Buddha, sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde

Ich weiß nicht mehr, was mit mir los ist. Nach Kerner und Beckmann finde ich jetzt sogar den Doppelpass nicht mehr unerträglich. Fast wie ein Kind habe ich mich gefreut, nach langem wieder einmal die Untoten auf den Privaten zu sehen. Die Freude wurde auch nicht durch Wontorras Anwesenheit getrübt.
Stattdessen Freude über den Über-Experten, der von den Verantwortlichen, dem Zeitgeist Tribut zollend, eines Buddhas gleich auf seinem Sitz einjustiert wurde. Flankiert zur linken von seines Gnaden Nemesis, dem bekennenden Schalker Manni Breuckmann. Dessen gnomenhafte Statur wahrscheinlich nicht nur mir, sondern auch Breuckmanns golden schimmerndem Sitznachbar, spürbar von Sendung zu Sendung unheimlicher wird.
Der Schalker Hostienschänder wagt es zudem, den DSF-Experten „am Rande des Wahnsinns“ zu verorten, und zwar expressis verbis. Zum Ausklang der Sendung wurde es dann aber wieder versöhnlich, seicht wurde über die vergangen 45 Jahre Bundesliga geklönt. In der leicht sentimentale Grundstimmung fielen auch Spielernamen wie Willi „Ente“ Lippens, dem man sich ansonsten eher in Taubenzüchtervereinen des mittleren Ruhrgebiets, und nicht im Kempinski Hotel Airport erinnert . Auch das Thema Willy Nier, ehemals Schatzmeister des S04 und seines Zeichens erstes, suizidales, Opfer des professionellen Fußballs, wurde knapp gestreift. Mir kam der Ausklang der Sendung ein bisschen vor wie ein Spaziergang am Rhein-Herne-Kanal, sonntagmorgens bei bedecktem Himmel und überwiegend trockenem Wetter, und nicht wie ein weiterer, versauter Einstieg in den Fernsehsonntag.
Oder um es anders zu sagen: Die Gefahr der Unterhaltung war letzten Sonntag nicht ganz auszuschließen!

PS: Hier noch mal das Vergeichsbild:

Über den Autor: Der Ketzer

Misanthrop, in fußballerischen Belangen unmusikalisch. Desweiteren Verfechter des kommerziellen Fußballs. Wäre ein guter Personaler.

Misanthrop, in fußballerischen Belangen unmusikalisch. Desweiteren Verfechter des kommerziellen Fußballs. Wäre ein guter Personaler.
6 comments
  1. Äh, wie meinen?

  2. Ich muss ehrlich sagen, ich versteh es auch nicht so richtig. ;-)
    Vielleicht kann der Autor ja mal Stellung nehmen!

  3. Ich finde alles gut.

  4. @3: Om!

  5. Die Assoziationskette
    Buddha – FC Bayern – Udo Lattek
    sollte als erzählerische Klammer den Artikel rahmen. Und weil ich mich so darüber freute, ein Bild von Lattek in buddhamäßiger Sitzposition gefunden zu haben, hängte ich das unten noch drunter.
    Wie auch immer, in geistiger Ermattung habe ich es versäumt das auch in den Artikel zu integrieren und zu argumentieren. Habe statt dessen einfach plump-assoziativ die Überschrift drübergeklatscht.

  6. Buddha und DER BUDDHA tragen ja auch beide Badschläpper, also ich meine natürlich: Tempelflitzer der eine und Sandalen im atmungsaktiven Lederriemenwebedesign, mausgrauer Netzstruktur der andere.
    Im Ersten konnte man die beiden (ja, die beiden!) Bayernbuddhas sehen, und den Kommentar hören, wie buddhagleich sie dort auf der Trainerbank sitzen würden. Einer allerdings mit hochrotem Kopf.

Kommentare sind geschlossen.