Rosa ist keine Vereinsfarbe

Sorry Andi, das geht gar nicht!Mit einer absolut unterstützenswerten Aktion rufen die Fans von Eintracht Frankfurt zum Kampf gegen die Unsitte, Fanutensilien in der Farbe rosa zu verhökern. Weibliche Fans sollen damit angelockt werden. Wer im Stadion aber einen rosa Schal tragen möchte, der sollte doch überlegen, ob er nicht besser beim Ballett aufgehoben ist. Deswegen: Wehret den Anfängen. Unterstützt www.stoppt-rosa.de !

Drohender Verfall der guten Sitte, Verkauf von Tradition – harte Worte, die die Betreiber der Internetseite da wählen. Manch einer mag jetzt sagen: Mein Gott, es geht doch nur um ein paar rosa Fanschals. Geht es eben nicht. Es geht um die schleichende Unterwanderung all dessen, was ein wahrer Fan an seinem Verein liebt. Es geht um Verwässerung der Vereinsfarben, die vielleicht stärkste Identifikationsmöglichkeit. Marketingtricks haben im Fanblock nichts zu suchen.

Gold und Silber lassen die Eintrachtfans zu, als Zierfarbe ihres Adlers. Sie fragen zurecht: Würde irgendjemand auf die Idee kommen, einen blauen oder grünen Eintrachtschal zu tragen? Nein, natürlich nicht. Und deswegen auch bitte keine rosa Schals. Das gilt übrigens für alle anderen Vereine ebenso. Außer vielleicht TSG Hoffenheim. Denen kann man eventuell noch einen Girlie-Schal als Utensil unterjubeln.

In Zeiten von Tribünen, die Sponsorennamen tragen, Arenen, die sich nach Unternehmen benennen und Bandenwerbung, die blinkend und bald bestimmt auch elektronisch daherkommt, rufen die Eintrachtfans dazu auf, die fortschreitenden Auswüchse der Kommerzialisierung zu stoppen.

Und außerdem: Fußball ist eine Männerdomäne, die wir uns eigentlich nur ungern nehmen lassen, wie hier schon beschrieben. Wenn Frauen aber beim Fußball ernst genommen werden möchten, wenn sie sich auch nur einen Hauch von Credibility aneignen wollen, dann sollten sie die rosa Klamotten weglassen. Girlies braucht nun wirklich niemand im Stadion. 

Über den Autor: Vollspann!

Optimistischer Pessimist und Schöngeist aus dem Ruhrgebiet (Herne). Als hochtalentierter Passivsportler und Dauergast beim BVB kennt er Höhen und Tiefen des Fußballsports.

Optimistischer Pessimist und Schöngeist aus dem Ruhrgebiet (Herne). Als hochtalentierter Passivsportler und Dauergast beim BVB kennt er Höhen und Tiefen des Fußballsports.
121 comments
  1. Ich habe selbstverständlich meine virtuelle Unterschrift geleistet. Ein löbliches Ansinnen.

  2. In Reutlingen haben sie auch schon mit diesem Quatsch angefangen.
    Unterschrieben hab ich auch gerade.

  3. Deine Freundin sollte dir für die Frauenfeindlichkeit in Sachen Fussball jeden Tag in den Hintern treten.

  4. Löblich, ohne Frage.

    Eine Frage zum Artikel: Ist dir diese obligatorische Anspielung auf die TSG Hoffenheim nicht irgendwie zu doof?

  5. @ Max: Nö, wenn man die mal live im Stadion erlebt hat, weiß man, wovon man spricht. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass die aufsteigen. Das hat aber subtilere Gründe. ;-)

  6. @Vollspann: Na gut, dann lass ich das gelten. ;-)
    Mich nervt nur dieses ständige Schubladendenken, das viele im Bezug auf deutsche Fußballvereine hegen: St. Pauli ist alternativ und Indie, Freiburg ganz nett und irgendwie knuddelig und Hoffenheim eben kommerziell und böse.

    Als Heidelberger Student hoffe ich das aus ganz egoistischen Gründen: Endlich Bundesligafußball um die Ecke. :-)
    Fehlt nur, dass der MSV morgen dann den Klassenerhalt endlich klar macht. Und ja, ich bin Optimist ;-)

  7. Ich bin jetzt fast schon Hoffenheim-Fan. Ich habe lange darüber nachgedacht und hoffe, dass sie aufsteigen und direkt in die CL kommen. Mal sehen, wie lange es braucht, um wie Leverkusen das Etikett zu verlieren.

  8. @6: Hoffenheim ist nicht böse. Die haben halt nur eine total herangezüchtete, lächerliche „Fanbasis“. Du sagtest: „Endlich Bundesligafußball um die Ecke“: Ich hörte, so denken die meisten da unten. Richtige Fans hat Hoffenheim nicht. Da werden eine Menge Eventpublikum oder neutrale Fußballfans bei eventuellen Bundesligaspielen sein. Eine ordentlich gewachsene Fanbasis kann man sich halt nicht kaufen.

    Hopp und Hoffenheim finde ich schon ok. Wenn einer das Geld hat und unbedingt mit seinem Dorfverein in die CL will, soll er machen. Ich war auch von Anfang an Chelsea-Fan und nicht Chelsea-Hasser.

  9. @Vollspann: Ich finde aber, dass der Vergleich von Hopp und Abramovich gewaltig hinkt. Schon allein, was die Zwielichtigkeit der Person angeht. Aber auch das Konzept und die gesamte Vereinspolitik sind meiner Meinung nach nicht vergleichbar.

    Und ja klar, ich werd jetzt kein Hoffenheim-Fan, aber als Heidelberger ist man nicht gerade Spitzenfußballverwöhnt, also werd ich da öfter mal vorbeischauen. Sicher haben die keine gewachsene Fanbasis, das ist ja klar.
    Mich stört ganz einfach, dass viele (nicht du) Hoffenheim als Synonym für die gesamte Kommerzialisierung des Fußballs sehen und das ist einfach unfair.

  10. Klar hat Hopp eine ganz andere Verbundenheit zum Club als Abramowitsch ( oder wie man den Vogel schreibt). Aber deshalb muss ich das Modell Hoffenheim noch lange nicht sympathisch findet. Da werden mal so eben nebenbei 7 Mio. Euro für einen Brasilianer ausgegeben. In der zweiten Liga.

    Ein Verein wie Werder Bremen musste für solche Transfers erst einmal mehrmalig Meister und CL-Teilnehmer werden.
    Das ist doch irgendwie lächerlich.

  11. @10: Synonym für Kommerzialisierung ist Hoffenheim sicher nicht. Aber Synonym für Mäzenentum oder ähnliches sind sie schon. Auf mehr Hoffenheims habe ich jedenfalls keinen Bock.

  12. Der gesamte Fußball lebt vom Mäzentum. Auf 10.000 Plätzen in Deutschland, in jeder Kreisliga. Nur weilHopp mehr Kohle hat, als Eisen-Meier in Dinslaken ist das nicht anderes. Zumal ihm der Club nicht gehört, sondern er einfach nur Sponsor ist.

  13. @14
    Hopp ist schon mehr als ein Sponsor, er selbst sieht die Sache mehr als Wirtschaftsunternehmen. Der Verein muss die Millionen an Hopp zurückzahlen, wenn dieser schwarze Zahlen schreibt. Was mit dem Verein und den „Schulden“ gegnüber dem Mäzen passiert, wenn Hopp mal nicht mehr ist, bleibt offen. Hier mal ein Auszug aus einem Interview, wo er selbst die Geschäftsbeziehungen erörtert:
    „Hopp: Erstes Ziel ist es, dass Hoffenheim schwarze Zahlen schreibt. Das können wir nur in der Ersten Liga, weil wir ein Stadion für 60 Millionen Euro bauen und ein neues Trainingszentrum errichten. Der einzige Unterschied zwischen Hoffenheim und anderen Vereinen ist, dass wir das Ganze nicht mit Bankschulden finanzieren, sondern dass ich dieses Kapital investiere. Ich wäre aber schlecht beraten, wenn ich ein Gebilde finanzieren würde, das auf Dauer Schulden macht. Außerdem verwechseln die Leute Anlagen mit Ausgaben. Es ist doch wahrscheinlich, dass ein Spieler wie Carlos Eduardo, der uns sieben Millionen Euro gekostet hat, irgendwann Transfererlöse abwirft. WELT ONLINE: Muss der Verein das vorgestreckte Geld an Sie zurückzahlen?
    Hopp: Ja, wenn sich der Verein allein trägt und Gewinne abwirft. Wobei die Frage bleibt, was zurückgezahlt werden muss. Die ganzen Infrastrukturmaßnahmen werden von der „Dietmar Hopp Besitzgesellschaft“ errichtet, an die der Verein Miete zahlen muss. Bleiben die Auslagen für Spieler. Da rechnen wir mit Transfereinnahmen in den nächsten Jahren. Eine Schenkung von mir an den Verein wird es jedenfalls nicht geben, wenn Hoffenheim in der Bundesliga spielt. “
    http://www.welt.de/sport/article1715271/Die_Champions_League_hat_mich_nie_gereizt.html

  14. Der gesamte Fußball lebt vom Mäzentum. Auf 10.000 Plätzen in Deutschland, in jeder Kreisliga.

    Habe ich etwas anderes behauptet? Wobei ich „gesamter Fußball“ noch relativieren würde.

  15. Heißt das nicht eigentlich „Mäzenatentum“?

  16. @17: Ist das nicht eigentlich egal?

  17. @16: Inwieweit relativieren? Was ist denn Evonik, was Hopp nicht ist?

  18. Weil nicht jeder Kreisligist einen Mäzen im Hintergrund hat. Das mag in Hessen vielleicht so sein, im Ruhrgebiet ist Eisen-Meier eher froh, wenn sie noch einen Auszubildenen finanzieren können, anstatt sich einen Kreisligisten zu halten.

    Und Evonik ist Hauptsponsor, Hopp nicht, wenn er das Geld zurück haben möchte. Wie der Newskick-Kollege ja geschrieben hat.

  19. Ein Unternehmen ist etwas anderes als ein einzelner Mäzen. Das Unternehmen macht es ja vor allem aus PR- und werbetechnischen Gründen. Der einzelne Mäzen hat das meist nicht im Sinn.
    Der Effekt mag ähnlich sein: Geld für den Verein.

  20. @21: Achso, echt… ;-)?

    Aber wo ist die Grauzone? Vielelicht gibt es ein Unternehmen, das sich wirklich einem Verein verbunden fühlt. Und meinst Du, der Hopp macht das nicht auch aus PR-, weil Eitelkeitsgründen? Im Zweifel ist aber doch der Mäzen sympathischer als das Unternehmen. Insofern müsste man doch eher über Fraport, Evonik oder die Bahn meckern als über Hopp.

  21. Wohl eher Eitelkeitsgründe. Immerhin hat das Stadion seinen Namen, und nicht den seines Unternehmens.

  22. @22: Nein muss man nicht. Hopp versucht mit aller Macht einen Kuhdorfverein von der Oberliga in die Champions League zu bringen. Ohne jede Tradition, ohne gewachsene Strukturen.
    Fraport und Evonik unterstützen Vereine mit Geschichte, die sich etwas aufgebaut haben.
    Wenn Hopp wenigstens bei seinem Jugendkonzept geblieben wäre. Aber nein. Da wird nur Kohle reingebuttert. Nächstes Jahr dann halt nochmal 10 Millionen mehr. Man hat es ja. Ekelhaft.

    Wer innerhalb von ein paar Jahren mit Millioneneinsatz alles möchte, sprich von der Oberliga in die CL möchte, hat für mich den Sport nicht verstanden.
    Lieber auf ewig in der Oberliga als so in die CL. So bekommt man keine wahren Fans. Ich finde das einfach nicht unterstützenswert.

  23. @24: Okay, also ist auf den fahrenden Zug aufzuspringen ehrenwerter, als einen neuen Zug an den Start zu bringen?

    Was daran ekelhaft sein soll, geht mir nicht in die Birne.

  24. Aber Du musst doch zugeben, dass es nicht gerade wünschenswert ist, wenn in Zukunft jeder Profiverein zum Hobby eines Milliardärs wird. Vor allem, wenn Dein eigener Verein als einziger noch keinen Geldgeber im Hintergrund haben sollte und durchgereicht wird. ;-)
    Es gibt ja in Deutschland die 50+1-Regel, deswegen besteht die Gefahr der Vereinsübernahme schon mal nicht.
    Und im Endeffekt ist Hopp ja nichts anderes als eine Schechter-Anleihe oder eine Stanley-Anleihe. Nur mit dem Unterschied, dass Hopp das Geld nur wiederhaben will, wenn es tatsächlich eingenommen wurde. So gesehen dann tatsächlich sympathischer. Trotzdem darf es gerne bei einem Hoffenheim bleiben.

  25. @25: Das muss dir auch nicht in die Birne gehen; es ist ja mein Empfinden, das ich bei so einer Vereinspolitik habe.

    Einen neuen Zug an den Start zu bringen, ist ja schön und gut. Aber wenn man ehrlich will, dass sich in Hoffenheim was gewachsenes entwickelt, kann man nicht für Abermillionen Bundesligaspieler und Brasilianer kaufen. Dann hab ich eben den Anschein, dass es bei ihm überhaupt nicht um die TSV Hoffenheim selbst geht, sondern lediglich um ein persönliches Spielzeug für Hopp, dem es nach seinem Berufsleben langweilig wurde. Der Verein selber ist dann doch total austauschbar. Er hätte das überall machen können.

    Und noch ein weiteres Argument, dass es ihm eigentlich gar nicht um den Verein TSV Hoffenheim als solchen geht: Ganz zu Beginn wollte er drei Clubs fusionieren und daraus einen völlig neuen sterilen „FC Kurpfalz“ machen. Als ob es so einfach wäre. Gottseidank haben damals Sandhausen und Walldorf nicht mitgemacht.

    Du kannst das alles mittlerweile toll finden und als schönes Experiment sehen. Vor vier Wochen fandest du es aber auch noch beschissen.
    Ich für mich kann nur sagen, dass ich lieber Fan eines Vereins bin, der mit ehrlicher, solider Arbeit ein respektables sportliches Ergebnis erzielt. Das ist mir als Fan mehr wert als einen aufgerüsteten, kaufwütigen Verein in der CL ohne jeden Identifikationswert. Aber das ist wie gesagt nur meine Meinung.

  26. @26: Ich leugne nur nicht, dass ich neidisch bin. Jeder, der jetzt über Hopp herzieht, würde dessen Millionen gerne bei seinem eigenen Verein sehen.
    Es war schon immer der Verein erfolgreicher, der mehr Geld hatte. In den romantisierten 50er Jahren, genau wie heute. Ob das Geld von einem Förderer oder mehreren Sponsoren kommt, ist doch egal. Aus eigener Kraft waren Fußballvereine immer schon defizitär und auf finanzielle Hilfe angewiesen.

    Und es ist ja nicht nur das Geld. Da passiert ja wirklich etwas. Ich gebe zu, dass ich vom wahrscheinlichen Aufstieg der Hoffenheimer in dieser Saison beindruckt bin. Nur mit Geld geht das nicht so schnell.

    Abgesehen davon: Wenn ich Multimilliardär wäre, würde ich genau das gleiche machen.

  27. Auch wenn Du mir das vielleicht nicht glaubst, ich bin nicht neidisch. Vielleicht weil ich insgesamt kein besonders neidvoller Mensch bin. Aber mir wäre vernünftige Vereinspolitik und Scouting um einiges lieber, als mit Geld sich alles leisten zu können.
    Wenn jetzt bei Westfalia Herne einer das gleiche machen würde, dann hätte ich nichts dagegen, bewundern würde ich es aber nicht. Und als Fan, der sofort dem BVB abschwören würde, würde ich mich dadurch schon gar nicht gewinnen lassen.

  28. @29: Was ist denn für dich vernünftige Vereinspolitik und Scouting?

    Hoffenheim hat sich doch auch nicht fertige, abgehalfterte Stars geholt, sondern im Wesentlich Talente wie Obasi, Eduardo, Ba etc. oder gestandene Zweitligaspieler wie Copado oder Ibertsberger.

  29. Fertige abgehalfterte Stars hätten auch nicht so viel Geld gekostet.

  30. Muss ich jetzt wirklich die Unterschiede der Kaderzusammenstellung zwischen Hoffenheim und beispielsweise Hansa Rostock erklären?

  31. Ja ich bitte drum. :-) Wobei ich die Vereinspolitik von Hansa Rostock nicht unbedingt als gelungen bezeichnen würde, wenn man sich Bundesliga-Saison anschaut und sieht, dass Hansas Kader letztlich nicht wirklich erstligareif war.

  32. Also: Hoffenheim hat für zwei Spieler ungefähr so viel Ablöse (14 Millionen Euro) bezahlt, wie Rostock für den gesamten Kader plus Jahresgehalt und Prämien.

  33. Zum Thema Mäzenatentum fällt mir nur eins ein:

    „Ich als Verein musste reagieren!“ Jean „Schäng“ Löring, Fortuna Köln.

  34. @34: Ja und weiter? Ich meine, ist es für dich jetzt per se unvernünftig, 14 Millionen für zwei Spieler auszugeben? Ich verstehe deinen Punkt nicht, wenn man das Geld hat und die Spieler es wert sind, ist das doch vernünftig oder etwa nicht? Außerdem wurde das Geld für Talente ausgegeben also ist der Punkt Scouting doch auch erfüllt. Oder nicht?

  35. Ja, stimmt. Ich hörte, auch Aue und St. Pauli waren an diesen Talenten dran, aber Hoffenheim war wohl irgendwie schneller.

  36. @37: Okay, also ist das unvernünftige an der Vereinspolitik, dass sie als Zweitligaverein soviel Geld ausgeben?

  37. Nee, das unvernünftige ist, dass sie trotz des vielen Geldes, womit sie auf Augenhöhe eines Vereins wie z. Bsp. Werder Bremen agieren, keinen erstligatauglichen Kader zusammen haben. Die werden im Sommer ordentlich nachrüsten müssen und ungefähr so viel Geld ausgeben wie Bayern München. Wenn sie denn überhaupt aufsteigen mit ihrem Millionen-Kader.

  38. Aber das ist es doch gerade. Dass sie nämlich Talente geholt haben, die eben noch nicht auf dem Zenit ihres Könnens spielen und ihr Potential erst noch ausschöpfen würden. Deshalb kann es gut sein, dass sie noch eine Zweitligasaison dranhängen müssen, aber das ist doch gerade Konzept, dass man eher mittelfristig als kurzfristig eine Spitzenmannschaft aufbaut. Außerdem hat Hoffenheim für den gesamten Kader sicher nicht soviel Geld ausgegeben wie Bremen und dass sie jetzt 70 Millionen Euro für neue Spieler ausgeben werden, entbehrt doch jeder Grundlage und ist völlig aus der Luft gegriffen.

  39. Also, wenn Du meinst, die Transferpolitik von Hoffenheim sei „normales“ und vor allem vernünftiges Gebahren eines Zweitligisten, der noch bis vor 19 Jahren in der Kreisliga C kickte, dann kommen wir eh nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Die Aussage „Wenn sie das Geld haben, dann sollen sie es auch ausgeben“ reicht mir jedenfalls nicht als Beleg für eine vernünftige und wirtschaflich gesunde Vereinspolitik.

  40. @41: Gebe dir völlig recht. Wobei für einen Multimilliardär wie Hopp dieses Politik bestimmt noch wirtschaftlich gesund ist. Für den Großteil aller deutschen Vereine wäre sie es nicht. ;-)

  41. Speziell bei Hoffenheim geht es ja explizit nicht nur ums Geld ausgeben und Erfolg haben, sondern auch um die Rendite. Hopp hat ja in diesem Interview auch verlauten lassen, dass er Spieler wie Eduardo auch als Geldanlage sieht, die man dann auch teurer wieder verkaufen kann. Außerdem soll Hoffenheim, nachdem es sich in der 1. Liga etabliert, sich selbst tragen können.
    Insofern kann man das schon als vernünftige und wirtschaftlich gesunde Vereinspolitik bezeichnen.
    Andere Vereine machen Schulden bei der Bank, die mit Sicherheit vehementer als Hopp auf die Tilgung pochen wird. Das finde ich wirtschaftlich sehr viel bedenklicher.

  42. @43: Na, das ist aber doch jetzt Quatsch. In der Zukunft soll sich jeder Verein selbst tragen können und Rendite abwerfen, das ist kein Zeichen für gute Vereinspolitik. Das ist der Wunsch eines jeden vereins. Davon ist Hoffenheim jedenfalls noch meilenweit entfernt.

  43. Irgendwie aber auch traurig, wenn der Verein also hauptsächlich als Geldanlage dienen soll. So stell ich mir den Fußball nicht vor. Dann soll er nicht so tun, als ob ihm der Verein und die Region so am Herzen läge.

  44. Na für ihn ist es doch keine Geldanlage, er will doch nur sein Geld wieder haben. Also ohne Zinsen, ohne Gewinn… Zumindest hab ich das so verstanden.
    @44: Es zeigt auf jeden Fall, dass der Verein für Hopp nicht auf Ewigkeiten ein Zuschussgeschäft darstellen soll. Was ihn schon mal wesentlich von Abramovich und Co. unterscheidet.
    Und wenn ich junge Talente für viel Geld hole, mich von ihnen in die 1. Liga oder vielleicht noch mehr schießen lasse und sie dann nachher mit Gewinn verkaufe: Warum ist das bitte keine „vernünftige Vereinspolitik“?

  45. @46: Weil eine Vereinspolitik, die auf Hypothesen beruht, nie vernünftig ist. Was ist, wenn sich seine Millionen-Männer die Kreuzbänder reißen?

  46. @47: Basiert nich jede Vereinspolitik im Fußball bzw. im Sport auf Hypothesen?

  47. Nicht, wenn sie vernünftig ist. Betrifft die finanzielle Seite.

  48. Ach ja, aber bei Hoffenheim hast du doch jetzt explizit die Neuzugänge erwähnt. Es ist doch bei jedem Verein so, dass man Spieler verpflichtet und hoffe, dass sie gesund bleiben, gut spielen usw. Und bei den allermeisten Vereinen ist es so, dass man bei den Neuzugängen auch davon ausgeht, dass man sie irgendwann wieder mit Gewinn verhökert. Auch wenn das wahrscheinlich die wenigsten zugeben.

  49. Ja, aber vernünftig ist das nicht, wie Du behauptest. Vernünftig ist, nicht mehr Geld auszugeben als man eingenommen hat.

  50. Angenommen, du hast ein Unternehmen und wilst expandieren. Jemand kommt auf dich zu und bietet dir an, eine Geld von ihm zu leihen, ein zinnsloser Kredit mit unbegrenzter Laufzeit.
    Wenn du da Geld nimmst und es in dein Unternehmen steckst, ist das dann unvernünftig?

    Ich weiß, diese Sicht der Dinge ist nicht gerade sehr sympathisch und Fußballvereine als reine Unternehmen zu betrachten mag ich auch nicht gerne. Aber auf finanzieller Sicht und nüchtern betrachtet sind moderne Profivereine eben nichts anderes.
    Ob einem das jetzt recht ist oder ab das unfair gegenüber anderen Vereinen ohne einen Hopp im Hintergrund ist, darüber lässt sich ja streiten.
    Aber unvernünftig würde ich das trotzdem nicht nennen.

  51. @52: Jetzt bleib doch mal bitte bei dem Punkt. Wir waren nicht bei der Frage, ob man die Millionen annimmt oder nicht. Wir waren bei der Frage, ob es vernünftige Vereinspolitik ist, was sie dort machen.

    Ich habe ja nun bekannt, dass ich nichts gegen Hoffenheim habe. Aber Deine Argumentation, sie würden eben eine gute Vereinspolitik betreiben, kann ich nicht teilen und sehe dafür auch keinen Anhaltspunkt. Bisher tun sie vor allem eines: Geld verbrennen.

  52. Natürlich sind wir bei der Frage, ob man die Millionen annimmt und sie investiert. Genau das hat Hoffenheim getan und das Ergebnis sieht man: Die Mannschaft steht kurz vor dem Aufstieg. So und wenn sie jetzt aufsteigen, steigen die Einnahmen aus Sponsoring, Zuschauereinnahmen und Fernsehgeldern etc. enorm. Allein die Fernsehgelder werden von derzeit ca. 3.6 Mio Euro (das ist die Mindesteinnahme und da Hoffenheim Aufsteiger ist, werden sie das wohl etwa bekommen) auf 11.7 Mio. Euro (ebenfalls Mindestsumme, die Zahlen habe ich hierher: http://mag.fussball-forum.de/2091/einigung-im-streit-um-die-fernsehgelder).

    Macht schonmal rund 8 Millionen mehr Einnahmen. Da haben sie die Ausgaben aus dem Eduardo-Transfer schon wieder drin.
    Ist ein bisschen ne Milchmädchenrechnung, weil die Ausgaben auch steigen und sie sich auch weiter verstärken werden, aber ich denke, dass eins klar wird: Die Ausgaben für die Transfers werden sich durch den Aufstieg rechnen.
    Und auch wenn sie nicht aufsteigen, werden sie nächstes Jahr mehr Fernsehgelder in der 2. Liga durch die bessere Platzierung bekommen und dann vielleicht nächstes Jahr aufsteigen. Und schlechter wird z.B. der Eduardo sicher nicht (solange er sich halt nicht verletzt, aber das Risiko besteht immer).

  53. @54: Gehalt bekommen die Spieler aber auch noch; nicht nur die Ablöse zählt. Außerdem stellen die sich gerade ein Stadion hin. Der Verein kann sich sogar auf längere Sicht niemals wie ein „normaler“ Verein mit ein paar Sponsoren plus Fernsehgeld tragen.

  54. Durch den Aufstieg alleine werden sich die Ausgaben ganz sicher nicht rechnen, denn Du vergisst alleine die Gehälter für die Spieler. Das Paket aus Gehältnern und Ablösesummen wird bei Hoffenheim noch auf Jahre hinaus unwirtschaftlich sein. Wie denn auch, mit einem solchen Zuschauerschnitt und keinem Platz für Sponsoren neben Hopp. Genau das meine ich halt. Ob das vernünftig ist, wird man in einigen Jahren erkennen, jetzt halte ich diese Aussage schlichtweg für nicht begründbar. Sie haben unendlich viel Geld und hauen Millionen raus. Klar. Wie Dortmund damals, nur mit eigenem Geld. Die sportliche Arbeit in Hoffenheim ist bislang vernünftig, das hingegen kann man sicherlich sagen.

  55. Erstmal ist es mir auch klar, dass es noch Gehälter gibt und dass das mit den 8 Mio. etwas zu einfach gerechnet ist. Ich wollte nur klar machen, dass mit dem sportlichen Erfolg auch höhere Einnahmen kommen werden und dieser sportliche Erfolg kommt ja gerade.

    Außerdem ist das Stadion in dieser Saison permanenent ausverkauft und mehr als 6.000 passen eben nicht rein. Mit dem größeren Stadion wird auch der Zuschauerschnitt auf Dauer steigen, denn in der Region ist durchaus Potential vorhanden.
    Außerdem stimmt es doch nicht, dass es neben Hopp keinen Platz für Sponsoren gibt. Hast du da Anhaltspunkte?

    Deshalb wüsste ich nicht, warum sich der Verein nicht langfristig wie ein normaler Verein tragen sollte.

  56. Also ich muss nach dem Studium der 57 Kommentare doch dem Max rechtgeben. Das hat schon Hand und Fuß, was der Hopp da macht. Und dagegen mit Unsicherheiten wie Verletzungsrisiken etc. zu argumentieren ist ja nunmal wirklich Schwachsinn hoch zehn.

    Ich will Hoffenheim nun wahrlich auch nicht in der 1. Liga sehen, aber so wird es ja wohl kommen. Man muss dem Hopp ja zugute halten, dass er das ganze mit seinem Heimatverein durchzieht. Er hätte sich ja auch einen darniederliegenden Traditionsverein wie Waldhof Mannheim oder Lautern als Zielobjekt seines Geldes wählen können, da hätte er die Tradition und die Fans quasi mit eingekauft. Hat er aber nicht und das muss man ihm anrechnen.

    Die Frage ist ja, wie Hoffenheim jetzt weiter verfährt. Wenn die bisherigen Investitionen die Anfangsinvestitionen waren, um in die BuLi zu kommen und jetzt die Jugendarbeit konsequent ausgearbeitet wird (irgendwo habe ich gelesen, dass Hoffenheim ein Ausbildungsverein werden will), dann kann das klappen. Haut man hingegen jedes Jahr erneut so viel Kohle raus wie bislang, kommt der Verein auf keinen finanziellen grünen Zweig und wird bestenfalls zu einem zweiten Wolfsburg.

    Ich bin gespannt. Und die Hoffenheim-Fans werden sich überall warm anziehen dürfen. Da wird der Bayern-Hass IMHO nichts gegen sein.

  57. Allein die Tatsache, dass Hoffenheim mit dem eingesetzten Kapital keinen Durchmarsch durch die zweite Liga macht und eventuell noch von einem echten Ausbildungsverein wie Freiburg oder Mainz 05 eingeholt werden kann, ist doch Beleg genug, dass es nicht alles so toll ist, wie es scheint. Da finde ich die Leistung von St. Pauli oder Wehen als Aufsteiger und Greuther Fürth, denen jedes Jahr die besten Kicker weggekauft werden und sie trotzdem immer 5. werden, eindrucksvoller. Ist zwar alles nicht so spektakulär wie der Dukatenesel Hoffenheim, aber zumindest solider und durchdachter.
    Und klar werden die weiter Geld mit vollen Händen ausgeben. 2009 soll es doch die CL-Quali sein.

  58. @58: Warum sollen sie gerade in der Bundesliga zum Ausbildungsverein werden. Da geht es um noch viel mehr Geld. Hopp wird nichts dem Zufall überlassen wollen.

  59. @60: Das denke ich auch, aber wir wissen es eben nicht.

    Dass die ein neues Stadion bauen ist auch nur rational, da das alte zu klein und daher ständig ausverkauft ist. Sehe ich jetzt auch kein Verbrechen drin, denn wie gesagt: In Lautern oder Mannheim hätte es noch ein geiles Stadion obendrauf gegeben.

    Wie gesagt: Ich bin gespannt, wie die sich oben machen werden und bin bzgl. des Hopp-Konzepts sehr skeptisch. Was der da in den Interviews von sich gibt, halte ich für wenig realistisch. Aber ich lasse mich da auch (ungerne!) eines besseren belehren.

  60. @59: Also komm Wehen ist Hoffenheim in rot. Weißt du, wieviel Einwohner Wehen hat? 6000 ;-) Gut, kann man sagen, dass das immerhin doppelt so groß ist wie Hoffenheim, aber im Endeffekt hat das auch nichts mit Traditionsverein zu tun und diese Anbiederung an Wiesbaden durch die Namensänderung ist auch unsäglich.

    Außerdem solltest du dich mal entscheiden: Entweder man setzt auf Talente und eine junge Mannschaft und hat dadurch gewisse Unwägbarkeiten, weil man mit 20 halt noch nicht so konstant spielt wie vielleicht mit 28 und riskiert eben, dass man den Durchmarsch nicht packt oder man setzt auf gestandene Profis und versucht den Durchmarsch mit Gewalt. Beides passt dir nicht, also was soll Hoffenheim denn anderes machen, wenn sie nach oben wollen?

  61. @62: Absolut richtig. Nur dass der Wasserfilter-Heini nur Millionär ist und nicht Milliardär. Die Wurst.

    Wenn ich genug Kohle hätte, würde ich die Eintracht auch unterstützen. Da würde ich zum Bruchi gehen und ihm sagen „Gehts hin und kaufts einen guten Stürmer. Die Kohle kommt von mir“. Aber Inkognito. Kein Bock auf Publicity. Ne Loge auf Lebenszeit würde mir da schon reichen.

  62. @63: Ich würde auch in meinen Verein investieren. Aber auf eine zu dem Verein passende Weise. 2. Liga in Reutlingen würde mir auf lange Sicht genügen. ;-)

    Was man mit einer richtigen Mannschaft erreichen, sieht man trotz kleinstem Etat der LIga gerade beim SSV.

  63. @62: Aha, Wehen und Hoffenheim ist das gleiche, aber Wehen ist doof, aber Hoffenheim geil? So, so.

    Und was mir an Hoffenheim nicht passt, hast Du offensichtlich auch nach zwei Tagen und mehreren Erklärungen noch nicht kapiert.

  64. @65: Wo hab ich denn gesagt, dass Wehen doof ist? Ich hab nur versucht, klar zu machen, dass, wenn du an Wehen die gleich Maßstäbe wie an Hoffenheim legtest, Wehen für dich genauso „doof“ sein müsste wie Hoffenheim und mit Sicherheit dann kein leuchtendes Beispiel für vernünftige Vereinspolitik nach deinen Maßstäben wäre.
    Das einzige, was ich an Wehen nervig finde, ist diese Anbiederung an Wiesbaden durch die Namensänderung, mit der sich seiner Dorfvereinswurzeln so klammheimlich entledigen will.

  65. Und ich glaube, dass dich an Hoffenheim einfach stört, dass man mit Gewalt versucht, einen kleinen Dorfverein in den ganz großen Profisport zu hieven, obwohl er da nicht hingehört.
    Okay, das kann man so sehen, aber ich sehe das in der Frage der „vernünftigen Vereinspolitik“ eben anders.

  66. Der SV Wehen ist kein Dorfverein, sondern ein seit X Jahren bekannter Regionalligist, oder zumindest Oberligist und DFB-Pokalteilnehmer. Zu einer Zeit, als Dein neuer Lieblingsverein Hoffenheim noch auf Augenhöhe mit FC Herne 57 II gespielt hat, nämlich Kreisliga C.
    Und der Unterschied ist, dass bei Wehen der Kader mit Augenmaß und der Klasse entsprechend zusammengestellt wurde und nicht mit irgendwelchen 8-Millionen-Leuten, die Du „Talent“ nennst (Man stelle sich vor, jedes Talent kostet so viel, dann hätten wir eine Menge Insolvenzen in der Bundesliga). Außerdem hat Wehen keinen Trainer, der nur des Geldes wegen in die 3. Liga gegangen ist und schon CL-Erfahrung sammelte. Und die haben auch keine Leute im Umfeld, die damals Klinsmann in das WM-Team holen wollte.
    Und 67 beweist, dass Du es tatsächlich immer noch nicht verstanden hast. Aber plötzlich bist Du der Meinung, dass da etwas „mit Gewalt“ aufgebaut wird. So kann sich das ändern.

  67. @68: Sorry, Vollspann, aber Du argumentierst wirklich völlig neben der Spur. Zumindest ich verstehe genau, was Max sagen will und gebe ihm auch zu großen Teilen recht. Er zerlegt Deine Argumente und Du reagierst auf unterirdischem Niveau. Was ist los? Bleibt Doll doch noch nächste Saison?

    ;-)

    Stichwort Talent: Darf ein Talent nicht 8 Millionen kosten? Was ist, wenn Hoffenheim den für das doppelte weiterverkauft?

    Stichwort Trainer: Welcher Trainer geht nicht des Geldes wegen irgendwohin?

    Stichwort Kreisliga: Ist es verboten, einen Durchmarsch zu machen? Wenn man DIch so reden hört, könnte man meinen, Du wolltest eine reine Metropolenliga nach amerikanischem Vorbild, wo nur große Städte mit großem Following überhaupt eine Daseinsberechtigung haben.

    Wie gesagt: Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Hoppsche Traumschloß Wirklichkeit wird, aber ihm von vornherein alles absprechen zu wollen, ist wirklich kindisch.

    Auch die BVB-Erfolge waren auf Pump gekauft. Immerhin konnte sich der BVB Erfolge kaufen, Frankfurt oder aktuell Schalke schaffen noch nichtmal das. Auch hier gibt es kaum einen Unterschied, selbst wenn Hopp wie blöde weiter Kohle reinbuttert und Hoffenheim dann irgendwann abschmiert.

  68. Irgendwie wird mir das hier echt langsam zu doof.
    Erstmal ist Hoffenheim nicht mein neuer Lieblingsverein. Muss ich jetzt alle anderen Vereine total Scheiße finden und ihnen Tod und Hass an den Hals wünschen, weil ich MSV-Fan bin? Nein muss ich nicht. Nur weil ich hier für Hoffenheim argumentiere, ist das noch lange nicht mein „neuer Lieblingsverein“. Man man.

    So und das „mit Gewalt aufgebaut“ hab ich aus deiner Sicht formuliert bzw. so wie ich denke, dass du es formulieren würdest. Ist irgendwie klar, wenn ich schreibe, dass das wohl (zumindest glaube ich das) deine Meinung ist. Die entspricht nicht meiner Meinung, also glaube ich auch nicht, dass das „mit Gewalt“ gemacht wird.

    Davon mal abgesehen finde ich, dass du einfach die Sachen immer zu Ungunsten Hoffenheims verdrehst.
    Ich glaube, dass Rangnick bei einem Bundesligaverein mehr Geld verdient hätte, aber selbst wenn, zeigt die Tatsache, dass er in die Regionalliga gegangen ist, doch wohl eher, dass er dort wirklich etwas aufbauen will.
    Hoffenheim hat Leute, die Klinsmann ins WM-Team holen wollte? Spricht das nicht eher für Hoffenheim und für die Professionalität und die gute Arbeit, die dort sportlich geleistet wird?
    Sollen die das Ganze lieber mit Peter Neururer angehen? Wenn der dort Trainer wäre, würdest du sagen: „Ah da sieht man mal, dass das kein Hand und Fuß hat und die sind nicht an guter Arbeit interessiert sind.“

  69. Don: Ein Talent darf gerne 8 Millionen kosten. Wenn es zu ManU und FC Barcelona wechselt. Aber nicht zum Regionalligaaufsteiger TSG Hoffenheim. Diese Unverhältnismäßigkeit ist doch völlig deutlich. Ich glaube, Diego kostete damals 5 Mio, Bayern war es zu teuer, Bremen kratzte jeden Euro zusammen und hatte Erfolg.
    Und vor allem: Jeder Berater weiß inzwischen, dass es bei Hoffenheim ordentlich Geld einzunehmen gibt. Die werden demnächst ausgenommen, wie ne Weihnachtsgans. Wie der BVB damals auch: Bayern bot 1 Mio mehr, dann der BVB eben zwei Mio mehr und noch mehr Jahresgehalt. So wird es ablaufen. Nur ist es dem Verein Hoffenheim halt egal.

    Zum Trainer: Jeder Arbeitnehmer geht auch des Geldes wegen irgendwohin. Aber glaubst Du im Ernst, ein Hitzfeld würde auch Bezirksliga trainieren, wenn ihm ein Mäzen sagt: Du kriegt 10 Millionen im Jahr und in 5 Jahren wollen wir in die CL? Das ist doch Quatsch. Rangnick verdient natürlich super bei Hoffenheim, der wird auf Bundesliganiveau honoriert werden.
    Genau wie der Hockeytrainer.

    Und eine amerikanische Metropolenliga will ich natürlich nicht. Es geht mir nur um die Unverhältnismäßigkeit. Bayern hat 30 Jahre solide gearbeitet und sich alles aufgebaut, der BVB wollte das selbe in 5 Jahren schaffen, scheiterte grandios. Und die TSG Hoffenheim will nun das ganze in 5 Monaten machen. Wie gesagt, ist alles ok, aber toll finden muss ich das doch nicht.

    @ 70: Also, noch mal ganz einfach zum Verstehen: Mich stört an Hoffenheim NIX, so wie ich es ganz am Anfang schon gesagt habe.
    Was mich aber extrem stört, ist, wenn mir jemand erzählen will, das wäre alles ein wirtschafltich völlig gesunder und ein ganz normaler Vorgang, was da abgeht.
    Auch der BVB hat katastrophal gewirtschaftet und Geld verbrannt. Und sie mussten dafür ziemlich teuer bezahlen, da haben Millionen BVB-Fans gezittert und gebetet, das der Verein gerettet wird. Hoffenheim wird in diese Lage nie kommen, weil das vebrannte Geld dann halt ne Schenkung von Hopp war. Fertig, aus.

    Und die Fans von Hoffenheim muss ich auch nicht toll finden. Das ist eine völlig entkoppelte Schar, denen alles egal, wogegen der „normale“ Fan kämpft. Beim DFB-Pokal standen die vor dem Stadion und hatten alle ihr von der örtlichen Sparkasse gesponsortes T-Shirt plus Schal an. Beim Stand von 1:3 und wirklich gutem, wenn auch sehr naivem Spiel, fingen die an zu singen: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ Da musste die ganze Südtribüne lachen. Ich wette, bei einem evtl. Bundesligaaufstieg werden die sich nicht entblöden, den peinlichen 90er-Jahre BVB-Gesang „Wenn wir wollen, kaufen wir euch auf“ aus der Mottenkiste zu holen.

    Da ist alles ungesund und viel zu schnell gewachsen. Auf der PK hinterher war ich auch. Da saßen Journalisten, die bisher nur vom Kaninchenzüchterverein Sinsheim und vom Tag der offenen Tür beim lokalen Bäcker berichtet haben und die sollen jetzt von der großen, weiten Fußballwelt berichten. Und die schwäbischen Medienvertreter hatten teilweise noch ihre 14-jährigen Söhne dabei. Da saß Papa und Sohn ganz ehrfurchtsvoll vor Doll und Ragnick. Papa hat wenigstens versucht, sich das nicht anmerken zu lassen. Erfolglos. Der Rangnick hat die so niedergebügelt. Die haben aber auch dämliche Fragen gestellt, die würde noch nicht mal ein Schülerreporter stellen. Alles im völligen Missverhältnis.

    Und Peter Neururer wäre als Trainer angemessen gewesen, klar. Oder eben ein Christian Hock. Aber Hoffenheim versucht es ja direkt mit Ragnick und Peters. Aber die werden sicherlich mit einer warmen Mahlzeit am Tag und dem schönen Wetter in BW als Gehalt zufrieden sein.

    Du weißt gar nicht, wer da im Hintergrund von Rangnick bei Hoffenheim noch agiert, oder?

    Nicht ich lege alles zu Ungunsten von Hoffenheim aus, sondern Du legst alles zu Gunsten von Hoffenheim aus. Und natürlich wird da „mit Gewalt“ etwas aufgebaut. Wie gesagt, andere Vereine brauchten dafür Jahrzehnte. Und Hoffenheim will es mit einem Durchmarsch schaffen. Völlig normal das ganze?

    Und zu Deiner Vereinstreue: Am Anfang huldigtest Du hier Tim Wiese und Werder Bremen, so dass alle dachten, Du seist Bremen-Fan. Dann fiel irgendwann der Name MSV Duisburg. Nach dem Abstieg waren es dann eine Handvoll Vereine, von Leverkusen bis Bielefeld. Dann fiel das Wort Hoffenheim. Plötzlich bist Du Heidelberger und willst dort ins Stadion gehen. Und Du setzst Dich hier vehement für diesen Verein ein. Wieso eigentlich? Irgendwie brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn da keiner mehr durchblickt.

    Also, nochmal: Hoffenheim darf gerne aufsteigen. Als Experiment finde ich die Sache sogar sehr interessant.

  70. Ich schließe mich insgesamt eher der Arguentation von Kollege Vollspann an. Aber auf eines MUSS ich hinweisen, qua Geburt: Das sind Badenser, keine Schwaben! ;-)

  71. Na ich glaub, so langsam ist auch alles gesagt. Nur mal zu meiner „Vereinstreue“: Ich erklär das mal alles ganz genau: Ich komme ursprünglich aus Duisburg, habe in Duisburg und am Niederrhein die ersten 11 Jahres meines Lebens verbracht und bin deshalb Duisburg-Fan. So, dann bin ich nach Niedersachsen gezogen und hier ist alles in Werdergrün, also hab ich zwangsläufig durch meinen Freundeskreis viel davon mitbekommen und mag den Verein und die Mannschaft einfach. Das ist alles, ich würd mir nie einen Schal oder sonstwas von Werder anziehen, aber ich mag einfach deren Vereinspolitik und den Fußball, den sie spielen.
    Das änder nix daran, dass ich MSV-Fan bin.
    So, momentan studiere ich aber in Heidelberg und fänds deshalb einfach cool, direkt um die Ecke Bundesligafußball zu sehen. Ist das so schwer nachvollziehbar? Find ich eigentlich nicht.
    So und darüberhinaus habe ich zu jedem deutschen (Profi)verein mehr oder weniger eben eine Meinung: Also Bayern mag ich nicht, Cottbus auch nicht. Schalke noch weniger.
    Andere mag ich mehr wie z.B. Bochum oder Freiburg.

    Keine Ahnung, was das Problem daran sein soll, wenn einem nicht alle anderen Vereine außer „seinem eigenen Verein“ scheißegal sind.
    Nur weil ich gerne möchte, dass Bielefeld in der 1. Liga bleibt, bin ich doch kein Bielefeld-Fan oder verrate meinen MSV. Was ist denn das für ein Schwachsinn?

  72. @72: Keine Ahnung, wo man die Grenze ziehen muss. ;-) Also ist Hoffenheim mehr KSC, weniger VfB?
    @73: Ok, kapiert. Ich konnte mich aber bei meinen Stationen Berlin, Hamburg, Köln nicht so sehr für die ansässigen Bundesligaclubs erwärmen. Woran das wohl lag? ;-)
    Obwohl, als ich damals in der Meister der Herzen-Saison beim Spiel HSV-Schalke war, sah ich live die erste Saisonniederlage der Blauen, den ersten Nagel zum Vier-Minuten-Meister-Sarg. War aber ein Schalke-Kollege dabei, deswegen musste ich Betroffenheit heucheln.

  73. @74: Bei Berlin, Hamburg, Köln? Ich denke, an den dortigen Vereinen. Ich lass mir keinen Untreuestempel aufdrücken, vergiss es. ;-)

  74. @73: Absolut richtig, der letzte Teil! Fußball ist ja nunmal grundsätzlich ein Spiel zweier Mannschaften und da ist es nun mal relativ, wen man mehr mag oder wen nicht.

    Frankfurt – Bochum = da bin ich für Frankfurt
    Bochum – Bremen = da bin ich für Bochum
    Bremen – Bayern = da bin ich für Bremen
    Bayern – AC Mailand = da bin ich für Bayern

    Und beim AC Mailand bin ich in etwa beim Bodensatz angekommen.

    Auch ich will, dass Nürnberg absteigt. Warum? Weil Saenko, Vittek und Mintal mein Classic-Kicker-Team auf -100 Punkte gebombt haben, weil Nürnberg sich diese Saison einen riesigen Ausrutscher erlaubt und sie nächste Saison sicherlich wieder besser dastehen, während Bielefeld dann eben nächste Saison absteigt und weil ich Roth nicht mag.

    Ich hab auch lieber die Leverkusener im Uefa-Cup, als die Stuttgarter, weil ich deren junges, deutsches Team recht geil finde.

    Und ich mag Bochum (nur die Fans sind die größenwahnsinnigsten des Planeten), würde aber nie ein Trikot anziehen. In der zweiten Liga finde ich Aue sehr geil, weil die Fantechnisch so richtig Alarm machen. Deren „Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht – Wismut Aue, eine Fußballmacht! Zwei gekreuzte Hämmer, und ein großes W, das ist Wismut Aue unser BSG“ ist mal völlig geil.

    Das ist doch alles eine Kappes-Diskussion.

  75. @76: Wollte Dir damit keinen Stempel aufdrücken.

    Und ja, es lag an den dortigen Vereinen.

    @77:
    Frankfurt – Bochum = ist mir egal, und wenn dann eher Frankfurt
    Bochum – Bremen = da bin ich für Bremen, wenn die dadurch die Schalker hinter sich lassen ;-)
    Bremen – Bayern = da bin ich für Bremen
    Bayern – AC Mailand = da bin ich für Poldi! ;-)

    Sprich: Tabellensituationsabhängige Sympathien hege ich auch, aber was längerfristiges ist das nicht.

  76. Nochmal zum Thema Talent: Der BVB hat ein brasilianisches Abwehrtalent geholt. Für etwas unter 3 Mio. Euro. Eine Menge Geld. Wird die Unverhältnismäßigkeit bei Hoffenheim jetzt deutlicher?

  77. Hmm eigentlich nicht, ich finde, dass das eher deutlich macht, dass bei Transfers eben immer eine gewisse Unverhältnismäßigkeit mitspielt. Man kann auch hier sagen: Ein Bundesligaspitzenverein wie Werder Bremen hat für einen Weltklassemann wie Johan Micoud damals genausoviel bezahlt wie der Mittelmaßverein Dortmund nun für ein unbeschriebens Blatt. Ist doch genauso unverhältnismäßig oder?

  78. Au weia. Ich geb´s auf, bei so haarsträubenden Vergleichen fehlen mir langsam echt die Worte.

  79. Frankfurt hat 2 Talente für 8 Millionen gekauft. Und jetzt?

    Schalke hat für diesen abgehobenen 14-Jährigen Bengel mit englischem Pass, kroatischem Namen (hat sich aber mittlerweile eleganterweise in „El Maestro“ umbenannt!) zig Millionen an Valencia gezahlt. Und jetzt?

    Ich verstehe da den Zusammenhang nicht…

  80. Wen sprichst Du denn jetzt genau an? ;-)

  81. Der springende Punkt an der Sache ist doch der, dass es normalerweise für einen Zweitligisten nicht normal ist, so viel Geld für Spieler auszugeben. Ob Talent oder nicht ist doch da erstmal egal.

    Aber egal, der Hopp hat das Geld und er investiert es. Mir persönlich gefällt das halt einfach nicht.

  82. Es ist vor allem halt einfach keíne gesunde Transferpolitik. Schalke darf sich die Talente gerne sichern, die haben auch 35 Mio. in der CL eingenommen. Hoffenheim, sovie ich weiß, nicht.

  83. @83: Das war ins Blaue hinein, weil ihr euch ja auch mit solchen sinnfreien Vergleichen duelliert.

    @84: Noch einmal und zwar zum letzten Mal, sonst explodier ich und es geht ab vors Pinten-Klo: Gefallen tut das wohl keinem hier, mich eingeschlossen. Es geht mir einzig und allein um die unterstellte „unsinnige Geschäftspolitik“. Und das die unsinnig ist, ist für mich (noch) nicht ersichtlich und auch noch lange nicht bewiesen. Der Erfolg gibt dem Club bislang recht.

    @85: Dieser Logik zufolge dürfte ja kein Verein mehr Schulden machen bzw. ins Risiko gehen, sondern alle müssten brave Krämerseelen werden. Real Madrid hat Schulden ohne Ende gehabt, die waren fast zahlungsunfähig, bis der Staat dem Verein ordentlich Grundstücke zugeschustert hat, womit der Verein auf einen Schlag saniert war. DAS ist eine unsinnige Geschäftspolitik, trotz großem Namen, Tradition, Fanpotenzial und dem ganzen Hokus Pokus.

  84. @86: Dito.

  85. Das größte Problem von Hoffenheim dürfte sein, wenn der Hopp eines Tages sagt: „Genug! Von mir gibts kein Geld mehr!“ Und die überdiemnsonierten Verträge von Spielern und Verantwortlichen noch ein paar Jahre laufen. Soviel zum Thema „vernünftiges Wirtschaften“ und vor allem „Abhängigkeiten“, ein Wort das hier noch gar nicht gefallen ist, aber absolut hingehört.

  86. @88: Genau so ist es. Darauf wollte ich auch eigentlich hinaus mit meiner Ablehnung der These, es sei vernünftig, was in Hoffenheim passiert. Wehen ist z.B. inzwischen soweit, dass sie vermutlich weiter existieren könnten, wenn der Filter verstopft ist (haha!). Hoffenheim wird das in absehbarer Zeit nicht sein.

  87. Gibt es nicht in Hoffenheim eventuell auch Verträge des Vereins mit Dietmar Hopp bzw. hat der Verein nicht auch Vorkehrungen getroffen, dass das eben nicht einfach passieren kann? So eine Art „Kündigungsfrist“ von mehreren Jahren?

    Außerdem werden die Verträge nach dem eventuellen Aufstieg in die 1. Bundesliga ja auch nicht mehr derart überdimensioniert sein sondern eher angemessen bzw. normal.

  88. Gibt es nicht in Hoffenheim eventuell das alles nicht, was Du annimmst und hoffst, was es da gibt?

    Das mit der Kündigungsfrist ist das absolute Highlight. Ich versuche mir das gerade mal bildlich vorzustellen. Hab direkt eine Idee für einen weiteren Teil der Fiktiven Gespräche.

  89. Fakt ist aber doch, dass wir es alle nicht wissen, ob und wie sich der Verein abgesichert hat. Ob es einen Vertrag gibt wissen wir auch nicht. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Alles Spekulation.

    Aber eine neue Serie der fiktiven Gespräche wünsch ich mir trotzdem. ;-)

  90. Egal, ob es Verträge gibt oder nicht, sich auf Gedeih und Verderb dem Vermögen eines Mannes auszuliefern ist grob fahrlässig. Und das ist Fakt.

  91. Ja natürlich ist das alles Spekulation, ob es so etwas gibt oder nicht. Fakt ist aber auch, dass es für Hoffenheim der einzige Weg nach oben ist, sich das Geld von Hopp geben zu lassen. Fakt ist aber auch, dass es in der Region noch weitere finanzstarke Unternehmen gibt (Heidelberger Druckmaschinen, BASF, um nur zwei zu nennen), die nach einem Bundesligaaufstieg wahrscheinlich auch an einem Engagement als Sponsor interessiert wären, sodass der Verein in naher Zukunft weniger abhängig bis unabhängig von Hopps Geld würde, was ja auch das erklärte Ziel von Verein und Dietmar Hopp ist.

  92. @94: Solche Leute haben halt oft das Problem, dass sie eitel sind. Mal schauen, wie das mit weiteren finanzstarken Partnern neben Hopp funktioniert.

    Und der einzige Weg nach oben ist es für Hoffenheim nicht. Klar, wenn man in die Bundesliga will, dann schon. Aber mit akribischer und langjähriger Arbeit, kann so ein Verein auf jeden Fall in der Regionalliga oder sogar auch mal in der 2. Liga spielen.
    Und viel weiter rauf gehört er auch nicht. Verdammt. ;-)

    Und Don, warum bist du eigentlich plötzlich Hoffenheim-Fan? (Sag den Termin, wann du vor der Pinten-Toilette bist. Ich bin da. ;-))

  93. Max, willst Du vielleicht in Zukunft mit mir in die Pinte gehen? Der Rest hat es einfach nicht mehr drauf…;-)

  94. @95: Damit hast Du Dir ein Hoffenheim-Trikot als nächstes Geburtstagsgeschenk verdient!

  95. @97: Damit werde ich dich dann erwürgen.

  96. Es ist für Hoffenheim natürlich nicht der einzige Weg nach oben, es ist aber mit Sicherheit der bequemste und der einfachste.

  97. Obasi ist ja ein richtig netter Kerl mit einem feinen Sinn für Ironie. Gutes Interview gerade auf Premiere. Reagiert locker auf alle „Nur Geld und keine Tradition“-Fragen des Reporters. Und spricht dann noch Grüße für alle Fans in die Kamera.

  98. Der Spiegel zu Hopp:

    „Auch die Nachwuchsförderung war ihm wichtig – ein weiterer Unterschied zu Abramowitsch, der lieber auf fertige Stars setzt: Viele der mittlerweile 22 Jugendteams der TSG spielen in der jeweiligen höchsten Spielklasse, zudem bezahlte Hopp in der Region den Bau zahlreicher Trainings- und Förderzentren. „Erfolg kann nur mit guter Jugendarbeit einhergehen“, sagt der 68-Jährige. Selbst für den SV Waldhof, dessen Fans Hopp nicht ausnahmslos wohlgesonnen sind, ließ er ein Nachwuchszentrum im Wert von drei Millionen Euro springen – seither ist Hopp in der Waldhofer Kurve nicht mehr so unbeliebt.“

    Also schlecht liest sich das nicht.

  99. Natürlich ist das alles ganz nett, wenn er mal wie der Weihnachtsmann die fußballerische Region mit Nachwuchszentren beglückt. Aber ein Verein, der das alles aus eigener Kraft und mit Erfolgen, die hart erarbeitet wurden, schafft, ist mir trotzdem lieber.

  100. @102: Wieder postest Du eine Selbstverständlichkeit. Aber das liest sich IMHO doch nach mehr als nur bloßen Lippenbekenntnissen.

  101. Ja klar, aber das Konzept der Jugendförderung hat Hoffenheim ja schon lange. Mal sehen, ob es auch in Zukunft die Talente aus der Region sind oder verpflichtete 15-Jährige von der Copacabana.

    Der Hopp ist schon 68?

  102. @102: Was ist denn aus eigener Kraft? Aus eigener Kraft generieren Vereine nur Einnahmen aus Eintrittsgeldern. Alles weitere sind – wenn man so will – Geschenke von Sponsoren.

  103. Naja, sehr abenteuerliche Einschätzung von Sponsorentum. ;-)

  104. Ja, jetzt erzähl mir noch, dass sich Sponsoring für die Sponsoren finanziell lohnt. Das mag in Ausnahmefällen hinhauen, im Normall ist Sponsoring relativ verbranntes Ge4ld. Zumindest gibt es bisher keine Methode, die den Erfolg nachweist.

  105. Dann gibt es ja wohl auch keine Methode, die Deine These des Misserfolges nachweist. ;-)

    Sponsoren machen keine Geschenke, auch wenn sie es manchmal sagen und den Fans eine riesengroße Fahne schenken.

    Es ist auch völlig unerheblich für meine Ausgangsaussage, ob sich Sponsoring finanziell lohnt.

  106. Ist es das? Ich betrachte Sponsoring nicht als Leistung eines Vereins, sondern als Folge von Situation, Region und Bedeutung in der selben. Auch Dortmund hat mal als kleiner Verein ohne Sponsoren begonnen. Das kann man Hoffenheim nicht vorwerfen.

  107. Unabhängig von der Diskussion, ob ein Verein sich seine Sponsoren selber verdient, bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass sich Sponsoring für Unternehmen rechnet. Ganz einfach, weil sie es sonst nicht tun würden. Kein Börsennotiertes Unternehmen kann sich irgendwelche Geschenke an Vereine oder sonstwas leisten, wenn es dafür nicht eine angemesse Gegenleistung erhält.

  108. Naja, Image lässt sich nun mal sehr schwer messen. Rein betriebswirtschaftlich gesehen ist es schon sehr fragwürdig, ob sich jedes Sponsoring lohnt.

    Warum machen börsennotierte Unternehmen PR? Es bringt sicher was, aber die Erfolgsmessung ist einfach viel zu schwierig. Wie viel Kohle in Unternehmen aus dieser und jener PR-Maßnahme generiert, kann man gar nicht rausfinden.
    Ähnlich ist es mit Werbung. Da gibt es doch diesen Spruch von einem Unternehmer der sagte: „Ich weiß, dass ich 50 Prozent meines Werbebudgetes zum Fenster rauswerfe. Ich weiß bloß nicht welche 50 Prozent.“

  109. Bin mal gespannt was Doktor Busse zu euren Einlassungen zu sagen hat, der hat das Marketing ja quasi erfunden …

  110. Ja nun ich bin jetzt weder PR- noch BWL-Experte, aber so als Laie kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass so ein Engagement als Sponsor aufrechterhalten wird, wenn nicht erkennbar ist, dass es sich lohnt. Und den Ruf und vor allem den Bekanntheitsgrad eines Unternehmens kann man ja durch Umfragen herausfinden.

  111. @110: Du gehst von einem rationalen Kapitalismus aus. Den gibt es nicht.

  112. @111: Es war Henry Ford under der Satz ist Fantastillionen Jahre her. Umso schlimmer, dass man heute nicht weiter ist. Aber ich würde da einen Unterschied machen zwischen PR und Werbung und zwischen verschiedenen Werbeformen machen, denn manche sind ganz gut messbar. Aber ich glaube, diese Diskussion führt hier zu weit…

  113. @113: Die Steigerung des Bekanntheitsgrades ist auch der einzige legitime Grund für Sponsoring. Umso fragwürdiger, dass die Bahn oder die Telekom als Sponsor auftreten. Das Evonik-Ding war zum Beispiel sicherlich richtig. Aber nur eines von wenigen Beispielen.

  114. @112: Soweit haben das die Laien-BWLer hier sogar korrekt wiedergegeben.

    Image und Markenpolitik kann man nur schwer quantifizieren. Evonik z.B. hat ja markentechnisch bei 0 angefangen. Deren Engagement bei Dortmund wird sich insofern rechnen, da es eine Marke via Fernsehen und Sport bekannt macht, die quasi aus dem Nichts kommt.

    Inwieweit allerdings FraPort was davon hat, dass sie bei Frankfurt auf den Trikots sind, kann ich nicht sagen.

    Sponsoring ist allerdings immer weit mehr als nur eine bloße Kosten-Nutzen-Rechnung.

  115. „Sponsoring ist allerdings immer weit mehr als nur eine bloße Kosten-Nutzen-Rechnung.“

    Sondern?

  116. @117: Nur, weil ich kein Doktor bin, bin ich ja noch lange nicht Laie… ;-)

  117. @118: Ich meinte das jetzt in rechenbaren Einheiten
    @119: War ja auch nur ein Seitenhieb. Du bist ja jetzt sogar der Marketing-Guru!

  118. @ 109: Ja, klar ist es das.

    Und das, was Du sagst, geht ja Hand in Hand mit dem was ich sagen will. Warum ist der BVB denn für die Region so wichtig und nicht TuS Brackel?
    Und einen Vorwurf an Hoffenheim un bezug auf Sponsoren habe ich ja nie gemacht.

  119. @116 und @117: Ja dieses Sponsoring-Engagements sind dann natürlich schon etwas fragwürdig. Über dieses Bahn-Engagement hab ich mich schon aufgeregt, als die da angefangen haben. Als die Telekom damals den Bayern-Deal gemacht haben, stand ja auch für kurze Zeit die Post als neuer Hauptsponsor zur Debatte. Unglaublich, da können ja gleich die Wasserwerke München für ihr Produkt auf der Bayernbrust werben.
    Und bei FraPort ist das auch fraglich. Damit die Frankfurtfans lieber von Frankfurt als von Köln/Bonn abfliegen, weil die Fraport ja ihren Verein unterstützen? :-)

  120. So, ein weiteres Interview mit Herrn Hopp:

    http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C204B29BADA5A79368B1E93/Doc~E3001A5FA1FF1492A89F815FBA8D10ACE~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Demnach will er im 2. BuLi-Jahr schwarze Zahlen schreiben. Ich bin gespannt.

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