Gottes Werk und Gekas Beitrag

Theofanis Gekas, der ewige Streitfall. Ein Stürmer, der Fanlager entzweit und „erwachsene Männer“ (F. Zilles) dazu bringt sich gegenseitig Prügel vor der Toilette anzudrohen. Es wird Zeit einmal die Faktenlage zu checken. Hier also zwei, drei Dinge, die die Statistik über Theofanis Gekas zu sagen hat, um dessen Frisur, die er sich weltweit nur mit Javier Pinola (Ein weiterer Sympathikus in Stutzen) teilt, man sich in einer gesonderten Abhandlung kümmern müsste.

Im Geiste der Aufklärung sind wir als alte Alexander Kluge-Anhänger erzogen worden, im Geiste der Aufklärung werden wir uns kümmern um Theofanis Gekas, 32 Jahre alt, aus dem thessalischen Larisa stammend, in der Türkei bei Samsunspor spielend. Leider muss unsere kleine Abhandlung ohne exakte Angabe zur Laufleistung von Gekas in seinen 133 Bundesliga- und 14 Zweitligaspielen auskommen. Eines manifestiert sich in den Zahlen allerdings: Ein uneigennütziger Vorlagengeber war und ist Gekas nie gewesen. Auf zehn Vorlagen hat es der „griechische Auswahlspieler“ (kicker) gebracht, also exakt gerechnet alle 13,3 Spiele seinen Mitspielern „einen“ aufgelegt.

Tore, Tore, Tore

Die Binsenweisheit besagt, ein Stürmer sei an seinen Toren zu messen! Da hat es Fanis, wie ihn vielleicht seine Mutter ruft, auf 55 Stück in der ersten und sieben in der zweiten Liga gebracht. Sieben Tore in 14 Spielen im „Fußballunterhaus“ (kicker) bzw. „in der kultigsten zweiten Liga der Welt“ (Sport1DSF) sind natürlich ein außerordentlicher Wert, allerdings weist Frankfurt mit 65 Toren auch den besten Sturm der zweiten Liga aus. 55 Tore in 133 Bundesligaspielen sind zudem eine ordentliche „Hüttenquote“ (Don), Gekas hat demnach in deutlich weniger als jedem dritten Spiel getroffen. Exakt in jedem 2,4Periode18tem Spiel.

Mangelndes Engagement

Vielleicht bringt eine andere Zahl etwas Licht in die Frage nach dem „mangelnden“ (Goldschuhe aus) bzw. gar keinem, weil „scheißegalen“ Engagement des Erscheinen Gottes. Ganze fünf gelbe Karten hat Gekas in seiner Karriere bekommen, keinen Platzverweis kassiert. Ein Beleg dafür, dass sich Gekas aufs Toreschießen beschränkt und sonst nicht am Spiel teilnimmt? Oder Indiz genug, dass sich Gekas „wichtige Körner“ aufspart und eben nur das macht, wofür er bezahlt wird: Tore schießen? Seine brutalste Saison war die Abstiegssaison mit Frankfurt, ganze zweimal sah er im Verlaufe der Saison den „gelben Karton“ (kicker). War da Frust im Spiel? Zumindest für die Partie gegen Kaiserslautern kann das eigentlich nicht gelten, Gekas war für die ersten zwei der drei Frankfurter Tore beim ungefährdeten 3:0 Sieg verantwortlich.

Verbrannte Erde

Ein Blick auf die Mannschaftsleistungen ohne und mit Muffkopf und Quertreiber Gekas: 2006/2007 kam der VfL Bochum mit dem Torschützenkönig Gekas (Ja, der war tatsächlich Torschützenkönig, und das beim VfL!) auf Platz acht, ein Jahr später mit dem Gekas-Ersatz Sestak auf Platz 11. Hier ging der Erfolg also mit seinem Verkauf. Leverkusen: In der ersten Saison mit Gekas kam die „Werkself“ (Eigenaussage) auf Platz sieben, ein Jahr später mit dem in der Winterpause verliehenen (und leider wieder bekommenen) Stürmer auf Platz 9. Also auch hier eine Verschlechterung. Beim erneuten halbjährigen Engagement in Leverkusen kam das Team ohne ein einziges Gekas-Tor am Ende der Saison 2009/2010 auf den vierten Platz, im folgenden Jahr ganz ohne den “Stinkstiefel“ (Goldschuhe aus) im Team auf Platz zwei. Nächste Station Berlin: Platz 18 trotz oder wegen sechs Toren des Erscheinen Gottes. Im Jahr danach feierte Berlin ohne den „Griechenbomber“ (Bild) den Wiederaufstieg und Platz eins in der zweiten Liga. In Frankfurt ein ähnliches Bild. Mit Gekas stieg man ab, Platz 17 in der letzten Saison, ohne ihn steht man souverän auf Platz zwei der zweiten Liga, mit besten Chancen auf den Aufstieg. Seit dem Abgang Gekas zur Winterpause hat Frankfurt sogar nur einmal verloren und einmal unentschieden gespielt, alle anderen Spiele wurden gewonnenen.

Postscriptum

Mit seinem neuen Verein Samsunspor scheint Gekas übrigens ein weiteres Mal abzusteigen, derzeit ist der Verein drittletzter in der Süperleague. Mal sehen wer sich danach den Streitfall angelt, und jetzt boxt euch!

Die nackten Zahlen

  • VfL Bochum: 32 Spiele 20 Tore, 3 Vorlagen
  • Bayer Leverkusen: 50 Spiele, 13 Tore, 1 Vorlage
  • Hertha BSC: 17 Spiele, 6 Tore, 1 Vorlage
  • Eintracht Frankfurt: 48 Spiele, 23 Tore, 3 Vorlagen

Disclaimer: Dieser Artikel wird nicht durch ein schwedisches Kaufhaus unterstützt, wer aber mehr zu Gekas.se wissen und dem harten Leben Schweden affiner Hausfrauen will, dem sei das wunderbare swedenfans-schwedenforum.de empfohlen.

Foto: Hakan Dahlström/flickr.com

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Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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20 comments
  1. Sehr wichtiger Artikel. Und hübsch.

  2. Schön, schön, wenn der Artikel nicht suggerieren würde, dass Gekas an den Abstiegen Schuld sei und nicht zum Teil überhaupt erst zu hoffnungslosen Abstiegskandidaten gewechselt ist. Dass Samsunspor sich rein punktetechnisch mit ihm stark gesteigert hat, habe ich hier an anderer Stelle schon gesagt. Gleiches gilt für Hertha: Ohne Gekas in der Hinrunde ganze 6 (!!!) Punkte, nur 1 Sieg. Mit Gekas in der Rückrunde 18 Punkte.
    Auch den Abstieg der Eintracht bringen einzig Voll-Autisten wie Goldschuhe aus alleine mit Gekas in Verbindung. Kein Wort zu den Patzern von Nikolov und Fährmann. Kein Wort zu den massigen Fehlern von Franz, Russ und Co in der Abwehr. Kein Wort zu untergetauchten „Stars“ wie Schwegler, Ochs oder Meier im Mittelfeld. Nein, einzig und allein die vergebenen Chancen von Gekas werden angeführt.
    Wie mich das ankotzt, kann ich gar nicht in Worte kleiden. Da möchte man glatt „Saw 21 – Jetzt wirds dreckig“ drehen. Anschließend alles sauberkärchern.
    Man schämt sich fast, solch eindimensional denkende Menschen überhaupt zu kennen.

  3. Also eigentlich sagt der Artikel doch: Ob Gekas nun was bringt oder nicht, kann man nicht sagen. Tore schießt er, Vorlagen gibt er keine und seine Laufleistung ist wohl nicht so berühmt. Mehr Fakten gibt es nicht. Aber dass er ein Stinkstiefel wäre, der die jeweilige Mannschaft kaputt macht, ist pure Spekulation. Für mich hat Gekas über die Jahre bewiesen, dass er ein ganz ordentlicher Bundesliga-Stürmer war, der seit einiger Zeit seinen Zenit überschritten hat.

  4. 1.) Das Grundprinzip dieses Blogs ist die Provokation, was ja mal wieder funktioniert hätte.
    2.) Hat Gekas in seiner Bundesliga-Karriere – Leverkusen ausgenommen – nur für Abstiegskandidaten gekickt bzw. wurde nur zu Kandidaten geholt, weil – meine Folgerung – seine Spielweise eher zu Mannschaften passt, die erstmal schauen, dass sie keinen fangen, bevor sie nach vorne spielen. Sobald er aber in einer Mannschaft spielen muss, die das Spiel macht, kam Gekas nicht so sehr zur Geltung.
    3.) Seltsam bleibt dann allerdings, wieso Frankfurt Gekas jetzt verkauft hat, dürfte es doch nächste Saison nur gegen den Absgtieg gehen. Folgerung: Gekas war zu teuer und hätte im Sommer ablösefrei gehen können. (Bitte berichtigt mich, falls ich da falsch liege). Oder: Gekas hat charakterliche Defizite, die einen Wechsel unabdingbar machten.

    Auch wenn für dich offenbar der Zweck die Mittel heiligt, aber ich als Anhänger der Schönspielerei sage, eine Identifikationsfigur wird der Mann nicht mehr. Dann kann er noch so viele Tore schießen

  5. Die Identifikationsfigur steht bei uns im Tor und darf vor sich hindilettieren. Da brauchen wir nicht vorne auch noch eine.

    zu 1.: Schnauze da vorne!
    http://www.express.de/fussball/massenschlaegerei-in-kabine-fussballer-pruegeln-sich—schiri-zeigt-fuenfmal-rot,3186,12473968.html

    zu 2.: Das ist richtig. Fakt ist aber auch, dass man bei einem abstiegsbedrohten Verein nicht so viele Chancen auf Tore bekommt. Umso erstaunlicher, wie häufig er getroffen hat. Dass er wenig Assists hat, liegt sicherlich auch daran, dass er vorne immer den Alleinunterhalter spielen durfte. In Frankfurt durfte er sich immer direkt mit 2 Innenverteidigern rumschlagen und selbst auflegen zählt nun mal nicht.

    zu 3.: Veh hatte keinen Bock auf ihn, weil er so wenig läuft. Und es gab noch 350.000 Euro. Im Sommer wäre er ablösefrei gewesen. Ich glaube auch, dass er für die BuLi mittlerweile wohl zu schwach ist, so dass ich eine Nichtverlängerung begrüßt hätte.

    Mich regt ja in erster Linie die komplett fehlende Wertschätzung seiner Leistung auf. Und die lautet in Frankfurt nun mal 27 Tore in 52 Pflichtspielen. Punkt.

  6. Veh wollte ihn nicht nicht (!), weil er zu wenig läuft. Das ist schlichtweg falsch und wieder ein Beispiele für Dein verkürztes Geschwätz. Veh wollte Gekas in erster Linie nicht, weil er in ihm und Tzavellas die beiden entscheidenden Faktoren identifiziert hat, die in der Vorsaison dazu führten, dass der Teamgeist in kürzester Zeit unter Magic Skibbe vor die Hunde ging. Das spricht dafür, dass sich Veh glücklicherweise etwas tiefgehender mit dem Thema Mannschaftssport auseinandergesetzt hat als Du.

  7. Ja, der offiziell Vorgeschobene, ja. Und natürlich ist nicht gelogen, dass er faul war. Und dass diese Faulheit einer der Gründe war, weswegen die Mannschaft auseinanderbrach.

  8. Woher hast du eigentlich deine Interna?

  9. Ich empfehle einfach mal, nach den Begriffen Gekas, Belek und Alkohol zu googlen. Es gibt ein Frankfurter Fanmagazin „Fan geht vor“, die das mal thematisiert haben, da es wohl mit den „offiziellen“ lokalen Medien eine Vereinbarung gab, nichts zu veröffentlichen. Was eine Schande ist.

  10. Goldschuh aus, der alte Maulwurf. Hat seine Lauscher immer an der Kabinenwand. Wenn nix hilft, dann halt Verschwörungstheorien. Da fällt einem echt nix mehr zu ein. Wir sind hier nicht beim Radsportmanager 2012.

  11. Sich mal jenseits der Sport-Bild zu informieren, bevor man lospoltert, ist noch keine Verschwörungstheorie.

  12. Was ist eigentlich mit Ostersamstag und dem Spiel in Duisburg. Dabei, alter Investigativjournalismuskonsument?

  13. Natürlich nicht! Ich interessiere mich nicht so sehr für Fußball.

  14. Musst Du nicht in Badde-Wüddebersch sein?

    Der glatzköpfige Wohnheim-Sarazene ist vielleicht auch am Start! Zumindest gehe ich ihm damit seit einigen Tagen derbst per Mail auf den Geist.

  15. Was soll ich da? Hier ist es doch viel schöner! Und an die glatteste Glatze der Welt glaub ich erst, wenn ich ihn vor mir stehen sehe.

  16. Endlich wieder in der ersten Liga. Da gehört die Eintracht hin.

  17. […] Griechen, Erfinder des unattraktivsten Fußballs aller Zeiten, der auch nicht davor zurückschreckt Theofanis Gekas in die Startelf zu stellen, könnten mit einem Sieg gegen die Elfenbeinküste ebenfalls in die […]

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