UPDATE: Pedda N. denkt nach

Peter Neururer

Zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, drei auf einen direkten Abstiegsrang; der zweitschlechteste Sturm der Liga, die miserabelste Heimbilanz aller Clubs im „Unterhaus“ und ein spielerischer Offenbarungseid im Heimspiel gegen Fürth. Es sieht düster aus „anne Castroper“, für den Zampano an der Linie ist das aber „kein Grund, um für unruhig zu werden“ (H. Bongartz).

Nein, Peter Neururer bleibt ganz ruhig und analysiert schonungslos in die Mikrofone, was vor dem Spiel schon bekannt war:

Wir haben nach vorne überhaupt keine Durchschlagskraft.

Richtig, das war gestern über 90 Minuten zu sehen. Wenn dann selbst der Zufall nicht mehr helfen mag, dann schießt man in 24 Spielen eben weniger als ein Tor pro Spiel. (0,875 um genau zu sein). Was Neururer allerdings daraus folgert ist angesichts der prekären Situation von einer geradezu absurden Bierruhe:

Wenn man das Ergebnis sieht, dann sollte man sich in Sachen Abstieg Gedanken machen!

„Gedanken machen!“ – Aha! Abstiegskampf? Wir doch nicht, außerdem müssen sich mich bitte entschuldigen, ich muss mich auf den Fantalk im DSF auf Sport1 vorbereiten. Neururers Engagement beim VfL Bochum dürfte seine letzte Chance (gewesen) sein, noch einmal als Trainer im Profifußball zu reüssieren, und was macht Peter Neururer? Er macht sich Gedanken!

Ist das die schier übermenschliche Erfahrung aus zig Einsätzen als „Feuerwehrmann der Liga“, die einen Pedda N. zehn Spiele vor Schluss der Saison in der derzeitigen Situation die Ruhe behalten lässt? Man weiß es nicht… Allein, wenn man sich in der Überspitzung vorstellt, wie Neururer in den nächsten Tagen auf seiner Harley durchs Ruhrgebiet düst, zum Beispiel heute über die A40 nach Essen, und sich Gedanken macht, zeigt, dass der Trainer des VfL Bochum inzwischen zu sehr von sich selbst begeistert ist, um den Ernst der Lage zu erkennen. Bochum steigt ab und Pedda N. macht sich Gedanken, es ist ein Irrsinn!

UPDATE:
Gegenüber Der Westen hat Neururer nochmal nachgelegt:

„Es gibt keinen Trainer auf dieser Welt, der mehr daraus machen kann“, sagt er und meint damit seine limitierte Mannschaft. (…) Die Mannschaft verfüge „nicht über die großen Fähigkeiten“

Da hat man wirklich keine weiteren Fragen mehr. Armer VfL!

Zitiert nach: spiegel.de und Der Westen

Foto: flickr.com/Thomas Rodenbücher (unter CC BY-SA 2.0)

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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14 comments
  1. Wenn er sich da jetzt erst darüber Gedanken macht, dann muss er sofort gehen. Man hat gestern auch den Eindruck gehabt, dass ihn das alles gar nicht interessiert.

  2. […] aber sicher in Richtung Abstiegsränge. Michael Eckard (DerWesten) berichtet aus dem Stadion. Die 5-Freunde-im-Abseits wundern sich, dass Neururer erst jetzt nachdenken […]

  3. In jedem Fall wird da sehenden Auges abgestiegen, bitter!

  4. Es tut einem in der Seele weh, wie der VfL Bochum gen dritte Liga driftet. Seit Kuntz keinen ordentlichen Manager mehr, seit Funkel keinen ordentlichen Trainer mehr, daher seit Jahren auf dem absteigenden Ast.

    Guckt euch Mainz an. Guckt euch Augsburg an. Guckt euch Freiburg an. Guckt euch Fürth an (Manager: Rouven Schröder, man glaubt es kaum).

    Das war die Rolle, die der VfL auch jahrzehntelang gespielt hat. Und er wurde gnadenlos abgehängt. Aufgrund der Unfähigkeit in der Führungsriege. Ich kann das Gelaber a la „Es ist kein Geld da!“ nicht mehr hören. Beim 1. Fürther Aufstieg war damals der Occean teuerster Einkauf mit 200.000 Euro. Das muss man sich mal vorstellen. Und auch diese Saison ist der Hammer, denn so ein Verein kann ja auch an einem Abstieg komplett zerbrechen. Stattdessen haben die einen Transferüberschuss von über 4 Millionen Euro erzielt und spielen dennoch wieder oben mit. Mit ganz schmalem Geld.

    Das werden ganz ganz harte Wochen, denn die Mannschaft erscheint komplett leblos. Luthe im Tor wackelig, die Abwehr schlecht UND überaltert, das Mittelfeld bar jeglicher Kreativität oder zumindest Kampf (Tiffert, ey) und im Sturm dilletieren Sukuta-Pasu und Aydin vor sich hin und schwalben rum, was das Zeug hält.

    Pedda war ein Strohfeuer, nichts weiter. Bei all der Warterei auf einen Telefonanruf von Real Madrid hat er scheinbar die Einarbeitung in moderne Trainingslehre und Taktiken komplett verpennt.

    Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich den Büskens holen. Der muss aktuell ja auch kleinere Brötchen backen, er dürfte zum VfL passen und er hat mit Fürth auch mit bescheidensten Mitteln Erfolg gehabt.

  5. Oder doch besser einen Hutwelkereinsatz anfordern?

  6. Das wüsste ich persönlich zu verhindern, wobei der mit seiner… äh … „zupackenden“ Art vielleicht die unendliche Lethargie, die da gestern überall zu spüren war, lösen könnte. Unglaublich, dass die alle so ruhig sind.

  7. Ach, übrigens kam gestern Max Kruse (mit Christoph Kramer im Gepäck) in Bochum vorgefahren und parkte seine Karre ein paar Boxen neben meinem Ömmel-Golf. Der Typ fährt allen ernstes einen Maserti in Flecktarn:

    http://bilder.bild.de/fotos/kruse-34497494-qf-32395658/Bild/2,club=bildplus.bild.jpg

  8. Ja, den hatte er schon in Freiburg. Balotelli für Arme…
    http://a.espncdn.com/photo/2012/1201/soc_e_balotelli1_sy_576.jpg

  9. Das ist doch ein geiler Kommentar a la „Ich als Verein musste reagieren!“

    Selbstvertrauen ist also nach wie vor im Überfluss vorhanden.

  10. Brutalst mögliches Selbstvertrauen, das durch nichts begründet ist. Macht wahrscheinlich der Schnauz!

  11. Begründetes Selbstvertrauen ist ja auch keine Kunst.

  12. Du sprichst aus Erfahrung, nehme ich an?

  13. Damit hat er ja seine Mannschaft top motiviert. Der ist auch igendwie Psychologe.

  14. @Esleben: Ich muss täglich damit leben!

Kommentare sind geschlossen.