Standesgemäß reisen

Echtes Stilbewußtsein habe ich der FIFA gar nicht zugetraut. Modisch zeigt sich die Herrenriege vom Züricher See ziemlich erratisch, erklärte Kameruns aparte Einteiler zum No-Go, erlaubt es aber den Spielern Schuhwerk in für den Zuseher entwürdigenden Farben wie rosa-lila zu tragen. Wenn es aber um den größten Schatz der Fifa geht, entwickelt man in der Zentrale des Fußball-Konzerns ungeahnte Fürsorge, gepaart mit echtem Willen zum Stil. Denn: Der Pokal geht nicht zu Fuß, er wird getragen.

Und zwar in einem maß- und handgefertigten Täschchen von Louis Vuitton, mit dem sich die Dame des Hauses Blatters auch gut beim nächsten Polospiel in St.Moritz präsentieren kann. Modebewußte Menschen mögen angesichts der imposant bebilderten Bilderstrecke bei den Kollegen von den Artschoolvets vor Begeisterung in die Hände klatschen, dem gemeinen Working-Class sozialisierten Fußballfan (und nicht nur dem, der bürgerlich aufgewachsene Autor) dürfte sich angesichts des Louis Vuitton-Pokaltäschchens der Hals zuschnüren.  Ob man den wohl in der ersten Klasse als Handgepäck mitnehmen darf? Ach, ich vergaß, Herr Blatter beliebt ja im Privatjet zu reisen.

(Zur Vertiefung empfehle ich da den gestrigen Arte-Themenabend, den es, wie üblich beim deutsch-französischen Vorzeigesender noch sieben Tage lang online zu sehen gibt:

)

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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2 comments
  1. Zum Thema: WM 2010: FIFA mit Gewinn – Südafrika braucht Zuschüsse – http://bit.ly/bzzOI0

  2. So nen Täschchen hätte der Assauer auch mal gebraucht, dann wäre der DFB-Pokal nicht demoliert aus Schalke zurück gekommen.

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