Thomas Tuchel – Triumph der Willensziele

Thomas Tuchel, in Klammern 39, ungekrönter Weltmeister des Bullshit-Bingo. Kein Tag vergeht, an dem der Manager im Trainingsanzug nicht einen neuen Begriff präsentieren würde, der den Fußball endlich aus der Schmuddelecke des „Du läufst jetzt dahin, wenn er den Ball dorthin spielt“ holt. Willkommen in der Welt der „Willensziele“, der „Projekte“ und „Aufgaben“, der Familie als „Mittel“! Willkommen in der Welt des Thomas Tuchel, Sympath und Sportsmann mit Ambitionen den Fähigkeiten, auch große Wirtschaftskonzerne dauerhaft in der – metaphorisch – oberen Tabellenhälfte zu halten.

Thomas Tuchel, das ist einer der sich „in der Hierarchie ganz unten auf(schreibt)“, der sich „in der Rolle des Dienstleisters“ seiner Spieler sieht. Er gibt ihnen „die Hilfsmittel für bessere Leistungen“, „macht ihnen den Werkzeugkasten voll“ und hofft, „dass sie sich bedienen“. Ebenfalls ganz wichtig: „Nicht die Fehlerkultur hoch hängen!“ Nur so, according to the Business-Fibel des Thomas Tuchel, „kann man ewig weiter machen!“.

Eine Fußballmannschaft sein ein „Boot“, so der Chefstratege, der weitsichtige Lenker mit Ewigkeitsambitionen, der nur dann einen Anteil am Erfolg hätte, wenn „ich das Boot gut tune“. Dabei darf man sich zu keiner Zeit „Wunschzielen“ hingeben, denn „Wunschziele sind nichts wert! Die Willensziele sind wichtig!“ Wir wünschen Thomas Tuchel weiter viel Erfolg dabei, seine Willensziele zu verfolgen! Möge er am Ende triumphieren, ewig, allein der „kreativen Unruhe“ wegen…

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Foto: Gerry Dincher/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Lieber Derby als darben

Letzte Woche noch sträflich wegen Winterpausenblues und Dschungelcamp-Fieber vernachlässigt, gibt’s diese Woche wieder die brandheiße Vorschau auf die anstehenden Derbys. Die fällt allerdings reichlich kurz aus, weil die zweite Liga derzeit pausiert. Wieso, weiß mal wieder kein Mensch…

Sa, 15:30 Uhr:
Dortmund – Hoffenheim (Das „Nachhaltigkeits“ Derby)

Wenn der wiedererstarkte Fastpleitier gegen den Emporkömmling aus dem Kraichgau antritt, kann man wieder einmal den Unterschied zwischen Traditionsverein und gekaufter Tradition bewundern. Volle Hütte in Dortmund, nur im Hoffenheimer Fanblock dürften noch reichlich Plätze übrig sein, auch wenn Crescendo Hohenlohe vollzählig antritt. Spätestens seit Tom Starke zum verbalen Rundumschlag gegen das Hoffenheimer Publikum ausgeholt hat, weiß man: mehr als 1000 Fans können da gar nicht kommen…

Augsburg – Kaiserslautern (Das „Sechs-Punkte“ Derby)

Jos „Der lächerliche Schnauz“ Luhukay gegen Marco „Kapuzenpullover“ Kurz. Letzterer hat seit einem durchaus lesenswerten Interview mit den 11 Freunden ziemlich an Kontur gewonnen. Das kann man von seinem Gegenüber nicht behaupten, da kann er so oft er möchte den „Power-Mischi“ auf die Tribüne setzen. Besonders unangenehm für mich als Freiburger sind die Auftritte des ehemaligen SC-Managers Andreas Rettig an seiner Seite, der schon in Köln bewiesen hat, dass er der schlechteste Verlierer der Welt ist und eigentlich permanent die beleidigte Leberwurst spielt.

Sa, 18:30 Uhr:
Köln – Schalke (Das „Jecken-Knappen“ Derby)

Wundertüte Köln gegen Huubs Knappen. Die sind in der Winterpause standesgemäß Unter Tage gewesen, lieferten der Presse damit tolle Bilder und bauchpinselten die eigene Klientel in Sachen „Malocher-Image“. Wer allerdings das dritte Tor gegen Stuttgart letzte Woche gesehen hat, dem dürfte klar sein: diese Zeiten sind vorbei. Auch wenn der Knurrer von Kerkrade wieder auf der Bank sitzt.

So, 15:30 Uhr
Mainz 05 – Freiburg (Das „Rumpelstilzchen“ Derby)

„Folgt der nächste Streich?“ „Baden-Streich für Tuchels Mainzer?“ Man braucht gar nicht in die Zeitungen zu schauen, um sich die Schlagzeilen vor dem Duell der Trainer-Rumpelstilzchen auszumalen. Für Tuchel und Streich wäre es jedenfalls besser, wenn ihre Coachingzonen innen mit Gummi ausgekleidet wären. Das hätte auch den Vorteil, dass ihnen so der Zugriff auf den „vierten Offiziellen“ verwehrt wäre, zu dessen ganz speziellem Freundeskreis ja der Gauleiter „Fußball Rheinhessen“ im besonderen gehört.

Spielfrei: Eintracht Frankfurt, VfL Bochum, SSV Reutlingen

Foto: *Debs*/flickr.com

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