Derby – Mehr als Pferdefutter

Was ist das schlimmste, was einem Mann passieren kann? „Richtig“ (M. Barth), gemeinsam mit dem Weibe ein schwedisches Möbelhaus besuchen zu müssen. Da hilft auch kein „Köttbullar-All-you-can-eat“, schlechte Laune ist vorprogrammiert. Mir steht dieses „harte Programm“ am morgigen Tage „ins Gesicht“, wie Horst Hrubesch Andy Brehme sagen würde, weshalb es die Derby-Vorschau schon am heutigen Donnerstag gibt. Endlich sind wieder alle Teams an Bord, in der Oberliga Baden-Württemberg soll am Wochenende wieder die Kugel rollen und die „längste Winterpause der Welt“ (Guru) beendet sein.

Fr, 20:30 Uhr

VfL Bochum – Dynamo Dresden (Das Topspiel-Derby) 0:2

Das „Topspiel“ am Freitagabend, bei dem man vor lauter Elend auf und abseits des Rasens am liebsten gar nicht hinschauen möchte. Einzige Hoffnung derzeit für alle Bochumer: Stefan Kuntz könnte demnächst auf dem Arbeitsmarkt auftauchen, wenn seine Lauterer weiter so schwächeln. Auch schwierig abzuschätzen, ob Dynamo Fans mitbringen darf oder nicht, die Urteile des DFB ändern sich derzeit ja schneller als andere Vereine den Trainer wechseln.

Sa, 15 Uhr

SV Bonlanden – SSV Reutlingen (Das Miese-Platzverhältnisse-Derby) ausgefallen

Auch wenn man es sich im Rheinland oder im Ruhrgebiet niemand vorstellen kann, aber in Süddeutschland gab es dieses Jahr Schnee. So viel davon, dass das Auftaktspiel des SSV Reutlingen in Bonlanden abgesagt werden musste. Jetzt müssen sich die 05er noch eine Woche länger gedulden und gegen Kracherteams wie Of(t)erdingen und Willmandingen antreten, um sich für die Liga fit zu halten, in der ebenso viele Mannschaften aufsteigen, wie absteigen. Nämlich genau eine, nachdem sich Kirchheim bereits vom Spielbetrieb verabschiedet hat.

Sa, 15:30 Uhr

SC Freiburg – FC Schalke 04 (Das Letzte-Chance-Derby) 2:1

Man hätte es auch das „Hätte, Wäre, Könnte“-Derby nennen können. Wenn Freiburg die Klasse halten will und nicht nur im Schönreden indiskutabler Ergebnisse glänzen möchte, sollte man gegen Schalke punkten. Wenn Schalke noch in diesem Jahr Meister werden möchten, sollten die „Knappen“ (Kicker) dringend punkten, am besten mit einem „Dreier“ (Kicker). Doch der Konjunktiv macht alles zunichte und wir können uns auf ein sauberes, uninspiriertes, teilweise pomadig geführtes 0:0 freuen, an dessen Ende der neue „Badenstreich“ (Brüller!) wieder zu einer ultimativen Lobhudelei auf seine Jungs ansetzen wird. (Kleine Anekdote am Rande: Wer wissen will, wie Goldschuhe aus aussieht, der sollte sich mal Horst Heldt genauer ansehen. In Sachen Rauchleistung dürften die beiden zweieiige Zwillinge sein…)

1.FC Kaiserslautern – VfL Wolfsburg (Das Hopp- oder Top-Derby) 0:0

„Fakt ist“ (Goldschuhe aus), dass hier zwei der desaströsesten Teams der Liga aufeinander treffen. Während aber Magath auf der einen Seite sich nur selbst entlassen kann, möchte Kuntz auf der anderen Seite am liebsten gar niemand entlassen. Wird er aber wohl bald müssen, denn „so sind nun mal die Gesetzmäßigkeiten des Geschäfts“. Den Rest besorgen dann die sympathischen „Fans“ der Lauterer, die unter der Woche durch antisemitischen Vollquatsch auffällig wurden und Kurz und Kuntz so vielleicht die Entscheidung abnehmen, wie lange die beiden noch dem weltweit einzigen „für die ganze Region wichtigen“ (K. Beck) Verein vorstehen möchten.

Sa, 18:30 Uhr

Borussia Dortmund – 1. FSV Mainz (Das Klopp-Tuchel-Derby) 2:1

„Sympath-Mann“ (Ailton) gegen den Unsympathen der Liga, mit dem hoffentlich besseren Ende für Dortmund. Denn schlimmer als Tuchels Geturne an der Seitenlinie sind nur noch Tore durch Zidan, der schon mal 8000 Euro zur Seite legen sollte für seine „Schmähgesänge“ (Kicker) nach dem Derby gegen Kaiserslautern. Menschen, die auch nur ein kleines bisschen Niveau und Stil haben, hätten gewusst, dass es nach diesem Spiel keinerlei Schmähungen der Lauterer bedurft hätte.

So, 13:30 Uhr

Eintracht Frankfurt – Energie Cottbus (Das Rudi-Bommer-Derby) 1:0

Während „Weltstar“ Pele Wollitz lieber wieder in Osnabrück „auf der Kommandobrücke“ steht, darf jetzt Rudi Bommer den Übungsleiter in Cottbus geben. Was zur Folge hat, dass Cottbus inzwischen jeder Unterhaltungswert abhanden gekommen ist. Denn darüber verfügt Pele „Ich weiß was sich gehört“ Wollitz in jedem Fall. Lockerer Sieg für Vehs Schülerelf.

Foto: Alberto Varela/flickr.com

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Jetzt neu: Der Derby-Indikator

Aufmerksame Leser werden es bemerkt haben, es gibt eine kleine Neuerung auf 5 Freunde im Abseits, deren Einführung diese Woche besonders schmerzhaft ist: Der Derby-Indikator. 5 Freunde gegen den Rest der Welt lautet jedes Wochenende die Devise, Montagfrüh wird dann abgerechnet – mit klarer Kante ein harter Schnitt gemacht bis der Rubikon der Erfolgslosigkeit endgültig überschritten ist. Weit davon entfernt können wir nicht mehr sein angesichts der desaströsen Bilanz von 8:21 Toren und drei mickrigen Punkten, für die ausgerechnet Vollspans Meister-Dortmunder sorgen mussten. Sonst auf der ganzen Linie kollektives Versagen und schmerzhafte Niederlagen.

Foto: koocbor/flickr.com

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Germany’s Next Top-Derby

Ein Fußballwochenende der Superlative steht an, Derbys noch und nöcher, dazu ein „Supersonntag“ (Sport 1) mit dem Hit Schwarz-Weiß Essen gegen die Sportfreunde aus Verlieren Siegen. Dazu muss Turu Düsseldorf bei Hamborn 07 ran, bevor am Montag Guru von der Kreuzeiche und Esleben mal wieder bei Fortuna nach dem Rechten schauen, denn auch im schrecklichsten Stadion der Welt in der Esprit-Arena ist Derbyzeit, Fortuna trifft auf Alemannia aus Aachen mit Friedhelm „Jeck“ Funkel.

Sa, 13 Uhr

SpVgg Greuther Fürth – VfL Bochum (Das Minuskel-Derby) 6:2

Bevor diese Partie überhaupt angepfiffen wird, steht es schon 3:1 für Fürth. Drei Kleinbuchstaben – Minuskeln wie der Kenner sagt – im Vereinsnamen gegen einen. Nicht mal in dieser Rubrik kann der VfL aus Bochum mit einem der heißesten Aufstiegskandidaten mithalten. Es ist ein Jammer, hoffentlich wird nächstes Jahr alles besser, diese Saison sollte man rund um die Castroper Straße einfach mal abhaken.

Sa, 15:30 Uhr

VfB Stuttgart – SC Freiburg (Das Baden-Württemberg-Derby) 4:1

Alleine für Fredi Bobics dämliche und ehrverletzende Aussage, dass es „den Freiburgern“ egal ist, ob sie in der ersten oder zweiten Liga spielen, sollte man die Landeshauptstädter in ihre Einzelteile zerlegen. Mein Tipp: Bis dahin nochmal Standards üben, damit kommt die Truppe des schönen Bruno nicht so klar, da kann im Tor ruhig einer der „Top-3-Torhüter Deutschlands“ (Schneider 3) stehen. Denn eins steht fest: Stuttgart dürfte es nicht egal sein, ob sie in der ersten oder zweiten Liga spielen…

FSV Mainz – 1.FC Kaiserslautern (Das Pfalz-Derby) 4:0

Was sollte man zu diesem Spiel noch sagen, was der „Präsi“, „legendärer Pfalzpunker“ und Sänger der Präsidenten, nicht schon gesagt hätte. Also ganz im Sinne von „Bilder sagen mehr als Worte“ nochmal zur Verdeutlichung:

So, 13:30 Uhr

SC Paderborn 07 – Eintracht Frankfurt (Das Spitzenspiel-Derby) 4:2

Eigentlich gilt eine Reise nach Paderborn als eine der Höchststrafen im deutschen Fußball (gleich nach Auswärtsfahrten ins inexistente Bielefeld), und dann auch noch das: Der SC stellt nicht nur den erfolgreichsten Torschützen der zweiten Liga, sondern macht „den Etablierten“ (kicker) wie Frankfurt auch noch das Leben in Sachen Aufstieg schwer. Zudem verfolgt der Don lieber das Projekt „VIP-Bereich leer trinken“ bei Schwarz-Weiß Essen als seine Adler in Paderborn zu unterstützen. Misanthrop Goldschuhe aus verlässt das Haus ja sowieso nur zum Bier holen…

So, 15:30 Uhr

Bayern München – FC Schalke 04 (Das „Wir schwächeln“-Derby) 2:0

„Ja gut, sicherlich“ (Rudi Völler), Bayern München steckt in der Krise, aber wer kümmert sich eigentlich um die derzeit desolaten Schalker, die gestern im UEFA Cup wirkten als würden sie nicht gegen zuletzt neun Pilsener, sondern mit neun Pils spielen. Verletzt sich jetzt noch Huntelaar, dürfte Schalke in der derzeitigen Verfassung noch um den Klassenerhalt zittern müssen…

17:30 Uhr

Borussia Dortmund – Hannover 96 (Das „Wir sind in Form“-Derby) 3:1

Borussia Dortmund gegen Hannover 96, vor fünf Jahren wäre dieses Spiel noch ein niveauarmes Gekicke zweier Abstiegskandidaten gewesen, heute treten zwei Teams gegeneinander an, die „mit Plan“ kicken und derzeit gut in Form sind. Gute Voraussetzungen also für ein spektakuläres 5:5.

Foto: Ian Muttoo/flickr.com

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Derby da bin ich dabei, dat is prima…

So langsam ist der Blutdruck nach dem packenden Montagsspiel wieder auf Normalmaß. Die Hälfte der 5 Freunde-Belegschaft feiert den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff (Wen wir als Nachfolger fordern, dürfte klar sein) inzwischen im rheinischen Karneval, der Rest läuft sich warm für die Derbys des Wochenendes, das jedem Sportjournalisten Anschauungsmaterial dafür liefert, was ein Derby wirklich ist. Und wir meinen damit ausdrücklich nicht, das Treffen zwischen Werder Bremen und dem HSV.

Sa, 13 Uhr

VfL Bochum – Union Berlin (Das „Städte mit B“-Derby)

Wir mussten uns letzte Woche darüber aufklären lassen, dass in „Deutschlands schönstem Stadion“ nicht die Grantler, sondern die Experten recht behalten hätten, was die Situation des VfL Bochum angeht. Aber kein Wunder, dass der Verein nicht auf die Beine kommt, ist der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende doch derzeit mit der Promotion eines neuen Buches beschäftigt. Andererseits muss man natürlich froh sein, dass der DFB ein derart mittelprächtiges Duell zwischen Not und Elend auf die familienunfreundlichste Zeit am Wochenende terminiert hat. So kommt niemand in die Versuchung sich dieses 0:0 anzusehen…

Eintracht Frankfurt – FSV Frankfurt (Das Derby-Derby)

Selbst auf Wikipedia wird der umgangssprachliche Gebrauch des Wortes „Derby“ gepredigt, dabei ist und bleibt ein Derby das Duell zweier Mannschaften aus einer Stadt, exemplarisch vorgeführt am Beispiel der Frankfurter Eintracht und dem FSV Frankfurt. Armin Veh hat vorsichtshalber schon mal eine Pressekonferenz für Sonntag anberaumt, falls er nach dem „Derby-Derby“ erneut sprachlos sein sollte und mit einer Nacht Distanz „Rotzlöffel“ der Schauspielkunst geißeln muss. Wobei er in der „Causa Rösler“ natürlich vollkommen recht hat, was aber aus Sicht einiger 5 Freunde in der Natur der Sache liegt, schließlich begann dessen Karriere in Ulm

Sa, 15:30 Uhr

Hertha BSC – Borussia Dortmund (Das Skibbe-Derby)

Wer war eigentlich der Typ, der fünf Wochen lang Hertha BSC so herrlich erfolglos trainiert hat? Dass zwischendurch tatsächlich Namen wie Balakov oder Thomas Doll als Nachfolger gehandelt wurden, sorgt bei uns eher dafür, dass wir uns „den Arsch ablachen“! Im Spiel gegen Dortmund dürfte es für die „alte Dame“ um Schadensbegrenzung gehen und am Ende der Saison nur noch darum, wer Berlin in die zweite Liga begleitet. Vielleicht ein ähnlich unnötiger Abstieg, wie der von Frankfurt im letzten Jahr. Wer saß bei denen noch gleich auf der Bank? Und wo begann dessen Karriere?

1.FC Kaiserslautern – M’Gladbach (Das „Rheinland gegen Pfalz“-Derby)

Man muss Schlimmes befürchten für die „Roten Teufel“, die derzeit mindestens so heftig absteigen wollen wie Hertha BSC. Vorne keine Tore, hinten kein Gerry Ehrmann, dazwischen Christian Tiffert. Noch Fragen?

Sa, 18:30 Uhr

SC Freiburg – Bayern München (Das Pokalklatschen-Derby)

Schlimme Erinnerungen werden wach, an ein Pokalspiel zwischen beiden Mannschaften. Die 5 Freunde waren vollzählig zum gemeinschaftlichen Rudelkucken im Esleben’schen Palast angetreten und wurden Zeugen einer der höchsten Niederlagen ever der Breisgauchos. Seither gilt ein striktes Einzelguck-Gebot. Mal schauen in welcher Düsseldorfer Kneipe der Karneval wenigstens 90 Minuten pausiert.

So, 15:30 Uhr

FC Schalke 04 – VfL Wolfsburg (Das Felix Magath-Derby)

Ein Spiel, das jetzt schon einen Gewinner kennt: Felix Magath. Egal, wie es ausgeht, der „Erster alles“ des VfL Wolfsburg und ehemalige „Erster alles“ des FC Schalke wird sich anschließend auf die Schulter klopfen und Buddha gleich im Tee rühren, bis der Boden aus der Tasse fällt. Insofern müsste dieses Derby richtiger „Erster alles“-Derby heißen, oder vielleicht doch besser „Gazprom-VW-Derby“, denn beide Clubs hängen finanziell doch ganz schön am Tropf…

Foto: Metro Centric/flickr.com

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Derby or not to be

Freitagnachmittag, es geht hart auf Feierabend zu. Was mussten wir bis hierhin nicht alles ertragen: Die Auflösung einer unserer absoluten Lieblingsbands, ein lächerliches Urteil des DFB, Arbeit, Poparbeit. Aber jetzt ist das Feld bestellt für ein Fußballwochenende, wie gemalt. Derby-mäßig geht jedenfalls mal wieder einiges und wer uns treffen will, wir sind am Montag drei Mann hoch in der Esprit Arena. Sag schon, Don, wo kann man uns treffen? „Vor dem Stadion!“.

Fr, 20:30 Uhr

VfL Wolfsburg – SC Freiburg (Das Abstiegsderby)

Zwei Abstiegskandidaten unter sich. Während die Wolfsburger Spieler aber immer noch damit beschäftigt sind, sich gegenseitig kennen zu lernen, ist Freiburg vergleichsweise akzeptabel aus der Winterpause gekommen. Nur zwei Pizarro-Tore am letzten Spieltag und ein Punkt gegen Bremen sind dabei höher anzusehen als der letzte Aufstieg. Doch im Chancen auslassen ist der SC nach wie vor Chef. Dürfte also mit Glück wieder ein Unentschieden geben. Ansonsten: file under „ewiger Aufbaugegner“…

Sa, 15:30 Uhr

Borussia Dortmund – Bayer Leverkusen (Das vermeintliche Spitzenspiel-Derby)

Dortmund gegen Leverkusen – das liest sich auf dem Papier wie ein Spitzenspiel, wäre die Leverkusener Truppe nicht immer dann auf Tauchstation, wenn es darauf ankommt. Ausreden gibt es ja genug: Ballack, Robin „Ich habe Fußball erfunden“ Dutt, Rudi „Scheißdreck“ Völler, Wolfgang „Spatenkinn“ Holzhäuser, …

Bayern München – 1.FC Kaiserslautern (Das Südwest-Derby)

Was sagte ich letzte Woche über den FCK? Die Favoritenrolle scheint den Bauern nicht zu liegen, gegen Bayern hat man die definitiv nicht inne. Ob es was bringt? Wohl kaum, seit letztem Wochenende jedenfalls heißester Abstiegskandidat neben der Null-Punkte-Hertha unter „Acht-Punkte“-Mike.

Sa, 18:30 Uhr

Borussia M’Gladbach – FC Schalke 04 (Das eigentliche Spitzenspiel-Derby)

Wer hätte gedacht, dass hier zwei potentielle Meisterschaftskandidaten gegeneinander antreten? Ob das nun unbedingt als Beweis für die Qualität der Bundesliga gelten muss, sei dahin gestellt. Die Schale wird aber keines der beiden Teams in den nächsten Jahren in den Himmel recken, eher steigt eins der beiden Teams ab. Ja, das ist eine Wette, wer schlägt ein?

So, 13:30 Uhr

FC St. Pauli – VfL Bochum (Das „Eigentlich müssten wir aufsteigen“-Derby)

Die Diskrepanz zwischen Anspruch und trauriger Realität ist dieses Jahr wohl kaum größer als in Bochum. Eine Schande, dass im schönsten deutschen Stadion die Grantler der letzten Jahre Recht bekommen haben. Unser Beileid an Kollege Papa-la-papp und den geschätzten Ben „Scudetto“ Redelings.

Mo, 20:15 Uhr

Fortuna Düsseldorf – Eintracht Frankfurt (Das Randale-Derby)

Action am Montagabend, wo gibt’s das schon, wenn nicht bei den Auftritten der Frankfurter Eintracht. Chef-Psychologe Armin Veh hat in jedem Fall dafür gesorgt, dass sich beide Teams einen unerbittlichen Kampf liefern werden. Also: 60 Minuten lang planloses Gerenne bei höchstem Tempo, die letzten 30 Minuten ausgepumpt auf den „lucky punch“ warten. Wenigstens winkt anschließend die längste Theke der Welt und besseres Bier als in der „Esprit Arena“. Hach, Fußball, ist schon geil…

Foto: KOMUnews/flickr.com

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Derby schreit er…

Wenn hier sonst schon die ganze Woche nichts passiert, auf die Derbyvorschau ist Verlass. Dieses Wochenende greift endlich die zweite Liga wieder ein, gleich mit einem lupenreinen Knallerderby – dem traditionsbelasteten „Eintracht-Derby“ zwischen Frankfurt und Braunschweig. Ob Helmes wohl mit wehmütigem Blick auf der Tribüne sitzen wird, während Gekas in der fernen Türkei Tor auf Tor schießt… Das Wochenende wird es weisen, so oder so.

Fr, 20:30 Uhr

1.FC Nürnberg – Borussia Dortmund (Das „Polonaise“ Derby)

„Der Club is a Depp“ heißt das Sprichwort, daran dürfte sich auch nach dem Treffen mit den frisch verlängerten „Kloppos“ und „Susis“ nichts ändern. Während Dortmund weiter Bayern jagt, machen die Clubberer per Polonaise mit der halben Liga aus, wer am Ende der Saison absteigen darf.

Sa, 15:30 Uhr

FC Schalke 04 – FSV Mainz (Das „Christian Fuchs“ Derby)

Ich freue mich schon jetzt auf den ersten „Field Reporter“ der Christian Fuchs mit der blitzgescheiten Frage behelligt, ob es sich um ein „ganz normales“ Spiel für ihn gehandelt habe. Schließlich hat er vor Schalke ja das Trikot der „Fisch-Mänzer“ getragen. Hoffentlich nimmt sich Fuchs beim Beantworten der Frage ein Beispiel an Heiko Vogel.

So, 13:30 Uhr

Eintracht Frankfurt – Eintracht Braunschweig (Das „Eintracht“ Derby)

Der arme Patrick Helmes muss weiter Frondienst in Saddam Magaths Kompanie leisten, statt bei Veh durch den Schnee zu tollen und gemeinsam mit Amedick die Eintracht Richtung erste Liga zu ballern. Ein Glück für ihn, dass das Spiel in Frankfurt stattfindet, sonst hätte er die spielfreie Zeit noch in der Wolfsburger Nachbarschaft verbringen können.

VfL Bochum – Hansa Rostock (Das „Erste Liga“ Derby)

Weiter weg von der ersten Liga waren diese beiden Clubs noch nie (Ja, gut, Rostock schon…). Bochum hat mit dem Verkauf von Tese jetzt auch dem letzten Fan das Signal gesendet: „Erste Liga, später wieder!“. Ein ähnliches Image als graue Maus hätte Rostock auch gerne, aber die haben ja noch ihre Fans…

15:30 Uhr

SC Freiburg – Werder Bremen (Das „Kantersieg“ Derby)

Ich muss gar nicht in die Statistik schauen, um zu wissen: diese Punkte gehen an die Weser. Eigentlich ist nur noch zu klären, wie hoch Bremen gewinnt und ob Pizarro mal wieder ein Hattrick gelingt. Zweite Liga wir kommen, und zwar im Laufschritt.

17:30 Uhr 

1.FC Kaiserslautern – 1.FC Köln (Das „Effzeh“ Derby)

Drei Punkte, die K’lautern holen muss, will man sich nicht endgültig zum Gespött aller Großstädter machen. Köln ist in jedem Fall dieses Jahr die größtmögliche fußballerische Wundertüte, die am Ende der Saison den Torschützenkönig stellen könnte und trotzdem absteigt. Und im Umfeld tun wieder alle überrascht.

Foto: Eamon Curry/flickr.comИкони на светци

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Lieber Derby als darben

Letzte Woche noch sträflich wegen Winterpausenblues und Dschungelcamp-Fieber vernachlässigt, gibt’s diese Woche wieder die brandheiße Vorschau auf die anstehenden Derbys. Die fällt allerdings reichlich kurz aus, weil die zweite Liga derzeit pausiert. Wieso, weiß mal wieder kein Mensch…

Sa, 15:30 Uhr:
Dortmund – Hoffenheim (Das „Nachhaltigkeits“ Derby)

Wenn der wiedererstarkte Fastpleitier gegen den Emporkömmling aus dem Kraichgau antritt, kann man wieder einmal den Unterschied zwischen Traditionsverein und gekaufter Tradition bewundern. Volle Hütte in Dortmund, nur im Hoffenheimer Fanblock dürften noch reichlich Plätze übrig sein, auch wenn Crescendo Hohenlohe vollzählig antritt. Spätestens seit Tom Starke zum verbalen Rundumschlag gegen das Hoffenheimer Publikum ausgeholt hat, weiß man: mehr als 1000 Fans können da gar nicht kommen…

Augsburg – Kaiserslautern (Das „Sechs-Punkte“ Derby)

Jos „Der lächerliche Schnauz“ Luhukay gegen Marco „Kapuzenpullover“ Kurz. Letzterer hat seit einem durchaus lesenswerten Interview mit den 11 Freunden ziemlich an Kontur gewonnen. Das kann man von seinem Gegenüber nicht behaupten, da kann er so oft er möchte den „Power-Mischi“ auf die Tribüne setzen. Besonders unangenehm für mich als Freiburger sind die Auftritte des ehemaligen SC-Managers Andreas Rettig an seiner Seite, der schon in Köln bewiesen hat, dass er der schlechteste Verlierer der Welt ist und eigentlich permanent die beleidigte Leberwurst spielt.

Sa, 18:30 Uhr:
Köln – Schalke (Das „Jecken-Knappen“ Derby)

Wundertüte Köln gegen Huubs Knappen. Die sind in der Winterpause standesgemäß Unter Tage gewesen, lieferten der Presse damit tolle Bilder und bauchpinselten die eigene Klientel in Sachen „Malocher-Image“. Wer allerdings das dritte Tor gegen Stuttgart letzte Woche gesehen hat, dem dürfte klar sein: diese Zeiten sind vorbei. Auch wenn der Knurrer von Kerkrade wieder auf der Bank sitzt.

So, 15:30 Uhr
Mainz 05 – Freiburg (Das „Rumpelstilzchen“ Derby)

„Folgt der nächste Streich?“ „Baden-Streich für Tuchels Mainzer?“ Man braucht gar nicht in die Zeitungen zu schauen, um sich die Schlagzeilen vor dem Duell der Trainer-Rumpelstilzchen auszumalen. Für Tuchel und Streich wäre es jedenfalls besser, wenn ihre Coachingzonen innen mit Gummi ausgekleidet wären. Das hätte auch den Vorteil, dass ihnen so der Zugriff auf den „vierten Offiziellen“ verwehrt wäre, zu dessen ganz speziellem Freundeskreis ja der Gauleiter „Fußball Rheinhessen“ im besonderen gehört.

Spielfrei: Eintracht Frankfurt, VfL Bochum, SSV Reutlingen

Foto: *Debs*/flickr.com

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Derbytime! Can’t Touch This!

Derby, Conneticut
Endlich Wochenende, endlich wieder Derbyzeit. Spannende Duelle stehen an, Teile der 5 Freunde sprechen seit Tagen nicht mehr miteinander, blanker Hass bestimmt die Kommunikation. Und dann steht am Montag auch noch der erste Teil des Wurstwasser-Double Features auf dem Programm. Die Spiele im einzelnen:

Fr, 20:30 Uhr:
Hertha BSC – FC Schalke 04 (Das Freitagsderby)

Bleibt er oder geht er? Tattoo-Babbel ziert sich derzeit, während Huub Stevens weiter grantiger aus der Wäsche schaut als Rinus Michels und Ernst Happel zusammen. Nicht nur auf dem Papier prädestiniert für ein Unentschieden auf niedrigem Niveau. Wer will schon Freitagabends nach Berlin? Buxe träumt derweil von Xavi und Raul vereint in „Ultrabeauty“.

Sa, 13 Uhr:
VfL Bochum – Fortuna Düsseldorf (Das 5 Freunde-Derby)

Auszüge aus dem Email-Verkehr der letzten Tage:
Goldschuhe aus: „Diese eklige Drecksbetrügertruppe aus Düsseldorf schaue ich mir maximal im Fernsehen an.“
Esleben: „Immer wenn ich nach Bochum komme, werde ich depressiv!“
Papa la Papp wie immer bei den Schwiegereltern, Buxe beim Pferdewetten und Don in der Pinte. Ein ganz normales Spiel also.

Sa, 15:30 Uhr:
1.FC Köln – SC Freiburg (Das Gotik-Derby)

Freiburg sollte spätestens in Köln mal wieder dreifach zu punkten, in der Winterpause kann man sich dann für die Cisse-Millionen endlich einen erstligatauglichen Trainer holen. Der Ulmer auf der Bank muss in jedem Fall weg.

So, 15:30 Uhr:
Borussia Dortmund – 1.FC Kaiserslautern (Das Bier-Derby)

Die unsympathischen Bauern aus der Pfalz müssen beim deutschen Meister antreten, doch Schneider 3 treibt sich lieber auf den Plätzen der Berliner Amateurligen herum. So schnell kann’s vom Allesfahrer zum Fernsehfan gehen, wenn einem plötzlich der Job wegbricht und man meint studieren gehen zu müssen.

Mo, 20:15 Uhr:
Eintracht Frankfurt – Fürth (Das Wurstwasser-Derby, Teil I)

Erster Teil des Wurstwasser-Double Features. Der Don lädt wieder zu „Pilsetten“ und „Wurstspritzen“, die nicht Frankfurt affinen 5 Freunde glänzen entweder durch Abwesenheit (Papa La Papp, Esleben) oder schlafen in der Ecke des Don’schen Sofas (Buxe). Der Rest spricht Fiege und Wurst zu als gäbe es kein Morgen. Während Goldschuhe aus fortwährend seinen Verein madig macht, tänzelt Don brüllend vor der lächerlich kleinen Mattscheibe auf und ab, oder schreit Goldschuhe aus an, dass er keine Ahnung hätte. Die Frage, ob Gekas nun ein Stinkstiefel ist oder die Eintracht zum Aufstieg schießt, konnte bisher nicht abschließend beantwortet werden. Selten jedenfalls sind die 5 Freunde näher bei sich als hier. Nächste Woche gibt’s das Ganze nochmal.

Spielfrei: SSV Reutlingen 05

Bild: dougtone/flickr.com

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Derby, Conneticut

Die Derbys der Woche

Tausend kleine Derbys. Jedes Wochenende werden in den Redaktionsstuben von TV und Print neue, noch absurdere Derbys konstruiert. Das können wir schon lange. Deshalb gibt es ab jetzt jeden Freitag unsere ganz subjektive Sicht auf die Derbys des kommenden Wochenendes. Eine Spieltagsvorschau unter besonderer Berücksichtigung jener absoluten Top-Vereine, an denen unser Herz hängt – egal in welcher Liga und zu welchen Familien unfreundlichen Zeiten deren Spiele angestoßen werden.

Sa, 13 Uhr:
Eintracht Frankfurt – Karlsruher SC (Kurpfalz-Hessen-Derby)

Glückliche Fügung des Schicksals, aber dieses Wochenende fängt das Wochenende nicht schon am Freitag um 18 Uhr an. Stattdessen ausschlafen und zum Frühstück in die Commerzbank-Arena. Vehs Mannen empfangen den KSC zum traditionsreichen Kurpfalz-Hessen-Derby, hüstel. Zur Erinnerung: Frankfurt steckt in einer veritablen Mini-Krise, gabs zuletzt doch die erste Saisonniederlage gegen 1860 München. Karlsruhe befindet sich dagegen eigentlich seit Menschengedenken in der Krise, zumindest aber seit Euro-Eddy nicht mehr für die Badener aufläuft und lieber für die Lotto-Traditionself Rheinland-Pfalz auf Torejagd geht. Mein Tipp: 3:0 und Bushido-Köhler mal wieder der überragende Mann auf dem Platz, nur keiner weiß warum.

Sa, 14 Uhr:
FSV Hollenbach – SSV Reutlingen (Winterpausen-Derby)

Weiter gehts um 14 Uhr in Hollenbach. Hollenbach? Ja, gleich bei Mulfingen und Ailringen. Wieso uns das interessieren muss? Weil der glorreiche SSV Reutlingen dort zu seinem letzten Spiel vor der Winterpause antritt. Klarer Fall von Winterpausen-Derby. Die, die Winterpause nämlich, dauert in den Niederungen der baden-württembergischen Oberliga mal schön bis Anfang März. Muckelige Stadionheizungen gibt es in dieser Liga nämlich nicht, dafür mit wenig Glück ordentlich „Schnaps auf’m Platz“, natürlich schwarz gebrannter „Obschdler“.

Sa, 15:30 Uhr:
SC Freiburg – Hannover 96 (Nord-Südwest-Derby),
1.FC Kaiserslautern – Hertha BSC (Provinz-Metropolen-Derby)
Borussia M’Gladbach – Borussia Dortmund (Borussia-Derby)

Gleich drei Derbys stehen um 15:30 Uhr an, also zur einzig wahren Zeit. Echten Spitzenfußball darf man vielleicht beim Borussia-Derby erwarten. Normalerweise fühlen wir uns in diesen Tabellenregionen eher unwohl, Stichwort: Schwindel. Wie gut, dass es bei den Duellen zwischen Freiburg und Hannover bzw. Lautern und Berlin eigentlich nur eins zu erwarten gibt: schlechten, unterdurchschnittlichen Bundesliga-Fußball, ganz so, wie man es mag.

So, 13:30 Uhr:
VFfL Bochum – Erzgebirge Aue (Malocher-Derby)

Zeit zu verschnaufen und für die beste Sportsendung im deutschen Fernsehen bleibt nicht, bereits um 13:30 Uhr muss das Mittagessen, bestehend aus einer lauwarmen, halb durchgebratenen und trotzdem verbrannten Aramak-Wurst und köstlichem Fiege Pils im schönsten Stadion Deutschlands verdrückt werden. Malocher-Fußball steht an, bei dem die Bochumer Depressionsskala wie immer nach unten völlig offen ist. Auch wenn man das nach der letzten 0:4 Niederlage nicht glauben mag.

So, 17:30 Uhr:
FC Schalke 04 – FC Augsburg (FC-Derby)

Was haben wir Augsburg eigentlich zu verdanken, der „Fugger-Stadt“, mit ihren „Fugger-Städtern“? Nicht, dass die ausnehmend hässliche Stadt Gelsenkirchen eine größere Bedeutung als die Metropole des bayerischen Teils von Schwaben hätte. Also, was haben wir Augsburg zu verdanken? Außer Helmut Haller meine ich? Okay, Bernd Schuster, der konnte auch noch was am Ball, aber jetzt im Jahr 2011? Der dreifache Preisträger für absurde Bartmode auf der Bank, „Power-Mischi“ Thurk auf der Tribüne und Simon Jentzsch, der einzige Torwart aus der Gerry Ehrmann-Schule, der nicht bei Gerry persönlich gelernt hat. Aber sonst ist da doch nichts, außer 20 weiteren Spiele dieses Teams in der Bundesliga, die man nicht sehen möchte.

Foto: dougtone/flickr.com

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Die Kinder des Steffen Simon

Steffen Simon ist Redaktionsleiter der Bundesliga-Sportschau beim Westdeutschen Rundfunk. Insofern gebührt ihm offenbar das Privileg, sich aussuchen zu dürfen, welche Spiele er kommentiert, und welche nicht. Am Samstag hatte Steffen Simon beim Derby in Dortmund Platz genommen und musste leider fürchterliche Szenen schildern.

Es war die 80. Minute des Spiels zwischen Dortmund und Schalke, die Borussia führte 2:0, als im Schalker Blog Bengalos gezündet werden. Simon kommentiert:

„Aber zehn Minuten vor Schluss muss Schiedsrichter Meyer das Spiel unterbrechen.“

und weiter:

„Der Grund sind Randale in der Schalker Fanzone mit Pyrotechnik.“

Abgesehen von der „unzulässigen Gleichsetzung von Pyrotechnik und Randale“ kann man Simon in diesem Fall vielleicht sogar folgen. Das Argument, Pyros dienten dem Ausdruck von Emotionen, verfängt hier nicht. Es sei denn, sie sollen auch Frustration zum Ausdruck bringen, denn eine wirkliche Chance hatte Schalke zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Aber Simon ist noch nicht fertig mit den „Randalierern“ und legt jetzt richtig los:

„Liebe Kinder, das sind die Männer, bei denen ihr euch bedanken könnt, und die auch Raul nicht beruhigt bekommt, wenn ihr leider keine Stehplätze mehr vorfindet, wenn ihr groß seid. Einige wenige machen die über die Jahre gewachsene Fankultur der Bundesliga kaputt.“

Sagt der Mann, dessen Redaktion für eine Sendung verantwortlich ist, die im Vorfeld der laufenden Saison mit einer fragwürdigen Plakataktion beworben wurde, die eben die Verbindung zieht, welche die Pyrotechniker in den Kurven gerne auch dem DFB verkauft hätten: Pyros=Emotionen. Schaut man mal ins Archiv wird einem nicht ganz klar, welche gewachsene Fankultur Steffen Simon meint. Vor 20 Jahren gehörte Pyrotechnik für Kommentator Thomas Wehrle, bei der WM 2010 ARD-Programmchef Fernsehen und Redaktionsleiter Fußball beim SWR, noch zum „Gesamtkunstwerk Betzenberg“ und zu einem echten „Fußballfest“. Und wir sprechen hier über eine Zeit, in der die heute vorherrschende Fankultur der Ultras in deutschen Stadien noch keine Rolle spielte. Und sich die Frage stellt: Was war zuerst da – die Fankultur oder Steffen Simon?

Simons Kommentar ist purer Populismus und gibt die Linie wieder, auf die sich die Sportschau in ihrer Berichterstattung geeinigt hat. Pyrotechnik hat in den Stadien nichts zu suchen, basta. Man folgt damit der Linie des DFB und erspart sich den Versuch, eine eigene Meinung zu bilden. Aber wäre das nicht die Pflicht eines Journalisten, dem Beruf, den Steffen Simon auf seiner Steuererklärung angeben dürfte? Aber wie Trainer Baade heute richtig bemerkt:

„Dass die Präsentation von Fußball nichts mehr mit neutralem Journalismus zu tun hat, weiß man nicht erst seit Steffen Simon bei jeder Torchance tausend kleine Tode stirbt (Darf man hinzufügen: Aber leider keinen echten? Nein, darf man nicht.), als hinge die nächste warme Mahlzeit der von ihm zu ernährenden Familie davon ab. Wir ahnen: In gewisser Weise ist dem sogar so. Vielleicht keine Mahlzeit, dann eben der nächste Porsche.“

Da ist es nur folgerichtig, dass Simon sich auf Stammtischniveau herab begibt und dabei auch noch so etwas wie Mitleid mit zukünftigen Generationen von Stadionbesuchern heuchelt.

Quelle (Zitate Steffen Simon): youtube.com

Bild: sportschau.de

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+