„Wir sind Weseler…“

2013-09-25 21.17.13Turu Düsseldorf – PSV Wesel-Lackhausen 1:0

Mittwochabend, Stadion an der Feuerbachstraße. Unter Flutlicht stehen sich in der Oberliga Niederrhein Turu Düsseldorf und der Aufsteiger aus Wesel-Lackhausen gegenüber. Turu, wie die letzten Jahren mit großen Ambitionen, aber schwach in die Liga gestartet, trifft auf den Vorletzten der Liga. Esleben und Guru, die Abordnung der 5 Freunde im Abseits, entscheiden sich dazu, diesem Spiel mit einer Pils-Kur zu begegnen und auf der enttäuschend schlecht gefüllten Gegengerade Platz zu nehmen. 

Erste Halbzeit

Das Spiel beginnt mit einem Eklat. Die Aufstiegseuphorie in Wesel-Lackhausen hat dafür gesorgt, dass nicht nur die übliche Abordnung aus Verletzten, Spielerfrauen und Vereinsfaktota die Reise nach Düsseldorf angetreten hat, sondern auch die Weseler „Ultras“ – sechs Jugendliche, die mit Fahnen, Bannern und Trommeln unter dem Dach der Sitzplatztribüne Platz genommen haben. Akustik und so… Das ist dem Ordnungspersonal, das heute fast ausnahmslos aus furchteinflößenden Frauen besteht, ein Dorn im Auge; die Weseler Abordnung muss ihren Platz räumen und es sich ebenfalls auf der Gegengeraden bequem machen. Das quittiert die Gruppe mit „Fußballmafia DFB“ und „Fußballfans sind keine Verbrecher“-Sprechchören.

Auf der Gegengeraden angekommen führen die sechs „Weseler“, wie sie mit geradezu enervierender Regelmäßigkeit skandieren, ein Theaterstück auf, das sich „Ultra“ nennt. Wechselgesänge, ununterbrochenes Fahnenschwingen, es fehlt eigentlich nur eine Choreo. Dafür wird schon Mitte der ersten Halbzeit meine Forderung erfüllt, und die sechs Männeken ziehen – „Eins, zwei, drei, Oberkörper frei“ – blank. Die kompletten 90 Minuten dauert diese Schauspiel an, das umso mehr Respekt einfordert als die bejubelte Mannschaft zu keiner Sekunde mit dem Niveau in der Oberliga und dem Turus mithalten kann.

Jens Esser (PSV Wesel): Der beste Mann des Spiels in Aktion
Jens Esser (PSV Wesel): Der beste Mann des Spiels in Aktion

Zweite Halbzeit

Bereits in den ersten zehn Minuten erspielt sich Turu genügend Chancen, um zwei Spiele zu gewinnen. Allein der Ball will nicht ins Tor, entweder hält Gästetorwart Esser (Der mit seiner Performance übrigens die alte Kurze-Ärmel-Regel für Torhüter außer Kraft setzt) bravourös oder der Pfosten rettet für ihn. Am Ende einer total einseitig geführten Partie steht es am Ende der ersten Halbzeit trotzdem 0:0 und nach dem Wechsel passiert, was passieren muss: Turu findet den Faden nicht mehr, wird in seinen Aktionen zunehmend hektisch. Es ist der Schwäche des PSV – PSV steht übrigens für Post Sport Verein – Wesel-Lackhausen zu verdanken, dass Turu in dieser Phase nicht in Rückstand gerät. Mitte der zweiten Halbzeit fällt doch noch das, in der Rückbetrachtung, entscheidende Tor. Nach einer Ecke wird der Ball mit dem Kopf so in die lange Ecke verlängert, dass selbst der überragende Esser keine Chance hat.

Damit hat sich das Ergebnis eingestellt, das ich bereits in der ersten Halbzeit prophezeit habe. Guru versucht sich im Folgenden etwas halbherzig darin, den Ausgleich für Lackhausen herbei zu unken, doch die Partie endet 1:0 für Turu. Was bleibt? Turus-Assistenzscoach berührt seine Spieler sehr gerne, während Cheftrainer Frank Zilles immer wieder Beifall heischend in Richtung der Fußballintelligenz auf der Gegengeraden blickt. Es will ihm nur keiner beipflichten… Kulinarische Entdeckung des Tages: Feuerwurst (noch nicht verköstigt). Pils: Jever aus der Flasche.

Dritte Halbzeit

Nächster Termin im Stadion an der Feuerbachstraße: 03.10.2013, 15 Uhr geht es gegen die U23 von Rot-Weiss Essen, mit deutlich mehr Zuschauern und Polizeiaufgebot ist zu rechnen.

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Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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4 comments
  1. „Wir sind immer da! Ob es stürmt oder schneit…“

    Die waren auf jeden Fall Bombe, die Jungs! Und verblüffenderweise ohne Akohol.

  2. Schlicht zu jung dafür…

  3. Vielleicht gab´s bei denen vorab Feuerwurst?! Einfach mal ausprobieren beim nächsten Mal!

  4. Sehr schöner Bericht! Bin auf den TuRU-Auswärtsmob in Essen gespannt!

    Was kann die Stadionkneipe?

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