Es gibt mehrere Gründe, warum ich bei mir zu Hause im Schrank ein verwaschenes, mehrere Jahre altes England-Trikot mit der Nummer 8 und dem Namen „Scholes“ auf dem Rücken hängen habe. Abgesehen davon, dass der Mann einer der besten und unterschäztesten Mittelfeldspieler der letzten 15 Jahre ist, ist er auch eine ungewöhnliche Persönlichkeit.
Die Kollegen von spox.com haben vor einiger Zeit ein Portrait angefertigt, welches ein wenig hinter die Kulisse des Fußballspielers blickt. Und zuletzt hoffte wohl ganz England, dass er das Angebot Fabio Capellos, in die Nationalmannschaft zurückzukehren, annehmen würde. 2004 hatte Scholes seinen Rücktritt erklärt, lieferte für Manchester United aber weiterhin Spiele auf Top-Niveau ab.
Scholes lehnte eine Rückkehr mit den folgenden Worten ab:
„It wasn’t a case of wanting to go on holiday, it was the fact that I got the call so close to the tournament, and also I didn’t want to take the place of someone who had helped get England to South Africa. The idea just didn’t sit comfortably with me.“
Beim Lesen dieser Aussage ist mir sofort mein Lieblingsspieler Torsten „unersetzbar“ Frings eingefallen. Dieser polterte im Vorfeld der WM bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen Bundestrainer L?w und seine Nichtnominierung. Paul Scholes hat seit 1993 441 Spiele für Manchester United gemacht und scheint irgendwie auch unersetzbar zu sein.
Wie heißt es so schön? „Bescheidenheit ist eine Zier…“
Über den Autor: schneider3
Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.
Besitzt du nicht auch ein Davor Suker-Trikot?
Das ist doch gar nicht zu vergleichen. Das Suker-Trikot habe ich mir ’98 aus purer Opposition geholt. Das Scholes-Trikot, weil der Mann kicken kann…
Dem Scholes gilt es für seine Elfmeterkünste ein Denkmal zu setzen – natürlich in Deutschland.
Ansonsten fällt mir zu dem British Understatement nix ein…