Rio Ferdinands Bruder und die BBC

Küsschen für Slaven Bilic, Mario Gomez liegt sich wund, die Iren sind doch zu schlagen und KMHs „Blazer“ ist purer Augenkrebs. Der dritte Vorrundenspieltag brachte auch den ersten Einsatz für die wunderbare Seebühne bei Usedom. Ich freue mich jetzt schon auf den ersten Regenguss an der Ostsee, dann wird Oliver Kahn bestimmt noch sauertöpfischer in die Sonne schauen. Heute darf er dabei den ersten Auftritt des zweiten Gastgeberlandes beäugen und das potentielle Viertelfinale England – Frankreich bestaunen.

18 Uhr, Donezk, Donbass Arena

Das schöne an einer EM ist doch, dass keine Mannschaft die Möglichkeit hat, sich bei einem lockeren Auftaktmatch gegen z.B., San Marino warm zu schießen und den Grundstein für einen EM-Torschützenkönig zu legen. Stattdessen kommt es hier zu Vorrundenspielen, die bei der WM auch als Viertelfinale gut wären. John Terry TwatWährend Frankreich sicher zu den Titelfavoriten zu zählen ist, haben die Engländer in ihrer Vorbereitung alles dafür getan, glorios zu scheitern: Mit Spielern, die ihre Gegenspieler rassistisch beleidigen; Trainern, die diese Tatsache nicht wahrhaben wollen und lieber zurücktreten als Konsequenzen zu ziehen. Dazu einige wichtige Verletzte und einen altgedienten Verteidiger, der zu Hause bleiben muss, weil sein Bruder das Ziel der rassistischen Angriffe war. Und jetzt geht es als erstes gegen Frankreich. Kein Wunder, dass es im „Fußballmutterland“ (Kicker) Stimmen gibt, die fordern, den Mannschaftsbus vor dem Tor zu parken und vorne auf ein Zufallstor zu hoffen.

20:45 Uhr, Kyiw, Olympic Stadium

Das blau-gelbe Derby zwischen der Ukraine und Schweden dürfte wieder zum Endspiel der „lucky loser“ (S. Hannawald) deklariert werden, mit der vermeintlich leichteren Aufgabe für die Schweden. Die „Nordmänner“ (kicker) bieten jedenfalls genug Schmachtpotential für KMH, während die Namen der ukrainischen „Equipe“ (ebd.) für jeden Bela Rethy dieser Welt eine Herausforderung sind. Trotzdem gehe ich jede Wette ein, dass man hier dem ersten „torlosen Unentschieden“ – vermutlich der weniger guten Sorte – der EM gewahr werden wird.

Bis dahin zum Nachdenken die nicht unumstrittene BBC-Doku „Stadiums Of Hate“, die sich mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in den Stadien der beiden Gastgeberländer auseinandersetzt.

via testspiel.de

Foto: Marco Fieber/flickr.com

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Kraftausdrücke

Festtagsstimmung in den Sportredaktionen der Republik. Seit Louis van Gaal verkündet hat, dass in der Rückrunde Thomas Kraft und nicht Hans-Jörg Butt im Tor des FC Bayern stehen wird, wühlen die Sportjournalisten aller Länder mit Wonne im Wortspielkasten mit der Aufschrift „K wie Kraft“. Eine Bilanz nach dem ersten Spieltag.

Bevor Thomas Kraft auch nur eine Bundesligaminute absolviert hatte, fand der Focus die Kraft, die erste Worthülse zu feuern und mit der Nominierung „Van Gaals Kraft-Akt gegen Neuer“ zu konstatieren. Nicht der einzige seiner Art, viele Proben aufs Exempel folgten: „Kraft-Probe zwischen van Gaal und den Bossen“ hieß es bei fussball.de, während die ähnlich seriösen Kollegen von sport-finden.de den „ersten Kraftakt“ heraufbeschworen. Nach dem ersten Spiel und dem dürftigen Unentschieden gegen Wolfsburg befindet der Berliner Kurier hingegen trocken : „Schweini verbockt die Kraftprobe“, und Die Abendzeitung findet, dass „Der Kraft-Beweis“ schuldig geblieben wäre.

Kein Wunder, schließlich sorgen sich Eurosport, die FAZ, die Welt und der Kicker, ob Kraft „Protz“ genug sei um den – genau, schlag nach bei Olli Kahn – mörderischen Druck im Tor von Bayern München auszuhalten. „Wackelabwehr oder Kraftpaket?“ fragt Eurosport, der Kicker macht vorsichtshalber die Gewichtsprobe: „Kraftprotz oder halbe Portion?“. Die Welt („In „Kahns Torwartschule wurde Kraft zum „Protz“) weiß ebenso wie die FAZ schon mehr: „Kraft ist alles andere als ein Protz“ – Ja, was denn nun? Einfach bei der Bild nachschauen, die fragte nämlich schon vor einigen Tagen: „Ist Thomas bald die Torwart-Kraft No.1?“.

Einig sind sich die Journalisten lediglich in der Einschätzung des Spiel gegen Wolfsburg und Krafts tatkräftiger Mithilfe dabei, dass am Ende wenigstens ein Punkt mit in den Bus nach München genommen werden konnte: „Mit Kraft und ohne Dusel“ (Der Tagesspiegel), „Mit aller Ruhe hält der Kraft“ und „In der Ruhe liegt die Kraft bei ‚Krafti’“ konstatieren das Hamburger Abendblatt und der Express beinahe einvernehmlich. Die Frankfurter Neue Presse stellt hingegen die durchaus berechtigte Frage: „Nur die Kraftprobe geglückt?“. Die Antwort findet man bei der Welt: „Bayerns Kraft reicht nicht für den Titel“ und bei Der Westen: „Die Kraft ist nicht mit Bayern“.

Wirklich Bescheid weiß aber wie immer nur die Bild. Die Bayern verfügen in Zukunft nämlich über einen: „Vorsprung durch Kraft“. Ein Schelm, wer dabei an einen der Werbepartner des FC Bayern denkt. Wir warten gespannt auf die nächsten kraftvollen Worthülsen und loben schon mal einen Preis für die Zeitung aus, die bei den Bayern „Freude durch Kraft“ feststellt.

Bild: fcbayern.telekom.de

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Zitat des Tages XXV

Dieses WM-Schreckensduo KMH und der Titan verfolgt uns auch noch Wochen nach der WM. Niemand weiß so recht, wer auf die Idee kam, die beiden zusammen zu stellen. Keiner hat auch nur eine Sekunde der Auftritte dieses Duos genossen. Wir haben es hier schon thematisiert. Aber nun hat ein ausgesprochen kompotentes Fachmagazin eine abschließende Bewertung abgegeben, dem nichts mehr hinzuzufügen ist.

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Peinlich kleinlich

Liebes ZDF, sage und schreibe 45 Minuten hat es gedauert, bis Du endlich ein Einsehen gehabt hast. 45 Minuten, in denen Du einfach mal so getan hast als fände parallel zum Spiel Dänemark gegen Japan kein anderes Spiel statt. Auf den Service der letzten Tage, als Du stets unter dem Ergebnis des aktuellen Spiels den Spielstand des Parallelspiels angezeigt hattest, mussten die Zuschauer gestern eine Halbzeit lang verzichten. Schließlich übertrug ja das böse Privatfernsehen namens RTL das Parallelspiel. Die haben Euch zuletzt den Klopp weggeschnappt, jetzt sollten sie Euch nicht auch noch die Zuschauer abspenstig machen.

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Der Bannstrahl des Titan

Oliver Kahn muss sich heute wieder mit Katrin „Mein lieber Herr Gerichtsvollzieher“ Müller-Hohenstein durch den WM-Tag quälen. Entsprechend genervt und geladen ist der Titan. Nachdem er in der Analyse des „Kantersiegs“ (Kicker) von Portugal gegen Nordkorea zunächst Frau Müller-Hohenstein darauf hinweisen musste, dass nicht etwa Rot seine Lieblingsfarbe sei, sondern Blau (Weshalb er in seiner Torwartkarriere stets auf blaue Jerseys (Kicker) zurückgriff), knöpfte sich der Titan im Nachgang der Partie Hugo Almeida den norkoreanischen Torwart vor. Genauer: dessen Beinkleid.

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ZDF, das kann nicht dein Ernst sein!

Bier gekühlt am Hals, Grillfleisch intus, so werden Millionen von Deutschen den Sonntag abend und den ersten WM-Auftritt des deutschen Teams verbracht haben. Alles wunderbar, 4:0 gegen hausbackene Australier. Wenn da nur nicht dieses ZDF-Expertenteam wäre, das jede gute Stimmung killt. Und Titan Oliver Kahn kann noch nicht mal was dafür.

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Heidi Kahn sucht Chinas Top-Torhüter

Oliver "Heidi" Kahn„Okay, ich habe Verletzungen, aber ich versuche trotzdem, das Beste zu geben!“ Oliver Kahn ist die neue Heidi Klum und sucht den „Kahn Principal“! Wer das nicht glaubt, sollte sich die folgenden zehn Minuten aus der chinesischen Castingshow „I Never Give Up“ gönnen, in der Oliver Kahn Handschuhe und Lebensweisheiten („Stop! Stop! Stop! Müssen wir nochmal diskutieren“) verteilt. Schneider 3, auch bekannt als „Die Katze vom Westend“, ward im Anschluß der Vergegenwärtigung dieser Bilder sofort im nächsten Flieger nach China gesehen.

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