Ailton im Dschungelcamp

Kugelblitz im Dschungelcamp

Ich oute mich: Ich bin Fan des RTL Dschungel-Camp mitsamt seiner Dschungel-Domina Sonja Zietlow und dem Moderations-Kugelblitz Dirk Bach, und habe bisher so gut wie keine Minute des privaten Qualitätsfernsehen verpasst. Wer angesichts der spektakulären Verpflichtung von Ailton dieses Jahr nicht einschaltet, soll deshalb mit „DSDS“ nicht unter drei Jahren am Stück bestraft werden.

Ailton setzt die Reihe nach dem Ende ihrer Karriere bestürzend erfolgloser Fußballer im Dschungel-Camp fort und tritt die Nachfolge von Eike Immel und Jimmy Hartwig an. Nach Stationen bei Werder Bremen, Schalke 04, Besiktas Istanbul, dem HSV, Roter Stern Belgrad, den Grasshoppers Zürich, dem MSV Duisburg, Metalurg Donezk, dem SCR Altach, Chongqing Lifan, dem KFC Uerdingen 05 und dem FC Oberneuland heuert Ailton jetzt in der RTL-Dschungel-Elf an. Der Mann dürfte in jeder Hinsicht ein echter Zugewinn für die fünfte Staffel der Sendung sein, die ansonsten von D-Prominenz bevölkert wird, die man entweder erfolgreich verdrängt (Daniel Lopez, Martin Kesici, Vincent Raven), längst vergessen (Brigitte Nielsen, Ramon Leiß, Radost Bokel, Jazzy), oder einfach noch nie gehört hat (Rocco Stark, Kim Debkowski, Micaela Schäfer). Dazwischen Ailton, der unvergleichliche, der einzigartige, der vielleicht größte Entertainer an der Seitenlinie, der je in ein Mikrophon radebrechen durfte.

Es ist zu vermuten, dass RTL den lieben Ailton konsequent untertiteln wird, andernfalls lassen sich die vielen Nuancen seines Brasilo-Deutsch kaum erfassen, geschweige denn goutieren.

Favorit auf die Krone des Dschungelkönigs ist Ailton jedenfalls, dazu braucht es definitiv keine noch so absurd konstruierte Vorstellung der „schillernden Persönlichkeit“, wie sie RTL zum besten gibt:

Claude Makelele, Christian Vieri, Filippo Inzaghi, Roberto Carlos, Fabio Canavaro, Jan Koller oder Jay-Jay Okocha – Fußballer der Extraklasse, die eines gemeinsam haben: Sie wurden geboren im Jahr 1973 – als im brasilianischen Nest zwischen Campina Grande, Joao Pessoa und Recife ein Junge das Licht der Welt erblickte, der später einmal die deutsche Bundesliga aufmischen würde. Die Rede ist von Ailton Goncalves da Silva.

Damit Ailton auch vom weniger Fußball-affinen Teil der RTL-Kundschaft erkannt wird, hat man ihn fürs Dschungel-Camp Fotoshooting in ein grün-weißes Trikot gesteckt. Es dürfte allerdings nicht lange dauern bis Ailton im Camp blank zieht und das verbreitet, was sich die RTL-Redakteure unter „brasilianische Lebensfreude“ an die Pinnwand mit den Moderationskärtchen für Frau Zietlow und Herrn Bach gepinnt haben. Freitag geht’s zur besten Sendezeit los, ich bin dabei!

Foto: wikipedia.org

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Mario Gomez

Mario ‚Jay Jay‘ Gomez

Was macht man eigentlich so als Fußballmillionär den lieben langen Tag, wenn das Abschlusstraining vorbei ist, und bis zum Anpfiff noch ein paar Stunden tot zu schlagen sind? Während seine Kollegen wohl vor allem mit dem Controller in der Hand wahlweise vor der Playstation oder der Xbox das am Abend anstehende Spiel mit Fifa 2010 oder Pro Evolution Soccer schon einmal ausboxen, hat Mario Gomez vom FC Bayern München ein anderes Hobby:

„Ich habe mir vor dem Spiel noch YouTube-Videos von schönen Toren reingezogen, so wie ich das immer mache. Da habe ich Jay-Jay Okocha während seiner Zeit in England sensationell geile Tore machen sehen – und eben diesen Jubel“

http://www.youtube.com/watch?v=6RvsDAYSLHw Sympathisch, dass sich hier ein Fußballer als Fan seiner Sportart outet, der den lieben langen Tag nichts lieber täte als Tore schießen. Und wenn das nicht möglich ist, sich wenigstens welche anschauen. Schlichter als auf der Playstation sein virtuelles Abbild zu lenken, ist diese Weltsicht sicherlich nicht. Gomez weiß jedenfalls ganz genau, seit wann und weshalb ihn, den Stürmer, ausgerechnet der Mittelfeldspieler Jay-Jay Okocha fasziniert:

„Fußball im Fernsehen hat mich früher immer gelangweilt. Als ich sechs oder sieben Jahre alt war, habe ich in der Sportschau – ich glaube es war Frankfurt gegen Dresden – Okocha den Ball an der Eckfahne hinten hoch ziehen sehen. Von dem Moment an war ich Jay-Jay Okocha-Fan“

Hier der Videobeweis: http://www.youtube.com/watch?v=9XWgQdQFNSI Andererseits scheinen die Videos aus den frühen 90er Jahren auch noch anderweitig Spuren bei Mario Gomez hinterlassen zu haben. Ganz Mädchenhaft frage ich deshalb schüchtern in die Runde: Ist das eigentlich eine Frisur, auf ihrem Kopf, Herr Gomez? Oder hingen neben den Jay-Jay Okocha-Postern im Jugendzimmer auch noch ein paar von Spandau Ballet? Alle Zitate: spox.de Bild: mario-gomez.de

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