Schalke sammelt Sympathiepunkte

Lincoln und Slomka (Quelle: Kicker.de)Mirko Slomka ist ein Fuchs! Das dürfte spätestens nach dem ebenso unspektakulär wie zügig eingefädelten Transfer von Lincoln zu Galatasaray Istanbul klar geworden sein. Der Mann wurde offensichtlich unterschätzt. „Der nette Herr Slomka“, die billigen Witze über die polnische Bedeutung seines Nachnamens, etc. Alles offenbar an der Realität vorbei.

Schließlich ist es ihm ohne viel Aufhebens gelungen, zwei der größten Stinkstiefel und Unsympathen, die letzte Saison den Rasen eines Bundesliga-Stadions beackerten, anderen Vereinen unterzuschieben. Frank „Faeustel“ Rost, die Torwart gewordene Verbissenheit gepaart mit Bärbeisigkeit, die ihresgleichen sucht. Hätte Olli Kahn einen Zwillingsbruder, er müsste Frank Rost heißen. Zumindest was die charakterlichen Unzulänglichkeiten anginge. Frank Rost ist vielleicht der humorloseste Spieler, der je in der Bundesliga kickte. Während sogar talentfreie Kicker wie Ingo Anderbrügge mal einen Spruch raushauen, findet man von Frank Rost nichts, außer verkniffen vorgetragene Fahndungsaufrufe nach angeblichen Maulwürfen.

Wer weiß vielleicht ist es Slomka ja gelungen, mit Lincoln den gesuchten Maulwurf in die Türkei zu transferieren. Jedenfalls kann die Bundesliga froh sein, diesen Unsympathen par Excellence (Man kann das übrigens an den Schweißbändern erkennen) verloren zu haben. Rote Karten und unflätige Äußerungen pflastern seinen Weg. Selbst unter Schiedsrichtern galt er als ungezogenster Spieler der Bundesliga, wie der Grand Seigneur des Gerther Investigativjournalismus während der WM in Erfahrung bringen konnte.

Den Beweis seiner Klasse wird er wohl auf ewig schuldig bleiben und Schalke muss zukünftig nicht mehr in der entscheidenden Phase der Meisterschaft fünf Spiele lang auf den zentralen Mittelfeld-Mann verzichten. Zusammen mit Poulsen, der ja schon früher abgeschoben wurde, bildete Lincoln die Achse des Bösen im Schalker Mittelfeld. Selbst eine nicht repräsentative Umfrage unter zwei Schalke Fans bot eine einhellige Meinung: „Gott sei Dank ist Lincoln weg!“ Wie gesagt, der Slomka ist ein Fuchs und im Gegensatz zu Lincoln und Rost ein echter Sympath. Daran ändern auch seine peinlichen Flirtversuche im Heute Journal nichts.

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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29 comments
  1. Ich wollte auch schon meine Erleichterung darüber zum Ausdruck bringen, dass dieser eklige Typ endlich weg ist.

  2. Zweifache Erleichterung: Der Blog ist wieder da! Danke Mathes!
    Und Lincoln ist weg. Das ist schön.
    Und: Achse des Bösen, da sagste was.

  3. Am ekligsten fand ich immer diese angeblichen „No-look-Pässe“, bei denen er erst ganz normal abgespielt hat, um dann zwei Sekunden später in die andere Richtung zu schauen um aus ekliger Eitelkeit vorzutäuschen, er hätte den Pass blind gespielt. Und alle Journalisten sind voll drauf reingefallen.

  4. Dieses Wort „No-Look-Pass“ ist meiner Meinung nach die dümmste Wortschöpfung deutscher Sportjournalisten.

  5. Es ist eben ein genauso untauglicher Versuch, Fachtermini aus anderen Sportarten auf den Fussball zu übertragen wie Stockfehler. Unerträglich.

  6. Stockfehler ist wenigstens deutsch.

  7. Aber genauso Quatsch.

  8. Wenn die Schlaker jetzt auch noch aufhören würden, beim Thema Albert Streit so rumzueiern und ihn entweder zu kaufen oder zu sagen „Nö, den wollen wir nicht“, wäre zumindest ich mit diesem Verein halbwegs im Reinen.

  9. spiegel.de hat er jetzt noch sein Leid geklagt:

    „Nach seinem Wechsel zum türkischen Spitzenclub Galatasaray Istanbul hat sich der Brasilianer Lincoln kritisch über seinen ehemaligen Verein FC Schalke 04 geäußert. Zuletzt habe er sich oft als Sündenbock gefühlt, sagte der 28-Jährige in der „Bild am Sonntag“. „Natürlich bin auch ich schuldig, dass wir jetzt nicht Meister wurden. Aber alle waren daran mitschuldig. Und zu allen gehört natürlich auch der Trainer“, sagte Lincoln über die abgelaufene Saison in der Bundesliga, die Schalke auf dem zweiten Platz abgeschlossen hatte.

    Er sei froh, nach drei Jahren im Revier („Es war eine schöne Zeit“) nun in der Türkei zu spielen, erklärte der zuletzt umstrittene Spielmacher. „Es reichte jetzt, für mich war die Zeit in Schalke einfach abgelaufen. Immer wenn es nicht lief, war plötzlich ich der Schuldige. Mir hat es sehr wehgetan, wenn die Fans mich ausgepfiffen haben.“ Der Brasilianer, der für die Ablösesumme von rund fünf Millionen Euro zum künftig von Karl-Heinz Feldkamp trainierten Club am Bosporus wechselte, gab zu, dass Geld eine große Rolle gespielt hat. „Ich muss mich nicht dafür schämen, dass ich jetzt so einen guten Vertrag bekommen habe. In vier Jahren ist meine Karriere vorbei. Bis dahin muss ich finanziell alles geregelt haben“, so Lincoln.“

    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,490387,00.html

  10. Ja, das ist ein ganz Armer. Ihm ist in Schalke schon großes Unrecht widerfahren.

  11. Aber mal zu Mirko Slomka: Der spielt echt immer nur den lieben Papi. Wie ich aus den gern zitierten gut informierten Kreisen erfahren habe, soll Slomka intern knallhart seinen Weg gehen und jeden rasieren und rausekeln, der ihm nicht passt.

  12. Um das zu erkennen, braucht man keine „gut informierten Kreise“…

  13. Um diese Info aber schon vor der Demission von F. Rost zu haben, aber schon! ;-)

  14. Nö! Wenn man zu seiner Zeit bei Hannover recherchiert hat, nicht.

  15. Naja, ob man als Co-Trainer nun unbedingt den größen Rasenmäher machen sollte, bleibt dahin gestellt. Wen hat er denn da aus dem Weg geboxt? Den F-Jugendtrainer?

    Außerdem habe ich Slomka nie mit H96 in Verbindung gebracht. Der war mir vollkommen unbekannt und egal (sofern das bei einer Person, die man nicht kennt, geht).

  16. *lol* @ F-Jugendtrainer!

  17. Es geht darum, dass bekannt ist, dass der Slomka schon immer, egal wo er war, über Leichen gegangen ist, um „nach oben“ zu kommen. Da braucht man keine klandestinen Pseudo-Quellen heranzuziehen… ;-)

  18. Nur weil Du es irgendwo zufällig gelesen hast, ist es noch lange kein Allgemeinwissen.

    Seit wann ist das denn bekannt?

  19. Es gab da mal einen sehr netten Artikel zu dem Thema, ich glaube, in der Rund. Da wurde auch beschrieben, wie er bei Tennis-Borussia Berlin hart daran gearbeitet hat, Cheftrainer zu werden und zwar mit allen Mitteln. Aber ich glaube, so außergewöhnlich ist das nicht, wenn man halt kein prominenter Ex-Kicker ist und Trainer werden möchte.

    P.S.: Außerdem, wenn man hier Informationen angibt, dann sollte man Roß und Reiter nennen. Wer ist Deine geheime königsblaue Quelle ;-) ?

  20. Wahrscheinlich Pierre Hattwig, der sich hier ruhig mal blicken lassen könnte.
    Also Pierre, wenn du das liest: Komm zurück!

  21. Der betrachtet das doch als bloße Verschwendung von kostbarer Zeit.

  22. Nee, ich glaube, der will gebeten werden.

  23. @ 19: Keine Ahnung, wer das war. Die Floskel mit der Quelle war auch mehr scherzhaft und persiflierend gemeint.

    So einen Bericht über Slomka habe ich mal im Fernsehen gesehen. Ist aber erst drei oder vier Monate her.
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die RUND an dem Thema schon eher dran war und über einen Hannoveraner Co-Trainer schreibt. Mal ganz davon abgesehen, dass es damals die RUND noch gar nicht gab! ;-)

  24. Natürlich haben sie nicht damals darüber geschrieben, Du Vollpfosten… ;-)

  25. Na, also: Wie soll man an diese Info vorher gelangen, wenn man nicht gerade Insider bei Hannover ist?

  26. Könnt ihr euch jetzt bitte mal wieder konzentrieren.

  27. Könnt ihr euch jetzt bitte mal wieder konzentrieren.

    Häh?

  28. Ich glaube, er meint, dass wir gerade wie zwei sture Böcke auf unser Rechthaben beharren. Aber so was macht doch voll Spass! ;-)

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