SC Freiburg gegen FSV Mainz 05

Wappen SC FreiburgGestern war es mal wieder soweit, der nächste Stadionbesuch stand an. Nach dem grandiosen 8:3 Sieg des mächtigen SSV Reutlingen gegen den VfB Friedrichshafen im alterwürdigen Sportpark der TSG Ailingen, gab es diesmal eine Auswärtsfahrt in die Gipfel der zweiten Liga. Das Wetter war dabei ziemlich erbärmlich, Schneeregen empfing uns, was die Laune direkt mal nach unten senkte.

Das währte allerdings nicht lange, empfing uns nach dem Eingang doch direkt ein Plakat, das die aktuelle Livetour von Superpunk anpries. Wir machten es uns auf den Stehplätzen bequem und waren sofort umgeben von Volldeppen. Vor uns infantile Jungstudenten mit dem Humor von 10-Jährigen und der Fähigkeit innerhalb von 10 Sekunden allergrößte Aggressionen hervorzurufen. Hinter uns zwei Frauen, deren Ereignis des Tages darin bestand, zwei Paar Schuhe auf einmal gekauft zu haben. Ein Traumstart!

Das ganze besserte sich jedoch merklich, als das Wetter besser wurde und die Spieler langsam den Platz betraten. Sorgen machte uns allerdings der Freiburger Torwart Langer, der vor kurzem erst „den Vorzug“ vor der „etatmäßigen Nummer eins“, Alexander Walke erhalten hatte. Beim Aufwärmen machte der Mann derartig viele Fehler, dass wir Schlimmstes befürchteten.

Der schwache Eindruck bestätigte sich zwar nicht, allerdings lag dies in erster Linie daran, dass Mainz in der ersten Hälfte zwar nur drei, dafür aber hochkarätige Chancen hatte: Drei Fernschüsse, die allesamt knapp an Langers Gehäuse vorbeistrichen. Auf der anderen Seite das bekannte Freiburger Phänomen: Zwar wurde gefällig kombiniert, Tore kamen dabei jedoch nicht zustande. Auffällig war, wie gut Idrissou nach hinten arbeitete, er nahm jeden Zweikampf an. Eine kleine Notiz am Rande: Nachdem sich der „Ultra“, der mit Megaphon vor dem Fanblock stand, darüber beschwerte, dass die Stimmung schwach sei, musste er erstmal minutenlange „Halt’s Maul“ Sprechchöre über sich ergehen lassen, bevor er weiter Gesänge anstimmen konnte. Insgesamt eine etwas seltsame Episode. Vielleicht sind die durch die Finke-Entlassung enstandenen Gräben zwischen den Fans immer noch nicht ganz überwunden.

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich hieran nicht viel. Freiburg spielte stetig nach vorne, Mainz hatte teilweise aber gleichwertige Chancen. Nachdem dann schließlich doch das 1:0 durch Schlitte (mein Nebenmann, Freiburg-Fan und Fußballexperte hatte ca. seit der 1. Minute dessen Auswechslung gefordert) gefallen war, blühte Freiburg auf: Der eingewechselte Jäger überzeugt durch einige schöne Aktionen und begleitete immer wieder gefährliche Angriffe. Das Problem der Chancenverwertung wurde hier jedoch noch eklatanter. Zwar war der Ausgleich in der Nachspielzeit mehr als unglücklich, insgesamt war das Unentschieden jedoch leistungsgerecht.

Fraglich ist jetzt, wie die Zukuft des SC Freiburg aussehen wird. Gelingen gegen Kaiserslautern (hoffentlich) keine drei Punkte, kann man den Aufstieg vielleicht schon abhaken. Allerdings ist Freiburg trotz einer eher schlechten Bilanz im Jahr 2008 (nur 1 Sieg in den letzten 10 Spielen) immer noch sehr nah dran an den Aufstiegsplätzen. Spätestens das Heimspiel gegen Köln (Bericht folgt) dürfte die Aufstiegsambitionen des Vereins jedoch entweder bestätigen oder begraben.

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.
7 comments
  1. Ich denke, mit dem 1:1 ist der Aufstieg gegessen. Schade! Als ich die Freiburger vor einem halben Jahr mit Kollege Esleben in Köln gesehen hab, war ich von deren Aufstieg überzeugt. Bockstark war das.

  2. Also ich muss sagen, dass der Langer nicht so schlecht ist. Hätte den eigentlich nach letzter Saison, nachdem der Hildebrand gegangen ist, ins Tor gestellt beim VfB.
    Er hat glaub nur ein Ligaspiel gemacht, da war ich im Stadion und er hat seine Sache sehr gut gemacht, jedenfalls deutlich besser als der Schäfer, der so eklatante Schwächen im Flanken abfangen hat und auch bei den Abschlägen furchtbar schlecht ist, dass er zurecht auf der Bank sitzt.

  3. @1: Naja, da oben ist noch alles offen und auch andere Teams werden noch ne Durststrecke haben. Da kann man jetzt noch niemanden als sicheren Aufsteiger bezeichnen. Auch Gladbach nicht.

  4. Aber Freiburg hätte dringend mal wieder gewinnen sollen. Vor allem gegen einen direkten Konkurrenten.

  5. So ein Scheißdreck! Dutt raus!

  6. Hinter uns zwei Frauen, deren Ereignis des Tages darin bestand, zwei Paar Schuhe auf einmal gekauft zu haben. Ein Traumstart!

    Ich möchte hier noch mal betonen, dass sie direkt hinter mir standen und die ganze Zeit nur erzählt, dass sie heute endlich mal „entscheidungsfreudig“ waren und gleich zwei paar Schuhe gekauft haben. Gehen Männer geschloßen in Schuhläden und brüllen „Ihr könnt nach Hause fahren“? Nein
    Ein generelles Frauenverbot halte ich für überzogen. Ich denke sie sollten nur einen Test machen, in dem sie beweisen, dass sie fähig und würdig sind ein Spiel zu schauen.

  7. Gehen Männer geschloßen in Schuhläden und brüllen “Ihr könnt nach Hause fahren

    Sehr schön. Meine Meinung zu so etwas ist ja ohnehin klar.

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