Zitat des Tages (XIII)

Dutt_endIch blogge normalerweise nicht über den Verein meines Herzens. Nennt es Aberglaube, Befangenheit, „Bekloppheit“ (Calmund), nennt es, wie ihr wollt! Aber heute muss eine Ausnahme gemacht werden, Robin Dutt, der einzige „Fußballinder“ (Ich) des Planeten, macht es unumgänglich. Nicht etwa die wiederholte Heimniederlage gegen Bremen, die sich seit Jahren vor der Fahrt nach Freiburg eh nur eine Frage stellen: „Wie hoch gewinnen wir eigentlich diesmal?“

Die Verpflichtung Robin Dutts war eine der letzten wichtigen Amtshandlungen von Achim Stocker, dem kürzlich verstorbenen Präsidenten des SC Freiburg, und ein Alleingang des Mannes, der sich die Heimspieles des SC nie im Stadion antun wollte, oder besser: konnte. Gegen einen übermächigen Vorgänger musste sich Dutt in seiner ersten Saison behaupten, das gelang ihm eindrucksvoll mit einer Saison, in der die „Breisgau-Brasilianer“ (Dahlmann et al.) erst am letzten Spieltag den Aufstieg verpassten. Letzte Saison der souveräne Aufstieg, diese Saison ein Stotterstart, an dem sich aber eine wichtige Änderung Dutts gegenüber der Arbeit seines Vorgängers ablesen lässt: Der SC geht auswärts endlich mal mit „Eiern“ (O. Kahn) zu Werk, ist „gallig“ (Guru) und kann auswärts gewinnen. Schon dreimal diese Saison, u.a. „auf Schalke“ (Steffen Simon et al.).

Zuhause, im „Schmuckkästchen“ (bestimmt Kerner) Dreisamstadion läuft es nicht so richtig. Zuletzt gabs gegen Bremen eine herbe 0:6-Schüttung, nach der mancher Fan sicher gerne etwas anderes aus dem Mund von Dutt gehört hätte, als die geradezu historischen Sätze:

Wenn man nur mauert, steigt man irgendwann sowieso ab. Wir werden also weiter versuchen, uns spielerisch weiterzuentwickeln. So ein Ergebnis ist nicht schön, aber es wird uns nicht umwerfen. Solange der Punkteschnitt so ist, dass wir Abstand nach unten haben, werden wir weiter versuchen, spielerisch zu gewinnen.“

Wohlgemerkt, viele Punkte trennen Freiburg nicht von einem Abstiegsplatz und gerade hat seine Mannschaft Zuhause sechs „Hütten“ (Buschmann) „eingeschenkt“ (wahrscheinlich Dahlmann) eingeschenkt bekommen, und was macht Dutt: er hält an seiner „Philosophie“ (Trochowski) fest. Und dafür sollte man den Vertrag dieses Mannes nicht nur, wie kürzlich geschehen bis 2012 verlängern, sondern auf Lebenszeit! Nicht, dass die Bayern noch auf die Idee kommen, sich mal wieder in Südbaden Inspiration zu holen.

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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5 comments
  1. Der Fußballinder ist auf jeden Fall korrekt. Sein Auftritt im Sportstudio fand ich auch ganz gut…

  2. Ich finde den eh richtig erfrischend. Der wird seinen Weg auch gehen, da bin ich mir ganz sicher, wenn auch wohl nicht auf ewig in Freiburg.

  3. Ich finde es bemerkenswert, dass Dutt die oben erwähnten Eier hat, SO ein Zitat nach SO einem Spiel zu bringen. Und ich bin als SCler auch sehr froh darüber. Allerdings ist das m. E. keine Neuerung im Breisgau, dass eine klare Philosophie, die den Schwerpunkt auf das spielerische Element legt, als einzig gangbarer Weg gesehen wird. So hat es doch Uns Volker auch stets gehalten. Umso schöner, dass sein Werk auf diese Weise fortgeführt wird.

    Und wenn man jetzt auch noch Makiadi für immer aus der Viererkette verbannt, könnte das Vorhaben auch von Erfolg gekrönt sein…

  4. Aber zumindest in den letzten jahren unter Uns Volker war es teilweise grauenvoll anzusehen, was der SC zusammen gespielt hat. Insbesondere auswärts war das einfach nur Beton, ziemlich brüchiger Beton wohlgemerkt.

    Ja, der Makiadi war gegen Bochum unfassbar schlimm, ein Unruheherd, leider am eigenen Strafraum.

  5. Der Makiadi ist halt auch Stürmer – und ein verdammt Guter…

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