Weltmeister? Chile natürlich…

Chile Nationalflagge

Nachdem es vor vier Jahren nur eine Generalprobe war, und diese bekanntlich schief gehen muss, damit die Premiere ein Erfolg wird, ist klar:

Dieses Jahr wird Chile Weltmeister.

Wir begleiten den sympatischen Andenstaat auf diesem Weg und geben Details bekannt, die dem geneigten Leser bei jedem Public-Viewing-Event erstaunte Blicke und die Anerkennung als absoluter Fussballexperte einbringen werden.

Die Qualifikation:

Nachdem der Start in die Qualifikation eher mäßig verlief, löste der Argentinier Jorge Sampaoli seinen Vorgänger Claudio Borghi mitten in der Qualifikation ab. Er setzte, wie „El Loco“ Bielsa, wieder auf den aggressiven, offensiven Pressing-Stil. Die Qualifikation endete mit sechs ungeschlagenen Spielen in Folge auf Platz drei hinter Argentinien und Kolumbien.

Das System:

„Sie setzen mit ihrer unorthodoxen Spielweise neue Standards“, sagte Per Mertesacker nach dem Spiel gegen Deutschland. „Sie haben quasi mit vier Stürmer gespielt, mit ihren kleinen, quirligen Spielern, das ist natürlich eklig.“ Man kann das System als 3-3-1-3 bezeichnen: Drei Verteidiger, davor eine Dreierkette, davor Arturo Vidal und dann drei Stürmer. Totales Pressing über den ganzen Platz, intensive Zweikämpfe, bei Ballgewinn schnelles Spiel nach vorne. Wo andere Mannschaften, wie Deutschland oder Spanien, kurz attackieren und sich dann zurückziehen und bei Ballgewinn auf Ballsicherheit setzen, spielt Chile 90 Minuten mit hohem Tempo nach vorne.

Wichtige Spieler:

– Arturo Vidal: Motor und Taktgeber im Mittelfeld, 90 Minuten unterwegs, aggressiv bis zur Grenze des Erlaubten und darüber hinaus. Dazu technisch stark und torgefährlich. Gerade von einer Meniskus-OP zurück, kämpft um seine Fitness. Ein Ausfall wäre fatal.

– Alexis Sanchez: Trickreicher, sehr schneller Außenstürmer, torgefährlich, Stammspieler in Barcelona mit 19 Saisontoren. Hat in den letzten beiden Testspielen alle fünf Tore von Chile vorbereitet.

– Gary Medel: Im Verein im Mittelfeld, spielt er für Chile in der Dreier-Abwehrkette. Typ bissiger Kettenhund.

– Eduardo Vargas: Kein Stammspieler in Valencia, aber in der Nationalelf gesetzt als Stoßstürmer, erster Attackierer und zuletzt auch öfter als Torschütze in Erscheinung getreten.

Fahrplan zum Titel:

In der Vorrunde spielt Chile in der „Todesgruppe“ (alle Medien): Zum Auftakt gegen Australien (Freitag, 0:00 Uhr), danach dann Spanien und zum Schluss die Niederlande. Ziel sollte Platz eins sein, um im Achtelfinale Brasilien aus dem Weg zu gehen.

Fazit:

Vieles hängt von der Fitness Vidals ab. Sollte er zum zweiten Spiel gegen Spanien 100% fit sein, wird der erste Titelfavorit einen Rückschlag erleben. Sollte man dann noch Brasilien vorläufig aus dem Weg gehen können, ist alles möglich.

Über den Autor: Papa la Papp

Steht mit seinem Humor meistens abseits und mag den VfL Bochum und Chile. Stadionbesuche sind jedoch eher selten, da das seine Schwiegereltern nicht erlauben.

Steht mit seinem Humor meistens abseits und mag den VfL Bochum und Chile. Stadionbesuche sind jedoch eher selten, da das seine Schwiegereltern nicht erlauben.
15 comments
  1. Absurd

  2. Oha, Chefvisite…

  3. Es fehlt das Kapitel „Wichtigste Drogen in Chile“, das der Autor vor dem Verfassen ausgiebig studiert haben dürfte.

    Die große Frage ist, wer zuerst ausscheidet: Geheimfavorit Chile oder Geheimfavorit Belgien.

    Ich halte es da in puncto Überraschung eher mit den Urus.

  4. Bin mal gespannt wie viel ich von dem Spiel nach 6 Stunden-Dauerperformance noch mitbekomme.

  5. Elfenbeinküste – Japan, da trennt sich die Spreu vom Weizen.

  6. Der Tipp mit den Urus als Überraschung vom Don ging schonmal gut auf!

  7. Die Urus werden noch rumholzen wenn die Chilenen das erste Mal in die Urlaubshotel-Lobby gepullert haben.

  8. ja sicherlich…. weil deren drittes Vorrundenspiel später ist?

    Chile-Spanien 1:1, Holland-Chile 1:1, -> Chile im Achtelfinale (so erstmal der Wunsch).

    Wie genau soll das bei den Urus laufen?

  9. Also ich glaube, dass die Chilenen von den Spaniern so richtig den Arsch versohlt bekommen, inkl. Ausgleich der spanischen Tordifferenz. Dann hat man maximal noch eine Chance, wenn Holland im dritten Spiel abschenkt, da sie gegen Australien gewonnen haben.

    Die Urus waren natürlich im 1. Spiel enttäuschend (wie Chile gegen biedere Australier übrigens auch) und man merkte diese „Die klatschen wir im Vorbeigehen weg“-Einstellung. Gegen England (die mir sehr gut gefallen haben), gibt es ein Kampf um Biegen und brechen mit letztendlich besserem Ausgang für die Urus (zugegeben: Mehr Wunsch als Realität) und am letzten Spieltag überholen sie Costa Rica, die keinen Punkt mehr holen werden.

  10. Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Chapeau Chile! Das war richtig stark. Neben Mexiko das sympathischste Team.

  11. Der Titel dieses Artikels hat weiterhin Gültigkeit ;)

  12. Und ich erwarte stündlich einen emotionalen Bericht unseres Außenkorrespondenten in Santiago

  13. Der kommt, definitiv

  14. Ich warte… Die Feierlichkeiten müssten doch langsam zu Ende sein.

Kommentare sind geschlossen.