Sexismus und Schiedsrichter

Boobs & BallsFußball ist ein einfaches Spiel. Trotzdem komplex genug, um mit seiner Hilfe die Welt zu erklären. Heute erläutert uns Florian Boitin, Chefredakteur des „Männermagazins“ Playboy, mit Hilfe von Fußball-Metaphern den Zusammenhang zwischen Schiedsrichtern, roten Karten vor Spielbeginn und möglicherweise sexistischer Werbung.

Hintergrund: Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (Where else?) wollen eifrige Politiker zukünftig verhindern, dass die Werbeflächen der Stadt mit ihrer Meinung nach sexistischer Werbung plakatiert werden. Unter der Überschrift: „Sexistische Werbung verbieten?“ hat die Taz vom vergangenen Samstag (08.02.2014) vier Befürworter und vier Gegner des Verbots zu Wort kommen lassen. Unter den Gegnern befindet sich mit Florian Boitin auch der 46 Jahre alte Chefredakteur des Playboy. Ein kluger Mann, der weiß, dass man bei einem derart heiklen Thema auch den kleinen Mann mitnehmen muss. Was tun? Na klar, die Welt mit Fußball erklären:

Spielregeln sind prima. Und gelten nicht nur im Sport, sondern auch in der Werbung. Beim Fußball werden Sünder vom Schiedsrichter verwarnt. Diese Rolle spielt in der Werbung der Deutsche Werberat. Bei beiden gilt das Prinzip: Erst Foul, dann Platzverweis. So gut, so bewährt. Nur nicht für einige Berliner Bezirkskommissare. Ein Fraktionsbündnis fordert jetzt nicht nur neue Spielregeln (rote Karte schon vor Spielbeginn), sondern drängt auch noch in die Spielleiterrolle – und bestimmt was im Rahmen ist. Präventiv. Schließlich setze Werbung ’nur überflüssige Kaufanreize‘. Und der schamlose ‚Sexismus‘ trage zur ‚gesellschaftlichen Legitimation für Übergriffe auf Frauen‘ bei. das zeugt von einem fundamentalen Misstrauen in die Mündigkeit der Bürger. Dabei sollten die Grünen, die großen Anteil an diesem Verbotsantrag haben, aus ihrem Veggie-Day-Desaster gelernt haben. Auch da war sich die Partei sicher, die Bürger bevormunden zu müssen. Die Wähler zeigten ihr dafür die Gelbe Karte.

(Zitiert aus Taz vom 08.02.2014, S.18)

Foto: flickr.com/Thomas Leuthard

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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