Ein Klassiker der Verhütung

King of Condom Sport1 wird heute Abend wieder ein Spiel der Regionalliga verunglimpfen. Man ist fast versucht für das Spiel zwischen dem SSV Ulm und dem FC Homburg ein eigenes Bullshit-Bingo-Kärtchen anzufertigen. Oder ist es doch sinnvoller und zielführender, bei jeder Nennung des Wörtchens „Kondom“ einen Schnaps zu trinken, klar natürlich? In jedem Fall kommen hier schon mal alle Fakten, mit denen Jörg Dahlmann und Martin Quast, das babbelnde Moderatoren-Desaster, fehlende Kenntnis der teilnehmenden Mannschaften übertünchen wollen: 

„Kondom“: Ja, der FC Homburg ist der Verein, der Ende der 80er Jahre für einen Skandal sorgte, als er den Komdomhersteller „London“ auf seinen Trikots werben ließ. Tatsächlich drohte der DFB dem FC Homburg zunächst mit Punktabzug, denn AIDS kannten die hohen Herren höchstens vom Hörensagen. Wahrscheinlicher ist aber, dass der DFB sich weniger über die Kondom-Werbung als den Vereinspräsidenten des FC Homburg echauffierte: Manfred Ommer und sein dubioses Lesing-Modell für Fußballspieler, mit dem sich der ehemalige Leichtathlet und Europarekordhalter über 100 Meter bereichern wollte.

Fun-Fact: Ommer gab 1977 zu, gedopt zu haben.

„Cardoso“: Rodolfo Esteban Cardoso, obwohl Argentinier der Urheber der Breisgau-Brasilianer, spielte vor seiner erfolgreichen Zeit in Freiburg im Saarland beim FC Homburg.

„Thomas Stickroth“: Ja, der Sohn des schönen Bruno spielte nicht nur in Bochum und beim VfB Stuttgart, sondern auch im schönen Homburg, in dem es auch das ein oder andere Sonnenstudio geben soll.

„Klassiker“: Als solcher wird das Spiel zwischen Ulm und Homburg auf Sport1 verkauft. Klassiker definiert der Sender wie folgt: Spiele der Regionalliga, an denen zwei ehemalige Bundesligisten beteiligt sind. Bevor sich Ulm und Homburg in der letzten Saison erstmals wieder in der Regionalliga Südwest trafen, spielten die beiden Clubs 29 Jahre lang nicht gegeneinander. Insgesamt standen sich beide Teams achtmal gegenüber, ein echter „Klassiker“ des Fußballs.

„Bundesliga“: Ulm gehörte der deutschen „Eliteliga“ genau ein Jahr an (1999/2000) an und stieg trotz Sympathieträgern wie Sascha Rösler und Markus „Macke“ Pleuler wieder ab. Der FC Homburg bringt es immerhin auf drei Jahre in der Bundesliga, allerdings endete ihr Aufenthalt ein Jahrzehnt bevor der SSV Ulm zum Kreis der 18 besten Mannschaften Deutschlands gehörte.

Fun-Fact: Die Anschrift des SSV Ulm ist Stadionstraße 17

Foto: Flickr.com/Jeremiah Roth

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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4 comments
  1. Ralf Rangnick wird definitiv auch eine Erwähnung finden! Fakt!

  2. Wobei der ja schon beim „Klassiker“ zwischen dem SV Waldhof und Ulm zur Sprache kam. Aber angesichts der Ermangelung einer seriösen Vorbereitung hast du natürlich recht.

  3. Hör bitte sofort auf, über diese Drecks-Ulmer zu berichten. Wer braucht die?

  4. Ohne das Böse gäbe es auch nichts Gutes.

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