Worauf es ankommt! Eine Hommage an H.B.

Heribert BruchhagenOb sie jetzt Manager, Sportdirektor, sportlicher Leiter oder Vorstandsvorsitzender heißen – die wichtigste Person eines jeden professionell geführten Fußballclubs waren, sind und bleiben diejenigen Personen, die sich um die optimale Übereinstimmung der wirtschaftlichen Möglichkeiten auf der einen Seite und der sportlichen Perspektive auf der anderen Seite kümmern. Gemeinhin nennt man sie „Manager“.

Aktuelles und bestes Beispiel für die Eingangsthese ist ein Herr namens Heribert Bruchhagen, der „Vorstandsvorsitzende“ (im folgenden der Einfachheit halber Manager genannt) von Eintracht Frankfurt.
Was musste man als Frankfurter Fan in den letzten anderthalb Dekaden nicht alles erleiden? Verpasste Meisterschaften, drei komplett selbst verschuldete Abstiege, das vollkommen wirkungslose (!) Verballern von 50 Millionen DM des amerikanischen Großinvestors Octagon innerhalb von zwei Jahren (der aus Frankfurt einen Verein nach amerikanischem Football-Vorbild machen wollte – mit Grausen erinnert man sich an einen Marketing-Strategen namens Steven Jedlicki), das direkt daran anschließende Finanzdesaster mit eingehenden Konkurs- und damit Existenzängsten, Anfeindungen und Anfechtungen von Vereins-Nichtigkeiten wie Unterhaching, Sondersitzungen des DFB, Bürgschaften des Landes Hessen usw. usf.

Dieses jahrzehntlange Chaos war die unmittelbare Folge einer beispiellosen Aneinanderreihung von Vollpfosten auf der Position des sogenannten „Managers“ bei Eintracht Frankfurt. Bereits mit Hölzenbein begann der langsame, schleichende Abstieg und damit der Anfang vom Ende: Zwar holte er damals ohne Zweifel auch viel Qualität nach Frankfurt, doch warf er dabei mit dem Geld nur so um sich. Danach nahm der Absturz immer schnellere Züge an, denn jeder, der Hölzenbein folgte, war eine noch größere Katastrophe als sein Vorgänger. Der absolute Gipfel an Inkompetenz wurde sodann Anfang des neuen Jahrtausends mit Rolf Dohmen (der aus unerklärlichen Gründen zur Zeit mit dem KSC sehr erfolgreich unterwegs ist), seinem Nachfolger Friedel Rausch (der wohl nur deshalb Manager wurde, weil er 1980 Trainer der siegreichen Uefa-Cup-Mannschaft war) sowie Tony Woodcock (warum der Manager wurde, weiß bis heute kein Mensch) erreicht. Schließlich findet sich die Eintracht im Abstiegskampf der zweiten Liga wieder. Der Verein ist am Tiefpunkt angekommen.

All das ist seit Dezember 2003 Geschichte. Denn an diesem Tag übernahm (nach der Absage des eigentlich favorisierten Holzhäuser von Bayer Leverkusen) die personifizierte Seriosität, der Obersympath und Realist, die einzige Person, die beim sonntäglichen Doppelpass echtes Fußball-Fachwissen beizutragen versteht, Heribert Bruchhagen die sportliche Führung der Eintracht Frankfurt Fußball AG. Seitdem geht es stetig bergauf. Sowohl wirtschaftlich als auch sportlich. Seine Vertragsverlängerung bis 2012 war die wichtigste Personalentscheidung, die Eintracht Frankfurt in diesem Jahr zu fällen hatte.

Denn das Prinzip „Erfolgsfaktor Manager“ lässt sich problemlos verallgemeinern: Warum ist Bochum seit geraumer Zeit ein recht erfolgreicher Club? Antwort: Weil Stefan Kuntz ein guter Manager zu sein scheint, der den richtigen Riecher für neue Spieler mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten verbinden kann. Gekas, Drobny, Sestak, Epalle und neuerdings auch Ono sind keine Zufälle. Lastuvka zeigt allein, dass er nicht unfehlbar ist.

Warum ist Bielefeld so desaströs unterwegs? Weil einem Saftig nichts anderes einfällt, als in akuter Abstiegsgefahr einen Trainer wie Frontzeck zu engagieren, der außer einem perfekt hingelegten Aachen-Abstieg nichts, aber auch gar nichts vorzuweisen hat. Aus Fansicht kann man nur froh sein, dass Saftig mittlerweile als Pflaume identifiziert und gefeuert worden ist. Aber man darf bereits spekulieren, wo der notorisch erfolglose Saftig als nächstes unterkommen wird. Dem Verein kann man schon jetzt ein herzliches Beileid aussprechen.

Warum sind die Bayern seit Jahrzehnten „das Maß aller Dinge“ (Quelle: Sämtliche „Fußballfachleute“)? Wir wissen es alle und man muss es auch als größter Bayern-Hasser zugeben: Wegen dem ollen Hoeness. Warum dümpelt die Hertha trotz größtmöglichem Potential seit Jahren im grauen Mittelfeld herum? Gleicher Grund wie bei den Bayern, nur haben die Berliner leider den falschen Teil des Genpools unter Vertrag. Warum ist Bremen seit vielen Jahren in der nationalen Spitzengruppe zu finden, mit begeisternden internationalen Auftritten? Allofs und seine Vorgänger! Warum ist Dortmund trotz enormem Potential eher schwächelnd? Zorc! Warum Leverkusen gut? Völler! Warum Lautern schlecht? Ja warum wohl? Eine Aufzählung aller Versager würde hier zu weit führen.

Ob ein Heldt in Stuttgart, ein Müller auf Schalke, ein Beiersdorfer in Hamburg gute oder schlechte Manager sind, wird sich noch zeigen. Alle weisen bislang sehr gute Ansätze auf und haben auch teilweise bereits Erfolge zu verbuchen. Wenn sie diesen verstetigen können, werden sie ihren Verein auf absehbare Zeit in der Spitzengruppe der Bundesliga halten und auch international Bedeutung erlangen können. Wenn nicht: Siehe Hertha, Dortmund, Köln (wo durch Herrn Meier zumindest die Hoffnung besteht, dass der Club wieder auf die Beine kommt), Gladbach (eigentlich unfassbar, dass der desaströse Hochstätter jetzt in Hannover seine begrenzten Fähigkeiten zur Schau stellen darf, allerdings darf er dort eh nur den Schatten von Martin Kind ausfüllen) oder eben das Paradebeispiel Lautern.

Natürlich ist die bisherige Betrachtung sehr reduziert und der Manager ist selbstverständlich nicht der einzig ausschlaggebende Faktor (zumal die Machtfülle der bislang genannten Personen doch recht unterschiedlich ist), aber er ist sehr wohl der Nukleus im Verein. Er trägt die Verantwortung für die wichtigen Fragen, wobei zwei Fragen im Mittelpunkt stehen: Der Manager braucht zum einen jemanden an seiner Seite, der sich mit Zahlen und dem finanziell Machbaren auskennt. In Frankfurt ist das ein Dr. Pröckl, mit dem Bruchhagen vertrauensvoll zusammenarbeitet. Völler hat den bereits genannten Holzhäuser an seiner Seite, Heldt arbeitet mit Herrn Hundt ebenso zusammen wie Kuntz mit Schwenken. Es gibt aber auch reine One-Man-Shows, die durchaus erfolgreich (Uli Hoeness, Magath) oder unerfolgreich (Hertha-Hoeness, Roth) sein können.

Die zweite wichtige Frage, um die sich ein Manager zu kümmern hat, ist die Trainerfrage. Auch Bruchhagen hat sich zu Beginn seiner Frankfurter Zeit verschätzt, als er einem Willi Reimann zu lange die Treue hielt. Aber das zeichnet ihn aus und das kommt der Eintracht jetzt auch zugute: Treue zum Trainer, die sogar Züge von Sturheit zeigt, wenn der Sturm besonders tobt. Hans Meyer wäre in Nürnberg noch heute sicher im Sattel, wenn Bruchhagen anstelle des Teppichdespoten dortdas Sagen hätte. Er hätte wohl auch kaum in akuter Abstiegsgefahr Trainerneulinge wie von Heesen oder Frontzeck geholt. Experimente kann man in der zweiten Liga wagen, aber doch bitte nicht im Bundesligaabstiegskampf. Gelingt es einem Manager, diese beiden Felder adäquat zu bearbeiten, ist das schon die halbe Miete für den Erfolg.

Aber auch Heribert Bruchhagen muss erst noch zeigen, dass er zu den ganz großen Managern der Bundesliga gehört. Er ist auf einem guten Weg, hat aus der „Diva vom Main“ (Quelle: Alle ewiggestrigen Fußballkommentatoren) einen seriösen Verein gemacht, der auch wieder für die Frankfurter Wirtschaft eine „Top-Adresse“ (Quelle: Ebenda) ist. Erste Erfolge haben sich durch den Pokalfinaleinzug und die internationalen Auftritte eingestellt. Aber der schwierigste Schritt kommt erst noch: Der Eintritt in die Top-8 der Bundesliga (neben Bayern, Bremen, Leverkusen, Hamburg, Schalke, Dortmund, Stuttgart), die primär um die internationalen Plätze streiten. Dabei gilt es, die „Gegner auf Augenhöhe“ (Quelle: Friedhelm Funkel in jedem zweiten Interview) zu überflügeln, so z.B. Hannover, Wolfsburg, Hertha und Nürnberg. Aber das weiß Bruchhagen selbst und er predigt dies auch gebetsmühlenartig. Manche mögen das bieder finden, aber hier zeigt sich einmal mehr sein absoluter Realismus. Ein Showman wird er in diesem Leben nicht mehr, was ihm wohl auch den Weg zum einen oder anderen Verein auf Lebenszeit verbauen dürfte. Aber gerade das ist ein Glücksfall für Frankfurt.

Um Eintracht Frankfurt muss man sich somit in Zukunft keine ernsthaften Sorgen machen, denn Bruchhagen hat sich mittlerweile ein solches Standing erarbeitet, dass auch Rückschläge ihn kaum etwas anhaben werden. Vielmehr ist es zur Zeit eine große Freude, der „neuen“ Eintracht als Fan anzugehören. Nur eines könnte der Heribert wirklich mal verbessern: Die Meerschweinchen-Frisur geht nun wirklich gar nicht. Aber darauf kommt es gottlob ja nicht an.

Foto: www.bundesliga.de

Über den Autor: Don

Mag Bier und Heavy Metal genau so gerne wie Eintracht Frankfurt. Bis 5 Uhr in der Bochumer Pinte anzutreffen. Spinnt.

Mag Bier und Heavy Metal genau so gerne wie Eintracht Frankfurt. Bis 5 Uhr in der Bochumer Pinte anzutreffen. Spinnt.
44 comments
  1. Da haste aber ein fundiertes Stück Arbeit in die Tastatur eingeprügelt! Schöner Artikel!

  2. @1: naja, wo ich schon so lange nix mehr geschrieben habe…

    Es war mir allerdings auch ein dringendes Bedürfnis, dass auch mal Abseits der Pinte los zu werden.

  3. Da kann ich nur sagen: Mehr davon!

  4. Hier ist das ganze Elend nochmal fein säuberlich zusammengefasst:
    http://www.faz.net/s/Rub61EAD5BEA1EE41CF8EC898B14B05D8D6/Doc~E16C1D3187BE44648B7A2806D93F0EF35~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Und die 11Freunde kümmern sich im Moment auch verstärkt um das Thema Lautern, das ist spannender als die komplette Bundesliga. Bei allesaussersport gibts das kompakt verlinkt:
    http://www.allesaussersport.de/archiv/2008/03/05/zeilensport-4x-fck/

  5. „Warum Lautern schlecht? Ja warum wohl? Eine Aufzählung aller Versager würde hier zu weit führen.“ Das reisst Wunden auf ;-)

  6. @5: Allerdings. Aber wenn ich mir die Geschichte der Eintracht so anschaue, erkenne ich doch die eine oder andere Parallele. Ich geh davon aus, dass Lautern in 5-8 Jahren auch wieder oben mitspielt ;-) Oder wenigstens hoffe ich das…

  7. Toller Artikel.
    Hab nur zwei Einwände:
    1. Meiner Meinung nach ist in erster Linie Thomas Doll für den momentanen Neidergang der Dortmunder Borussia verantwortlich. Mit den Neuverpflichtungen wie Petric, Frei oder Federico hat Zorc eigentlich keinen so schlechten Job gemacht. Auch wenn da Pfeifen wie Kovac dabei waren…
    2. Michael Meier in Köln. Es ist für mich unbegreiflich wie dieser Pleitegeier, der ja schon einen anderen Traditionsverein mit seiner Großmannssucht beinahe ins Verderben gestürzt hat, wieder an das Ruder eines Profivereins kommen konnte.

  8. @8:

    Zu 1.: Auch wenn Doll der Hauptschuldige ist – Zorc müsste hier handeln (meinetwegen gemeinsam mit Watzke oder wer auch immer dazu gehört)

    Zu 2.: Da hast Du grundsätzlich recht. Aber auch er kann lernen (klar, könnte ein Saftig auch, aber der Meier ist IMHO zehn Ligen besser vom Können her) und vom Geschäft hat er definitiv Ahnung. Da ist er bei mir auf einer Stufe mit Hölzenbein.

  9. @6: Parallelen gibt es hier durchaus. Nur, dass wir rechtzeitig in Liga 2 die Kurve bekommen haben und Lautern komplett abzustürzen scheint. Ich bitte Dich: Der Rekdal konnte nix, der hatte keine Ehrfahrung und kein Können. Der war einzig und alleine aufgrund seiner Verdienste bei euch Trainer. Den hätte man spätestens zur Winterpause raushauen müssen. Stattdessen darf er da noch an der Mannschaft rumbasteln und wird kurz nach der Pause rausgeworfen. Das ist doch der Witz in Tüten. Ähnliches gab es bei uns damals auch mit Magath oder Ehrmanntraut. Völlig unnötig und einfach unfähiges Management.

    Wer ist denn da bei euch gerade überhaupt Manager? Das weiß ich z.B. überhaupt nicht. Mit den ehemaligen Managern liegt man ja vor Gericht, ebenso mit der Walz von der Pfalz.

  10. Wo Du bei Dortmund enormes Potenzial siehst, würde ich gerne mal wissen. ;-)
    Da herrscht seit Jahren begrenztes Potenzial, da wird seit Jahren ein 120 Millionen Euro-Schuldenberg abgebaut und deswegen ist es hervorragend, wen Zorc bisher geholt hat. Die Rohrkrepierer waren eher van Marwijks Wünsche, die er auch voll umsetzte, trotz begrenztem Budget und wenig finanziellem Potenzial.
    Was beim BVB bei enormen Potenzial möglich ist, hat man in den 90ern gesehen. Momentan ist man aber davon weiter entfernt, als Frankfurt von der Meisterschaft.

  11. @11 Zu Dortmund. Überdurchschnittliche Spieler sind meiner Meinung nach: Kehl, Tinga, Kringe, Rukavina, Petric, Frei, Dede, Federico.
    Also, klar ist da Potential da.
    Aber das wird zum einen durch den „Trainer“ und zum anderen durch das seltsame „BVB-Verlierer-Gen“ verbaselt

  12. Als ob der Verein mich in meinem Bericht bestätigen wollte:

    http://www.11freunde.de/newsticker/109342

    Und zu Dortmund: Klar sind dort einige enorm gute Kicker an Bord. Aber dass die IV so ist wie sie ist, hat neben dem Trainer nunmal auch der Manager zu verantworten. Ganz zu schweigen von dem Marwijk/von Heesen/Röber/doch nicht von Heesen/Doll Hick-Hack. Das ist einfach schlechtes Management.

  13. Das Problem der Innenverteidigung wurde doch erkannt. Aber das habe ich hier schon oft gesagt: Es wurde sich um die richtigen Spieler bemüht, aber es kam halt keiner, weil CL-Vereine ankopften, oder sie waren zu teuer. Und ein Eggimann wechselt halt lieber zu H96. Und wenn man mal ligaweit schaut: Wo liegen denn die Stärken der Manager? Im Verpflichten von Offensivkräften. Und da liegt der BVB voll im Soll. Selbst Klaus Allofs kriegt es in Bremen ja nicht hin, eine ordentliche Abwehr zusammenzustellen.

  14. @14: Die Abwehr von Bremen ist doch personell gut. Das Problem liegt da meiner Meinung nach an der Taktik. Man muss nicht immer so weit aufrücken oder auf Abseits spielen.

  15. @14: Sorry, aber das „Es wurde sich um die richtigen Spieler bemüht, aber es kam halt keiner, weil CL-Vereine ankopften, oder sie waren zu teuer“ ist doch Blödsinn. Dann wurden genau die falschen angesprochen. Der BVB ist nicht mehr so renommiert, wie vor 10 Jahren.

    Es zeichnet doch keinen guten Manager aus, wenn er nur Spieler anspricht, die nicht kommen – „Sorry, ich habe mich um Ronaldinho, Ballack, Gerrard und Lampard bemüht, aber die sind leider nicht gekommen. Finanzierbare und wechselbereite Spieler habe ich nicht angesprochen.“

    Deswegen habe ich ja eingangs auch geschrieben: Sportliche Ziele mit wirtschaftlich Möglichem verbinden. Und exakt daran scheitert es dann, wenn man nur Hochkaräter anspricht, die nicht kommen. Wir leben nicht mehr Mitte der Neunziger, wo der BVB die große Finanzkeule rausholte und nahezu jeden Spieler bekommen konnte.

  16. Ich glaube schon, dass Spieler wie Westermann und Friedrich die Kragenweite des BVB sind. Beides eher keine Spitzeninnenverteidiger. Ist ja nicht so, dass Mertesacker und Maldini kommen sollten.
    Irgendwie verstehe ich es jetzt auch nicht mehr. Hat der BVB jetzt großes Potential oder eher nicht?

  17. Maldini würde immerhin altersmäßig zu den jetzigen Innenverteidigern passen… ;-)

    Für mich hat der BVB von der Mannschaft her Potential. Vom berühmten „Umfeld“ mal ganz abgesehen. Sie machen aber rein gar nichts draus. Und die Abwehr hat keinerlei Potential.

  18. Vielleicht sollte mal geklärt werden, was mit „Potential“ gemeint ist. ;-)
    Finanzielles kann es ja nicht sein, da ist nicht mehr als bei Eintracht Frankfurt möglich.
    Sportliches scheint also da zu sein. Also hat Zorc alles richtig gemacht.

    Die Bewertung eines Managers ist halt sehr schwierig und kann man nicht einfach am Tabellenplatz festmachen. Ich kann vollkommen nachvollziehen, dass Bruchhagen ein gutes Zeugnis bekommt. Aber warum ein Dietmar Beiersdorfer auf dem Sprung zum guten Manager ist, kann ich nicht nachvollziehen. Der darf seit Jahren jede Saison 50 Spieler kaufen und wieder verkaufen. Mit bisher wenig Erfolg. Und auch ein Andreas Müller darf mit Millionen um sich werfen. Rausgekommen sind dabei die Großmüllers und Ze Roberto IIs. Wieso zeigt der sehr gute Ansätze?

  19. @19: Naja, immerhin sind Rakitic, Streit und Westermann zu Schalke gekommen.
    Ansonsten geb ich dir recht.

    Noch einmal zum Potential: Ich meine das Spielerpotential. Die Spieler, die ich aufgezählt habe sind doch überdurchschnittlich oder nicht? Und sieht man von der IV mal ab, finde ich, dass Dortmund das bessere Spielermaterial als Frankfurt hat. Nur, die machen halt das beste draus; die haben nämlich einen Trainer.

    Wenn ich mir es recht überlege, sind die Transfers von Zorc wirklich ganz gut. Nur die IV hat er völlig verkackt. Und inwiefern Zorc beim Trainer Mitspracherecht hatte, weiß ich nicht. Wenn er da welches hatte, steht das auch auf seiner Minus-Seite.

  20. Hehe der Kommentar ist köstlich. Ich seh es ähnlich, Funkel ist meiner Meinung nach bei Frankfurt ein Bewahrer des momentanten Zustandes, nämlich der Mittelmäßigkeit. Unter ihm wird die Eintracht nie über den 10. Platz hinaus kommen.

  21. @22: Das sagen viele. Ich meine, man sollte ihm Zeit geben. Bislang ging es in jedem Jahr immer ein Stück weit nach oben. Ihm bis zum heutigen Zeitpunkt in Frankfurt Stagnation vorzuwerfen, ist einfach falsch. Funkel hat halt auch einfach keine Lobby. Das einzige, was mich bei ihm stört, ist sein ständiges Gemotze über die Schiris. Da ist er wirklich der ungekrönte König…

    Zu Dortmund: Ich meine nicht nur das Spielerpotenzial, sondern das Potenzial des Vereins insgesamt. Da wird trotz der Schulden gerne mal viel Geld in die Hand genommen und wenig draus gemacht. Beispiel Valdez: Frankfurt war damals auch dran. Und Bruchhagen hat abgewunken, als er das Dortmunder Gebot gehört hat. V.a. gehaltstechnisch muss der BVB wesentlich mehr geboten haben, als Frankfurt. Bruchi hat sich damals schon gewundert, wieso der BVB schon wieder derart mit der Kohle herumasen kann.

  22. Aber wenn Frankfurt auch so interessiert an Valdez war, dann scheint Bruchhagen ja genauso blöd zu sein wie Zorc/Watzke. ;-)
    Der Valdez-Transfer stammt aus einer Zeit, als der BVB sich noch jede Investition über 500.000 Euro von einem externen Gremium aus Finanzexperten hat absegnen lassen müssen. Von „herumasen“ kann da also keine Rede sein. (Außerdem war das Geld mit dem Odonkor- und dem Smolarek-Transfer doppelt wieder drin, auch wenn das so nicht geplant war.) Ich kann mich noch erinnern, dass Bruchhagen damals so etwas sagte. Hatte damals eher den Eindruck, dass der Antrieb dafür der Ärger darüber war, dass der Transfer halt nicht nach seinen Wünschen geklappt hat.
    Aber nichtsdestotrotz verdient der natürlich viel zu viel und ist eher ein nicht so gelungener Transfer. ;-)

  23. @24: Schön blöd war halt ein solcher Spieler zu einem solchen Preis. Und ich schreibe es jetzt gerne zum dritten Mal: Das sportlich Machbare in Verbindung mit dem wirtschaftlich Möglichen. Und auch wenn ihr durch Verkäufe Geld reinbekommen habt, so wurde es dort direkt wieder verballert, anstatt die Schulden abzutragen (natürlich bin auch ich froh, dass ihr den bekommen habt). Wie hoch sind die eigentlich aktuell noch? Ich habe da gar kein Gefühl zu.

    Und ich gebe auch zu, dass der BVB einige sehr gute Kicker hat (und eine bessere Mannschaft als Frankfurt). Der Zorc passt auch zugegebenermaßen nicht so richtig in den Artikel, da er zum einen nicht den großen Machtbereich hat und zum zweiten die Fehler von anderen (Michael Meier) gemacht wurden, die er jetzt ausbaden muss.

    Trotzdem darf man als BVB-Verantwortlicher nicht so ein Trainer-Theater veranstalten und dann den Doll holen.

  24. „Teppichdespoten“ find ich gut!

  25. @25: Keine Ahnung, aber der Großteil dürfte abgetragen sein.
    Das Trainer-Theater ist auch der Grund, dass die Spieler alle lustlos rumzocken. Deswegen ist es ja gut, dass jetzt Kontinuität reinkommt. Ist nur leider nicht gerade der optimalste Trainer.

  26. Abschließend zum Thema Zorc: Der Mann verdient größten Respekt, dass er einen Leichtathleten, der in seiner Karriere eine einzige Flanke zustande gebracht hat, für mehrere Millionen nach Sevilla verhökert hat. Seitdem läuft sein Vertrag wahrscheinlich lebenslänglich und ich sage: völlig zurecht!

    Wieso wird der valdez eigentlich nicht mal verliehen? Verdient der wirklich ein soclhes Schweinegeld, dass den kein anderer bezahlen kann? Bei Dortmund dürfte er sich jedenfalls kein Selbstvertrauen mehr holen…

  27. Eigentlich ist dieser Mann schon ein Artikel wert, auch wenn fast jeder denkt, wie schlecht es um den deutschen Fußball gestanden ist, dass dieser Mensch Nationalspieler werden konnte. Leider hab ich keine Zeit im Moment für einen Nachruf.

    Aber lest erstmal selbst:
    http://www.sport1.de/de/sport/artikel_2194133.html

  28. @31: Also Lautern-Fans sind in der Tat die ärmsten Schweine der Deutschen Fußballszene. Soviel Inkompetenz auf einem Haufen findet man selten – bzw. fällt mir wirklich kein Verein ein, wo ähnliches passiert ist.

    Vielleicht wäre eine Neuanfang in der Oberliga nicht das verkehrteste…

  29. @32: Ach es gibt einige Beispiele: Dynamo Dresden, TB Berlin, SSV Reutlingen, SSV Ulm.
    Die Lauterer Fans haben das Leiden sicherlich nicht für sich gepachtet.

  30. Nein, aber eine Fallhöhe von der Champions League in die (wahrscheinlich) Regionalliga innerhalb von zehn Jahren können die genannten Vereine nicht vorweisen. Insofern hat die Misswirtschaft in Lautern schon eine andere Qualität.

  31. Und damals fing für Lautern in der (damals richtigen) Champions League die Inkompetenz an. Wer erinnert sich nicht gerne an das Heimspiel gegen den FC Barcelona?

  32. Doch, da war irgendwas mit einem unnötigen Gegentor in der letzten Minute nachdem man den mächtigen FCB 90 Minuten lang am Ring durch die Manege geführt hatte.

  33. @36: Keiner erinnert sich daran!

  34. @37 Klar. Denn da warst du ja gerade mal 4-5 Jahre alt. ;-)

  35. Irgendwie geht die Diskussion am Thema EF und H.B. vorbei ;-) Aber egal, der FCK führt 2:0 in Wehen-Wiesbaden.

  36. @39: Genau. Und der kleine Tim (Wiese) hat damals wohl ganz genau hingeschaut und das ganze ein paar Jahre später für Werder gegen Juve in etwas abgeändert Form wiederholt.

  37. @36: Jau, jetzt, wo Du es sagst! Alter, wenn Lautern damals durchgestartet wäre, als sich die CL etablierte, wären sie jetzt wohl unter den Top-5-Teams der Liga.

    So ist das Leben…

  38. @42: Naja, das Management wäre ja zumindest anfangs dasselbe gewesen…

  39. @43: Das Management hat sie aber offensichtlich damals in die CL geführt…

  40. In der CL ist damals Kaiserslautern im Viertelfinale an Bayern München gescheitert.
    Und an die Geschichte mit Barca kann ic mich noch gut erinnern. Damals hieß die Sache noch Landesmeisterpokal. Lautern hatte das Hinspiel in der zweiten Runde mit 0:2 verloren. Im Rückspiel führten sie die Katalanen vor und führten 3:0 bis zur besagten 90.Minute, wo ein Kopfball Lauterns Träume zunichte machte.

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