Willkommen in der Fußballoper

Ich habe die Zukunft des Fußballs gesehen, und sie gefällt mir nicht. Offenbar will der Bezahlsender Premiere Sky dem ZDF nicht kampflos das Terrain des Fußballtainment (meine Wortschöpfung) überlassen und rüstete deshalb zum samstäglichen „Toppspiel“ zwischen Schalke 04 und dem FC Bayern München im wörtlichen Sinne für den großen Auftritt in der Fußballoper Parkstadion Schalke Arena auf. Wieso nicht einmal die Zusammenfassung eines Fußballspiels von Opernsängern begleiten lassen, so ganz spontan? Hurtig wird das Klavier ins Studio gefahren, vier „Sänger“ in Anzüge gesteckt, eine Sopranistin in die Abendrobe geklemmt, fertig. Was dabei entsteht entbehrt nicht einer unfreiwilligen Komik – Stichwort: Ich sollte Tänzer werden, denn ich kann gut klatschen“ – ist aber unter dem Strich ein erneuter Tiefpunkt (der wie vielte eigentlich) der krampfhaften Versuche des Fernsehens aus dem ebenso simplen wie komplexen Spiel wie Fußball etwas zu machen, was sich mit Show buchstabieren lässt. Film ab!

via fanartisch.de

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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5 comments
  1. Gott sei dank war ich aufgrund der Vorbereitungen zum anschließenden Lokalmatadore-Konzert um 18:30h schon so voll, dass es mir keine körperlichen Schmerzen bereitete, diesen Schrott mitzuerleben. Auch die Frage, was der Quatsch soll, stellte sich mir nicht, feierte ich Theofanis Gekas doch noch immer frenetisch und alleine mit andauernden Sprechchören.

    Das Ehrenfelder Brauhaus in Köln sei hiermit jedem empfohlen, der Riesenschnitzel essen will, die ihren Namen auch wahrhaft verdienen und der bei netter Bedienung und fatalistischen Köln-Fans den ein oder anderen Kölsch-Kranz leer zu trinken gedenkt.

  2. Das kann „Switch“ unkommentiert und unverändert übernehmen und ausstrahlen. Vor allem die Texte strotzen vor Poesie. Schön.

  3. @ Buxe: Ja, da sind einige Momente zwischen Dadaismus und konkreter Poesie enthalten. genug Material für den Fußballoper-Abreißkalender 2011.

  4. So ein Scheiß, meine Fresse.

  5. Ich fass es immer noch nicht…

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