Der schlechteste Artikel der Welt

Quelle: www.pixelio.deAnlässlich der völlig unnötigen, von einer größten anzunehmenden Hybris des Bochumer AStAs erdachten „Mensaparty“, die wohl auch dann, sollten je alle Karten verkauft werden (sehr unwahrscheinlich bei 28 Euro für Studierende und 35 Euro für Auswärtige!), satte rote Zahlen schreiben wird, ein Artikel der „Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung“; herausgegeben von eben jenem AStA. Wer schon einmal größeren Unsinn – verbunden mit einem Schreibstil, der einem die Nackenhaare aufstellt – gelesen hat, der möge sich bitte melden („Mein Kampf“ gilt nicht!).

Ich zitiere (aus der Ausgabe 734 der „bsz“, erschienen am 4.12.07, alle Rechte des zitierten Artikels liegen natürlich bei der „bsz“):

Es ist Juli

Die bsz und ein begeisterter Redakteur der renommierten „Aachener Nachrichten“ liefern euch im Vorgang der Mensaparty wichtige Hintergründe. Folge eins: Juli

„Wir feilen wirklich ewig an unseren Stücken, bis sie uns wirklich gut gefallen und so dass wir alle stolz und zufrieden damit auftreten können.“, erzählt Eva Briegel, die Sängerin der Band Juli. Einige ihrer ausgefeilten Glanzstücke wird die Band am 8. Dezember auf der Bochumer Mensaparty spielen. Deshalb berichten wir hier noch einmal kurz, was es mit der hessischen Band so auf sich hat. Denn Juli, die auf keinen Fall auf ihren Hit „Perfekte Welle“ reduziert werden dürfen, haben auch viele andere Songs auf Lager.

Mitten im Winter

Bis zum Jahr 2001 hießen Juli noch Sunnyglade und sangen ihre Lieder auf Englisch. Dann entschieden sie aber, „dass man durchaus mit deutschsprachigen Liedern anspruchsvoll sein kann“. Und so singen sie nun „Wir verlieren uns im Regen / auf endlosen Wegen. Warum lässt du mich im Stich? Wir ziehen immer weiter / denn wir sind Schattenreiter / auf unserem Weg ins Licht. Egal was du sagst / auch wenn du jetzt schweigst / ich habe versagt/ Denn es ist Juli / Denn es ist Juli / Denn es ist Juli“ und andere anspruchsvolle Texte. Genau das, so die „Aachener Nachrichten“, sei Juli. Zum Hören, Freuen und Mitsingen. Eigentlich sind Juli aber Eva Briegel plus vier junge Männer, in deren Mittelpunkt sie steht. Bekleidet ist sie dabei mit „Jeansrock, schwarzer Bluse und dazu herrlich unangepassten weißen Sneakern.“ Sie hat sich außerdem „die blonden gefärbten Haare kürzer geschnitten, die Augen vielleicht ein wenig zu dunkel geschminkt“ und „hat sich von der Rolle des toughen Girlies mit Nasenring emanzipiert. Macnhmal ist Juli aber auch ein bißchen genervt, zum Beispiel vom ewigen Vergleich mit der Bildungsbürgerband „Wir sind Helden“, den Eva Briegel „immer ein bisschen anstrengend “ findet. Auch nervig war sicher der leidige Tsunami in Asien, der kurz nach dem Erscheinen des Hit „Perfekte Welle“ heranrollte und das Lied, auf das Juli ja nicht reduziert werden darf, vielen Radiosendern vergällte. Und Juli damit viele Tantiemen stahl. Dieses alles ist aber Schnee von gestern und außerdem nicht so schlimm, da die Band von sich sagt, unglücklich kreativer zu sein. Julis Schlagzeuger Marcel Römer findet außerdem auch „Thoraxdrainagen“ nervig, nein hasst sie sogar, weil er lieber „schmerzfrei atmet“.

Also hoffen wir, dass er das auf der Mensaparty kann, die am 8. Dezember stattfindet und wo auch Juli kommen.

Zitat Ende.

In einem einzigen Artikel so viel dumpfe, kritiklose Werbung in Verbindung mit einem grässlichen Schreibstil und unfassbarer Zusammenhangs- und Sinnlosigkeit zu packen, ist schon eine großartige Leistung. Herausragend auch die Aussage vom „leidigen Tsunami“, der nicht nur mal eben 300.000 Menschen das Leben gekostet hat, nein, der sogar Juli „viele Tantiemen stahl“. Und dass dieser „nervige“ Tsunami sich auch noch anmaßt, das Lied „Perfekte Welle“ vielen Radiosendern zu vergällen: Nein aber auch. Da hat der Tsunami was angerichtet. Auch in Sachen Mode gibt es natürlich kaum Unangepassteres als weiße Sneakers. Und wenn die zitierte Textstelle die „anspruchsvollen Texte“ von Juli darstellt, dann möchte ich erstens nicht die weiteren Texte sehen und zweitens sofort Wolfgang Petry für den Literatur-Nobelpreis vorschlagen. Das, was Juli machen ist pseudo-poetischer, möchtegern-reflektierender vulgärsentimentaler Bockmist.

Manchmal fragt man sich wirklich, ob es gerecht ist, dass solche Leute wie der Autor überhaupt studieren dürfen. Das ist rausgeschmissenes Geld und völlig vergebliche Liebesmüh. Auch ein Studium macht leider aus einem intellektuellen Analphabeten kein Genie.

Über den Autor: Guru von der Kreuzeiche

Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.

Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.
5 comments
  1. Da haben wir ja mal einen schönen Klumnpen Hass in die Tasten geprügelt. Du willst doch nur selber Asta-Vorsitzender werden und beginnts hiermit deine Kampagne. :-)

  2. Naja, abgesehen, dass ich das niemals wollte, ist DER Zug schon lang abgefahren. ;-)
    Aber ich wäre besser.

  3. Der Hass geht weiter: Am Mittwoch wird kein geringerer als Reinhold Beckmann Pamela Falcon an der Gitarre unterstützen.
    Wir wissen, was zu tun ist. Die Chance kommt so bald nicht wieder. ;-)

  4. Der Artikel ist wirklich unglaublich. Aber der Schreibstil – wenn man es schon Stil nennen muss -Wolfang Gattiker kommt fast an den dieses Verfassers heran.

  5. @4: Und der macht das noch hauptberuflich…

Kommentare sind geschlossen.