Hoffenheim zum Anfassen

91 Minuten Hardcore, echte Gefühle. Es ist das Kinohighlight des Jahres 2011, der Film nach dem sich halb Fußballdeutschland – Quatsch – ganz Fußballdeutschland die Finger leckt: Die herzergreifende Geschichte über ein Dorf mit 3263 Einwohnern, das plötzlich von der Champions League träumen darf.

In Paraphrasierung der Lebensweisheit „Das Leben ist kein Ponyhof“ hört die rührenden Hoffenheim-Doku auf den Namen „Das Leben ist kein Heimspiel“. Drei Jahre lang begleiteten die Filmemacher Frank Merten Pfeifer und Rouven Rech die Verantwortlichen in Hoffenheim mit der Kamera, trafen Fans, die schon zu Oberligazeiten den Sportplatz der damaligen TSG besucht haben, und Anhänger, die denken, Hoffenheim hätte tatsächlich eine Tradition, die länger währt als die in Dortmund oder Schalke.

„Ein Film über Geld, die Liebe zum Fusball und die Liebe zur Heimat“, so ist der Dokumentarfilm unterschrieben. Damit bestätigt der Untertitel das landläufige (Vor-)Urteil, dass in Hoffenheim nach dieser Maxime verfahren würde. Von Geld verdienen ist da ja zunächst einmal keine Rede. Man merkt dem Trailer an, dass die Filmemacher gerne das „Full Metal Village“ des Fußballs drehen wollten. Eine emotionale Hürde gilt es dabei allerdings zu überwinden: Metalfans gelten gemeinhin als zwar durchgeknallt, aber doch eigentlich liebenswert (siehe Don, wenngleich der natürlich nicht liebenswert ist). Das kann man von „1899 Hoppenheim“ nicht gerade behaupten.

Kleine Pikanterie am Rande: Co-produziert wurde „Das Leben ist kein Heimspiel“ von Michael Kölmel, der als Chef der Kinowelt mit Geld um sich warf und einige Fußballvereine mit der Pleite seines Unternehmens an den Rand der Insolvenz brachte. Nicht zuletzt Waldhof Mannheim, dem einstigen Platzhirsch in Sachen Fußball in der Kurpfalz.

„Das Leben ist kein Heimspiel“ startet am 5. Januar 2011 bundesweit in den Kinos, und wer nach Genuss des Trailers den Film immer noch sehen möchte, dem ist auch nicht zu helfen.

Bild: hoffenheim-film.de

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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5 comments
  1. Ich kann mich nur wiederholen: Ich möchte 1000 kg Verachtung kotzen…

    Das ist so unendlich schlimm, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll…

  2. diese welt ist manchmal schon sehr erstaunlich

  3. „Das Leben ist kein Heimspiel“ ist natürlich schon ein Knallertitel, wenn man bedenkt, dass gerade für Hoffenheim das Leben eben auch kein Auswärtsspiel ist. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muss man sich nur mal die Anzahl der Auswärtsfahrer angucken, die dieser Pseudo-Traditionalist auf die Beine stellt.

    Aber was bleibt, wenn das Leben weder Heim- noch Auswärtsspiel ist? Richtig: Nichts.

    q.e.d.

  4. Wieso dreht jemand einen Film über einen Verein der geschätzte 38 echte Fans hat? Wen interessierts?
    Bundesweit?? Da macht man sich so seine Gedanken. Nicht etwa, daß Ho$$ doch seine Finger da im Spiel hat?

    @Don
    So siehts aus!

  5. Geil, der erste Kommetar bei youtube: „Ist das ein Horrorfilm?“

    Ich bin geneigt, auch ohne ihn gesehen zu haben, JA 1 zusagen… ;-)

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