Das Dekolleté von Beckmann

Beckmann & Band - CMS Source

58 Jahre alt ist Reinhold Beckmann vor kurzem geworden, da muss man dem Mann eine kleine „midlife crisis“ zugestehen. Man hätte es jedenfalls schon früher ahnen können, der Typ ist ein Rocker, Stichwort: rote Jeansjacke. Und in dieser Funktion tritt er jetzt als Musiker an die Öffentlichkeit. „Bei allem sowieso vielleicht“ heißt sein Debütalbum, zwölf Songs voller Pennälerwitze eines Ü-50-Jährigen, der nach jedem Dekolleté schielt.

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Hier schlägt das Herz des Fußballs

Egal, wie scheiße die Fußballsendungen im TV auch sind, wir hocken trotzdem davor. Hier die Blaupause für ARD, ZDF, SAT.1, RTL, Kabel1, Sport 1 und so weiter und so fort. Kann man mal machen…

Über den Autor: Guru von der Kreuzeiche

Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.

Die Kinder des Steffen Simon

Steffen Simon ist Redaktionsleiter der Bundesliga-Sportschau beim Westdeutschen Rundfunk. Insofern gebührt ihm offenbar das Privileg, sich aussuchen zu dürfen, welche Spiele er kommentiert, und welche nicht. Am Samstag hatte Steffen Simon beim Derby in Dortmund Platz genommen und musste leider fürchterliche Szenen schildern.

Es war die 80. Minute des Spiels zwischen Dortmund und Schalke, die Borussia führte 2:0, als im Schalker Blog Bengalos gezündet werden. Simon kommentiert:

„Aber zehn Minuten vor Schluss muss Schiedsrichter Meyer das Spiel unterbrechen.“

und weiter:

„Der Grund sind Randale in der Schalker Fanzone mit Pyrotechnik.“

Abgesehen von der „unzulässigen Gleichsetzung von Pyrotechnik und Randale“ kann man Simon in diesem Fall vielleicht sogar folgen. Das Argument, Pyros dienten dem Ausdruck von Emotionen, verfängt hier nicht. Es sei denn, sie sollen auch Frustration zum Ausdruck bringen, denn eine wirkliche Chance hatte Schalke zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Aber Simon ist noch nicht fertig mit den „Randalierern“ und legt jetzt richtig los:

„Liebe Kinder, das sind die Männer, bei denen ihr euch bedanken könnt, und die auch Raul nicht beruhigt bekommt, wenn ihr leider keine Stehplätze mehr vorfindet, wenn ihr groß seid. Einige wenige machen die über die Jahre gewachsene Fankultur der Bundesliga kaputt.“

Sagt der Mann, dessen Redaktion für eine Sendung verantwortlich ist, die im Vorfeld der laufenden Saison mit einer fragwürdigen Plakataktion beworben wurde, die eben die Verbindung zieht, welche die Pyrotechniker in den Kurven gerne auch dem DFB verkauft hätten: Pyros=Emotionen. Schaut man mal ins Archiv wird einem nicht ganz klar, welche gewachsene Fankultur Steffen Simon meint. Vor 20 Jahren gehörte Pyrotechnik für Kommentator Thomas Wehrle, bei der WM 2010 ARD-Programmchef Fernsehen und Redaktionsleiter Fußball beim SWR, noch zum „Gesamtkunstwerk Betzenberg“ und zu einem echten „Fußballfest“. Und wir sprechen hier über eine Zeit, in der die heute vorherrschende Fankultur der Ultras in deutschen Stadien noch keine Rolle spielte. Und sich die Frage stellt: Was war zuerst da – die Fankultur oder Steffen Simon?

Simons Kommentar ist purer Populismus und gibt die Linie wieder, auf die sich die Sportschau in ihrer Berichterstattung geeinigt hat. Pyrotechnik hat in den Stadien nichts zu suchen, basta. Man folgt damit der Linie des DFB und erspart sich den Versuch, eine eigene Meinung zu bilden. Aber wäre das nicht die Pflicht eines Journalisten, dem Beruf, den Steffen Simon auf seiner Steuererklärung angeben dürfte? Aber wie Trainer Baade heute richtig bemerkt:

„Dass die Präsentation von Fußball nichts mehr mit neutralem Journalismus zu tun hat, weiß man nicht erst seit Steffen Simon bei jeder Torchance tausend kleine Tode stirbt (Darf man hinzufügen: Aber leider keinen echten? Nein, darf man nicht.), als hinge die nächste warme Mahlzeit der von ihm zu ernährenden Familie davon ab. Wir ahnen: In gewisser Weise ist dem sogar so. Vielleicht keine Mahlzeit, dann eben der nächste Porsche.“

Da ist es nur folgerichtig, dass Simon sich auf Stammtischniveau herab begibt und dabei auch noch so etwas wie Mitleid mit zukünftigen Generationen von Stadionbesuchern heuchelt.

Quelle (Zitate Steffen Simon): youtube.com

Bild: sportschau.de

Über den Autor: esleben

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Die Pyro-Sportschau am Samstag

Die Vollmüllung der TV-Apparate und sonstiger Medienkanäle durch vollkommen nebensächliche „Fußballevents“ (ganz ehrlich, Spox, ein Live-Ticker für das Spiel Guangzhou Evergrande – Real Madrid, gehts noch?!) wird weniger, ab dem Wochenende wird endlich richtiger Fußball gespielt. „Der Ball rollt wieder“ (kicker) und ganze Horden zu Hause gebliebener Fußballfans versammeln sich vor den Empfangsgeräten, um die gute, alte Sportschau zu schauen.

Eigentlich sollte samstags um 18.00 Uhr ein gewisser Automatismus einsetzen und der erste Kronkorken von der Pulle gehebelt werden. Jedoch sind nicht jedem_r, der_ie 2006 zum „Fan“ geworden ist, die Rahmendaten der 1. Bundesliga bekannt oder gar bewusst. Da Einschaltquoten aber das Wichtigste im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind, wird nochmal ordentlich die Werbetrommel gerührt, schließlich will der Bildungsauftrag ja unters Volk gebracht werden.

Also, rasch bei Jung von Matt angerufen und Plakate in Auftrag gegeben. Die hängen jetzt an jeder Bushaltestelle Deutschlands und beschwören sich wöchentlich wiederholende Heldenmythen. Und wer jetzt geglaubt hat, ekelhafter und heuchlerischer als bisher wird die Sportschau schon nicht werden, sieht sich eines besseren belehrt: Die sogenannten Helden posieren in Jubelgesten vor einer Fankurve, in die ein gänzlich talentfreier Photoshop-Praktikant gefühlte tausend bengalische Fackeln reinkopiert hat.

Abgesehen von der miserablen Optik dieses Machwerks ist die Falschheit dieser Aktion kaum noch in Worte zu kleiden. Die Moralapostel der Sportschau wurden in der Vergangenheit niemals müde, „Randale“ und „Chaoten“ zu identifizieren, sobald auch nur ein Rauchtopf gezündet wurde: „Moralisch ist das alles ganz falsch, die Verletzungsgefahr ist gleich eine Million und ohnehin ist das alles strafrechtlich relevant.“ Doch plötzlich ist dieser, an Entsetzlichkeit kaum zu übertreffende Ausbruch von Aggression die geeignete Kulisse für eine Werbekampagne. Aber wahrscheinlich zahlen die so transportierten Emotionen direkt auf die Marke ein und die Herren Entscheider waren so abgelenkt davon, zum ersten Mal in ihrem Leben eine PowerPoint-Präsentation zu sehen, dass Ihnen die tausendfach begangenen Verbrechen im Hintergrund ihrer „Stars“ gar nicht aufgefallen sind.

Wenn allerdings alles gut geht, müssen die professionellen Empörer ohnehin bis zum 22. August warten, um sich wieder aufregen zu können. Ein Großteil der organisierten Fans in Deutschland hat sich verpflichtet, bis zu diesem Datum auf das Abbrennen von Pyro zu verzichten. Hintergrund dessen sind die,bisher wohl gut verlaufenden, Gespräche zwischen Fans, Polizei und dem DFB. Gemeinsam soll eine Lösung gefunden werden, Pyrotechnik in den Stadien zu legalisieren und trotzdem als Ausdruck von Emotionen zu belassen.

Einen Bericht über dieses Thema sucht man auf sportschau.de allerdings vergeblich…

Bildquelle: kopane.de

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Spieltag in Trümmern

Die DFL macht ernst. Was viele schon lange befürchtet haben, könnte schon in der nächsten Saison Wirklichkeit werden: Auf dem Programm steht die vollständige Zersplitterung des Spieltags der 1. und 2. Bundesliga. Der kompakte, übersichtliche und fanfreundliche Spieltag wird bald der Vergangenheit angehören, sollten die Pläne der Geld-Optimierungs-Maschine DFL Wirklichkeit werden.

Über den Autor: Guru von der Kreuzeiche

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