Petition gegen RB Leipzig – jetzt zeichnen!

6961590333_0a0300179c_z

Es dürfte ein einmaliger Vorgang in der Geschichte des deutschen Fußballs sein, aber wer sich berufen fühlt, kann eine Online-Petition gegen die Lizenzerteilung für Red Bull RasenBallsport Leipzig unterzeichnen. Knapp 17.000 Fußball-Fans haben bereits das Schreiben an Liga-Präsident Rauball unterschrieben. 50.000 will der Initiator zusammen bekommen. Ein Anlass, sich wieder an der Diskussion um den Verein zu beteiligen.

Denn: Die Begründung für die Petition ist denkbar lieblos zusammengeschustert und liefert all denen Argumente, die es eigentlich ganz töfte finden, dass der österreichische Brausehersteller die ostdeutsche Fußballdiaspora mit seinem Club wachküsst.  Höhepunkt der dünnen und schwachen Argumentation ist das Zitat eines „führenden DFB-Funktionärs, der nicht zitiert werden möchte“ und es doch mit den Worten „Es sind da viele Kräfte am Werke.“ wird. 

Es ist einigermaßen naiv zu glauben, eine Petition könnte die Liga-Oberen davon abhalten, RB Leipzig die Lizenz zu erteilen, „unter Auflagen“.  Die geforderten Nachbesserungen – Änderung des Wappens, neue und demokratische Verfassung – sind allenfalls Feigenblätter, die vom DFB früher hätten angemahnt werden müssen. Zudem braucht es keine Petition, um fast jedes Wochenende mehr als die vom Initiator als Ziel ausgegebenen 50.000 Unterstützer in deutschen Stadien zu finden. RB Leipzig wird das indessen wurscht sein, sie werden ein paar Anpassungen vornehmen und in der neuen Saison in der zweiten Liga an den Start gehen. Und die Modernisierung des Fußballs zu ihrem vorläufigen Höhepunkt bringen.

Die Aufregung um das Thema wirkt dabei allerdings ein bisschen aufgesetzt und reichlich verspätet. Als hätten einige Traditionsclubs und ihre Anhänger erst jetzt erkannt, dass Leipzig ihnen auf Dauer einen Platz unter den Etablierten des deutschen Fußballsports streitig machen wird. Zumal es von der Attraktivität der Stadt Leipzig vielmehr verdient hätte, hochklassig zu spielen als „Tradionsstandorte“ wie Kaiserslautern, Bielefeld oder der Emporkömmling aus Freiburg, um mal meinen eigenen Lieblingsverein ins Schussfeld zu bringen.

Vielleicht fühlt man sich aber auch ein bisschen an die eigene Nase gepackt. Denn schuld an Retortenkonstrukten wie RB Leipzig sind wir, die wir seit den 90er Jahren in die Stadien rennen, Fußball als Kultur begreifen, quer durch alle Schichten und nicht zuletzt auch als Vergnügen für die Ober- und Mittelschicht, zu der auch wir mit unseren Uni-Abschlüssen und PR-Jobs gehören. Wir alle haben unseren Anteil daran, dass der Fußball ein Milliardengeschäft geworden ist, das für einen Konzern wie RB so interessant ist, dass sich eine Investition im dreistelligen Millionenbereich auf lange Sicht amortisieren könnte.

Und RB Leipzig weiß, dass ihnen diese Millionen ermöglichen, auf Dauer den längeren Atem zu haben und am Ende mit der wichtigsten Währung im Fußball Fans zu gewinnen: Erfolg! Denn Erfolg bringt Identifikation, das lässt sich jedes Wochenende und in jedem Stadion beobachten, seit Jahrzehnten. Wenn es nicht läuft, bleibt der Großteil der Leute eben zu Hause, fiebert mittwochs mit dem FC Bayern in der Champions League mit und erfreut sich am Wochenende am Spiel der Elf des Bundesschals. Das ist die Realität! Und aus diesem Grund wird RB Leipzig bald ebenso selbstverständlich zur Bundesliga gehören, wie der VfL Wolfsburg oder Bayer Leverkusen. Für Romantik ist im erlauchten Kreis der 36 kein Platz.

Foto: flickr.com/acidpix unter (CC BY 4.0)

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben unter Google+
41 comments
  1. Schuld sind mal in allererster Linie die Leute, die dieses völlig überteuerte, ach so hippe Szenegetränk so eifrig kaufen! Ob mit Wodka oder pur, ob zu Hause oder am Wochenende in ach so trendigen Szenebars. Ob morgens (zum wach werden!), mittags (zur Leistungssteigerung!) oder abends (um durchzuhalten!).

    Die Gewinnspanne dieser Plörre ist so gigantisch, dass Red Bull gar nicht mehr weiß, wohin mit dem ganzen Geld. In der Formel1 werden schon erfolgreich zig Millionen verbraten. Wenn ein Mann quasi aus der Erdumlaufbahn runterspringt, ist man dabei. Da ist es doch nur logisch, dass man auch beim Fußball gerne die ein oder andere Million verballern will. Und da man keine halben Sachen macht und eh eine Fantastillion auf dem Konto hat (siehe auch SAP-Hopp), macht man nicht bloß den Sponsor, sondern dreht gleich das ganz große Rad.

    Red Bull Salzburg zeigt bereits heute, wie es in 10 Jahren Bundesliga aussehen könnte. Wobei (immerhin! – muss man fast schon sagen) zumindest die Bayern durch ihre ökonomische Verflechtung dem klebrigen Zuckerprodukt die Stirn wird bieten können.

    In einer gerechten Welt würden sich alle Vereine weigern, gegen dieses Kunstprodukt (oder auch SAP, bedingt auch WOB oder LEV) anzutreten. Sollen sie halt ohne einen einzigen Sieg Meister werden und der Rest spielt den inoffiziellen Meister aus. Anerkannt von allen echten Fans und Verschrieen als schlechte Verlierer von allen, die die Abseitsregel nicht verstehen.

    Welche Überlebenschance hat ein Verein, der keine Spiele bestreitet? Welche (National-)Spieler wollen da schon hin? Publicity? Am Anfang jede Menge, auf Dauer: Keine! Und das ist das einzige, womit man RB wirklich treffen kann, denn das ist die Währung, in der die Marketing-Strategen dort rechnen: Aufmerksamkeit (am besten durch Erfolg).

    Und wenn die Plörre weg ist, macht man selbiges mit SAP. Spätestens dann dürften Wolfburg und Leverkusen hoffentlich Lerneffekte erzielen und endlich endlich bundesligakompatible Vereinsstrukturen schaffen. Sonst: Siehe oben.

    Die Macht ist also durchaus vorhanden. Nur wird das Motto gelten „The Show must go on“ und stattdessen wird über noch mehr Clubs der 2. und 3. Liga gesagt: „Die gehören eigentlich in die Bundesliga!“

    Ich kann mit reinstem Gewissen sagen, dass ich diesen Brause-Scheiß (weder das Original noch die Nachahmer) noch kein einziges mal in meinem Leben gekauft habe.

    Darauf ein leckeres Stauder!

  2. Wirklich durchsetzbar wäre dein Wunsch doch nur, wenn Coca-Cola als größter Mitbewerber ebenfalls Geld in den Markt pumpen würde. Noch beschränkt man sich dort aus gutem Grund darauf, die WM und andere große Turnier zu unterstützen. Ein eigenes Team gibt es meiner Meinung nach noch nicht, dürfte aber bald kommen, wenn RB weiter so an der Geldschraube dreht.

  3. Verstehe nicht, warum mein Wunsch ausgerechnet von Coke abhängen soll.

  4. Dein Wunsch wird so lange Wunsch bleiben , ehe sich nicht ein anderes Unternehmen einschaltet, das nicht weiß wohin mit seinem Geld. Mehr wollte ich nicht sagen.

  5. Mein Wunsch ist doch, jedwedes Marketing-Konstrukt aus dem Profi-Fussball herauszuhalten! Was erwartest Du von Red Bull Leipzig gegen Coca Cola Kiel? Godzilla versus Megalon?

  6. Danke für diesen Beitrag! Habe ja als Leipziger schon viel Sinn und Unsinn über RB Leipzig gelesen, aber die Argumentation, dass wir alle an dem Aufstieg solcher Konstruke sind, war mir neu.
    Ich kann (sachliche) Kritik an RBL nachvollziehen, wenngleich ich nicht zu den Traditionalisten gehöre. Vereine wie RB gehören zur heutigen, globalisierten Zeit wie Clouds, Smartphones und anderes Gedöns woran vor Jahrzehnten noch keiner gedacht hat. Und was mir wirklich Spaß macht: Diese Euphorie rund um den Verein in der Stadt – das hat Leipzig einfach mal gebraucht, auch wenn es dazu den Umweg über einen Red Bull Verein nehmen musste.

  7. Ich glaube in deinem Kommentar fehlt das Wörtchen „schuld“.

    Ich denke in jeder Stadt, die vorher nicht so richtig auf der „Landkarte des Fußballs“ Zuhause gewesen ist, wäre man zunächst einmal euphorisch. Zumal ja in Leipzig ein ungenutztes WM-Stadion rumstand.

    Trotzdem ist das natürlich der Anfang einer globalen Marketingliga, bei der, wie es der Don beschrieben hat, irgendwann Coca-Cola Kiel gegen Red Bull Leipzig kickt. Fraglich, ob das auf Dauer wirklich für die gleiche Identifikation sorgt, wie bei den derzeitigen „Traditionsvereinen“ mit gewachsenen Strukturen. In Hoffenheim war auch schnell Katzenjammer angesagt, als es letztes Jahr plötzlich nicht mehr rund lief, das dürfte in Leipzig nicht ausbleiben.

    Fraglich auch, was passiert, sollten Fans im Namen von Red Bull für Randale sorgen, die heute ja bekanntlich schon beim Zünden von Pyros anfängt. Wird das von den Vereinsoberen dann als passend zur jungen und hippen Marke RB verbucht oder reagiert man dann doch wie alle anderen Vereine?

  8. Ich weiß nicht, ob das der Anfang einer Marketingliga ist. So schwarz seh ich da nicht. Bei Hoffenheim hält der Hopp auch in schlechteren Zeiten durch, weil da (man will es ja kaum aussprechen) irgendwie auch sein Herzblut drinsteckt. Bei RB möchte ich das mal sehen, wenn sie über längere Zeit erfolglos sind. Vielleicht sind dann andere Spielzeuge attraktiver als der Fußball. Und warum sollte das gerade der Startschuss sein? Sind die großen Unternehmen so doof, dass erst RB kommen musste, damit sie auch auf die gleiche Idee kommen? Ich glaube nicht. Vielmehr haben die meisten großen Unternehmen gute Gründe, sich keinen Bundesliga-Club zu kaufen, da sie marketintechnisch einfach andere Prioritäten verfolgen.

  9. Und warum haben sich dann Adidas und Audi bei Bayern eingekauft? Warum sponsort VW nicht nur Wolfsburg, sondern auch Braunschweig? Warum pumpt Audi (noch erfolglos) Geld in die „Schanzer“?
    Offenbar scheint es marketingtechnisch ja nicht so abwegig, sich im Fußball zu engagieren, warum also nicht gleich einen Club übernehmen. Zumal ja selbst in Bochum der ehemalige Trikotsponsor Faber Einfluss auf die Gestaltung der Trikots genommen hat. So ganz neu ist das ja alles nicht, RB ist nur die „nächste Dimension“.

  10. Genau, Sponsoring ist nicht neu. Aber dass jetzt alle plötzlich einen Club kaufen, halte ich für einigermaßen abwegig.

  11. Natürlich wird sich kein Sponsor irgendwo in der ersten oder zweiten Liga einen Verein „kaufen“, aber Hoppenheim und RB zeigen ja, dass man mit genug Kohle auch einen Verein „machen“ kann, den es vorher nicht gab.

  12. Hallo zusammen – was ist denn dünn argumentiert und zusammengeschustert???
    Bin immer für Verbesserungsvorschläge/Anregungen offen!
    P.S. Das Zitat mit dem Funktionär ist 1:1 aus dem 11 Freunde Artikel, der unten aufgeführt ist, aber das habt Ihr beim aufmerksamen Lesen sicher bemerkt….

  13. Und was sagt uns das jetzt? Nichts anderes als die Meinung des Autors, der uns rät, „alles einfach so lassen wie es ist, wir sind selbst schuld und können es eh nicht ändern.“ Hätten solche Menschen früher das sagen gehabt, gäbe es das Rad jetzt noch nicht und wir würden in Tierfellen unser Essen jagen.

  14. Man verwechselt hier halt gerne Sponsoring, was völlig normal und notwendig ist, mit dem Kauf eines Vereins zur Eigenwerbung! Und zu nichts Anderes ist Leipzig für Red Bull da! Das der Ösi das erste Mal in 5 Jahren gegen DA im Stadion war sagt alles über sein Interesse an Fußball!

  15. Immer wieder schön, wie hier mit Pauschalisierungen argumentiert wird, nur weil man nicht ohne rechts und links zu schauen der gängigen Meinung folgt.

    RB ist die Pest, das steht doch völlig außer Frage. Es ging mir darum zu zeigen, dass mMn ein Phänomen wie RB erst dadurch möglich wurde, weil seit den 90ern das Interesse an Fußball exiobitant gewachsen ist. Wolfsburg und Hoppenheim sind beides Projekt, die erst in der Folge entstanden sind und entstehen konnten.

    Eine Petition gegen RB ist trotzdem albern, zumal man bei der DFL doch längst weiß, das niemand RB mit offenen Armen empfangen wird. Und das erwähnte Funktionärszitat wird nicht besser, nur weil es in der 11 Freunde stand. Und nein, ich habe nichts gegen Veränderung, erlaube mir aber, sie differenziert zu sehen.

  16. Bis jetzt hat auch jeder kapiert das es dem Funktionär bei ‚zitieren‘ darum ging, daß sein Name nicht erwähnt wird – das falsch zu verstehn, das hast Du bis jetzt ganz alleine geschafft!
    Dann sind die 20.000 wohl auch alle albern, und nur Du hast den Durchblick!
    Nur ist das Euer Pubklikum, aber das wird Dir auch egal sein, da Du ja nach rechts und links schaust und uns das allen absprichst!
    Ich werde Euch 5 ausm Abseits auf dem Laufenden halten.
    Wenn Ihr tatenlos zuschauen wollt – bitte! Wenn Ihr die angreift die das nicht wollen – bitte! Aber dann widmet Euch einfach einem anderen Thema – nicht dem Fußball!

  17. „Es sind da viele Kräfte am Werk“ ist eben Verschwörungstheorie pur, die nicht besser wird, wenn derjenige, der den Satz geäußert hat, sich nicht zitieren lassen möchte. Ein Argument ist das noch lange nicht!

    Davon ab behauptet hier keiner den alleinigen Durchblick zu haben, es geht lediglich um eine Meinung, und die muss sich nicht zwangsläufig mit deiner decken. Oder darf man nur über die Petition schreiben, wenn man sie ohne darüber nachzudenken einfach unterschreibt? Vielleicht halte ich andere Formen des Protests für sinnvoller und möchte das mit dem Artikel zum Ausdruck bringen?

    Aber wahrscheinlich hast du recht und wir sollten uns besser Themen zuwenden, von denen wir etwas verstehen…

  18. Auf der Verschwörungstherorie herumzureiten und daran festzuhalten, dass ist albern. Aber alleine die Tatsache es als „nur eine Meinung“ darzustellen, aber gleichzeitig es so hinstellt, als einziger auch darüber nachgedacht zu haben, den was anderes sagt „Oder darf man nur über die Petition schreiben, wenn man sie ohne darüber nachzudenken einfach unterschreibt“, nicht aus. Es spricht jedem der diese Petition unterschrieben hat ab, darüber nachgedacht zu haben. Das die Online Petition nicht viel am Ausgang der Lizenzierung ändert, dass weiß mit Gewissheit auch der Urheber, aber er wird aus einer ganz anderen Intention heraus diese gestartet haben. Ja, auch daran schonmal gedacht? Diese Petition soll verdeutlichen, dass wir als Fans alle uns zur Verfügung stehenden Mittel ausnutzen werden uns gegen die Machenschaften in unserem Sport zu wehren. Es geht hier ausschließlich um ein Mittel zum Zweck! Nicht um desen Wirksamkeit! Eben genauso wie es Mateschitz getan hat, sein Produkt im deutschen Fussball zu platzieren. Es wird mit Sicherheit nicht die einzige Aktion bleiben, bei der viele mitmachen (auch ohne darüber nachgedacht zu haben), über die dann wieder exklusiv „eine Meinung“ erstellt werden kann!

  19. In erster Linie stimmt wohl Dons Behauptung, dass ohne RB-Trinker keine RB-Kicker/Formel-1-Rennställe/Stratosphären-Springer möglich wären.
    Es liegt also an allen Konsumenten selbst, dem Konzern den Geldhahn zuzudrehen. Im schlimmsten/besten Fall geht Mateschitz pleite und die Plörre und von mir aus auch alle Trittbrettfahrer-Produkte verschwinden vom Markt. Dann haben die Konsumenten durch ihr fußballtraditionsbewusstes Handeln einen neureichen Emporkömmling vertrieben, aber zugleich ein paar Arbeitsplätze vernichtet – und damit meine ich nicht die der RB-Spieler.
    Gut, das war jetzt ein vielleicht arg zugespitzter Versuch. Aber was machen wir dann als Nächstes? Keine VW oder Bayer-Produkte oder SAP-Software mehr kaufen? Schon schwieriger.
    Worauf ich damit hinauswill? Niemand kann meines Wissens einem Sponsor verbieten, sein Geld für einen Fußballverein auszugeben. Die Statuten von DFB/DFL verbieten lediglich die Übernahme der Kontrolle über den Verein. Wie er seinen Einfluss geltend macht, zumal als einziger (Groß-) Sponsor kann man schon beim lokalen Kreisligisten um die Ecke besichtigen. Wer will den Siemens, Thyssen-Krupp, Daimler-Benz u. a. daran hindern, als Sponsor einen Verein durch die Decke zu pushen? Die Kontrolle wird allein durch das Verlängern oder Auslaufenlassen (oder auch nur das Drohen damit) der Sponsorentätigkeit ausgeübt. Das kann kein Statut verhindern, so dass meiner Meinung nach die Vereine in Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim und Leipzig weiter für Diskussionen sorgen werden, bis endlich einer der Konzerne dahinter andere Werbe-Strategien bevorzugt, siehe dazu auch z. B. BMW und den Rückzug aus der Formel 1.
    Nur so ist in meinen Augen ein Ende der so genannten Retortenklubs vorstellbar. Wahrscheinlich müsste der Fußball sich dazu wieder ein Schmuddel-Image zulegen, dass es geraten erscheinen lässt, damit lieber nicht in Verbindung gebracht zu werden.
    Geeignet dafür erscheinen mir Gewalt im Kontext von Spielen/Turnieren, Spielmanipulationen, dubiose Geldgeber aus noch dubioseren Schurkenstaaten oder vielleicht noch Doping und ein größenwahnsinniger Weltverband.

    Wie? Das gibt es alles schon? Dann muss der Gegenwert, den ein Konzern durch sein Engagement erhält trotzdem größer sein als all der dadurch hervorgerufene Ärger.

    Warum nur?

  20. Du verwechseltst hier schon wieder Sponsoring mit der kompletten Vereinnahmung eines Vereins!
    Dazu ist die 50+1 Regel da um das zu verhindern!
    Und wenn diese hier angewandt werden würde, wie sie müsste – da es ja eine Regel ist – hätte RasenBallsport Leipzig nicht den Hauch einer Chance die Lizenz zu erhalten!
    Das eine Firma einen Verein unterstützt ist erwünscht, aber eben unterstützt, nicht leitet!!!!
    Das muss doch in unser aller Interesse sein, sonst spielt in 10 Jahren Coke gegen Pepsi und McDonals gegen Burger King, keine Städte, Regionen mehr, dann ist ein Derby wenn Wella gegen Gard spielt – pfuideibel!!!!

  21. Also, ich gebs auf! Wer den Unterschied zwischen Sposoring, also Unterstützung eines Sportvereins und einem aus reiner Marketingabsicht in Eigenregie gegründetes und geführtes Unternehmen als e.V tarnt nicht versteht, bei dem ist ja auch klar das der Konsument an allem die Schuld trägt. Was ein abstruse und absurde These! Da kann man auch gleich noch weiter zurück gehen. Adam und Eva sind die Übeltäter, wären die nicht gewesen……blablabla. Da kommt ein Brausefritze aus dem Ausland daher, mit Hilfe etlicher Anwälte um die Lücken eines Verbandes auszuhebeln, um im deutschen Profifussball unter dem Deckmantel des Vereinstums weiterhin sein Produkt anzupreisen um weiter Kohle zu scheffeln, obwohl er weiß, deswegen ja die Anwälte, dass dies vor einige Jahren schoneinmal versucht wurde, aber schon damals vom DFB NICHT gewünscht war und auch abgeschmettert wurde. Hier wird der Sport zu Marketingzwecken missbraucht und kein Sponsoring betrieben! Aber dass ist ja unsere eigene Schuld, wir haben Brausemati ja quasi dazu genötigt, weil wir seine Plörre in uns reinkippen……

  22. Was ist jetzt das größere Problem für dich, der „Brausemati“ oder dass er aus dem Ausland kommt?

    Mit geringstem Aufwand hätte man feststellen können, dass hier keiner RB in der Bundesliga noch sonst wo will. Es ging mir lediglich darum, mal laut über Sinn und Unsinn einer solchen Petition nachzudenken und nach Gründen zu suchen, warum RB der Meinung sein könnte, Fußball könnte nützlich für ihr Marketing sein. Nicht mehr!

  23. @ arminlortz, Danhu:

    Natürlich kenne ich den Unterschied zwischen Sponsoring und Vereinnahmung aus Marketingabsichten bzw. Neugründung zum selben Zweck. Was mich bewusst beides in einem Topf werfen lässt, ist die Wirkung, die beide Prozesse auf den Verein haben: Kontrolle der Gremien im Sinne einer eigenen Einflussnahme zu eigennützigen Zwecken oder mit anderen Worten: eine Ein-Mann- bzw. Eine-Firma-Vereinsführung, ob nun offen wie bei Leipzig oder verdeckt wie bei den Löwen. Regiert wird der Club dann nach dem Motto: Wer zahlt, schafft an. Demokratische Mitbestimmung der Mitglieder, Fanclubs oder anderer Vorstandsmitglieder wird so oder so ausgeschaltet.
    Was mir aus dem selben Grund ebenfalls gleichgültig ist, ist der Umstand, ob sich ein Neureicher, Oligarch oder asiatisches/arabisches Konsortium in einen seit Jahren bestehenden oder extra dazu gegründeten Club investiert. Ich wiederhole mich: Die Wirkungen bleiben die gleichen: Wettbewerbsverzerrung, Umgehung der 50+1 – Regel, willkürliche Entscheidungen mit mehr oder (meist) weniger Sachverstand, Ignorieren der Interessen der Mitglieder. Wobei RB Leipzig bei Letzterem eine Ausnahme darstellt, siehe hierzu die entsprechende Ausgabe der 11FREUNDE, (Februar oder März?).

  24. Was sich hier so Fachmann nennt – unfassbar!
    Ihr seid doch noch nie in nem Stadion gewesen!
    Ihr wisst gar nicht was es heisst, seinen Verein über 5 Klassen treu zu sein und mit in übelste Regionen zu fahren…
    Ihr labert einen Scheiss – unfassbar!!!!
    Ihr habt beide absolut NULL AHNUNG um was es geht hier, wer Euch bei “5 Freunden“ ein Sprachrecht gegeben hat würd ich gerne wissen – nee, eigentlich nicht! Zum Thema schreib ich auch nichts mehr, Ihr könnt es eh nicht verstehen!
    5 Freunde im Abseits – wo auch sonst??
    Denn da gehört Ihr definitiv hin! Und trinkt kein Red Bull mehr, so könnt Ihr 2 den Konzern platt machen…. Ich lach mich schlapp!!!

  25. Toll! So selbst entblößt hat sich hier schon lange niemand mehr. Danke dafür!

  26. Weiterer Höhepunkt der Verunglimpfung aller RB Kritiker in der LVZ von gestern: „Eine Lizenz bekommen nur Clubs, die das Fußball-Kultur-Magazin 11Freunde im Abo haben, mindestens 100 Jahre alt sind und eigenen 50+1 Beinen stehen.“.
    Das beschreibt wie hier vorgegangen wird.
    Mein, Gott, wie beschämend.
    Wer das Vorgehen dieses Konzerns und seiner fußballspielenden Marketingabteilung einfach nur hinterfragt, ist eben einfach nur blöd und/oder ein ewig gestriger.
    Und ich lebe praktisch schon immer in Leipzig und war nie ein blau/gelber oder grün/weißer.
    UND ich habe vielleicht schon mehr Zeit AUF Fußballplätzen und in Stadien verbracht, als der Schreiberling von gestern 19:55 Uhr.
    Aber für mich finden DIE sicher auch noch ein Schublade.

  27. Arminlortz, ich hab mir deinen fachlich und sprachlich herausragenden Kommentar zu Herzen genommen und beschlossen, nächste Woche zum ersten Mal in meinem Leben ins Stadion zu gehen. Wenn ich mir da ne Wurst bestelle, denk ich an dich, du Suppenkasper.

  28. Wahrscheinlich ist es das, was S. Maischberger damals mit „Taliban der Fußballfans“ meinte, auch wenn es damals um Ultrás ging. Hier passt der Begriff aber besser.

  29. @Rehhunger: Nein, diese Formulierung ist und bleibt Quatsch, der weit über das Ziel hinaus schießt.

  30. Das ist ja sehr unterhaltsam hier. Ich kann bezeugen, der Kollege Esleben war schon mal in einem Stadion. Ich übrigens auch, es war das gleiche Spiel. Sind wir jetzt Experten?

    Gruß aus der Heldenstadt. Jetzt auch mit Zweiter Liga!

    P.S.: Was ist eigentlich aus der Online-Petition gegen Vuvuzelas bei der WM 2010 geworden?

  31. […] – wie übrigens auch in Hoffenheim oder seit Allofs auch in Wolfsburg – werde ich über solche Diskussionen nur lächeln können oder auch über diese bösen Androhungen […]

  32. Unfassbar wie manch einer einfach etwas anderes lesen möchte. quasi die nächste Evolution des freudschen Versprechers.

    Natürlich ist bei so ekelhaften Dingen, wie PublicViewing, auch der allgemeine Fußballfan an solch einer Entwicklung schuld.Leider sind inzwischen gefühlt über 90% der Zuschauer in deutschen Stadien Klatschpappen-Fans. Ich persönlich würde auch lieber mit nur den wenigen echten Fans in der Kurve stehen (und das definiere ich nicht über die Anzahl an Spielen die man pro Saison im Stadion ist). Aber leidder muss man auch so realistisch sein und sich eingestehen, dass das nicht klappt. Also lieber auch mal seinen lokalen Kreisliga-Verein schauen und sich hier noch echten Fußball abholen.

  33. Ganz toller „Verein“. Wie viele Mitglieder hat der denn? Wo sind die offiziellen Zahlen? Wo ist bitte bei einem Mitgliedsbeitrag von 800 EUR/a die Gemeinnützigkeit, die ein e.V. haben sollte. Eine Firma ist das, sonst nichts. Störende „Mitglieder“, die auf einer Jahreshauptversammlung ja Wahlrecht hätten, werden künstlich klein gehalten. Dieses ganze Konstrukt nebst Ihrer Jünger, genannt „Fans“, sind einfach nur lächerlich!!!

  34. So, jetzt gebt bitte endlich zu, dass arminlortz und Danhu Zweitnicks von Esleben und Guri sind. So hirnbefreit kann man doch nun wirklich nicht sein. Kein Textverständnis, kein Kausalverständnis, eigentlich gar keine kommunikativen Basiseigenschaften. Dann wird´s natürlich auch schwer mit dem Austausch von Informationen.

    Und auch ich kann bestätigen, dass Herr Esleben schon im Stadion war. Und zwar in den Ligen 1, 2, 3, 4 und 5. Muss ich das jetzt irgendwo eidesstattlich versichern?

  35. Eine Frage habe ich noch an die Die-Hard-ohne-Nachdenken-RB-Hasser:

    Wenn der HSV absteigt und der Kühne die 20 Mio. Euro-Etatlücke in Liga 2 aus seiner Privatschatulle bezahlt und dadurch seine Macht im Verein vergrößert (die keine direkte, funktionale Macht ist – denn das wird durch die DFB-Statuten verhindert – sondern eine indirekte) – wo seht ihr da den faktischen Unterschied zu RB?

  36. @Don:
    Das genau ist es, was ich meinte!

    @Esleben:
    Natürlich ist der Taliban-Vergleich Unfug, aber hier passte ein grober Keil ganz gut auf den groben Klotz.

  37. @Don: Nein, dass sind nicht der Guru und ich, sowas kannste dir ja nicht ausdenken.

  38. […] Zum Vergleich eine Textstelle aus der hier unlängst gewürdigten Petition gegen RB Leipzig: […]

  39. Leute. Das war eine gute Woche. Ich habe nämlich was gelernt! Und das ist meistens was positiv.
    Bis jetzt habe ich nämlich immer gedacht, das es sich bei der Firma um ein Unternehmen handelt, das durch konsequentes Sportmarketing versucht ein Produkt zu verkaufen. Das scheinbar recht erfolgreich.
    Aber nach dem Interview mit Herrn M. aus S. in der LVZ und seinem Satz „Aber wir wollen auch niemanden zwangsbeglücken, das haben wir ehrlich gesagt auch nicht notwendig.“ gehe ich hier von einem Irrtum meinerseits aus.
    Wahrscheinlich handelt es sich eher um einen karitativen Verein, dem es darum geht – nein, nicht Leipzig – sondern gleich ganz Fußball-Deutschland (denn die negative message kam ja nicht aus Leipzig sondern von der DFL) zu beglücken. Nur eben nicht „zwangs“.
    Naja. Mann kann ja nicht alles wissen.
    Blöderweise fühle ich mich überhaupt nicht beglückt. Weder „zwangs“, noch überhaupt. Ich finde auch, dass das mein demokratisches Recht ist. Aber wenn noch ein paar Drohungen kommen, wird das vielleicht ja noch.
    Mein Demokratieverständnis scheint aber auch etwas verschroben.
    Warum nämlich die Forderungen der DFL (der die BuLi-Vereine vertritt) einem „unsittlichen Antrag nahe kämen“ und man auf diese Art und Weise niemals 4x Weltmeister in der Formel 1 geworden wäre. Versteh ich nicht.
    Hm, naja…..

  40. […] aus Leipzig künftig sehr viel sympathischer rüber. Das neue Logo bringen nur noch Phantasten und ewig gestrige Verschwörungstheoretiker mit dem Logo des millionenschweren Investors aus Österreich in Verbindung. Einfach toll, wenn sich […]

Kommentare sind geschlossen.