FC Ingolstadt gegen FC Kaiserslautern

Am Freitag war es soweit, meine erste Auswärtsfahrt stand an. Von München aus, dauert die Fahrt mit dem Zug nach Ingolstadt gerade mal 44 Minuten, ein Aufwand, der sich im Rahmen hält.

Mit ein paar anderen FCK-Fans aus München (bis Freitag wusste ich gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt), ging es um 16.05 Uhr auf die Reise. Das erste Bier wurde geöffnet und über DEN Verein räsoniert. Unser Club war ja überraschend gut in die Saison gestartet, eine unglaubliche Aufholjagd gegen Mainz, und ein richtig starkes Spiel gegen Nürnberg hatten schon in den ersten beiden Spielen 10% des Saisonziels bedeutet, wir reisten sogar als Tabellenführer nach Ingolstadt.

Zu Ingolstadt sollte man ohnehin einige Worte verlieren, steht das „04“ im Vereinsnamen doch tatsächlich für das Gründungsjahr 2004, als zwei lokale Vereine fusioniert wurden. Anerkennung gibt es höchstens dafür, sich keine künstliche Vergangenheit wie „1899“ Hoffenheim ins Wappen geschrieben zu haben. Ansonsten ist in Ingolstadt (fußballerisch) nämlich gar nix. Fast schon weniger als nix. 5000 Heimfans im Stadion, von den 1000 Gästen jederzeit überstimmt, in einem Stadion, das mich ein wenig an die ehrwührdige Kreuzeiche erinnert (apropos „erinnern“: Ingolstadt hat in diesem Stadion eine gepflegte 1:2-Niederlage hinnehmen müssen) hat. Nur ist das Stadion in Reutlingen irgendwie größer und die Tribüne ca. doppelt so hoch.

Aber wirklich Negatives lässt sich über die „Schanzer“ dennoch nicht sagen. Alle Leute in der Stadt waren freundlich, Polizei und Ordner für bayerische Verhältnisse (anscheinend) überraschend stressfrei (auch, wenn das nicht jeder so gesehen hat), das Bier fair bepreist (3,00 € für die Halbliterkanne und kein Pfand drauf).

Zum Spiel selbst: Lautern war zu Beginn unglaublich stark, sodass Ingolstadt die eigene Hälfte fast nicht verließ. Lautern konnte die zahlreichen Chancen nur nicht „verwerten“/“ummünzen“, weswegen sie kurz vor Ende der 1. Halbzeit „hinten bestraft“ wurden. Torwartfehler von Sippel, der die Kugel aus den Händen gleiten lässt und Demir kann unbedrängt einköpfen. Wie man es jedoch aus Mainz noch in Erinnerung hatte, legte der FCK nach dem Wechsel richtig los. Wieder Power-Play allererster Güteklasse, besonders hervorzuheben ist hier Florian Dick: Auf Linksaußen überragend und mit seinem zweiten wichtigen Tor für den neuen Verein. Amedick konnte zunächst eine Ecke von Bellinghausen (erklärter Lieblingsspieler aller hier im Blog tätigen Autoren) einköpfen, danach schlenzte Dick den Ball unhaltbar an den Innenpfosten. Der Konter, von Paljic und Lakic „mustergültig vollstreckt“, bedeutete dann endgültig Erlösung für die Mitgereisten.

Man darf gespannt sein, was diese Truppe noch zu leisten in der Lage ist, zur Zeit macht es aber endlich mal wieder Spaß, FCK-Fan zu sein. Mannschaft und später der höchstsympathische Trainer wurden noch freundlich abgegrüßt und ab gings nach Hause. Der Abend klang in der sehr empfehlenswerten Fußball-Kneipe „Stadion an der Schleißheimer Straße“ aus. Ein letzter Gruß geht raus an die netten Jena-Fans, die wir auf dem Bahnhof noch getroffen haben. Am 22. September geht es gegen Fürth, ich hoffe, da gibt es dann auch wieder einen Bericht von meiner Seite.

Über den Autor: schneider3

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.

Mildernde Umstände aufgrund familiärer Vorschädigung durch zwei dominante Brüder. Normalerweise erlebt das Weißbier bei ihm das Mittagsläuten nicht. Kaiserslautern-Fan. Weiß der Teufel, warum.
17 comments
  1. Axel „Bello“ Bellinghausen ist ein ganz dummer Mensch.

  2. Ich kenn den Bellinghausen gar nicht.

  3. Ihr seit doch Hassprediger.

    Bellinghausen ist Mittelfeldallrounder beim FCK. Bei den Fans genießt er hohen Stellenwert, weil er sich letzte Saison wirklich immer den Arsch aufgerissen und alles gegeben hat.

  4. @2: Sei froh, du würdest ihn verachten.

  5. Aber warum ist er denn Lieblingsspieler aller hier im Blog tätigen Autoren? Steh ich irgendwie auf dem Schlauch oder hab ich was verpasst?

  6. @5: Flo findet ihn megakacke und der Rest findet Lautern scheiße, da hab ich dann mal 1 und 1 zusammengezählt ;-)

  7. Freiburg ist ja die beste Mannschaft der Welt. Und Lautern wird immer die Schlechteste sein.

  8. @8: Allerdings. Nur seltsam, dass Herr Morawe am Mikrofon des DSF den Rostockern in Tateinheit mit Schiri Gagelmann noch unbedingt ein Tor schenken wollte. Gott sei Dank erfolglos.

  9. @ 8
    Halte ich beides für ein Gerücht ;-)

  10. Morawe und Gagelmann – unholy alliance…
    War von beiden in der Tat eine ziemlich desolate Leistung…

  11. Ihr habt ja mal überhaupt kein Plan, welche Mannschaften im Fußball so RICHTIG geil sind…

  12. Vielleicht nicht. Aber immerhin wissen wir, welche Mannschaften es NICHT sind. ;-)

  13. Das krasse ist ja, dass ich Lautern damals unter Rehagel noch recht sympathisch fand. Das hat sich aber in den letzten 10 Jahren komplett ins Gegenteil verkehrt.

  14. @14: Schöner Beitrag in einem Forum zu dem Thema:

    http://www.der-betze-brennt.de/forum/viewtopic.php?p=149872#149872

  15. @15: Naja, was erwartet der Schreiberling? Der Kuntz ist erst ein paar Monate da (und macht leider in der Tat einen guten Job in Tateinheit mit dem Trainer), sowas wiegt ein Jahrzehnt der Misswirtschaft und der Skandale nicht auf.

    Bei Frankfurt hat Bruchi das Zepter 2003 übernommen und jetzt, nach 5 Jahren, haben wir wieder einen weitgehend guten Ruf. Und bei uns wurde zwischen 1995-2003 eben auch sehr viel Porzellan zerschlagen.

    Das dauert seine Zeit, aber mit Kuntz wird Lautern (leider) wieder mittelfristig im Oberhaus landen. Als Bochum-Fan würde ich mich heute noch Tod ärgern über den Wechsel.

  16. Ehrlich gesagt isses doch ziemlich egal was andere über einen/meinen Klub denken. Vor einigen Monaten hat ein Werder-Blogger beschrieben, wie sehr er unter den Sympathiebekundungen von allen Seiten leidet.
    Und das ein Anhänger der Frankfurter Eintracht den FCK nicht zu seinen Lieblingsvereinen zählt, ist gerade noch so verkraftbar ;-)

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