Vorrundenaus – Jogis Kader für die EM!

Ich weiß. Wer den Bundestrainer kritisiert, kann eigentlich nur verlieren. Besonders in einer Stimmung, in der sich die meisten Fans eigentlich nur noch fragen, wen wir im EM-Finale weghauen. Denn die vergangenen Jahren zeigten: Meist macht der nette Herr Löw doch meist mehr richtig als man selbst hätte glauben können. Und dennoch kann ich nicht aus meiner pessismistischen Haut und erlaube mir, die Kadernominierung für die EM zu hinterfragen. Denn so wird das leider nichts.

 Zu wenig Dortmunder

Der BVB ist klar die national dominierende Mannschaft der vergangenen zwei Saisons. Die Spieler sind topfit, hochmotiviert und scheinen charakterlich ebenfalls sehr umgänglich zu sein. Zudem verpasst man die Chance, die Dortmunder Euphorie mit ins Turnier zu nehmen. Fahrlässig: Der falsche Bender-Bruder wurde mitgenommen, ich denke, den hat Jogi einfach verwechselt. In dieser Saison war Sven Bender in Dortmund sicherlich der wichtigere Faktor als Lars in Leverkusen. Außerdem hätte ich auf jeden Fall Kevin Großkreutz mitgenommen, egal, was man von ihm als Typ hält. Mit seiner wahnwitzigen Einsatzfreude wäre er vielleicht ein Spieler gewesen, den man mal bringen kann, wenn ein Spiel mal nicht übers Füßchen entschieden wird. Er würde zudem sicher für gute Stimmung sorgen, auch wenn er auf der Bank säße.

 Zu wenig angriffslustig

Drei Stürmer wären in Anbetracht der Formkrise des einen und der jüngsten Verletzungshistorie des anderen schon wenig gewesen. Nun ist also Cacau weg (wofür es sicherlich Gründe geben mag) und mit Gomez nur ein fitter Stürmer im Kader. Klar, Poldi kann auch vorne drin spielen, Reus will der BuTrä ebenfalls als Stürmer probieren. Aber etwas wohler wäre es mir schon, noch einen richtigen Mittelstürmer dabeizuhaben. Und sei es für den Fall der Fälle. Ein hoher Anspruch an die Fußballästhetik ist ja gut und schön. Manchmal braucht es aber auch einen, der die Pille einfach mal reinzimmert. Die Bayern können nach dem Champions-League-Finale ein Lied davon singen. Helmes ist ja auch nicht gerade schlecht drauf und dürfte – Felix sei Dank – auch einigermaßen austrainiert sein. Abgesehen davon: Was ist es für ein Signal an die Mannschaft, mit zwei Stürmern in ein Turnier zu gehen?

 Verhängnisvolle Vernachlässigung der Abwehr

Ich gebe zu, dies mag ein subjektiver Eindruck sein, aber die gesamte Zusammenstellung der Abwehr erschließt sich mir nicht so ganz. Mertesacker war in England dauerverletzt, ist aber nun dabei. Badstuber halte ich persönlich für gnadenlos überschätzt. Mag sein, dass er einen guten Ball hinten raus spielt, in den Primäreigenschaften, die ein Innenverteidiger mitbringen sollte, fand ich ihn aber stets eher mau, wenn ich ihn gesehen habe. Es gibt nur einen überzeugenden Innenverteigier, nämlich Hummels, der in seinem Verein allerdings ein komplett anderes System und eine komplett andere Spieleröffnung praktiziert als in der Nationalelf.

 Lahm ist für mich trotz rechtem Fuß einfach Linksverteidiger. Es wurde in den letzten Jahren versäumt, einen Rechtsverteidiger aufzubauen. Was Boatang im Kader zu suchen hat, habe ich noch nie verstanden, aber falls er eine Daseinsberechtigung hat, dann definitiv eher als Innen- denn als Außenverteidiger. So kann Löw eigentlich nur eines tun: Lahm auf die „falsche“, weil rechte Seite ziehen und den zumindest soliden Schmelzer mangels Alternativen auf links bringen.

 Der zunehmende Konservatismus

Die Kadernominierung ist alles in allem langweilig und bieder. Man verlässt sich zu sehr auf die Eingespieltheit der Mannschaft und die gestiegene Erfahrung der Hauptakteure. Die Verweigerung jeglicher Veränderung wird irgendwann zu einer Lähmung der Entwicklung führen. Wir können nur hoffen, dass diese nicht schon bei diesem Turnier eintritt. Zu Beginn der Arbeit für die Nationalelf sorgte Löw (mit Klinsmann) für verwunderte Gesichter als er Odonkor mitnahm. Solche Überraschungen bedeuten erstmal für eine gewisste Lebendigkeit, Durchlässigkeit in der Mannschaft, bleiben heute aber komplett aus. Es steigert den Konkurrenzdruck, wenn immer mal ein neuer Spieler einsteigt. Zudem kann man den Überraschungsmoment als taktisches Mittel einsetzen, um  den Gegner zu verwirren (vgl. Odonkor im Spiel gegen die Polen 2006).

Von dieser gedanklichen Kreativität ist nichts mehr übrig. Die üblichen Verdächtigen werden nominiert. Mit Draxler hätte man die Chance gehabt, frischen Wind zu bringen, aber der Junge wurde nach Hause geschickt. Auf Grund der Konkurrenz im offensiven Mittelfeld verständlich. Als Zeichen an die Mannschaft unverständlich, denn es heisst übersetzt: „Wir bleiben schön unter uns und machen es uns gemütlich„.

Wenn das alles mal nicht zu gemütlich wird. Man kann auch in guter Stimmung Gruppendritter werden. Und für drei Spiele reichen wohl tatsächlich zwei Stürmer.

 

Bildquelle: Wikipedia

Über den Autor: Goldschuhe aus

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.

Eier-Derby

Wenn Freitag auf einen Donnerstag fällt, kann man durcheinander kommen. Zumal die ungnädige DFL auch an Feiertagen wie Ostern kein Einsehen hat, was die Familien feindlichen Anstoßzeiten in der zweiten Liga angeht. Deshalb Supermarkt statt Schauinsland(-Arena), Spielplatz statt Stehplatz, einen Korb für den Don statt Gebinde in der Köpi-Lounge, Eiersuche statt Erlebnisorientierung (Stichwort: Kärchern).

Do, 19:30 Uhr

SSV Reutlingen – VfL Kirchheim/Teck: Das Geister-Derby – annulliert – 

Ein Spiel, das niemals stattgefunden hat, denn selbst in der Oberliga kann nicht jeder Club die finanziellen Mittel aufbringen, um am Spielbetrieb teilzunehmen. Deshalb hat Kirchheim „nur echt mit dem Zusatz ‚Teck’“ aus wirtschaftlichen Gründen sein Team abgemeldet. Alle Spiele werden annulliert und der SSV kann bereits am Montag sein Nachholspiel gegen Bonlanden bestreiten (siehe unten).

Sa, 13:00 Uhr

MSV Duisburg – Eintracht Frankfurt: Das Traditions-Derby 2:0

Zwei ehemalige Bundesligisten, deren Entwicklung derzeit diametral verläuft. Während Frankfurt sich inzwischen dem Schaulaufen Richtung erste Liga widmen und wohl den direkten Wiederaufstieg feiern kann, bleibt dem Standort Duisburg nichts außer seine Tradition. Das Säckel der Stadt ist leer, das Stadion an einen Reiseveranstalter verhökert und auf der Bank sitzt ein Ex-Schalker. Könnte es schlimmer kommen? Durchaus, wenn der Verein absteigt und damit auch sportlich die wirtschaftliche Talfahrt der Region nachvollzieht.

Sa, 15:30 Uhr

VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund: Das Meister-Derby 1:3

Kaum zu glauben, dass Wolfsburg tatsächlich einen Meistertitel auf dem Briefkopf stehen hat. Noch unglaublicher, dass sich das Team von Saddam Magath unter Umständen noch für die Europa-Liga qualifiziert, und sich Magath für seine fragwürdigen Methoden feiern lassen darf. Deshalb wäre uns ein schnödes 0:1 allemal lieber als ein spektakuläres 4:4. Denn Bayern als Meister will nun wirklich kein Mensch.

SC Freiburg – 1.FC Nürnberg: Das Baden-Franken-Derby 2:2

Hamburg, Lautern, Leverkusen – das alles ist nichts wert, wenn heute nicht der „nächste Badenstreich“ gegen Nürnberg folgt. Das Team von „Crazy“ Streich kann zwar im direkten Trainingsanzugsvergleich gegen „das Team aus der Noris“ (kicker) nicht mithalten, fußballerisch müsste man das Team allerdings in seine Schranken verweisen können. Extralob gibt es für den ersten der Pinola den Ball durch die Beine spielt und dabei den Namen seines Frisörs verrät.

1.FC Kaiserslautern – 1899 Hoffenheim: Das (Kur-)Pfalz-Derby 1:2

Schneider3 beantwortet derzeit keine Fragen zum Verein seiner Herzen, wer möchte es ihm verdenken. Dieses Beispiel sollte Schule machen, wir folgen ihm als erste.

So, 13:30 Uhr

VfL Bochum – Karlsruher SC: Das Noch-Mehr-Ex-Bundesligisten-Derby 0:0

Zwei ehemalige Bundesligaclubs, zwei Vereine, die UEFA Cup-Geschichte geschrieben haben und jetzt vor dem Abgrund stehen. Bochum rettet derzeit noch die Tatsache, dass die Hälfte der zweiten Liga noch desolater kickt als das Team von Andreas Bergmann. Karlsruhe steht mehr unter Druck und greift in seiner Verzweiflung auf Spieler wie Delron Buckley zurück, dessen große Bochumer Zeit auch schon ein gefühltes Jahrzehnt zurückliegt.

So, 15:30 Uhr

FC Schalke 04 – Hannover 96: Das Ausgeschiedene-Derby 3:0

International vorerst gescheitert, national so gut dabei, dass es nächste Saison international weitergehen könnte – alles deutet auf ein torloses Unentschieden zwischen müden Schalkern und noch müderen Hannoveranern hin.

Mo, 15:00 Uhr

SV Bonlanden – SSV Reutlingen: Das Nachholspiel-Derby 1:2

Kurze Anreise für den SSV und seine Fans: Erst auf die B 464, dann auf die B27/312 bis zur Abfahrt „Filderstadt-Bonlanden“. An der Kreuzung rechts, unter der B27/312 durch auf die Bonländer Hauptstraße. Der bis zur Buchhandlung Oesterlin in der Ortsmitte folgen, dort wieder rechts auf die K 1224 und an der nächsten Kreuzung links in die Humboldtstraße, zwei Weizen in der Sportgaststätte Bonlanden und schon kann’s losgehen. Mehr Service geht nicht, oder?

Foto: KOMUnews/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Bow down to the fucking Deathhammer!

Ihr verschenkt Euren besten Top-Torjäger in der Winterpause völlig ohne Not ins Ausland? Ihr kennt auch noch Leute, die das total geil finden? Ihr müsst stattdessen auf einen österreichischen Gnom bauen, bei dem einzig und allein der Name nach Hoffnung klingt? Ihr habt als „Abwehrchef“ (Armin „Rotzlöffel“ Veh) eine kroatische Schildkröte, die sogar ein Laufduell gegen Karel „Die Radarfalle“ Rada verlieren würde? Euer Team wurde in Paderborn sang und klanglos von einer Horde dahergelaufener Ossi-Westfalen vorgeführt? Kurz gesagt: Das Leben schlägt Euch mal wieder so richtig in die Fresse?

Na dann schlagt einfach mal zurück! Und genau zu diesem Zweck gibt es seit letzten Freitag eine neue, ultimative Waffe der absoluten Zerstörung: Asphyx, die holländischen Kult-Doom-Deather haben ein neues Vollmantelgeschoss zurechtgetrümmert, das nur eines kann: Vernichten! Entweder schnell und deathig oder langsam und doomig. Aber langsam ist besser. Viel besser.

Stellt Euch vor, Ihr würdet diejenigen, die den Verkauf des Top-Torjägers bejubelt haben, vor dem Klo Eurer Lieblingskneipe mit dem Deathhammer links und rechts die Visage verschönern! Stellt Euch vor, Ihr gebt dem hoffnungslosen Stürmerimitat nach jeder vergebenen Großchance diesen feinen Prügel zu schmecken! Stellt Euch vor, wie schnell die Schildkröte plötzlich wäre, wenn Ihr ihr mit der mächtigsten aller stumpfen Hiebwaffen (DSA-Jünger anwesend?) Beine macht! Wie wäre die Welt dann? Sie wäre besser, das ist Fakt.

Ich kann Euch sagen: Es ist ein herrliches Gefühl! Ohne Deathhammer keine Randalemeisterschaft. So einfach kann das Leben sein. Und damit Ihr wisst, wovon ich die ganze Zeit rede und träume, eat this and obey:

Einmal langsam:

Einmal schneller:

Und hier einmal der Weg zum kompletten Albumstream: decibelmagazine.com

Album des Jahres. Mindestens.

Über den Autor: Don

Mag Bier und Heavy Metal genau so gerne wie Eintracht Frankfurt. Bis 5 Uhr in der Bochumer Pinte anzutreffen. Spinnt.

Fußball aus den 80ern – eine Begegnung mit Berliner Hooligans

Als ich einmal in Koblenz auf einem Auswärtsspiel war, hatte ich die zweifelhafte Ehre, einige (ehemalige) Hooligans des 1. FC Kaiserslautern und ihre sehr verqueren Moralvorstellungen bei einem „gemütlichen“ Bier kennen zu lernen. Dabei konnte ich auch lernen, dass diese Menschen ein Verhältnis zur Gewalt haben, wie ich zum Biertrinken: es ist Teil der Freizeitgestaltung und hin und wieder erlebt man lustige Anekdoten, die man dann später in geselliger Runde zum Vergnügen aller Beteiligten zum Besten geben kann. Die meisten dieser Geschichten drehten sich dabei um die 80er Jahre, als der Zuschauerschnitt nicht zuletzt wegen zahlreicher Gewalttaten in und um die Stadien unter die Marke von 20.000 pro Spiel sank. Wer in den letzten Jahren wieder verstärkt „Chaoten“ und Gewalttäter die Bundesliga unsicher machen sieht, möchte doch mal bitte einen Blick in die Archive werfen, um das Ganze wieder etwas zu relativieren.

Beim Gang in die unteren Ligen jedoch bietet sich ein etwas anderes Bild. Wohl auch aufgrund geringerer Polizeipräsenz und sonstiger Sicherheitsinfrastruktur kommt es hier zu Ausschreitungen ganz anderer Qualität als in der „bel étage des deutschen Fußballs“ (kicker). Nicht allzu selten war dabei der berüchtigte BFC Dynamo beteiligt, sodass man von diesem eigentlich weniger mehr kennt als dessen Stasi-Vergangenheit und seine Hooligans.

Wie es der Zufall so wollte, kreuzten sich am vergangene Wochenende meine und die Wege des „sympathischen Underdogs“ (USP von Mainz 05). DFB-Pokal, erste Runde, BFC Dynamo – 1. FC Kaiserslautern. Ich freute mich richtig auf dieses Spiel abseits von Event- und Hochglanzfußball. Dass das Spiel zu einem meiner bisher prägendsten Stadionerlebnisse überhaupt wurde lag dann aber nicht am Spielverlauf oder der sportlichen Dramatik.

Schon bei der Anreise zum Stadion fiel mir auf, dass das Publikum hier wohl ein anderes ist, als ich es aus der 1. und 2. Bundesliga gewohnt war. In meiner Bahn fuhren keine Frauen, keine Kinder, sondern beinahe ausschließlich trainierte Mittdreißiger mit, ichsachmal, praktischen Frisuren. Ich traf meine beiden Freunde an der Stadionhaltestelle und wir suchten eine, unserer Meinung nach, echte Berliner Kneipe auf. Das Publikum war ein ähnliches wie in meiner Tram, die Biere wurden uns wegen eines Glasverbots in Plastikbechern ausgeschenkt.

Nach dem Genus eines wundervoll süffigen „Schultheiss“ flohen wir in Richtung Stadion. Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark liegt ist wohl das, was man einen „Oldchool-Ground“ nennen würde; mitten im Wohnviertel gelegen sind die vier Flutlichtmasten das prägende Charakteristikum des Stadions. Der Gästesektor war, bei Dauerregen, selbstverständlich nicht überdacht und wir nahmen unsere Stehplätze in der Nähe der Eckfahne ein, holten uns ein weiteres Bier und warteten auf den Anpfiff.

Die Stimmung war ordentlich, der Spielverlauf erwartungsgemäß. Lautern führte zur Halbzeit mit 2:0, das 1:0 war richtig schön herausgespielt und die Amateure vom BFC hatten eigentlich keinen Auftrag. Die Lauterer sangen fröhlich ihre Liedchen und auch die BFC-Fans boten einiges an Anfeuerung und Schlachtrufen auf. Um die 80. Minute herum dann wurde die Stimmung etwas hitziger, ein, zwei Rauchbombem stiegen aus dem Fanblock von Dynamo auf und eine Reihe von Böllern wurde gezündet. Weltschiedsrichter Rafati ließ aber nach fünf Minuten weiterspielen. Schließlich folgte der Abpfiff und wir erklommen die Treppen, um das Stadion zu verlassen.

Von den Leuten, die uns entgegen strömten ließen wir uns nicht irritieren und waren schon fast ganz oben angelangt, als uns auffiel, dass da eine massive Prügelei im Gange war, einige Augenblicke später lagen die Ersten auf dem Boden und hatten das eine oder andere Polizistenknie im Rücken. Wir machten uns langsam wieder auf den Weg nach unten, nur um zu sehen, dass auf der anderen Seite des Pufferblocks erste Sicherheitstore aufgingen und ein paar Dynamofans durch den Innenraum auf den lauterer Ultrablock losrannten. Komischerweise sah sich die sympathische Ordnerin, die einige Minuten zuvor noch grinsend einen einzelnen Lauternfan von Zaun stoßen wollte nicht in der Lage, zusammen mit Ihrem Kollegen auch nur einen Berliner aufzuhalten. Es folgte ein lustiges Handgemenge mit Fahnenstangen, bis uns bewusst wurde, dass von Links oben, unten und aus der Mitte BFCler auf den Gästeblock zurannten. So schnell wie wir waren wohl manche Familienväter und andere Fans nicht und bekamen seitens der Hooligans aus Ostberlin einiges ab. Nach zehn Minuten schien die Situation schließlich halbwegs unter Kontrolle, auch wenn aus allen Richtungen noch gegen Fans aus Kaiserslautern gepöbelt wurde; ob nun von einem 50-Jährigen mit seiner Tochter (?) im Arm oder oder von einigen Kandidaten, deren Foto man in den entsprechenden Bildstrecken einschlägiger Onlinemedien wiederfindet.

Insgesamt bleiben einige Fragen unbeantwortet, die den Ordnerdienst, die Polizeitaktik und einige andere Dinge betreffen. An diesem Samstag hatte sich jedenfalls scheinbar die gesamte Berliner Assozialität versammelt, um den Gästen aus der Pfalz mal wieder zu zeigen, wo der Hammer hängt. Ob der Sturm eines bunt gemischten Gästeblocks dafür die richtige Maßnahme ist, bleibt jedem selbst überlassen. Ich war am Ende jedenfalls froh, dass ich meinen Schal in der Eile doch nicht mehr gefunden haben…

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Linksammlung 25.Spieltag

Eine Heimat, für die ich mich schäme...Wenn im TV nur „Illusion“ Bielefeld gegen den KSC „angeboten“ (T. Schaaf) wird, kann man sich getrost mal ein Stündchen der Lektüre widmen. Diesesmal erklärt Andi „Natürlich mit rechts“ Brehme, wieso Deutschland 1990 auch ohne Bodo Illgner Weltmeister geworden wäre, die HSV-Supporters diskutieren, ob Ultras die besseren Fans sind, während sich das Wirtschaftsmagazin „Brand Eins“ mit der Fifa und ihrer Top-Marke auseinander setzt. Ums Finanzielle geht es auch in den Überlegungen der Sportschau bezüglich der umstrittenen „50+1-Regel“.

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+