Uli Borowka: Zwischen Tresen und Bremen

Uli „schlägt seine Frau“ Borowka war mein erster Gedanke, als die Biografie „Volle Pulle“ bei mir im Briefkasten lag. Gab es da nicht sogar mal einen Song? Hat der nicht mal bei Dnjepr Dnjepropetrowsk gespielt, die in den 90er Jahren doch so etwas wie das Auffangbecken für Alkoholiker aus der Bundesliga waren. An den Fußballer Uli Borowka dachte ich dabei weniger. Dabei stand der Verteidiger in einigen Spielen auf dem Platz, die meine fußballerische Sozialisation nachhaltig geprägt haben. Spiele, von denen sich Bilder ins Gedächtnis eingebrannt haben: Der in Stutzen auf dem Rasen hockende Matthäus beispielsweise, nachdem er im DFB-Pokalfinale den entscheidenden Elfmeter gegen Bayern vorschossen hatte, zu denen er in der folgenden Saison wechseln sollte. Mehrere Meistertitel mit Werder Bremen und „Wunder von der Weser“ – Europapokalspiele, aus einer Zeit als der UEFA-Cup noch Familienpflicht war – hat Borowka bestritten und mir fällt nicht mehr zu ihm ein als Uli „schlägt seine Frau“ Borowka und Dnjepr Dnjepropetrowsk? Ganz schön traurig.

Über den Autor: esleben

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Wontorra und Partner

LenßenDer Anfang vom Ende war die Demission des Trio La Haze, dann der nächste Schock Mitte letzten Jahres als Udo Lattek seinen Abschied vom DSFSport1 Stammtisch erklärte und im folgenden durch das Triumvirat des Grauens Thomas Helmer, Mario Basler und Thomas Strunz ersetzte werden sollte. Wenigstens können die drei Genannten sich qua Profikarriere zumindest noch auf ein gewisses Maß an Expertise berufen. Andere Gäste der Talkrunde müssen inzwischen noch nicht einmal das nachweisen.

Letzte Woche nahm Oliver Pocher auf dem Platz neben Jörg Wontorra Platz. Kurzfristig sei er eingesprungen für Volker Finke, der aus bekannten Gründen am Tag nach seiner Entlassung beim KarnevalsvereinFC Köln nicht mehr am Stammtisch teilnehmen wollte. Stattdessen also Pocher, der immerhin seine langjährige Gefolgschaft für Hannover 96 und seine Tätigkeit als Coach von Sansibar in die Runde hätte einbringen können. Hat er natürlich nicht getan, schließlich lauert überall ein Lacher, die Pocher natürlich reihenweise einfahren musste.

Offenbar hat den Verantwortlichen Pochers Auftritt so gut gefallen, dass man schon eine Woche später wieder einen Gast präsentierte, der mit Fußball soviel am HutBart hat, wie die nach ihm benannte Fernsehsendung mit der Realität. Die Rede ist von Ingo Lenßen, Bartträger des Jahres 2004 und Anwalt von Beruf. Thomas Schaafs süßsaure Miene spiegelte dabei gut das Unverständnis wider, wieso es eines Reality-TV-Darstellers bedarf, der in seiner Jugend immerhin Eishockey in Krefeld spielte, um Allgemeinplätze abzusondern wie „Die stehen ja viel zu weit weg von ihren Gegenspielern. Dadurch entstehen ja auch Räume“! Immerhin wurde er für diese Einlassung von der Runde weitgehend ignoriert.

Lenßens Auftritt passt zur Dauertalkerei, die Sport 1 in letzter Zeit zu seinem einzigen Programmschwerpunkt ausbaut. Montagabend irrlichtern Helmer, Basler und Strunz mit Peter Neururer bei der Spieltagsanalyse um die Wette, dienstags darf Frank Buschmann mit Fußball affinen Gästen wie Peyman Amin im Essener 11 Freunde dummschwätzen und sonntags lädt Wontorra zukünftig Marco Schreyl und die Protagonisten von „Bauer sucht Frau“ zum Talk? Scheint so, als ob der Gründungsmythos der 5 Freunde leider falsch verstandene Fernsehrealität geworden wäre, und Sport 1 langsam das Sport aus seinem Namen streichen sollte. Ingo Lenßen hat bestimmt noch ein paar Ideen für neue Formate…

Das ganze Elend:

Bild: youtube.com

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Mario Basler, Trainergott

„Super-Mario“ war früher in erster Linie für direkt verwandelte Ecken, Zigaretten und Weißbierkonsum bekannt. Dies hat sich inzwischen jedoch gewandelt und der Trainergott feiert unermessliche Erfolge. Seine bisherige Vita liest sich jedenfalls beeindruckend (Regensburg, Koblenz, Trier, Burghausen) und so scheint es nur folgerichtig, dass Baslers unaufhaltsamer Aufstieg auch Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckt. Denkbar wäre ja zum Beispiel eine Funktion als „Co“ unter dem neuen Cheftrainer Lothar Matthäus bei 1860 München.

Dem hat der Geschäftsführer der Wacker, Florian Hahn, allerdings direkt einen Riegel vorgeschoben und den Kontrakt mit Basler vorzeitig bis für immer 2012 verlängert. Das dazugehörige Zitat lasse ich einfach mal unkommentiert…

„Er ist eine Mischung aus Jürgen Klopp und Thomas Schaaf“

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Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.