Spielberg und die Gockler

Es macht ja durchaus etwas her, wenn man als Blogger unfassbar geschäftig tut und die fiese Arbeitswelt anführt, weil man ein Thema oder einen Termin verschwitzt hat. Aber Fishing for Mitleid war noch nie unser Ding, schließlich haben wir uns heute mal wieder ganztägig die Eier gekrault und einfach keinen Bock auf Blog gehabt. Jetzt aber schon, da spielt es auch keine Rolle, wenn eins der Derbys dieser Vorschau bereits in der Vergangenheit liegt und ein – aus unserer Sicht (Naja…) – gutes Ende genommen hat.

Freitag, 18 Uhr

Dynamo Dresden – FC Kaiserslautern: Das Derby, das schon war

Dresden gegen Kaiserslautern, todsicheres Ding, geht 1:3 aus. Wir würden darauf große Summen bei der asiatischen Wettmafia setzen, also die ganzen zehn Euro, die uns noch für den Rest des Monats August geblieben sind. Jedenfalls steht der FCK als einziger der drei Absteiger momentan da, wo er sich selbst verorten würde. Wie derzeit die Gemütslage in Köln ist, können wir nicht erörtern, hier in Düsseldorf fiebert alles dem Geisterspielderby entgegen, da interessiert die verbotene Stadt wenig.

Samstag, 15:30 Uhr

FC Schalke 04 – FC Augsburg: Das Knappen-Fugger-Derby

Knappen gegen Fugger, Arbeiter gegen Kaufleute, das dürfte zumindest in der dritten Halbzeit eindeutig ausgehen. Davor muss der FC Schalke 04 mal wieder einen anderen Torhüter einsetzen als geplant. Was wenig daran ändert, dass Schalke ohne Huntelaar der langweiligste Club der Welt wäre, so bleibt – auch hier – nur der zweite Platz. Hinter, na klar, Augsburg.

Bayer Leverkusen – SC Freiburg: Das Robin-Dutt-Derby

Robin „Sportdirektor“ Dutt dürfte heute bestimmt in DFB-Mission auf der Tribüne sitzen, um zu verfolgen, was sich sein ehemaliger Co-Trainer und Nicht-Wunschkandidat für seine Nachfolge im Breisgau für ein Duell mit dem wohl seltsamsten Trainerpärchen der Liga liefert. Streich hat jedenfalls mehr Feuer als der wortkarge Finne und sein zappeliger Co zusammen. Wir ballen schon mal die Faust in Richtung Leverkusener Bank.

FC Nürnberg – Borussia Dortmund: Das Traditions-Derby

Frage: Hassen Dortmunder Nürnberg eigentlich mit der gleichen Inbrunst wie Schalke? Es gibt da ja diese seltsame Fanfreundschaft, die es angeblich auch mal zwischen Dortmund und Freiburg gab, bis erstere letzteren alles weg kauften. Bis heute trägt einer dieser „Verräter“ die Kapitänsbinde der Schwarz-Gelben. Oder ist der Klopp-Sekte inzwischen eh alles egal, weil man in Gedanken nur noch die Möglichkeiten durchspielt, wie man ohne Sieg durch die „Todesgruppe“ kommen könnte?

1899 Hoffenheim – Eintracht Frankfurt: Das Stadionverbote-Derby

In Hoffenheim werden sie gefordert, in Frankfurt verhängt: Stadionverbote, zur Not zu tausenden und lebenslänglich. Andererseits besteht seit Tattoo-Babbels Amtsantritt die Gefahr, dass man Hoffenheim nicht mehr ernst nimmt. Hochgradig ernst nimmt sich die Frankfurter Eintracht, Goldschuhe aus und der Don haben inzwischen die Champions League als Minimalziel ausgegeben. Zur Not mit Nikolov im Tor und Köhler auf links.

SV Spielberg – SSV Reutlingen: Das Regisseur-Derby

Wäre Reutlingen Sindelfingen, könnte man hier wunderbar „Spielberg gegen Spielbergle“ titeln. Aber auch so dürfte man als Lokaljournalist in und um Spielberg genügend Munition im Metaphernschrank haben, um alle Möglichkeiten mit „Spiel“, „Berg“ und „Spielberg“ jederzeit deklinieren zu können. Der SSV hält auf seiner Website die wichtigsten Informationen über den Gegner bereit: „Das 1161 erstmals geschichtlich erwähnte Spielberg selbst ist ein kleines beschauliches Örtchen im Landkreis Karlsruhe. Der Ort hat ca. 2.800 Einwohner, die auf Grund einer Legende gerne auch Gockler genannt werden.“ Klingt das nicht nach Stoff für einen neuen Spielberg?

Foto: TRF_Mr_Hyde/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

Werner Lorant - Eine beinharte Story

Werner Lorant: Raucher in Ballonseide

Vor elf Jahren wurde Werner Lorant bei 1860 München entlassen. Club und Trainer befinden sich seitdem auf Talfahrt, der Trainer rasanter als sein ehemaliger Club. Zuletzt machte Lorant Schlagzeilen als er sich auf der Alm bei Pro Sieben verdingen musste, weil Geld und Haus futsch und seine Ehe in die Brüche gegangen waren. Dabei ist dieser Mann mehrfach Raucher des Jahres gewesen, wurde umschwärmt von den Medien und insbesondere für Ran williger Stichwortgeber fürs Highlightreel. Davon legt „Eine beinharte Story“ Zeugnis ab.

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Es derbyt wieder!

Frisch erholt aus der Sommerpause melden wir uns zurück. Ganz Erfolgsfan-like haben wir hier die ersten Spieltage der zweiten Liga ebenso ignoriert, wie den Auftakt im Amaterusport. Heiß auf die neue Saison sind wir natürlich trotzdem „wie Frittenfett“ (Don), schließlich spielen so viele unserer Lieblingsteams in der Bundesliga, wie derzeit realistisch möglich erscheint (Come on, wer glaubt ernsthaft daran, dass der VfL Bochum oder gar der SSV Reutlingen Fußball noch einmal in die erste Liga aufsteigen könnten?). Das sind hitzige Nachbarschaftsduelle natürlich vorprogrammiert und die ersten Auswärtsfahrten bereits geplant. Doch davor hat der Fußballgott den ersten Spieltag gesetzt:

Fr, 19:30 Uhr

SSV Reutlingen Fußball – TSV Grunbach 2:1

Haben wir da etwa geschlafen? Oder weshalb spricht der Kicker, unser Leib- und Magenmagazin, plötzlich penetrant vom SSV Reutlingen Fußball? Der Sport- und Schwimmverein hat schließlich noch mehr zu bieten als nur Fußball, Sport und Schwimmen zum Beispiel. Im Fußball läuft es „heuer“ (Waldemar „beleidigte Leberwurst“ Hartmann) wie immer: unrund. Die ersten beiden Spiele wurden verloren, die großartige Fanseite SSV-News ist vom Netz, weil der Verein sich wenig sensibel zeigte: „Muss man sich wirklich die Frage von Vereinsmitarbeitern, was SSV-News für den Verein noch Gutes tut, gefallen lassen, nachdem jeder von uns sich jahrelang für den Verein aufgeopfert hat?“, fragt Kollege Jonas berechtigterweise, während der Kompass an der Kreuzeiche nur noch eine Richtung kennt: Abwärts. Das Stadion muss man inzwischen schon für Pokalauftritte der Konkurrenz aus Nöttingen vermieten, um selbst mal wieder im DFB-Pokal spielen zu können, wird es auch 2013 nicht reichen. Man zog es vor im Elfmeterschießen gegen einen unterklassigen Gegner so gut wie jeden Elfer zu vergeigen. Es ist ein Elend…
UPDATE: Never trust the Kicker, der lebt nämlich in der Vergangenheit , die für ihn aber nach wie vor Zukunft ist. Deshalb hat der SSV reutlingen Fußball gestern auch nicht gegen Bissingen, sondern gegen Grunbach gespielt. Den Sieg müsste jetzt nur noch jemand dem Kicker melden…

Fr, 20:30 Uhr

Borussia Dortmund – SV Werder Bremen – Das Saisoneröffnungsderby

Die große Eröffnungsparty der 50. Bundesligasaison. Letzte Saison staunte man mit offenem Mund über die Dortmunder, während die Leistung der anderen hanseatischen Bundesligamannschaft im ersten Spiel schon ein Fingerzeig für das war, was für den „Bundesliga-Dino“ (G.Delling) folgen sollte. Dieses mal werden Klopp und Co. also Bremen wiegen und vermutlich für zu leicht befinden, kennt man bei Bremen mehr als Zwei-Drittel des Kaders ohne Studium der „Bibel“ nicht mehr beim Namen. Thomas Schaafs süß-saure Miene dürfte jedenfalls so schnell nicht aus seinem Gesicht weichen. Im Zweifelsfall sollte er seinen Spielern vielleicht einmal das gleiche Training angedeihen lassen, mit dem er auch schon den Zeigler fit bekommen hat.

Sa, 15:30 Uhr

SC Freiburg – FSV Mainz – Das Streich-Tuchel-Derby

Zwei Wahnsinnige auf den Trainerbänke. Hier der sympathische auf dem Platz-Dehner Streich, der – natürlich, wir sind ja schließlich in Freiburg – Selbstgedrehte raucht, dort der mehrfache Bullshit-Bingo-Meister Tuchel, der ohne Matchplan nicht einmal vor den Spiegel tritt. Eigentlich reicht meine Missbilligung für Mainz nicht weiter als vom Schreibtisch bis zur Treppe, seit Tuchel dort aber das Zepter führt, wünsche ich dem Team den Durchmarsch – in den unbezahlten Fußball…

Sa, 18:30 Uhr

Eintracht Frankfurt – Bayer Leverkusen – Das Endlich Wieder Da Derby

Das Testspiel gegen Valencia brachte nur bedingt neue Erkenntnisse und das gloriose Ausscheiden im Pokal wurde zum Lacher. Nein, nicht weil die Eintracht 0:3 untergegangen ist, sondern mit Nikolov und Köhler wieder einmal die eigentlich für zu schlecht befundenen Dauerbrenner in der ersten Mannschaft standen. Der übliche Fatalismus Frankfurter Schule brach deswegen schon wieder durch, Goldschuhe aus ist im Urlaub also derzeit damit beschäftigt, so viel zu trinken, dass er sich nicht mehr daran erinnern kann, Nikolov oder Köhler jemals gesehen zu haben.

So, 13:30 Uhr

VfL Bochum – VfR Aalen: Das „kleines F“-Derby

Oh VfL, wo bist du hingekommen? Musst jetzt schon vor traurigster Kulisse den VfR Aalen empfangen und wärst wahrscheinlich froh, wenn du nächste Saison eine weitere Runde in der zweiten Liga drehen dürftest. Dazu müssen Aufsteiger von der Ostalb allerdings geschlagen werden. Kleiner Tipp fürs Rückspiel: Fragt mal bei Guru nach, wie man ins Aalener Stadion kommt, nicht dass am Ende der Mannschaftsbus vor dem Wersestadion parkt. Soll ja durchaus schon vorgekommen sein.

So, 17:30 Uhr

Hannover 96 – FC Schalke 04 – Das Gerald Asamoah Derby

Richtig, derzeit spielt Asamoah für keinen der beiden Vereine. Aber: In Hannover wurde er „entdeckt“, von dort wechselte er zum FC Schalke und schaffte es bis in die Nationalmannschaft. Statt Asamoah spielt bei Schalke jetzt eine kapriziöse Mimose namens Farfan, der die Leidensfähigkeit von „Raucher des Jahres“ Horrst Heldt in jeder Sommer- oder Winterpause auf die Probe stellt. Senoir Raul hat die Gelsenkirchener Schlake (Wortwitz!) auch gegen Wüstensand eingetauscht, so kicken in blau-weiß eigentlich nur noch brav-biedere Fußballarbeiter und Frisurenmodel Lewis Holtby. Das mag sich doch kein Mensch anschauen…

Foto: Eamon Curry/flickr.com

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

O-Ton O. Thon

Ich muss Euch enttäuschen. Der folgende Artikel hat nichts aber auch gar nichts mit der Überschrift zu tun. Ich wollte nur einmal im Leben dieses geniale Wortspiel geschrieben haben. Jetzt ist es raus, mir geht´s besser. Kein Ton mehr zu Thon.

Über den Autor: Buxe

Macht in Unterhosen und Lotto. Kunstverständiger Lebemann, der seinem Verein Schalke 04 in unerschütterlicher Hassliebe verbunden ist. Wurstvegetarier und Minigolfgott in Personalunion.

Dranbleiben!

„Denn die Menschen, der Lärm,
und die halb leeren Ränge.
Der Rasen, das Licht,
die obszönen Gesänge
geben mir ein gutes Gefühl,
oh, nimm mich mit zum Spiel!“

… wir melden uns pünktlich zum Start der 50. Bundesligasaison wieder.

Bis dahin:

Foto: Flickr.com/Payi Berge

Über den Autor: esleben

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