Ewald Lienen: Zettel-Ewald is back!

Ewald Lienen, legendäres Foulopfer und Trainernomade ist in seiner Karriere schon viel rumgekommen. Leider ist er seit dem, von vornherein hoffnungslosen, Unterfangen, Arminia Bielefeld vor dem Abstieg zu bewahren, vereinslos, weswegen er sich derzeit als Experte für LIGA total! verdingen muss.

Ein wenig kauzig kommt er ja schon daher, die Brille am Band ganz vorne auf die Nase gesetzt. Und dennoch schlug Zettel-Ewald gestern in der Halbzeitpause des Spieles Gladbach gegen Schalke die gesamte Sympathie entgegen, die unsere Expertenrunde am Fernsehgerät zu Hause aufbringen konnte. Mit der Begeisterung eines kleinen Kindes wollte sich Lienen das 2:0 durch den Rasenallergiker Hanke immer und immer wieder anschauen. Beinahe extatisch dozierte er über Doppelpässe und das „dumme“ Abwehrverhalten der „Knappen“.

Endgültig überzeugt war ich jedoch schließlich als er dem Bundesligaspieler an sich eine kleine Lektion in Ehrlichkeit erteilte. Folgender Dialog entspann sich zwischen ihm und Moderatorin Valeska Homburg zum Thema „Groschen“ Roman Neustädter:

Homburg: „Bietet sich Neustädter in Schalke wirklich die bessere sportliche Perspektive?“

Lienen: „Ach bitte, ich kenne keine Spieler, der wegen der ’sportlichen Perspektive‘ den Verein gewechselt hat. Spieler gehen zu einem anderen Verein, weil sie dort mehr Geld verdienen.“

Homburg: „Was ja ein legitimer Grund ist.“

Lienen: „Natürlich ist das ein legitimer Grund, aber dann sollen die Spieler nicht jedesmal so einen Quatsch erzählen, sondern einfach ehrlich sein.“

Bildquelle: flickr/Stormcloud1001

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Das Orakel spricht

Dank eindrucksvoller Multi-Tasking-Fähigkeiten habe ich soeben während der Mittagsmahlzeit den fantastischen kicker-Tabellenrechner bemüht, um herauszufinden, ob es sich für einen
seherisch begabten Menschen wie mich noch lohnt, weiter die Fußball-Bundesliga zu verfolgen.

Über den Autor: Buxe

Macht in Unterhosen und Lotto. Kunstverständiger Lebemann, der seinem Verein Schalke 04 in unerschütterlicher Hassliebe verbunden ist. Wurstvegetarier und Minigolfgott in Personalunion.

Was kostet ein Tor?

Schießt Geld am Ende doch Tore? Wenn ja, was kostet ein Tor, was ein Sieg und was ein Punkt? Ja, was kostet eigentlich ein einzelner, erfolgreich gespielter Pass? Der Bundesliga-Effizienzrechner liefert für die Hinrunde der Saison 2011/2012 die passenden Antworten auf diese drängenden Fragen.

1.162.791 Euro, so viel kostet den FC Bayern ein Tor seiner Truppe, wenn man die Personalkosten im Verhältnis zu den geschossenen Toren setzt. In Freiburg nimmt man nur 321.429 Euro „in die Hand“, um ein Tor zu erzielen. Die größte investierte Summe bringt in diesem Fall den höchsten Ertrag, Bayern grüßt von Platz eins, während der SC Freiburg dem Abstieg entgegen taumelt und auf Platz 18 „überwintern“ musste. Wesentlich schlechter wird das Geld allerdings in Stuttgart und – Überraschung – Wolfsburg investiert. Ein Tor kostet diese Clubs mehr als 1 Million Euro, unterm Strich stehen aber Platz acht bzw. zwölf in der Tabelle.

Wenig überraschend hingegen die Tatsache, dass Mönchengladbach in der Hinrunde am wenigsten Geld pro Punkt investieren musste, 416.667 Euro um genau zu sein. Die Gladbacher kostete auch ein Sieg am wenigsten. Knapp 1,3 Millionen Euro wurden für die „Fohlen“ pro Sieg fällig, der HSV musste dafür schon 4,375 Millionen zahlen.

Die Kosten pro erfolgreichem Pass zeigen mir wiederum, dass ich bei den meisten Vereinen nach genau einem angekommenen Pass meine Arbeit für den laufenden Monat einstellen würde. Bei Schalke oder Wolfsburg werden demnach mehr als 6.000 Euro pro Pass fällig. Pässe vom Wühltisch werden in Freiburg gespielt, da kostet der angekommene Pass 1.318 Euro.

Interessant auch die Betrachtung der Gesamtetats, die ebenfalls nahelegen, dass Geld Tore schießt. In der oberen Tabellenhälfte tummeln sich mit Gladbach und Hannover lediglich zwei Vereine mit einem Personaletat unter 30 Millionen, in der unteren Hälfte verhält es sich genau umgekehrt. Die letzten vier Plätze der Tabelle machen die Mannschaften unter sich aus, die den geringsten Etat haben, während in Stuttgart und Wolfsburg dringend mal die Wirtschaftsprüfer anrücken müssten. Beide stecken 50 Millionen an Personalkosten in ihre Kader und liegen damit gemeinsam auf Platz drei beim Etat, in der Tabelle sind sie jedoch weit davon entfernt. Wer mit den Zahlen weiterspielen will, bitte hier entlang, die Kollegen von der Zeit stellen alle Daten ihres „Bundesliga-Effizienzrechners“ auch als Google-Docs zur Verfügung.

Bild: images_of_money/flickr.com – taxbrackets.org

Alle Zahlen aus „Das teure Geschäft der 1.Fußball-Bundesliga

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

VfL-Fans für einen Neuanfang

Auch wenn der Abstieg des VfL Bochum von seinem Vorstand  als fast schon normal und mit einem sehr seltsam anmutenden Fatalismus hingenommen wurde – die Bochumer Fans wollen den Fall in die 2. Liga nicht als unabdingbare Selbstverständlichkeit hinnehmen. Als Diskussionsgrundlage für wirklich dringend nötige Veränderungen innerhalb des Vereins wurde daher ein „Manifest für einen Neuanfang beim VfL Bochum 1848“ verfasst.

Über den Autor: Guru von der Kreuzeiche

Leidensbereiter sowie leiderprobter SSV-Reutlingen-Fan und Unsympath. Empfindet die Bezeichnung “Unglaublicher Demagoge” als Kompliment. Trinkt was Schnäpse angeht nur klar.

Professionelle Wellness

Wappen VfL BochumNun ist es soweit. Der VfL Bochum ist mal wieder abgestiegen. Eigentlich unfassbar, wenn man bedenkt, dass der Verein am 24. Spieltag nach dem Unentschieden gegen Nürnberg 10 Punkte Vorsprung hatte auf den direkten Abstiegsplatz. Doch dieser Abstieg hat viele Väter, und er ist so verdient wie selten. Wir blicken zurück:

Über den Autor: Papa la Papp

Steht mit seinem Humor meistens abseits und mag den VfL Bochum und Chile. Stadionbesuche sind jedoch eher selten, da das seine Schwiegereltern nicht erlauben.

Die Liga der außergewöhnlich Erfolglosen

32 Punkte nach 33 Spielen und eine Tordifferenz von 32:58. Mit dieser „Punkteausbeute“ (Kicker) ist man nicht sicher aus der Bundesliga abgestiegen, damit schafft man einen Spieltag vor Ablauf der Saison den Klassenerhalt. Freiburgs verdienter, aber letzendlich „schmeichelhafter“ (Kicker) Verbleib in der Bundesliga macht eines deutlich: Die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen oben und unten klafft nicht nur in der Gesellschaft auseinander.

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+