemeinsam mit Helmes hat der 61 Hütten in den letzten zwei Jahren gemacht, der hat definitiv keine Lust mehr, den Alleinunterhalter zu machen.

    Ich denke, ein Transfer nach Hamburg scheiterte zuletzt auch daran, dass man dort eben nicht bereit war 10 Millionen für einen Spieler auf den Tisch zu legen, der sich in den letzten zwei Jahren eher zurück entwickelt hat.

  21. „De Höhner“ haben schon ein neues Lied gemacht. Auf die Melodie von „Schnaps, das war sein letztes Wort“ heißt es jetzt: „Köln, das war sein letztes Wort. Dann ließen ihn die Bayern fort.“

    Ich finde diese Stadt albern.

  22. Zur wirtschaftlichen Seite des Transfers möchte ich anmerken, dass ich das ganze aus Kölner Sicht nicht für unintelligent halte. Poldi ist ne Marke und ein Gesicht, dass in Kombination mit Köln zum autentischsten zählt, was der Fußball zu bieten hat. Der Transfer wird zu einem guten Teil durch die damit verbundenen Marketingmehreinnahmen getragen werden, die außer Köln sonst kein Verein so erzielen könnte. Das fängt bei den Trikotverkäufen an, geht über erhöhte Werbezahlungen von Funny-Frisch und Co., die eben mehr zahlen, wenn ein Poldi lächelnd in die Chips-Tüte greift, bis hin zum erhöhten Zuschauerzuspruch.

    Alles in allem ist der Transfer daher nicht so teuer, wie er auf den ersten Blick scheint.

  23. @21: Kaum Düsseldorfer, schon gleichgeschaltet…;-)

  24. @23: Lern du erstmal, wie man authentisch schreibt…

    @22: Guter Einwand, wobei diese Rechnung wohl nur für die erste Liga aufgeht, wobei ich nicht glaube, dass Köln zuschauermäßig noch Mehreinnahmen erzielen kann. Was da allein in der zweiten Liga los war, spottet jeder Beschreibung. Es sei denn Maier führt den Poldi-Zuschlag ein…

  25. @24: Geile Idee: Der Poldi-Zuschlag! Die würden den sogar noch zahlen.

  26. @24: Lern Du erstmal, wie man Meier schreibt (nur weil er bereits im Artikel falsch geschrieben wurde, muss man das ja nicht unreflektiert übernehmen)…

    Ansonsten hast Du natürlich recht: Das geht nur in Liga 1 auf – aber Poldi wird wohl auch kaum einen Vertrag für Liga 2 unterschrieben haben. Wobei keine Kölner Mannschaft aus einer Bundesliga absteigt, in der auch Cottbus, Gladbach, Bielefeld und Bochum mitkicken dürfen. Daher ist der Transfer für Köln risikomäßig sehr überschaubar und für mich wirtschaftlich absolut nachzuvollziehen.

  27. So wie ich den Poldi einschätze, hat er gleich noch aus alter Verbundenheit für die 2. Liga mitunterschrieben. Damals hat es ja auch geklappt!

    Der Name Meier wird korrigiert…

  28. @26: Ich verlass mich natürlich darauf, dass die PR-Elite unseres Landes knallhart recherchiert. Aber die Kochen auch nur mit Wasser bzw. gefährlichem Halbwissen.

  29. @28: Exakt. Damit hast über die Branche in einem Satz sehr viel richtiges gesagt. ;-)

  30. Schlimm finde ich vor allem zwei Dinge: Zum einen krieg ich das Kotzen, wenn der Meier sich hinstellt und sagt, dass man ja jetzt endlich die tolle Story fortsetzen könne, die der FC Bayern zerstört habe. Und dann die generelle Meinung einiger Leute, dass die Bayern den Poldi nur gekauft haben, um ihn kaputtzumachen. Leute, der hat sich unter drei Trainern nicht durchsetzen können. Das wird schon mit seiner Leistung zu tun haben.

    Soll er doch nach Köln gehen. Vielleicht drehen die am Rhein ja wieder durch und schwadronieren wieder davon, dass man in den nächsten Jahren wieder zu Europas Elite gehören will. Und dann verpassen sie wieder den Nichtabstieg. Wie schon nach dem letzten Aufstieg passiert.

  31. @20: Dem wurde noch nie vorgeworfen, dass er den Vertrag absitzt. Das werfe ich auch Albert Streit nicht vor. Ich finde es sogar gut, dass auch mal von der anderen Seite gefordert wird, dass Verträge eingehalten werden.
    Zu Poldi hat der Don ja nun eine nicht unwichtige Komponente hinzugefügt. So wie ich hörte, werden die ersten Fan-Trikots ja schon bedruckt. Ich verstehe die Aufregung um den Transfer (der ja noch nicht mal sicher ist) echt nicht. Liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass es um den 1. FC Köln geht.

    @30: Soll sich Meier eher entschuldigen oder was soll er genau sagen?

  32. Wenn ein Aufsteiger gut 10 Millionen in einen Nationalspieler investiert und ihn von Bayern kauft, kann man ja schon mal über den Sinn diskutieren, oder?

  33. @31: Nein, Meier soll sich nicht entschuldigen, sondern aufhören, hier ein emotionales Rührstück aufzuführen. Ich bin beileibe kein Bayern-Fan und kann die Bazis ums Verrecken nicht leiden, doch manchmal geht mir das auf den Sack, wenn hier das Märchen von den bösen Bayern ständig aufgeführt wird. Vielleicht hätte Meier einfach ein Team um Podolski aufbauen sollen, dass 05/06 die Liga gehalten hätte, dann hätte man den armen Lukas auch halten können. Genauso könnte Meier auf Poldi zeigen und sagen, dass er Köln damals verraten hat, weil er gewechselt ist und den sicherlich nicht unerheblichen Gehaltszuwachs mitgenommen hat.

  34. Meier war doch gar nicht am Abstieg beteiligt. Und Podolski musste damals wechseln, sonst hätte er damals tatsächlich seine Karriere weggeschmissen, wenn er wieder in die zweite Liga gegangen wäre. Und ein anderer Verein als der FC Bayern kam nicht in Frage. Hat nicht so super geklappt dort, keine Frage. Aber besser dann einen Schlussstrich ziehen und einen Schritt zurück machen. Mit 26 kann er immer noch zu Real Madrid gehen.
    Ich finde es ok, wenn Meier derart auf die Pauke haut. Für die Kölner ist es eine emotionale Sache. Das können wir gar nicht nachvollziehen. Poldi könnte denen einen Ruck geben, wie es Klopp dem BVB gegeben hat. Die ganze Stimmung wird positiver. Das kann enorm was ausmachen. Mich würde es nicht wundern, wenn der FC auf einem einstelligen Tabellenplatz einläuft.

  35. @34: Dieses Jahr glaube ich an einen einstelligen Tabellenplatz. Nächstes Jahr ist Köln für mich wie gesagt ein Abstiegskandidat.

    Da geb ich dir vollkommen recht: Podolski musste damals wechseln, er hätte sogar ein Jahr früher wechseln müssen. Baysern war aber nicht die einzige Option. So viel ich weiß, hatten Bremen und Hamburg auch Interesse. Aber da war wohl die Kohle wichtiger als die Aussicht, regelmäßig zu spielen.

  36. Ganz genau, warum war bitte Bayern die einzige Alternative? Das Modell „vom Abstiegskandidaten zum FC Bayern“ ist im Übrigen jetzt schon bei einigen Spielern in die Hose gegangen: Podolski, Jansen, Schlaudraff.
    Damals wie heute wäre der Schritt zu einem Verein wie Hamburg oder Bremen wesentlich sinnvoller gewesen.

  37. Auch, dass er das lukrativere Angebot angenommen hat, kann ich Podolski irgendwie nicht zum Vorwurf machen. Das würde jeder genauso machen. Und wenn er nach Hamburg oder Bremen gewechselt wäre, dann hätten alle gesagt, dass er den Schwanz vor den Bayern einzieht. Und bei Schlaudraff und Jansen lag es wohl eher an der fehlenden Qualität.

  38. Das hätten gar nicht alle gesagt: Ich denke, viele hätten gesagt: Das ist genau der richtige Zwischenschritt auf dem Weg einer sauberen Entwicklung. Und das würde Podolski mittlerweile bestimmt genau so sehen. Ist doch ganz egal, wie lukrativ ein Angebot ist, wenn man woanders die Möglichkeit hat, regelmäßig international zu spielen. Und wenn dann sogar die Wahrscheinlichkeit größer ist, wirklich zu spielen… Also ich habe damals schon gesagt: Wäre er lieber zu Bremen oder Hamburg.

    Vor allem im Alter von Podolski ist das Argument mit dem lukrativen Angebot noch weniger richtig. Wenn man ein guter Spieler ist, hat man im Alter von 21 Jahren noch mindestens 10 Jahre Zeit, sehr viel Geld zu verdienen. Da muss man doch wirklich noch nicht zu den Bayern. Ein Millionengehalt hätte er woanders auch bekommen.

  39. Genau. Ich kann nicht nachvollziehen, dass es in dem Alter so viel wichtiger ist, 2,5 statt 1,5 Mio. zu verdienen als sich in einer spielstarken Bundesliga-Spitzenmannschaft sinnvoll weiter zu entwickeln.

  40. Klose ist übrigens auch nicht gleich von Lautern zu Bayern gewechselt. Das war auch genau richtig. Genau so Lahm: Erst nach Stuttgart ausgeliehen und dann triumphal zu Bayern.
    Für viele Spieler ist, so denke ich, eine solche Entwicklung sinnvoller.

  41. Ich finde es ein wenig dreist, jetzt Podolski als geldgeilen Porschefahrer darzustellen. Und als er zu Bayern wechselte, hatte er quasi eine Stammplatzgarantie, weil da der aktuelle Sturm noch gar nicht da war.

    Und die Beispiele Klose und Lahm sind ja nun nicht gerade die Besten. Klose hatte nie ein Angebot der Bayern, weil ihn halb Deutschland zu Lauterer Zeiten für eine Wurst hielt. Und Lahm war schon bei den Bayern.

  42. Wenn du mich meinst: Ich hab ihn nicht als geldgeilen Porschefahrer dargestellt. Aber du deutest doch selbst an, dass er sich mit seinem Bayernwechsel für „das lukrativere Angebot“ entschieden hat. Also nicht für das sportlich sinnvollere, sondern für das lukrativere Angebot.

  43. Kein Mensch hat Podolski als geldgeilen Porschefahrer dargestellt. Das wolltest du in meine Kommentare reininterpretieren. Ich habe Podolski nie vorgeworfen, geldgeil zu sein. Höchstens kurzsichtig und falsch beraten.

    Und ich ich bitte dich: Das konnte ja wohl jeder vorher wissen, dass Bayern im Sturm noch gute Leute dazukauft. Man kann meiner Meinung nach wie gesagt nicht sagen: Ich geh als 21jähriger zu Bayern und heule dann rum, weil ich kein Stammspieler bin. Das ist doch einfach lächerlich.

    Du sagst, man kann ihm nicht zum Vorwurf machen, das lukrativere Angebot angenommen zu haben. Doch kann man, da sportlich was anderes sinnvoller gewesen wäre. Aber das werfe ich ihm aus rein sportlichen Gründen vor und nicht, weil ich ihn für geldgeil halte.

  44. Ich habe gesagt, dass ich es ihm nicht vorwerfe, dass er sich für das lukrativere (sportlich wie auch finanziell) Angebot entschieden.
    Aber Leute, ihr könnt euch doch jetzt nicht ernsthaft hier hin stellen und im Nachhinein sagen, dass ihr es schon vorher wusstest, dass der Wechsel falsch war. Und dass es schon vorher klar war, dass Bayern noch gute Leute dazukauft. Das sind doch Sprüche, die keinem etwas bringen.

  45. Ich habe damals wirklich gesagt, dass er besser woanders hingegangen wäre. Aber das ist ja auch ganz egal.
    Und dass Bayern immer mal wieder sehr gute Leute kauft, ist doch jetzt wirklich kein Geheimnis. Das sind doch keine Sprüche. Da kann man sich eben gerade nicht in dem Ausmaß wie in Bremen oder Hamburg auf einen Stammplatz verlassen. Das ist doch einfach Fakt.

  46. Es ist doch gerade das Schöne am Effzeh – und überhaupt an Kölle, dass so viele Aktionen nicht rational zu erfassen sind. Und, ja sicher, marktwirtschaftlich gesehen für den FC und sportlich für Poldi erscheint der Wechsel riskant. Aber Leute – in dieser bekloppten Stadt zählt nunmal das „Hätz“!!! Und Poldi ist in der Beziehung ne echte kölsche Jong. Schlau ist das Ganze vielleicht nicht … dafür wunderschön. Deshalb wünsche ich mir einfach, dass das gut geht – und Poldi dem FCB in der nächsten Saison 5 Dinger ballert. Sorry, bin schließlich kein Manager oder Kassenwart, und allein die momentane Freude über die Rückkehr verdrängt jeden Zukunftspessimismus: Kölle, do bes e jeföhl!

  47. @46: Nagel auf den Kopf getroffen. Poldi ist keiner der eine Entscheidung rational fällt, dazu fehlt ihm der Intellekt. Außerdem hat schon Gerd Müller gesagt: „Wenn´s denken anfängst, is´eh zu spät“ und entsprechend gehüttet.

    Poldi weiß einfach, dass er in Köln der Prinz ist, und wenn er entsprechend knipst sogar der König. Größer als Overath. In München war er eben nur einer unter vielen, und beim Publikum nicht beliebter als andere. Btw: Haben die Bayern eigentlich einen Publikumsliebling? Bestimmt van Bommel. Egal, weiter im Text.

    Wahrscheinlich muss Poldi einfach vom Publikum gepusht werden, um Leistung zu bringen. Deshalb kommt er auch im Nationalteam so gut zurecht. Die Ursachen für diesen (wahrscheinlichen) Wechsel liegen eher im Emotionalen als im Monetären oder Rationalen. Und das ist doch eigentlich ganz schön in Zeiten der BWL-Fußballer, oder?

  48. @46: Da steckt doch wieder das alte „Et hätt noch immer jot jejange“-Geleier drin. Diese verbreitete Einstellung der Domstädter hat schon Zettel-Ewald in Rage gebracht, man kriegt sie aber wohl nie mehr raus aus den rheinischen Rüben.
    Schön, von mir aus. Muss man halt damit leben, dass ab und zu der Schuss nach hinten losgehen kann – Abstieg inklusive. Denn eins ist doch auch klar: Dass das Thema Poldi in Köln immer präsent war, liegt vor allem an den Fans – nicht an Meier oder dem „Messias“. Jetzt wird sozusagen endlich Volkes Wille vollstreckt. Das ist die eigentliche Besonderheit! Klingt hübsch demokratisch, trotzdem kann „das Volk“ da auch ordentlich danebenliegen – und seine Meinung nachher schnell ändern, wenn Mittelfeld und Abwehr aufgrund mauer Kassenlage auseinanderbröseln.
    Ich bin echt gespannt, wer dann Schuld war an dem Deal. … Der FC ist echt ein europäischer Spitzenclub – zumindest, was den Unterhaltungsfaktor angeht!

  49. @45: Ich weiß gar nicht, ob Poldi nach München ging und vom Konkurrenzkampf so geschockt war. Eine Forderung nach Stammplatz habe ich von ihm nie vernommen.

    @47: Exakt.

  50. Allerdings wird der Stürmer im Sommer nur dann an den Rhein wechseln, wenn der 1. FC Köln in der 1. Bundesliga bleibt. Für die 2. Liga gelte der Vertrag nicht.

    Auch seine vielzitierte Vereinstreue hat wohl Grenzen…

  51. Vor der kommenden Spielzeit soll Podolski im Rahmen einer gigantischen „Prinzen-Party“ den Kölner Fans vorgestellt werden. Die Einnahmen des Comeback-Spektakels, bei dem die Bayern als Testspielgegner der Kölner vorgesehen sind, werden zur Finanzierung der Ablöse benötigt.

    Irgendwie klingt das Ganze so surreal…

  52. @51: Das Schlimmste ist, dass da 50.000 Kölner hinrennen werden…

  53. @52: Naja, „schlimm“ ist das nicht. Die sind halt bekloppt und das sehe ich persönlich sehr positiv.

  54. Calmund würde sagen: „Die sind positiv beklopp“ ;-)

    Ich persönlich finde es einfach nur übertrieben.

  55. Übertrieben auf jeden Fall, aber besser so, als andersherum.

  56. Ich glaube, dass da auch viel Hype seitens der Medien dabei ist. Köln ist ne Medienstadt und da wird einfach viel aufgebauscht.

  57. Den Hype müssen die Medien nicht machen, den machen die Kölner schon selbst. Abgesehen davon sind Hypes nie einseitig von „den Medien“ gemacht.

  58. @57: Richtig, da kurbeln die PR-Agenturen ebenfalls kräftig mit… ;-)

  59. @Goldschuhe: Wo steht denn bei mir was von einseitig? Was ich nur sagen will, wer in Köln schon mal einen Zeitungsstand gesehen hat, weiß, wer in der Stadt kräftig bei der Meinungsmache mitmischt…

  60. Max hat schon recht, der Kölner Express macht da gern mit.

  61. Natürlich macht der Express da gerne mit. Ich finde immer nur, dieses einfache „Die Medien machen den Hype“ soll nur die Leute von ihrer Verantwortung dafür entbinden, dass sie mitrennen. So einfach funktioniert „Meinungsmache“ halt nicht. Express und Bild sind ja deshalb so erfolgreich, weil sie dem Volk nach dem Maul reden und nicht, weil sie dem Volk sagen, was es denken soll. Abgesehen davon ist „die Medien“ ein genauso diffuser Begriff wie „das Umfeld“.

  62. Ich schlage daher den Begriff „mediales Umfeld“ vor.
    Für Herrn Meier, falls der irgendwann mal einen Schuldigen suchen muss, warum der FC nicht soo toll dasteht.

  63. Wie das mediale Umfeld berichtet, eiert sich Podolski den Wechsel selbst schön:
    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,602562,00.html

  64. Passt zwar nicht so richtig hier hin, aber immerhin geht es auch um einen Stürmer.

    Peter Meyer eieieiei!

    http://www.sueddeutsche.de/,tt7m1/sport/871/456539/text/

    Besonders gut gefällt mir diese Stelle:
    „Ich war klar besser als der Ibisevic. Haken schlagen und mit rechts oder links abziehen, das kann der nicht. Ich hab mir die Bälle ganz hinten geholt, bin 40 Meter gerannt, habe noch fintiert, dann abgezogen. Das geht nur, wenn du zwei Füße hast.“

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