Zitat des Tages (XVIII)

St. Pauli Einhundert„Ja, gut! Sicherlich“ (R.Völler), die Intro ist weder als Fußball-Fachblatt, noch als besonder kritisch bekannt. Was deren Autor Peter Flore zur im Mai erscheinenden „St.Pauli einhundert“-Compilation zu sagen hat, fasst in treffenden Worten das Unbehagen zusammen, das mich momentan mit den selbsternannten „Freibeutern der Liga“ verbindet.

Zum Kontext: St.Pauli wird dieser Tage 100 Jahre alt, findige Fans wissen das natürlich längst. Anlass genug, um einmal richtig auf die Kacke zu hauen. In Pauli passiert so etwas natürlich immer im Schulterschluss mit der Indie- und Punkszene, weshalb es zum Jubiläum des Vereins ein Fünf-CD-Boxset mit 100 Songs von, über und zu St.Pauli gibt. Streng limitiert auf 1910 Exemplare, kompetente Leute hat St.Pauli ja schon länger in der Marketingabteilung sitzen. Das ist das eine, das andere ist die Musik, die man heruntergedampft auf 29 Songs auch für den Kurs einer handelsüblichen CD haben kann. Natürlich muss so eine CD Kurvenfolklore bieten, trotzdem hätte sich nicht nur Peter Flore etwas mehr Abwechslung gewünscht:

Ob das allerdings mit einer Compilation passieren muss, auf denen die üblichen Verdächtigen (Thees Uhlmann, Rantanplan) üblich Verdächtiges (Ska-Punk, „witzige“ weil auf den Moment umgetextete Coverversionen) zum Besten geben, muss so stark bezweifelt werden wie eine Meisterfeier am Kiez 2011.

Auf den FC St. Pauli können sich alle einigen, vor allem eben auch die, die sich nicht für Fußball interessieren. Dementsprechend gibt es auch wahrscheinlich kaum eine Band, die nicht gerne per Songbeitrag gratuliert, eine tanzbare Ska-Pogo-Version von „You’ll Never Walk Alone“ ist im Zweifel ja schnell eingespielt.

Und weiter, wo er sich gerade eingegroovt hat, bekommt auch noch der einstige Säulenheilige der Intro und bekennende St.Paulianer Thees Uhlmann sein Fett weg:

Der Campino des Indie-Rock, Tomtes Thees Uhlmann, kreiert mit „Das hier ist Fußball“ mal wieder seine eigene Emo-Sichtweise des Phänomens, eine Gruppe namens Aussenborder macht aus Rio Reisers „König von Deutschland“ kurzerhand den „Trainer von St. Pauli“. Haha!

St.Pauli-Einhundert erscheint am 14.Mai bei Tapete Records, schon jetzt kann auf der Myspace-Seite zur CD in ein paar Songs reingehört werden.

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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1 comment
  1. Wird irgendwann mal für nen Euro bei Ebay geschossen, das Teil!

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