Kölner Profi kurz vor Hartz 4?

Menschen, die trotz eines Vollzeitjobs nicht von ihrem Verdienst leben können, vermutete man bislang vor allem in der Zeitarbeitsbranche oder im Friseurhandwerk. Wie der Kölner Express heute berichtet, ist das Thema „Armut trotz Arbeit“ mittlerweile auch im Profi-Fußball angekommen: Ein Bericht über Aufstocker der anderen Art.

So versucht der Kölner Lizenzspieler Daniel Brosinski seit längerer Zeit verzweifelt, sein kärgliches Gehalt durch den Verkauf von Ausrüstungsgegenständen wie sportiven Koffern oder auch mal einem halben Dutzend (ausgelatschten?) Fußballtretern aufzustocken, um sich so in der Haupstadt des Klüngels finanziell irgendwie über Wasser zu halten.

Ein gänzlich neuer Fall sozialer Kälte! Da verdient sein Mannschaftskollege Lukas „De Prinz kütt“ Podolski ein „stattliches Millionengehalt“, während sein Kollege, sein Teammember, sein Flankengeber auf der Außenbahn nicht weiß, wo er abends die Butter für seine Stulle Hass…äh…Brot her nehmen soll.

Wie passt das zusammen? Hat sich der Kölner Nachwuchs-Profi in seinem jugendlichen Leichtsinn etwa vom Manager-Titan Michael Meier bei den Vertragsverhandlungen über den Tisch ziehen und sich ein rein auf Kölner Ligapunkte bezogenes Gehalt aufschwatzen lassen? Oder wurde dem restlichen Kölner Kader zur Finanzierung des Poldi-Transfers – 10 Millionen Euro Ablöse sind ja kein Pappenstiel –  das Salär um 95% zusammengestrichen?

Wie auch immer die soziale Schieflage innerhalb des 29-köpfigen Kaders entstanden ist: Für das Mannschaftsgefüge ist es sicherlich nicht förderlich, wenn der sich an der Außenbahn durchpumpende Passgeber nur einen Bruchteil dessen verdient, was der Torjäger in seiner millionenschweren Lohntüte vorfindet. Vielleicht ein wesentlicher Grund für die mitunter indiskutablen Leistungen des „ÄffZee“ (alle Kommentatoren).

Es verwundert dann nicht mehr sonderlich, wenn die Leistungswilligkeit von Brosinski auch außerhalb des Platzes zu wünschen übrig lässt: So wartet sein Ebaypartner nun schon seit Wochen auf seinen frisch ersteigerten Rimowa-Koffer, während der Fußballprofi sich in Ausreden flüchtet, nicht er, sondern ein Freund wäre der Versteigerer. Dumm nur, dass er selbst die Korrespondenz geführt hat. Aber damit passt er schließlich wunderbar zu seinem Club.

Über den Autor: Don

Mag Bier und Heavy Metal genau so gerne wie Eintracht Frankfurt. Bis 5 Uhr in der Bochumer Pinte anzutreffen. Spinnt.

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1 comment
  1. Der dicke Schlitten vor der Tür muss zur Not eben mit Ebay finanziert werden. Von der exorbitanten Iphone-Rechnung mal ganz abgesehen.

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