Ausgerechnet das von uns so gescholtene ZDF sammelt mit interessanten Dokumentationen rund um die EM 2012 Pluspunkte. Durchaus interessante Einblicke in die Strukturen der Ukraine und des ukrainischen Fußballs bot gestern im Anschluss an die Partie gegen Schweden die Dokumentation „Liga der Milliärdäre“, in der ziemlich schnell klar wurde, wem die EM 2012 wirklich nützen soll. Vorgestern wanderte ZEIT-Autor Wolfgang Büscher zu Fuß von Breslau „Bis nach Lemberg“, reichlich Pathos inklusive, trotzdem sehenswert bzw. lesenswert, was Büscher für die Zeit darüber schreibt. Beide Dokus sind noch in der ZDF Mediathek zu sehen, und zwar hier und hier, und eignen sich hervorragend zur Überbrückung der Zeit bis zum ersten Spiel des Tages.
18 Uhr, Wroclaw, Stadion we Wroclawiu
Griechenland gegen Tschechien, der ehemalige Europameister gegen den zweimaligen Finalteilnehmer, angesichts der bisher gezeigten Leistungen beider Teams ein sicherer Kandidat für eine Unterbietung der blutleeren Partie zwischen Frankreich und England gestern. Aber erstens waren bisher alle vermeintlich uninterresanteren Partien dieser Europameisterschaft echte Hingucker, und zweitens ist es unverzeihlich bei einer EM auch nur ein Spiel zu verpassen (Und das sage ich in dem Wissen mindestens zwei Partien dieses Turniers zu verpassen…).
20:45 Uhr, Warszawa, Stadion Narodowy w. Warszawie
„Alles oder nichts“ für Co-Gastgeber Polen, die gestern mit ansehen mussten, wie die Auswahl des vermeintlich schwächeren der beiden gastgebenden Ländern den „ersten Dreier einfahren“ (Kicker) konnte. Dass es heute ausgerechnet gegen den wenig beliebten Nachbarn Russland geht, schafft eigentlich die Voraussetzungen für ein verbissen, wenn nicht hart geführtes Spiel. Mal sehen, welchen Schiedsrichter die UEFA bei diesem brisanten Duell einsetzt. Wolfgang Stark wäre die wohl am wenigsten feinfühlige Wahl… Und morgen sind wir dann wieder alle schwarz-rot-oranje…
UPDATE: Nach dem Spiel unbedingt dranbleiben, die ARD zeigt ab 23:45 Uhr die Doku „Charly Graf – Ein deutscher Boxer“ über den „Muhammed Ali von Waldhof“.
Foto: Jabka/flickr.com