Saddam Magath

Schalke, Schalke, Schalke. Leicht könnte hier der Eindruck entstehen, wir werden zum königsblauen Hofberichterstatter, soll es doch nach der Lobpreisung Manuel Neuers an dieser Stelle um Felix Magath gehen. Kaum ein Manager, Trainer, Alles steht derzeit so im Fokus der Medien wie der einstige „Feuerwehrmann“. Selten geht es um die Person Magath, sondern meistens nur um den Funktionsträger, der trotz Ämterhäufung und Rekordgehalt wohl knapp vor dem Scheitern steht.

Nun hat sich die „Zeit“ daran gemacht, ein ganzes Dossier über Magath zu veröffentlichen, welches bemerkenswert (gelungen) ausgefallen ist. Sehr ausführlich wird darin die Person sowie Lebensantrieb und Arbeitseifer derselben porträtiert. Und ganz nebenbei zeigt der Artikel dem gemeinen Fußballfan auch noch auf, in welche Scheiß-Situation er sich da eigentlich hineinmanövriert hat. Man möchte kein Schalker sein, dieser Tage:

Ein Fan ist ein Gefangener seiner Illusionen, er hat sich selber ins Gefängnis gebracht. Unentwegt hofft er auf die Meisterschaft, und deswegen ist er auf romantische Weise korrupt. Er lässt sich bestechen von den Momenten, die ihm die Träume wahr erscheinen lassen. Ein Mensch, der die Macht über die Träume der Fans erringt, ist ein Zauberer, ein Hexer, unter Umständen ein Geliebter wider Willen. Er kann böse sein und wird dennoch für seine Erfolge geliebt. Versteigt er sich aber zu dem Glauben, dass die Macht des Erfolgs auf die Kraft der Zuneigung nicht angewiesen ist, dann liegt darin seine größte Täuschung.

zeit.de – Felix im Unglück

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Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.