Baby, ich bin zu alt!

Woran merkt man, dass man alt wird? Richtig, die Fußballprofis im selben Alter gelten nicht mehr als Talente, sondern beenden einer nach dem anderen langsam ihre Karrieren. Und woran merkt man es noch? Ja, auch die musikalischen Begleiter langer Lebenswege hören irgendwann auf, so es sich nicht um lächerliche Berufsjugendliche handelt.

Doch weshalb diese trüben Gedanken an Alter und Vergänglichkeit im schönsten Sonnenschein? Weil Superpunk, die von objektiven Instituten des guten Geschmacks bescheinigt beste Band der Welt, ihre Instrumente an den Nagel hängt und gestern ihren letzten Auftritt im Ruhrgebiet hatte.

Und weil damit die Band die Konzerthallen des Landes verlässt, die nach meinem Plan eigentlich bei meiner Beerdigung, mindestens aber bei meiner Hochzeit für die angemessene musikalische Untermalung sorgen sollte. Wer will es Ihnen verdenken nach fünfzehn kommerziell viel zu erfolglosen Jahren. Besonders, wenn man in einer gerechten Welt mindestens das Einkommen von Lady Gaga erzielen würde.

Die Stimmung zum Abschied in der Essener Zeche Carl war hervorragend. Das (ob des Wetters erstaunlich zahlreich erschienene) Publikum war bereit zum kollektiven Durchdrehen und als zum Ende hin der größte von unzähligen Top-Hits erklang, kochte der Saal ungefähr wie in diesem Video.

Da ich stets Verfechter der These war, dass in diesem Blog nur Fußballartikel veröffentlicht werden sollten, muss jetzt natürlich der Bogen gespannt werden. Was kein Problem ist, denn es sind Superpunk, die den Soundtrack zur aktuellen „Randale“-Diskussion und den kommenden Repressalien liefern, die der DFB sicherlich zur neuen Saison installieren wird:

Ein paar Konzerte folgen noch, unter anderem heute im Gebäude 9 in Köln. Wer möchte, kann den Jungs also noch persönlich „Tschüss“ sagen. Macht’s gut, top old boys! Rock ’n‘ roll will never dead!

 

Über den Autor: Goldschuhe aus

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.
2 comments
  1. Ich werde selbstverständlich heute Abend in Köln persönlich „Tschüss“ sagen. Ansonsten bin ich an der Theke zu finden.

  2. Vorbildlich!

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