Wer die 5 Freunde kennt, weiß: Ab und an verabschieden sie sich in kleine kreative Schaffenspausen. Aber was die da so tun, wat die am Planen dran sind und warum sie überhaupt irgendwann einfach wieder da sind, gehört zu den größten Mythen und den bestgehüteten Geheimnissen unserer Zeit. Und da wir ja für vollständige Ehrlichkeit und Transparenz sind und wir auch eine Verantwortung, ja eine gewisse Vorbildfunktion gegenüber unseren Fans Lesern Feinden haben, ist jetzt die Zeit, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Natürlich geht jeder Pause eine umfangreiche strategische Planungsphase voran: Meist mieten wir uns auf dem Höhepunkt unserer Klickzahlen (und glaubt mir, die sind hoch!) in einem nahe der Autobahn gelegenen Business-Hotel mit Charme (Dresscode: Bademantel) ein und diskutieren drei Tage lang in sterilen, klimatisierten Konferenzräumen bei Fingerfood, Kaffee und Softgetränken in kleinen Fläschchen über die zukünftige strategische Ausrichtung unseres Blogs. Unterbrochen werden diese Beratungen nur durch drei Dinge – ganz wie es sich für hart arbeitende Blog-Manager gehört: Mittagessen (vorzugsweise Low-Carb), Kuchenpause (vorzugsweise High-Fat) und Abendessen (vorzugsweise Much-Beer).
Am Ende dieses Zyklus steht dann meist ein detaillierter Plan mit den Themen und Verantwortlichkeiten für die darauffolgenden 2-3 Tage 4-6 Monate. Oft werden auf diesen Meetings auch schon die Ereignisse der nächsten Spieltage komplett antizipiert, so dass sich die Artikel schon direkt vorbereiten lassen. Dies kommt natürlich dem geneigten Leser zugute, denn er weiß: Was für Bild, Lan? Was für Kicker, Moruk? Bei den 5 Freunden bekomme ich alles schon einen Tick früher.
So auch dieses Mal: Nach der WM, bei der jeden Tag mindestens 8 Artikel veröffentlicht wurden, war es mal wieder an der Zeit, in Klausur und gleichzeitig in sich zu gehen. Denn eines war klar. Dieses unmenschliche Tempo und diese unglaubliche Artikelfrequenz können wir zwar genau so weitergehen.
Einzig: Wir wollen nicht.
In mittlerweile über 7 Jahren „5 Freunde im Abseits“ haben wir so ziemlich über jedes Thema geschrieben, das uns am Herzen lag. Wir haben kommentiert, diskutiert, beleidigt, verleumdet, abgelehnt, zugestimmt, uns aufgeregt, uns abgeregt und ansonsten auch dies, das, meist aber verschiedene Dinge gemacht.
Und nun ist einfach der Zeitpunkt gekommen, um – und was ich jetzt sagen muss, fällt mir wirklich nicht leicht, liebe Freunde – einfach weiterzumachen. Ja genau. Dies ist kein von manchen schon befürchteter und herbeigeunkter oder vielleicht sogar ersehnter Abschied und schon gar keine Rechtfertigung. Leute, wir machen einfach weiter. Und zwar so wie in den vergangenen 7 Jahren: Nämlich so, wie wir Bock haben. Wenn wir keinen Bock auf den Saisonauftakt haben, dann schreiben wir einfach nichts dazu. Und wenn wir Bock haben, live von einem Geholze auf einem Achtligaplatz in der Provinz zu berichten, dann machen wir das. Und wenn wir einfach mal Fußball nur noch gucken und nicht endlos darüber labern wollen, dann halten wir die Schnauze. Vielleicht nur einen Tag lang, aber auch vielleicht einen Monat. Wer weiß das schon? Aber wie auch der große Olli schon sagte: Es geht weiter, immer weiter. Mal so und mal so, doch auf jeden Fall immer so. Zumindest, so lange noch Bengalos brennen.
In diesem Sinne sehen wir uns weiterhin hier oder auch morgen im Ruhrstadion, Osttribüne, Block Q. Ihr wisst Bescheid!
5 Freunde im Abseits
Foto: flickr.com/Joe Shlabotnik
Über den Autor: Guru von der Kreuzeiche
Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.
Da geht man tagelang in Klausur und dann ein solcher, nicht abgesprochener Doppel-Post. Skandlös ist das!
Ja, wer hat da denn wieder geschlampt? Im Zweifelsfall wars der Goldschuh, der Gammler.