Das Ende der ansatzweise sympathischen Bayern

neuschwanstein.jpgWir erinnern uns: Es ist Anfang der Bundesligasaison 2007/2008. Die traditionell unsympathischen Erfolgs-Verwaltungsfußballer aus der bayrischen Landeshauptstadt scheinen wie ausgewechselt.

Ein verrückter Fußballkünstler aus Frankreich, ein charmanter Beau aus Italien, ein brasilianischer Rückkehrer, der mit dem Ball nicht nur lose bekannt, sondern gut befreundet ist sowie Miro-Nationale verstärken die Mannschaft. Allesamt ungewohnt sympathische Typen – zumindest in Relation zu dem, was man aus München gewohnt ist.

Und der Saisonanfang war fast schon sensationell. Ausgerechnet die chronischen Behäbigkeitskicker aus München verzaubern die Liga mit faszinierendem, technisch starkem und äußerst ansehnlichem Tempo-Fußball. So viele Tore wie die Bayern in den ersten Spielen schossen, dürften für den Verein rekordverdächtig gewesen sein.

Nun ist bald März. Was ist vom Ansatz einer schönen fußballerischen Vision beim konservativen FCB übrig geblieben? Nichts.

Vielleicht liegt es am Verwaltungstrainer Hitzfeld, dass Ribery abgesehen von peinlichen, rotwürdigen Schauspieleinlagen nur noch durch Alibi-Pässe auffällt. Dass das Spiel der Bayern, wie im DFB-Pokal gegen den Lokalrivalen gezeigt, zu einer geradezu grotesken Inspirationslosigkeit verkommen ist, die sich in permanenten langen Schlägen aus der Abwehr manifestiert, wie man sie nur von Clubs aus dem Tabellenkeller kennt.

Dass Miro Klose nur noch eine Karikatur seiner selbst ist, dem eigentlich nichts mehr gelingt. Dass bei Schweinsteiger inzwischen klar ist, dass nicht die miese Leistung bemerkenswert ist, sondern eher der Moment, in dem sie es mal nicht ist.

Philipp Lahm, seinerzeit einer der Senkrechtstarter der WM, der durch dynamische und intelligente Vorstöße über die linke Seite glänzte, erinnert in seinen derzeitigen Darbietungen an Positionskollegen wie dem Frankfurter Pendant Christoph Spycher: bedächtig, solide, aber ohne jeden Drang, ohne die überraschenden Momente, die ihn einst zum begehrtesten Linksverteidiger der Welt machten.

Was ist aus den Hoffnungsträgern geworden, die mit so viel Spielfreude starteten? Es kann doch nicht nur der Langweiler-Fußball-Trainer Hitzfeld sein, der zwar gut darin ist, mit einer überdurchschnittlichen Mannschaft die angemessenen Erfolge einzufahren, für einen Umbruch hin zu schönerem Fußball aber definitiv der falsche Mann ist.

Höhepunkt der negativen Wandlung war das peinliche Possenspiel von Ribery im Pokalderby. Natürlich war gelb-rot für den Löwen-Kicker in Ordnung. Aber wenn es nach mir gegangen wäre, wäre Ribery für seine lächerliche Schauspieleinlage gleich mit vom Platz geflogen. Damit hat er den letzten Rest von Sympathie freiwillig abgegeben. Zahnpasta auf der Türklinke und ähnlicher Landschulheimhumor hin oder her.

Durch Leistung fällt der Mann schon länger nicht mehr auf, egal wie die Reporter dies immer wieder herbeireden wollen. 5 Tore und 4 Vorlagen sind eine okaye Quote für einen offensiven Mittelfeldspieler und sicherlich ist er ein okayer Kicker. Anzeichen, dass der Hype um ihn auch nur ansatzweise gerechtfertigt wäre, sehen anders aus. In der Scorerliste der Liga befindet er sich auf Platz 21 – gemeinsam unter anderem mit Artur Wichniarek.

Auch Luca Toni wirkt für mich in letzter Zeit chronisch unzufrieden, obwohl in seinen Leistungen deutlich stärker als der Franzose. Abfällige Gesten gegenüber Gegnern und Schiris sah man bei ihm zuletzt häufig, er ist stellenweise mehr mit Lamentieren als mit Kicken beschäftigt. Die gelb-rote Karte im Pokalspiel erfolgte mit Ansage nach 20 Minuten, da war nach einem ersten Frustfoul bereits klar, dass er das Spiel nicht bis zum Ende bestreiten würde.

Durch die eher enttäuschenden Darbietungen von Ribery und zuletzt auch Miro Klose wird deutlich, dass bei Bayern noch lange nicht der radikale Schnitt im Kader vollzogen ist, der nötig ist, falls der Verein wirklich in der Champions-League etwas reißen möchte.

Das Hauptproblem der Mannschaft ist noch immer nicht gelöst: das kreative Vakuum im Mittelfeld. Ribery könnte das, spielt aber viel zu ineffektiv und selbstverliebt. Dazu wirken seine Standards inzwischen merkwürdig lustlos. Ze Roberto scheint mir die einzig rühmliche Ausnahme zu sein, daneben ist das Durchschnittskickerei, wie sie – mit Verlaub – von Leuten wie Ottl, Schweinsteiger, Altintop oder van Bommel auch nie anders zu erwarten war.

Zumindest im Mittelfeld gilt: Einfach zwei große Namen (von denen einer immerhin auch bald schon 34 Jahre alt ist) zu holen, scheint als Lösungsansatz nicht auszureichen. Projekt gescheitert.

Im Sturm sieht das prinzipiell besser aus. Wenn eben nur nicht Klose in solch mieser Form wäre. Klose und Toni sind im Normalfall ein überragendes Sturmduo. Doch danach kommt nichts. Gar nichts. Viel zu wenig für einen Verein wie den Bayern. Bei Schlaudraff und auch bei Podolski muss man inzwischen einsehen, dass deren Potential nicht ausreicht für einen Club mit diesen Ansprüchen. So muss Toni derzeit den Alleinunterhalter geben. Wenn es gefährlich wird, dann nur über ihn. Vielleicht ist auch mit diesem Umstand seine Unzufriedenheit zu erklären.

Eine weitere Baustelle ist man in München erst gar nicht angegangen, nämlich die Innenverteidigung. Lucio mag noch durchgehen, wenngleich ich ihn für maßlos überschätzt halte, Demichelis und van Buyten sind einfach zu schwach. Gerade hier gilt: In der Bundesliga fällt’s nicht auf, aber wenn selbst eine Truppe wie Aberdeen im Uefa-Cup-Hinspiel die Verteidigung der Bayern schwindelig spielt, dann möchte man sich ein CL-Spiel gegen Real oder ManU derzeit nicht vorstellen. Zumindest, wenn man nicht gerade stumpfer Bayern-Hasser ist.

Ich persönlich werde die Bayern nie mögen, aber ich habe über die Jahre einen großen Respekt vor ihnen entwickelt. Der Respekt beruht dabei vor allem auf der Person Uli Hoeneß und der Entwicklung, die der Verein nur auf Grund seiner Leistung genommen hat. Dies völlig unabhängig von seiner durchaus streitbaren Außendarstellung in vielen Fällen. Allerdings scheint mir genau dieser „Über“-Manager jetzt den Moment des Abdankens zu verpassen.

Die doch eher missglückte Rieseninvestition, seine eher befremdlichen Aussagen zu den eigenen Fans und seine immer unverständlicheren Spielanalysen („1860 und wir haben beide unheimlich gut gespielt“) sowie die absurde Entscheidung, mit Jürgen Klinsmann die Visionslosigkeit des Tabellenführers quasi mit dem Dampfhammer ausradieren zu wollen, sollten ihm in der Gesamtheit eines sagen:

Uli, mach Dein Münchner Denkmal nicht kaputt, lass es gut sein. Gib dem Scholli einen guten Geschäftsführer an die Seite und lass den ran.

Foto: © TS / PIXELIO
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Über den Autor: Goldschuhe aus

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.

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23 comments
  1. Schöner Text und grundsätzlich einverstanden. Demichelis finde ich hat aber ne gute Saison gespielt bisher…

  2. Ich würde auch Demichelis als besser einschätzen als Lucio. Wobei meine Verachtung gegenüber Lucio auch ihresgleichen sucht. Ich weiß nicht warum, aber ich werde die Bayern immer hassen. Ich kann einfach nicht anders.

  3. Ehrlich gesagt befinden sich die Bayern momentan in einer erschreckenden Verfassung, die nur durch die noch desolateren Leistungen der Konkurrenten kaschiert wird.

    Hitzfeld wirkt inzwischen auch wieder so ausgebrannt wie vor seiner Entlassung bei Bayern. Ich weiß nicht, in wie weit es eine Rolle spielt, dass Hitzfeld zum Ende der Saison abhaut. „Schweini“ und „Poldi“ hoffen wahrscheinlich jetzt schon auf „Klinsi“ und hauen sich eh nicht mehr rein. Van Bommel ist in allen Belangen inaktzeptabel und Sagnol wirkt auch seltsam uninspiriert.

    Eine Entwicklung ist jedenfalls bei keinem Bayernspieler zu beobachten, zumindest nicht zum positiven. Da wird einfach nur noch verwaltet, in allen Bereichen: Trainer, Management und Mannschaft. Wird kein leichter Start für Klinsmann …

  4. Mir gehts genauso. Demichelis ist als Innenverteidiger stärker als erwartet (das fand ich auch schon in der letzten Saison) und Lucio wird seit Jahren wegen nichts (und trotz katastrophaler Böcke) in den Himmel gelobt. Bernd Schneider sollte auch Lucio sein „Und du willst Brasilianer sein“ an den Kopf werfen. Natürlich reicht Demichelis nicht für die CL. Aber Lucio meines Erachtens nach auch nicht.
    Insgesamt stimme ich mit der Analyse überein, muss aber noch anmerken, dass ich von Anfang an gesagt habe, dass man bei Ribery erst einmal abwarten sollte, bevor man ihn zum besten Spieler der Bundesliga hochlobt. Die besten Mittelfeldspieler der Liga bleiben (bis jetzt auf jeden Fall) Diego und van der Vart.
    Noch ein Wort zu Zé Roberto: Der ist wirklich der beste bei Bayern. Kann was an der Kugel, glänzt durch schöne Pässe und ist mittlerweile auch relativ torgefährlich. Warum hat er nicht schon früher auf seiner jetzigen Position gespielt?

  5. @Max: Nicht nur Magath, in Leverkusen wurde er ja auch schon immer auf Links eingesetzt. Der ist einfach zu nett …

  6. 100%ige Zustimmung zur Analyse!

  7. Jupp auch ich kann dem Artikel in fast allen Dingen zustimmen. Einzig Phillip Lahm würd ich von der Kritik etwas ausnehmen, den find ich eigentlich konstant gut.
    Ich zähle mich auch zur Riege der Bayernhasser und empfinde beileibe kein Mitleid sondern eher Schadenfreude wenn ich mir die Auftritte der ach so tollen Wunderbayern mittlerweile anschaue. Mit Ribéry gehts ja noch, aber ohne Ribéry geht ja nun wirklich gar nichts bei den Bayern. Die Schauspielanlage war wirklich die Höhe, die hat ihm der Toni bestimmt in der Sauna gezeigt.
    Dass der Megaweltstar Ribéry nur Platz 21 in der Scorerliste belegt, war mir gar nicht bewusst, ist aber echt krass.
    Da sind ihm vdV und Diego ja wirklich Welten voraus, was die Statistiken angeht.
    Der einizige, der momentan wirklich Weltklasse spielt, ist in der Tat Zé Roberto. Wahnsinn, wie gut der ist. Was hat Magath bloß geritten, ihn ausdauernd zum Linksaußen vergewaltigen zu wollen?

  8. Ja wobei er in Leverkusen auf der Position noch richtig stark war. Ich weiß nicht, wie lang er in der Nationalelf schon so spielt.
    Lustig ist auch, dass Magath, den ich eh nicht besonders schätze, bei ihm immer die mangelnde Torgefahr moniert hat. Ze Roberto hat ihn dieser Saison so viel Tore wie noch nie geschossen…

  9. @9: Naja, aber eine Torgranate ist er noch immer nicht. Es sind 4 Tore, die er gemacht hat. Okay, für einen zentralen Mittelfeldspieler, aber das Attribut „torgefährlich“ würde ich ihm dennoch nicht anheften wollen.

  10. Die Analyse ist mir viel zu sehr von den Eindrücken des Pokalderbys geprägt und in einigen Punkten auch völlig daneben.

    Ribéry Alibipässe zu unterstellen ist Humbug – zumindest wenn man in den letzten 3 Monaten mehr als ein Bayernspiel in voller Länge gesehen hat. Als aktuelles Beispiel kann das HSV-Spiel herangezogen werden, wo nach seiner Einwechslung wesentlich ideenreicher nach vorne gespielt wurde als vorher, und das obwohl er nach seiner Verletzung sicher noch nicht wieder bei 100% ist.
    Seine Scorerstatistik ist sicher verbesserungswürdig, wobei auch er nichts dafür kann wenn die Dinger die er auflegt nicht verwandelt werden.

    Eine Innenverteidigung zu kritisieren, die in 21 Spielen gerade mal 11 Gegentore kassiert hat grenzt schon an Ignoranz, abgesehen davon ist Demichelis in der Form dieser Saison das Beste, was die Bundesliga zu bieten hat. Lucio ist dagegen in der Tat seit 1-2 Jahren von seiner Weltklasseform weit entfernt.

    Auch die Mängel an Kreativität im Offensivspiel sind zwar durchaus zeitweise vorhanden, allerdings längst nicht so ausgeprägt wie beschrieben. Ich kann mich an kaum ein Spiel in dieser Saison erinnern, in dem der Gegner nicht beherrscht und ein deutliches Chancenplus erarbeitet worden wäre.
    Damit wären wir dann auch beim einzig wirklichen Manko: Die mangelnde Chancenverwertung und die damit verbundenen nicht gemachten „Big Points“ gegen Bremen und den HSV.
    Ich habe den Kicker gerade nicht zur Hand, aber in der Tabelle der Chancenverwertung stehen wir kurz vor einem Abstiegsplatz, wenn ich mich recht erinnere.
    Dabei spielt natürlich eine Rolle, dass sich Klose wieder auf sein Leistungsniveau des letzten Halbjahres in Bremen begeben hat (ist ergo Schaaf ein genauso schlechter Trainer, wie der Autor Hitzfeld gerne hätte?) und Podolski an sich selbst zu scheitern scheint.

    Alles in allem reden wir hier über den ach so desolaten Zustand einer Mannschaft, die in den letzten 7 Monaten seit Saisonbeginn genau EIN (!) Pflichtspiel verloren hat! Und wären die Spiele gegen Bremen und Hamburg gewonnen worden, stünde an dieser Stelle wahrscheinlich ein Artikel über die Langeweile in der Bundesliga…

    Ich werde den Rest dieser hoffentlich in der Endabrechnung erfolgreichen Saison unter dem „Langweiler“ Hitzfeld in jedem Fall noch genießen, bevor dann der hippe Projektleiter aus Schwaben mit seiner Task Force anrückt. Vielleicht sind wir dann nämlich nur noch „die, wo g’winne wellet!“

  11. @11: Von einem „desolaten“ Zustand sage ich nichts. Und meine Kritik richtet sich eher an Hoeneß Aussage, man hätte den Umbruch vollzogen, auch um den Zuschauern wieder „schöneren“ Fußball zu zeigen als an die Ergebnisse.

    Erfolgreich sind die Bayern immer und natürlich sind sie in der Bundesliga derzeit außer Konkurrenz, aber schöner Fußball ist das inzwischen nicht mehr. Der Erfolg der Bayern in der Liga liegt hauptsächlich an der desolaten Leistung der Konkurrenz, nicht an ihrer eigenen Stärke.

    Sicher war das Pokalderby ein besonders extremes Beispiel, kein Widerspruch. Aber Du kannst doch nicht leugnen, dass von dem erfrischenden Fußball des Saisonbeginns nicht mehr viel übrig ist, oder?

  12. @15: Als desolat wurden eigentlich nur die Konkurrenten der Bayern bezeichnet, die es ermöglichen, dass eine Mannschaft in , im Vergleich zu Saisonbeginn, erschreckender Form immer noch an der Tabellenspitze thront.

    Davon abgesehen ist die ganze Diskussion hier natürlich jammern auf hohem Niveau …

  13. @10: Ist ja auch nicht seine Aufgabe. Ich finde es nur bemerkenswert.

    Naja das ist eben genau das Ding, die Bayern spielen nicht gut, aber sie verlieren eben auch nicht. Aber ich würde die Bayern gerne mal sehen, wenn sie das gleiche Verletzungspech wie die Bremer haben, die in dieser Saison wohl noch kein einziges Mal in ihrer „Traumformation“ angetreten sind. Das Fernrohr konnten sie auf jeden Fall schon nach 4 Spielen wieder einpacken…

    Und Klose hat sich wahrscheinlich am Nürnberger Flughafen mit den Managern von Mailand oder Madrid (Hauptsache Italien! (3 Euro ins SChwein getroffen) und ist plötzlich von der selben ominösen Formschwäche wie in der letzten Saison betroffen. ;-)

  14. Ich habe die Bayern in dieser Saison ein paar Mal über die gesamte Spieldistanz sehen können. Zu Anfang war ich begeistert. Doch seit dem Hinrundenspiel in Dortmund, bei der die Bayern es nicht schafften, auch nur ein Tor gegen die desolate Abwehr der Borussia zu produzieren (das schafften sonst nur Cottbus und Rostock in dieser Spielzeit), wurde ich das Gefühl nicht los, dass die wieder nur noch Fußball verwalten, als spielen. Die hohen Auswärtssiege in Hannover und Karlsruhe, die noch eingestreut wurden, waren Folge der unbegründeten Angst des Gegners. Pablo Thiam sagte mal, bei Bayern bekommst Du automatisch das Gefühl, dass Du gar nicht verlieren kannst, das Siegergen. Anscheinend allerdings auch das Steuerbeamten-Gen.

    Allerdings würde ich Ribery von der Kritik da ein wenig rausnehmen. Der war gegen Hamburg zwei Minuten drin und schon passt er so in den Strafraum, dass sogar ich den reingemacht hätte.

  15. @12: Stimmt, das „desolat“ kam nicht von Dir sondern stammt aus der anschließenden Diskussion.

    Du hast natürlich Recht damit, dass momentan im Gegensatz zum Saisonbeginn nicht die hohe Fußballkunst zelebriert wird. Ich gehe aber davon aus, dass sich das in nächster Zeit auch wieder zum Positiven verändert. Ribery wird wieder komplett fit werden und Klose kann auch nicht ewig so einen Murks spielen. Außerdem gelingt uns in letzter Zeit einfach zu selten ein frühes Tor, das Sicherheit bringt und nachdem es sich lockerer Aufspielen lässt. In den letzten Wochen ging es zu oft mit 0:0 in die Halbzeit oder wir lagen sogar hinten (Bremen, HSV). Wenn doch mal ein frühes Tor fällt, geht auch schon mal die Party los (6:0 gegen Saloniki, 5:1 gegen Aberdeen…)

    Also: Alles wird gut, Bayern wird am Ende Meister und vielleicht sogar sympathisch (wobei darauf in München generell wenig Priorität gelegt wird :-) )

  16. Soso, die Bayern sind also in desolatem Zustand. Platz eins (mit 4 Punkten Vorsprung) in der Bundesliga, Halbfinale im DFB-Pokal, im UEFA-CUP immer noch dabei (als Favorit bei den Buchmachern übrigens) Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie kommt es mir vor, als ob die Bayernhasser, wenn die Bayern schon nicht schlecht sind, sie wenigstens schlecht reden müssen. Analysieren wir doch mal. Kahn und Rensing, König und Kronprinz, bisher beide stark und weitgehend fehlerlos. Jansen, Demichelis, Lucio, Lahm. – Jansen am Anfang der Saison sehr stark, dann durch Verletzung zurückgeworfen, jetzt aber wieder im kommen. Demichelis – stärkste Saison überhaupt, seit er bei den Bayern ist. Lucio – so schwach wie nie. Ich denke, für ihn wäre es wirklich das Beste zu wechseln, – und mit Breno hat sich der FC Bayern ja auch schon das nächste brasilianische Supertalent geangelt. Lahm – wurde diese Saison auch immer wieder duch Verletzungen zurückgeworfen spielt aber trotzdem eine solide Saison. Wird im übrigen von Barcelona, Manchester und Chelsea umworben. Kann also so schlecht nicht sein.
    Ribery – zeRoberto – van Bommel – Altintop. Bei Ribery darf man nicht nur auf die Scorer-Liste sehen, sondern auch was aus dem zweiten oder dritten Ball von ihm wird. Er zieht durch sine Präsenz und Schnelligkeit immer wieder mehrere Gegenspieler auf sich und schafft dadurch Räume für seine Mitspieler. Über zeRoberto braucht mal wohl nicht viel zu sagen. Seine defensiven Qualitäten wurden aber vorher nicht nur von Hitzfeld nicht erkannt, sondern auch weder von Topmöller bei Leverkusen noch von den gerade aktuellen diversen brasilianischen Nationaltrainern. Mit vanBommel als Abräumer haben die Bayern den wohl zweikampfstärksten 6er der Liga. Sympathiepreise wird er wohl nicht mehr gewinnen…den Bayern wirds egal sein. Altintop (oder wahlweise Schweinsteiger) besetzen mal besser (Altintop) mal schlechter (Schweinsteiger) die letzte freie Position im Mittelfeld, die über kurz oder lang eh Toni Kroos zufallen wird. Toni – als führender der Torjägerliste und der Scorerliste in im Moment wohl über jeden Zweifel erhaben und Klose hat auch schon bei Bremen immer wieder mal eine Durststrecke gehabt.
    Wer am Samstag gesehen hat, daß Schalke im eigenen Stadion teilweise an die Wand gespielt wurde und nie den Hauch einer Chance hatte muß sich die Bayern wohl schlecht reden, wenn er seiner eigenen Mannschaft noch den Meistertitel zutrauen will.
    Im übrigen hoffe ich, als Karlsruhe und KSC-FAN, daß sich Bayern morgen in Anderlecht verausgaben muß, und der KSC am Sonntag die Meisterschaft wieder spannend macht ;-)))

  17. Wieso macht sich ein KSC-Fan so viel Mühe, um den Bayern zur Seite zu springen? Zumal es völlig nutzlos ist, da ja, wie hier auch schon öfters betont wurde, eigentlich nur die Konkurrenten der Bayern als desolat bezeichnet wurden.

  18. @15: Wie gesagt, keiner hat behauptet das die Bayern in desolatem Zustand sind. Aber da die Konkurrenz so desolat ist haben die Bayern, obwohl sie meiner Meinung nach im Moment nicht gut spielen, im Moment national keine richtige Konkurrenz.
    Aber international wird ein anderes Niveau gespielt. Und da sind die Bayern wie der Autor ja auch gemeint hat in Sachen Champions League nicht in der Spitze in Europa zu finden, obwohl das doch ihr Anspruch sein wollte.

  19. Unfassbar mies die Bayern. Unattraktiv stümpern sie sich zu einem Kantersieg gegen Anderlecht … :-)

  20. Mir scheint, mein Artikel hat die Bayern richtig wachgerüttelt… ;-)

  21. Ist doch klar. Der Hitzfeld hat den Artikel ausgedruckt und in schöner Kreisklassenmanier an die Kabinentür genagelt. Dann hat der „aggresiev Lieder“ (O. Hitzfeld) gebrüllt, dass sich Bayern sowas nicht gefallen lassen würde.
    Nur vor diesem Hintergrund ist das heutige Spiel und in Abstrichen auch das in Schalke zu sehen. ;-)

  22. Ok – ich gebe mich geschlagen. Wer sich gestern Stuttgart-Bremen angeschaut hat weiß, was mit „desolater Konkurrenz“ gemeint ist! :-)

  23. @23: genau so ist es.

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