Das Fundstück des Tages, entdeckt bei der Klo-Lektüre von Ben Redelings „Jubiläumsalbum“, kommt von Walter Maahs. Walter wer? Fans der Dortmunder Borussia werden Maahs kennen, 20 Jahre lang, von 1975 bis 1995 war er „Hauptgeschäftsführer des westfälischen Traditionsvereins„. Jener Walter Maahs, der im September 2014 seinen 76. Geburtstag feiern wird, ist offenbar ein Mann mit seherischen Kräften. Er identifizierte bereits 1989 ein Klientel, über das sich heute viele, vor allem die sogenannten Fußball-Fans, gerne so richtig das Maul zerreißen: Eventfans!
Zu uns kommen Zuschauer, die mit Fußball überhaupt nichts am Hut haben. Sie bezahlen ihr Eintrittsgeld rein für das atmosphärische Erlebnis.
zitiert nach: Redelings, Ben (2012). 50 Jahre Bundesliga. Das Jubiläumsalbum (3. Auflage). Göttingen: Verlag Die Werkstatt, S. 252,
Foto: flickr.com/genista unter CC BY-SA 2.0
Das ist natürlich höchst erschütternd! Der arme, arme Herr Maahs sollte eine Gesinnungsprüfung beim Einlass einführen – und ohne Borussia Tatoo, Bierfahne und generationenübergreifenden Fan-Nachweis sollte er niemand in das heilige Fußballstadium reinlassen. Wäre ja noch schöner, irgendwann stünde er inmitten gut gekleideter Düsseldorferinnen, die ihren Veuve auf seinen ollen Schal verschütten.
Herr Maahs genießt hoffentlich seine Rente und macht einfach gar nichts mehr… Wer über so viel Weitsicht verfügt hat das allemal verdient.
Blöd nur, dass mit jedem Konsument das atmosphärische Erlebnis nachlässt. Wäre interessant zu hören, was Maahs zu den heutigen Besuchern zu sagen hat :-)
Als Herr Maahs noch Hauptgeschäftsführer war, da befand sich die Geschäftsstelle des BVB in einem vielleicht 30 qm großen Raum unter der Nordtribüne des Westfalenstadion. Wenn man diesen dann betrat, um etwa eine Eintrittskarte zu erwerben, dann erwarteten einen chronisch unfreundliche Leute. Jetzt weiß ich warum. Event-Fans.