Baby, ich bin zu alt!

Woran merkt man, dass man alt wird? Richtig, die Fußballprofis im selben Alter gelten nicht mehr als Talente, sondern beenden einer nach dem anderen langsam ihre Karrieren. Und woran merkt man es noch? Ja, auch die musikalischen Begleiter langer Lebenswege hören irgendwann auf, so es sich nicht um lächerliche Berufsjugendliche handelt.

Über den Autor: Goldschuhe aus

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.

Wontorra und Partner

LenßenDer Anfang vom Ende war die Demission des Trio La Haze, dann der nächste Schock Mitte letzten Jahres als Udo Lattek seinen Abschied vom DSFSport1 Stammtisch erklärte und im folgenden durch das Triumvirat des Grauens Thomas Helmer, Mario Basler und Thomas Strunz ersetzte werden sollte. Wenigstens können die drei Genannten sich qua Profikarriere zumindest noch auf ein gewisses Maß an Expertise berufen. Andere Gäste der Talkrunde müssen inzwischen noch nicht einmal das nachweisen.

Letzte Woche nahm Oliver Pocher auf dem Platz neben Jörg Wontorra Platz. Kurzfristig sei er eingesprungen für Volker Finke, der aus bekannten Gründen am Tag nach seiner Entlassung beim KarnevalsvereinFC Köln nicht mehr am Stammtisch teilnehmen wollte. Stattdessen also Pocher, der immerhin seine langjährige Gefolgschaft für Hannover 96 und seine Tätigkeit als Coach von Sansibar in die Runde hätte einbringen können. Hat er natürlich nicht getan, schließlich lauert überall ein Lacher, die Pocher natürlich reihenweise einfahren musste.

Offenbar hat den Verantwortlichen Pochers Auftritt so gut gefallen, dass man schon eine Woche später wieder einen Gast präsentierte, der mit Fußball soviel am HutBart hat, wie die nach ihm benannte Fernsehsendung mit der Realität. Die Rede ist von Ingo Lenßen, Bartträger des Jahres 2004 und Anwalt von Beruf. Thomas Schaafs süßsaure Miene spiegelte dabei gut das Unverständnis wider, wieso es eines Reality-TV-Darstellers bedarf, der in seiner Jugend immerhin Eishockey in Krefeld spielte, um Allgemeinplätze abzusondern wie „Die stehen ja viel zu weit weg von ihren Gegenspielern. Dadurch entstehen ja auch Räume“! Immerhin wurde er für diese Einlassung von der Runde weitgehend ignoriert.

Lenßens Auftritt passt zur Dauertalkerei, die Sport 1 in letzter Zeit zu seinem einzigen Programmschwerpunkt ausbaut. Montagabend irrlichtern Helmer, Basler und Strunz mit Peter Neururer bei der Spieltagsanalyse um die Wette, dienstags darf Frank Buschmann mit Fußball affinen Gästen wie Peyman Amin im Essener 11 Freunde dummschwätzen und sonntags lädt Wontorra zukünftig Marco Schreyl und die Protagonisten von „Bauer sucht Frau“ zum Talk? Scheint so, als ob der Gründungsmythos der 5 Freunde leider falsch verstandene Fernsehrealität geworden wäre, und Sport 1 langsam das Sport aus seinem Namen streichen sollte. Ingo Lenßen hat bestimmt noch ein paar Ideen für neue Formate…

Das ganze Elend:

Bild: youtube.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

„Dieses Trikot war meine zweite Haut“

Man muss kein BVB-Fan sein, um zu wissen, dass mit dem Abschied von Dedê zum Ende dieser Saison eine Ära zu Ende geht. 13 Jahre verbrachte der Brasilianer bei Borussia Dortmund, ohnehin erst der zweite Verein, für den der Außenverteidiger jemals gespielt hat. Dedê ist in jedem Fall einer der wenigen Spieler, die man heutzutage noch guten Gewissens in einem Satz mit Schlagworten wie ‚Vereinstreue‘, ‚Identifikation‘ und ‚Hingabe‘ nennen kann. Gebeutelt von zahlreichen Verletzungen und zu alt für ein Team mit vielen jungen Leistungsträgern, wird der Vertrag mit dem Linksverteidiger nicht mehr verlängert.

Ich denke, auch wenn ich kein BVBler bin, kann ich mich dennoch zu der Aussage hinreißen lassen, dass Dedê bei den Dortmunder Fans immer noch einen besonderen Stellenwert genießt und diesen auch nach seinem Abschied beibehalten wird. Und auch umgekehrt macht es nicht den Eindruck, als fiele dem Spieler die Trennung besonders leicht. Für die, in meinen Gefielden jedenfalls, eher unbekannte „Dorstener Zeitung“ hat Dedê nun ein sehr emotionales Videointerview gegeben, in dem er sich sichtlich bewegt an die Fans richtet.

Man glaubt ihm jedes Wort und gewinnt wieder den Glauben daran, dass im modernen Profifußball doch noch nicht alles so scheiße ist, wie es zu sein scheint…

Den ganzen Artike und weitere Videos gibt es hier.

Bildquelle: Video-Screenshot

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.